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Unterm Strich

Die Love Parade war nicht das einzige Großereignis des vergangenen Wochenendes: die Auslieferung des neuen Harry-Potter-Romans „Harry Potter and the Goblet of Fire“ (etwa: Harry Potter und der Feuerkelch) sorgte in Großbritannien erwartungsgemäß für einen Massenansturm auf die Buchläden, die eigens bis tief in die Nacht geöffnet blieben. „Tausende von Kindern“, schreibt schwärmerisch die Agentur dpa, „warteten dort auf das Heranrücken der mitternächtlichen Geisterstunde und den Verkaufsbeginn des Buches“, das „in New York mit Flugzeugbannern und Leuchtschriften“ („Schluss mit dem Warten“) empfangen wurde. Wow! Keine Frage auch, dass damit innerhalb weniger Stunden alle Verkaufsrekore für Kinderbücher eingestellt wurden. Für das Buch liegen darüber hinaus weltweit fünf Millionen Vorbestellungen vor. Die Erstauflage lag in Großbritannien bei einer Million, in den USA wurden bereits 3,8 Millionen Bücher gedruckt – das 40fache eines „normalen Bestsellers“. Die deutsche Ausgabe erscheint erst im Oktober – mal sehen, wie viele Kinder bis dahin Englisch büffeln werden, um schon vorher zu wissen, wie die Geschichte weitergeht.

Zurück in die Welt der Erwachsenen. Dort begann, ebenfalls am Wochenende, in Lübeck das Schleswig-Holstein Musik Festival. Deren Leiter Justus Franz kann sich allerding nur bedingt freuen, muss er sich doch vor Gericht dem Vorwurf der „Erpressung/Nötigung“ stellen. Er soll einem Veranstalter im Allgäu am Abend seines Auftritts gedroht haben, das Konzert platzen zu lassen, wenn dieser ihm nicht gleich die Gage in bar auszahle – kein schöner Zug. Ein Sponsor sei eingesprungen, die Konzertagentur dadurch aber leer ausgegangen, berichtete das Magazin Focus.

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