■ Unterm Strich:
Wer war das noch mal, der die unsterbliche Wendung prägte: Amerika, du hast es besser? Das war doch – oder? – Goethe. Und wie Recht er damit hatte! Goethe-Freunde aus den USA spendeten gerade mal eben zwei Millionen Mark, um nach 39-jähriger Unterbrechung ein Projekt fortzusetzen, das nach dem Bau der Mauer eingestellt worden war: In einer zwölfbändigen Dokumentation soll die Entstehungsgeschichte der über 2.000 Werke des Meisters erstmals vollständig erfasst werden. Die Edition war 1949 an der damaligen Deutschen Akademie der Wissenschaften in Ost-Berlin gegründet worden. 1958 wurden die ersten beiden Bände herausgegeben. 1961 mussten die Forschungen aber eingestellt werden, weil den in West-Berlin lebenden Herausgebern der Zugang zu den Handschriften im Goethe- und Schiller-Archiv verwehrt wurde. Nach der Wende hat eine der damaligen Herausgeberinnen, die jetzt in Kalifornien lehrende Professorin Katharina Mommsen, Spenden für die Wiederaufnahme des Projekts gesammelt.
Wie die Musicalfachzeitschrift Die Welt gestern exklusiv berichtete, ist eine Rettung für das vom Konkurs bedrohte Musicalunternehmen Stella AG in Sicht. Der Konzertveranstalter Peter Schwenkow will der Welt zufolge die Stella AG mehrheitlich übernehmen, die im November 1999 Konkurs beantragen musste. Mit „Cats“, dem „Phantom der Oper“ in Hamburg, dem „Starlight Express“ in Bochum und anderen Inszenierungen hatte die Hamburger Stella AG jahrelang den Musicalboom in Deutschland angeführt. Nach Misserfolgen wie der wenig erfolgreichen Inszenierung „Die Schöne und das Biest“ in Stuttgart ging es mit dem Unternehmen allerdings bergab. Peter Schwenkow hat in den vergangenen Jahren bereits mehrfach gezeigt, wie man in der Unterhaltungsbranche Sanierungsfälle in eine Goldgrube verwandelt.
Und dann noch eine Meldung aus der Rubrik „Hätten Sie’s gewusst?“: Auf deutsche Jazzmusiker, kolportiert dpa, übt New York nämlich eine ungebrochene Anziehungskraft aus. Die Stars der deutschen Jazzszene lassen sich immer wieder von der Metropole inspirieren. Barbara Dennerlein und Klaus Doldinger haben ihre aktuellen Alben in New York aufgenommen. Big Apple – immer eine Reise wert!
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