: Unbeachtete Gifte
betr.: „Ecstasy kann Gedächtnis schädigen“, taz vom 2. 9. 05
Es erstaunt sehr, mit welchem Aufwand Wissenschaftler die schon in veralteten Toxikologie-Lehrbüchern beschriebenen gesundheitlichen, nervengiftigen (neurotoxischen) Auswirkungen – insbesondere Gedächtnisschäden durch die Partydroge Ecstasy – erforschen, um vor dem Konsum zu waren.
Es erstaunt umso mehr, als hunderte von weit verbreiteten, verbrauchernahen Nervengiften wie Pestizide (Holzschutzmittel, Pyrethroide) in Wohnungen, chlorierte Kohlenwasserstoffe wie PCB (Polychlorierte Biphenyle) in Schulen, Lösemittel am Arbeitsplatz, Schwermetalle wie Blei und Quecksilber, Heilmittel und Medikamente mit vergleichbaren gesundheitlichen Auswirkungen unerforscht, unbeachtet, bagatellisiert oder ohne jegliche Ursachenermittlung und vor allem unwirksam der psychotherapeutischen Behandlung zugeführt werden. JÜRGEN OHLER, Hamburg