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Unions–Theater–Flop

■ Die Rechten sind noch nicht am Ende

Entwarnung kann keine gegeben werden. Die massiven Stimmenverluste, der CDU in Schleswig–Holstein und Bremen haben zwar offensichtlich bundespolitische Ursachen, sie signalisieren aber keineswegs einen unaufhaltsamen Abstieg der Union. Eher sind sie Folgen einer Kinderkrankheit des nach neuen Wählerschichten strebenden Konservativismus: Die Auseinandersetzungen um das Profil der C–Parteien werden zu laut, zu grobianisch und vor allem am völlig falschen Ort, nämlich vor den Kulissen ausgetragen. Das stimmende Publikum will aber nicht die Mühen der Inszenierung, sondern den ruhigen Ablauf der fertiggeprobten Vorstellung sehen. Führt der Kampf zweier Linien in der Union zur Synthese, bestehen für sie gute Chancen, den nächsten Applaus einzuheimsen. Schon heute sind die Stimmen für das Regierungslager insgesamt ja nicht dauerhaft verloren: Der Großteil wird gar nicht abgegeben, der zweite Batzen geht an die derzeit äußerst treue und keineswegs in allen Fragen weniger rechte FDP; einen dritten kassieren die stärker werdenden rechtsradikalen „landespolitischen Kuriosa“ wie die Republikaner oder die mit einem Abgeordneten in Bremen vertretene DVU, die das „Wende“–Klima insgesamt begünstigen. Ob aber die Einbindung neuer Wählerschichten gelingen wird, ohne daß die alten verprellt werden, ist heute noch nicht absehbar. Ein paar Millionen mehr Subventionen für die Bauern und eine ideologische Menschenrechtskampagne im Sommerloch reichen, das zeigen diese Wahlergebnisse, weder für das eine noch für das andere aus. Eine herbe CDU–Niederlage, allerdings, macht noch keinen glänzenden SPD Sieg aus. Oliver Tolmein

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