piwik no script img

Archiv-Artikel

Senatorin ergreift Partei Unbestrafter Opportunismus

Zumindest taktisch scheint sie dazugelernt zu haben, die Senatorin. Ihr Parteieintritt schwächt die Position von Alexandra Dinges-Dierig sicher nicht. Dass er ihr Kopf und Karriere zu erhalten vermag, ist jedoch offen. Auf Opportunismus steht in der Politik normalerweise keine Strafe.

Kommentarvon Sven-Michael Veit

Es ist eine rechte Verzweiflungstat, die Dinges-Dierig da begeht. Im Angesicht einer Republik, die in drei Monaten schwarz zu sehen droht, kann ein CDU-Parteibuch nicht schaden, mag sie sich denken, desgleichen im Angesicht einer immer offener an ihr mäkelnden Regierungsfraktion im Rathaus. Eine Parteifreundin nach der Bundestagswahl auszuwechseln, wird sicher schwieriger, aber nicht unmöglich.

Dass der Rettungsring jedoch hält, was die Senatorin sich von ihm verspricht, bleibt fraglich. Dass sie sich selbst damit einen Gefallen tut, ist zu bezweifeln, dass sie Hamburgs Schulen keinen tut, ist offensichtlich: Konzeptlos und überfordert bleibt sie allemal.

Im Dezember schwänzte Dinges-Dierig eine Anhörung vor dem Schulausschuss, um bei einer WM-Chose Kaiser Franz anzuhimmeln. Im März musste sie aus dem Urlaub herbeigezwungen werden, weil sie nicht einsehen mochte, was eine Schulsenatorin mit der in Jenfeld verhungerten Jessica zu schaffen habe. Seit geraumer Zeit schon muss Dinges-Dierig deshalb an der Kandare der Senatskanzlei und der Schulpolitiker der Fraktion traben. Ihre Stolperer aber muss sie selbst verantworten.

Der nächste wird ihr letzter sein.