LeserInnenbriefe, die der Weser-Kurier nicht drucken wollte : Ungezügelter Angriff
Als größter kultureller Einrichtung zeigen sich seit Jahren am Theater Sparprobleme und -konflikte, die von der Politik verursacht sind und die man nicht mit Hochglanzbroschüren à la Kulturhauptstadtbewerbung verbergen kann. Generalintendant Klaus Pierwoß ragt mit seinem Mut zu klaren Äußerungen hinsichtlich Integrität, Haltung und Ansprüchen weit über das übliche Maß der in Bremen öffentlich Handelnden hinaus. Mit vielen anderen Mitstreitern hat er zur inhaltlichen Legitimation von Kultur in dieser Stadt beigetragen. Der ungezügelte Angriff von Arnulf Marzluf auf den Geist und die Institution des Bremer Theaters stellt in seiner Undifferenziertheit die öffentliche Subvention von Kultur insgesamt in Frage und spielt mit einem Rundumschlag der kulturfeindlichen Haltung einiger Mitglieder der großen Koalition billige und populistische Argumente zu. (…) KATRIN RABUS, Bremen
Lieber Klaus Pierwoß, mit großer Verwunderung höre ich, dass Sie sich zurzeit einer öffentlichen Diskussion ausgesetzt sehen, die offensichtlich versucht, die Qualität der Bremer Oper in Frage zu stellen. In Ihrer Amtszeit haben sich das Theater und vor allem auch die Oper in Bremen überregional absolut unverwechselbar profiliert. Das belegt nicht nur die (…) außergewöhnlich hohe Zahl an Uraufführungen, sondern auch das konsequente Aufspüren und Aufbauen junger Talente. (…) Gerade solche Entwicklungen machen die wirkliche Qualität einer Intendanz aus. (…)
ANDREAS HOMOKI, Intendant der Komischen Oper Berlin