: Unbemerkte Armut
betr.: „Vor allem warme Klamotten“ , taz vom 7. 3. 06
Sachlich angemessener wäre es gewesen, wenn die taz den millionenfach vertretenen Opfern und Betroffenen realer Armut eine Stimme im öffentlichen Diskurs verliehen hätte, anstatt pseudowissenschaftliche Verharmlosungen arbeitgebernaher Lobbiysten zu thematisieren. Ziel des arbeitgebernahen „Forschungs“-Instituts ist es ganz offensichtlich, die zunehmende Armut dadurch zu bekämpfen, dass ihre statistische Erfassung zurechtgestutzt wird.
Solange sie unbemerkt bleibt, ist die Armut der anderen erträglich, wenn sie allerdings so zunimmt, dass sie nicht mehr zu ignorieren ist, muss sie mit statistischen Tricks umdefiniert und so aus dem öffentlichen Diskurs verbannt werden. SALVATORE PANTO, Schenefeld