Umweltschutz: Berlin setzt auf 100 Prozent Ökostrom
Nur klimafreundliche Energie soll die öffentlichen Einrichtungen des Landes versorgen.
Das Land Berlin wird 2010 bis 2012 ausschließlich Ökostrom beziehen. Nach taz-Informationen bekamen nur klimafreundliche Angebote den Zuschlag. Lieferant soll laut Tagesspiegel weiter Vattenfall sein. Weder die Finanzverwaltung des Senats noch Vattenfall mochten das bestätigen: Die Einspruchsfrist laufe erst Freitag aus.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) feiert diese Entscheidung als "Meilenstein für den Klimaschutz". BUND und die entwicklungspolitische Organisation Weed hätten ökologische Ausschreibungskriterien mit parteiübergreifender Unterstützung gegen Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) durchsetzen können.
Für Michael Schäfer, Klimaexperte der Grünen-Fraktion, war es im Parlament allein die Opposition, die auf Ökokriterien drängte. Dem widerspricht SPD-Umweltpolitiker Daniel Buchholz: "Das ist ursprünglich ein Antrag beim SPD-Landesparteitag 2005 gewesen." Schäfer bemängelte, dass der Ökostrom nicht zwingend aus neuen Anlagen stammen muss. Er beklagt zudem, dass kleinere Anbieter keine Chance gehabt hätten.
2004 war das zuletzt der Fall: Da vergab das Land seine Stromversorgung an den Ökostromanbieter Lichtblick und die deutsche Tochter der belgischen Firma Electrabel. 2006 hatte Vattenfall den Auftrag zurückgewonnen.
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