Uni 2.0 im tazlabor: Kollaboratives Wissen home-made

Blogger-Professor Christian Spannagel rät StudentInnen zum Twittern während der Vorlesung und referiert über die Vorzüge des vernetzten Lernens.

Lernen heißt auch: Austausch von Gedanken. Bild: dpa

BERLIN taz | Wie verändert sich der Unialltag durch das Web 2.0? Frontalunterricht ist ein Auslaufmodell, sagt der Web-Guru Christian Spannagel. "Der Standpunkt der Wissensvermittlung über das Vortragsmodell ist nicht mehr zeitgemäß und hat ausgedient, da die gemeinsame Zeit zu kostbar ist, um Informationen schlicht mitzuteilen." Statt dessen seien es Problematisierungen und Fragen, die schließlich zu neuen Wissenserkenntnissen führen und die Abschaffung hierarchischer Gliederung erforderlich machen.

Zweifelsfrei wären das gute Gründe für eine Umwandlung des starren Studienbetriebes, bei der beispielsweise die Einführung von Twitter in Vorlesungen die Aufmerksamkeit der abgelenkten Studis erhöhen würde. Denn das Denken als eigenständige Handlung führe über das Angebot einer vorgekauten Information hinaus, welches angenommen oder abgelehnt werden kann.

Dabei bleibe jedoch der adäquate Umgang und die Bereitschaft der jeweiligen Organisation wichtig, damit von dem Wandel durch die technischen Helferlein Dozenten wie auch Studierende profitieren würden. Denn die Prinzipien für einen demokratischen und konstruktiven Nutzen für den Menschen liegen, wenn die Web 2.0-Neuerungen einmal eingeführt wurden, in der Konfiguration und der richtigen technischen Bereitstellung des jeweiligen Werkzeuges.

Das Publikum bleibt bis zum Schluss skeptisch: SeminarteilnehmerInnen verraten durch ihren Blick auf den PC nicht, ob sie, von den eigenen Fragen getrieben, motiviert und munter twittern oder in den Untiefen des Webs verweilen. Bis ein weiteres Tool die frei herum geisternde Aufmerksamkeit einzufangen vermag.

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