■ Ungarische Urlandschaft in Gefahr: Kroaten wollen Kraftwerk
Berlin (taz) – Der Nationalpark Donau-Drau in Ungarn ist durch den geplanten Bau eines Kraftwerks in Kroatien gefährdet. Die Stiftung Europäisches Naturerbe Euronatur warnte erneut davor, „dieses Paradies für ein E-Werk mit vergleichsweise geringer Leistung von nur 108 Megawatt zu opfern“.
Wenn die Kroaten den Donauzufluß Drau auf ihrer Seite aufstauen, würden sie die Urlandschaft auf ungarischer Seite zerstören. Das Flußsystem, die Auwälder und der Grundwasserspiegel seien durch das Projekt gefährdet. In dem Gebiet leben noch etwa 40 Seeadlerpaare, 800 Weißstorchpaare und 115 der seltenen Schwarzstorchpaare. Außerdem biete der Fluß über 50 Fisch- und 54 Libellenarten Lebensraum.
Laut Euronatur haben die kroatischen Elektrizitätswerke den Bau des Kraftwerks bei Novo Virje bereits ausgeschrieben, obwohl die Pläne noch nicht von den Behörden genehmigt seien. 18 Quadratkilometer soll der See begraben.
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