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Und das nicht nur zur Sommerszeit ...

Gähnende Leere im Erlebnispark „Metropolis“ / Pleitegerüchte dementiert  ■ Von Heike Haarhoff

Das vorausgesagte Schicksal hat den Altonaer „Kultur-, Tanz- und Erlebnispark“ Metropolis in der Großen Bergstraße offenbar ereilt: „Das Ding muß praktisch pleite sein“, ist sich Altonas GAL-Fraktionschef Olaf Wuttke mit Geschäftsleuten aus der Nachbarschaft und Passanten einig. Wochentags sind ganze Etagen des mehrstöckigen Konsumtempels mit Kneipen, Discos und Restaurants verwaist.

Die „mehreren tausend Menschen“, die Geschäftsführerin Christiane Fritz noch bei der Eröffnung Ende Januar täglich zu bewirten hoffte, erschienen nie; von Öffnungszeiten „rund um die Uhr“ ist längst keine Rede mehr. Nur der Name Metropolis erinnert an die Hoffnung, die der Bezirk einst an seine Betriebsgenehmigung knüpfte: Das Vergnügen auf 10.000 Quadratmetern sollte die triste Altonaer Einkaufszone beleben und zugleich Arbeitsplätze schaffen.

Inzwischen – ein halbes Jahr nach Eröffnung – wird gemunkelt, das Metropolis werde nur noch künstlich und mit hohen Subventionen erhalten, weil sich ein genutztes Gebäude zu einem besseren Preis verkaufen lasse als ein leeres: Der schwedische Eigentümer Lars Strömberg kündigte bereits im vergangenen November an, der 1972 erbaute Betonklotz solle für rund 130 Millionen Mark in den Besitz eines geschlossenen Immobilienfonds übergehen (taz berichtete). Doch damals wie heute sind Kapital-Anleger verzweifelt gesucht.

„Diese Pleitegerüchte stimmen nicht“, dementierte gestern ein Metropolis-Mitarbeiter, stellvertretend für die im Urlaub weilende Geschäftsführerin Fritz. Spätestens ab dem 1. September werde der Betrieb „wieder voll laufen“. Das derzeitige „Umsatzmau“ sei darauf zurückzuführen, „daß jetzt eben Sommerzeit ist“. Die müßte demnach aber bereits Ende Januar, als der kommerzielle Schuppen seine Tore öffnete, begonnen haben.

Sämtliche Versprechungen, die Fritz damals machte, blieben folgenlos: Statt der angekündigten 40 festen und 100 freien Mitarbeiter wurden lediglich jeweils die Hälfte beschäftigt. Seine Recherche-Ergebnisse teilte der Bezirk jüngst der GAL als Antwort auf eine kleine Anfrage mit. Auch aus dem Fritzschen Vorsatz, bevorzugt Langzeitarbeitslose einzustellen, wurde nichts: Das Arbeitsamt erklärte auf Anfrage des Bezirks, keinen einzigen Langzeitarbeitslosen vermittelt zu haben. Schulen, Theatergruppen und Vereine, denen Fritz großmütig versprach, Räume zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung stellen zu wollen, warten noch heute. Und das geplante medizinisch-therapeutische Schwimmbad im Keller dümpelt bestenfalls in Gedanken vor sich hin.

Von „ökonomischer Attraktion“ mag niemand mehr sprechen: „Es gibt eine erhebliche Diskrepanz zu dem ursprünglich Gewollten“, drückt Altonas kommissarischer Bezirksamtsleiter Klaus Leven vorsichtig aus, was sich ihm „ganz persönlich“ eher als „tote Hose“ darstellt.

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