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Umweltstatistik geplant

■ Öko- und Wirtschaftsdaten in „umweltökonomischer Gesamtrechnung“ vergleichen

Bonn (ap) -Das Statistische Bundesamt will in den kommenden Jahren erstmals ein nach einheitlichen Kriterien erstelltes Datenwerk zum Zustand und den Veränderungen der Umwelt vorlegen. Ein Ziel dieser „umweltökonomischen Gesamtrechnung“ sei es festzustellen, ob wirtschaftlicher Fortschritt mit einer Entlastung oder weiteren Schädigung der Umwelt einhergeht. Der Präsident des Statistikamtes, Egon Hölder, legte gestern in Bonn eine Diskussionsgrundlage für ein solches Rechensystem vor, mit dem nach seinen Worten Neuland betreten wird. In der Umweltrechnung solle eine mengenmässige Berechnung des Umweltgeschehens, etwa des Rohstoffverbrauch, der Entstehung und Beseitigung von Abfällen und Schadstoffen, sowie eine Bewertung in D-Mark vorgenommen werden. Mit der Umsetzung in Geldgrößen können die Umweltdaten dann den meisten wirtschaftlichen Größen gegengestellt werden. Hölder kündigte an, erste Daten, etwa zur Luft- und Wasserentwicklung, könnten bereits mit den Zahlen des Bruttosozialprodukts dieses Jahres am 12. Januar 1991 vorgelegt werden. Ein vollständiges Datenwerk werde aber voraussichtlich zwei Jahre später erstmals präsentiert werden können. Umweltminister Töpfer erwartet davon „eine Art Umweltverträglichkeitsprüfung“ für den wirtschaftlichen Wohlstand.

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