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Archiv-Artikel

Unerheblichkeiten

betr.: „Beten mit Hillary“, taz vom 10. 6. 03

Lasst doch Hillary ihren Bibelkreis, solange sie vernünftige Ansichten über Abtreibung hat und nicht denkt, sie sei berufen, die göttliche Ordnung mit Streubomben durchzusetzen. Was die Autorin bemängelt, sind Unerheblichkeiten. Im Grunde läuft ihre Kritik darauf hinaus, dass sie Mehrheitsfähigkeit geschmacklos findet. Da mag vom ästhetischen Standpunkt aus durchaus was dran sein. Aber ich glaube, wir machen uns nicht hinreichend klar, welchen Preis wir immer wieder für so viel Ästhetik zahlen. In einer Demokratie, wo schließlich die Mehrheit entscheidet, ist eine solche Ansicht eine politische Bankrotterklärung, ein freiwilliger Rückzug ins Abseits. Und wer profitiert davon? […]

ANJETTA CHRISTNER, Berlin