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Umweltschutz bei ToilettenpapierKleenex künftig ohne Urwald-Zellstoffe

Der Toilettenpapiergigant Kimerbly Clark hat eine Selbstverpflichtung unterzeichnet, laut der er ab 2011 nur noch Holz und Zellstoff verwenden will, die dem Urwald nicht schaden.

Schaden künftig nicht mehr Kanadas Indianern und Natur: Kleenex-Toilettenpapier. Bild: ap

BERLIN tazEs ist geschafft: Nach jahrelangem Druck zahlreicher Umweltschutzgruppen hat der nordamerikanische Toilettenpapiergigant Kimberly Clark, Hersteller von Kleenex, Hakle und Camelia, klein beigegeben und eine Selbstverpflichtung unterzeichnet: Er wird ab 2011 kein Holz und keinen Zellstoff mehr verwenden, die der Urwaldzerstörung geschuldet sind.

Besonders der boreale Wald in den kanadischen Provinzen Ontario und Québec darf aufatmen: Die heute verabschiedete Erklärung verpflichtet Kimberly Clark dazu, verstärkt auf Recyclingfasern und Zellstoff aus ökologisch nachhaltiger Waldwirtschaft mit Zertifikat vom FSC (Forest Stewardship Council) zu setzen. Im kanadischen Fall bedeutet das vor allem den Schutz des vom Aussterben bedrohten Waldkaribus und den Respekt vor indianischen Waldkulturen, die künftig wieder in Frieden leben dürfen. Darüber hinaus ist der Wald mit seinen 545 Millionen Hektar der größte terrestrische Kohlenstoffspeicher der Erde und ist damit für den Klimaschutz von immenser Bedeutung.

Greenpeace begrüßt die Entscheidung: Seit 2005 versucht die Organisation bereits mit der Kampagne "Kleercut" auf die zerstörerische Papierwirtschaft von Kimberly Clark aufmerksam zu machen. Seit 2007 laufen Verhandlungen mit dem Unternehmen. "Lange Zeit hat der Konzern gemauert. Mit medienwirksamen Aktionen hat sich Greenpeace aber bis in die Chefetagen vorgearbeitet", sagt Salge, Teamleiter der Waldkampagne. Dass intakter Wald nicht mehr dem Toilettenkomfort des Westens zum Opfer fallen wird, sei aber auch einem Wechsel im Management des Konzerns gedankt, das sich ungleich kooperativer gezeigt habe. Leider stand es der taz für eine Stellungnahme nicht zur Verfügung. Salge sagt: "Ob freiwillig oder unfreiwillig, das ist letztendlich egal - Hauptsache Wald bleibt Wald."

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