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Unruhen in Osttimor

■ Nach Protestkundgebungen riegelt die Armee Teile der Hauptstadt Dili ab

Jakarta (AFP/dpa/taz) – Bei einer Polizeiaktion im indonesisch besetzten Osttimor sind gestern Dutzende Demonstranten festgenommen worden. Die Behörden teilten mit, Teile der Hauptstadt Dili seien von Armee und Polizei abgeriegelt worden. Seit Wochenanfang sind bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwei Jugendliche ums Leben gekommen. Auch gestern gab es laut BBC wieder Schießereien in Dili.

Nach Angaben des Gouverneurs von Osttimor, Jose Soares, seien zeitweise drei Polizisten von den Aufständischen entführt gewesen. „Ich apelliere an die Sicherheitskräfte, sofort die Ordnung in Dili wiederherzustellen und gegen alle Beteiligten Maßnahmen zu ergreifen“, sagte er. Die Unruhen begannen am Montag, nachdem drei Jugendliche inhaftiert worden waren. Einwohner berichteten, es handele sich um Zusammenstöße zwischen Anhängern der Unabhängigkeitsbewegung und Jugendgruppen, die den „Anschluß“ an Indonesien verteidigen.

Die Proteste richteten sich auch gegen die Strategie Jakartas, Einwohner von anderen Inseln auf Timor anzusiedeln, um so die Unabhängigkeitsbestrebungen zu schwächen. Während in der ehemals portugiesischen Kolonie Osttimor mehrheitlich Katholiken leben, sind die indonesischen Neusiedler überwiegend muslimisch. So wird die Auseinandersetzung immer häufiger auch religiös begründet: Bereits vor Wochen gab es Ausschreitungen katholischer Jugendlicher wegen „beleidigender Äußerungen gegen das Christentum“ seitens eines muslimischen Regierungsbeamten.

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