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Umstrittene Studie zu Hartz IVÖkonomen wollen harte Einschnitte

Hartz-IV-Empfänger sollen mit einem monatlichen Regelsatz von 132 Euro auskommen, fordern Wirtschaftswissenschaftler der TU Chemnitz.

Scrabbeln und das auch noch mit Lupe: Viel zu teuer für Hartz IV-Empfänger, finden die Chemnitzer Ökonomen. Bild: dpa

Zwei Chemnitzer Wirtschaftswissenschaftler halten einen Hartz-IV-Regelsatz von 132 Euro für ausreichend - nur rund ein Drittel der bisherigen Höhe. Das geht aus einer Studie hervor, die am Mittwoch auf der Internetseite der Technischen Universität Chemnitz veröffentlicht wurde.

Für alle Bereiche des Lebens, ob Ernährung, Kommunikation oder Kultur, sehen die Wissenschaftler erhebliches Kürzungspotenzial des derzeitigen Regelsatzes von rund 350 Euro. "Die sozialen Geldleistungen sind an der Obergrenze angekommen", sagte der Leiter der Studie, Friedrich Thießen, der taz.

DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach verurteilte die Studie als "hochgradig interessengeleitet". Die Umsetzung des Vorschlags würde die ohnehin wachsende Einkommensungleichheit massiv verschärfen, sagte sie der taz.

Die Studie platzt mitten in eine neue, heftig geführte Debatte über Hartz-IV-Zahlungen. In Reihen von CDU/CSU mehren sich die Stimmen, die für mehr Härte bei missbräuchlichem Bezug des Arbeitslosengelds plädierten und Sozialleistungen teilweise in Frage stellten. Der Paritätische Wohlfahrtsverband und Gewerkschaften hingegen sprachen sich in jüngster Zeit immer wieder für eine deutliche Anhebung des Regelsatzes aus.

Nach Ansicht der Chemnitzer Ökonomen ist es rechtlich völlig unklar, was unter Existenzminimum zu verstehen ist. "Unsere Gesellschaft hat sich bisher davor herumgedrückt, die Ziele der sozialen Mindestsicherung exakt zu formulieren", heißt es in der Studie. Aus dem Grundgesetz ließen sich lediglich schwammige Leitbilder der "physischen Existenzsicherung" und der "Teilhabe am kulturellen Leben" ableiten. Dafür reichten weitaus geringere Sozialleistungen: Der derzeitige Hartz-IV-Satz liege jedenfalls "weit oberhalb des physischen Existenzminimums".

In einer Tabelle erstellen die Autoren deshalb für alle relevanten Lebensbereiche Richtwerte, die ihrer Meinung nach angemessen sind. Die Preiserhebungen wurden ausschließlich in Discountern und Billig-Ketten durchgeführt. So reiche ein Euro, um den monatlichen Freizeit- und Unterhaltungsbedarf von Hartz-IV-Empfängern zu decken. Mit zwei Euro für "20 Min./Tag Internet in Stadtbibliothek" ließe sich ausreichend kommunizieren. Der Bedarf für Lebensmittel wird auf 68 Euro monatlich taxiert. Auf Alkohol und Tabak müsse verzichtet werden.

DGB-Vorstandsmitglied Buntenbach zeigte sich entsetzt. Sie warf den Autoren vor, die sich ausbreitende Armut mit Theoriespielchen zu verschleiern. "Nicht einmal der laufende Schulbedarf für Kinder ist gedeckt", so Buntenbach. "Der Regelsatz enthält lediglich 1,63 Euro für allgemeine Schreibwaren."

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417 Kommentare

 / 
  • CB
    Christoph Besiér

    Alle Arbeitslosen sollten auf die Straße gehen und Krawall machen. Es wird höchste Zeit, dass etwas unternommen wird, gegen habgierige Manager, die die ganzen Firmen versemmeln, weil sie Millionen eingesteckt haben und dafür auch noch Abfindungen kassieren, während die Firmenbosse dann den Staat anbetteln und Milliarden fordern, die dann wieder dem Steuerzahler aufgebürdet werden. Wie verkommen müssen die Politiker sein, dass sie unsere Staatsform mit Füßen treten und vor allem die Menschen, die jahrelang gearbeitet haben und nun durch Krankheit, durch andere Erfahrungen und Erlebnisse, oder dadurch, weil sie einfach rausgekickt wurden, derart bestrafen. Was hat denn ein Hartz IV-Empfänger noch von seinem Leben. Diesen Menschen hat man alles genommen. Manchen sogar die Würde, obwohl diese ja angeblich unantastbar ist. Na ja, vielleicht denken sich die Reichen und Schönen, dass es den Hartz IV-Empfängern doch immer noch möglich ist, sich anstelle von Essen ausreichend mit Schlaftabletten einzudecken, um sich dann wenigstens das Leben nehmen zu können. Somit ist der Staat ganz schnell die Sorgen los! Nach uns kräht ja eh kein Hahn!!!

  • C
    Carsten

    Natürlich reichen 132 Euro im Monat aus.

     

    Die Frage müsste lauten, ob wir in einer Sklavengesellschaft leben wollen oder in Freiheit.

     

    Es ist irrsinning sich auf solchen Zahlenexperimente einzulassen. Die Autoren bezwecken mit einer solchen Aussage etwas ganz anderes, sie spalten die Gesellschaft, entfernen sich von der Demokratie und begraben jede Diskusion eines (bedingungslosen) Grundeinkommens bzw. einer Anhebung der Hartz IV Regelsätze.

     

    Schon der Erhalt des derzeizigen Status Quo's ist für Arbeitslose eine Niederlage, denn die Inflation ist bei unteren Einkommen ein vielfaches Höher als für Besserverdienende. Niemand darf sich mit den heutigen Hartz IV Gesetzen zufrieden geben.

     

    Die Fortsetzung einer Ökonomisierung in allen Lebensbereichen (Bildung, Kultur, Recht) ist Missachtung einer freiheitlichen Gesellschaft.

  • T
    TobyR

    Hier übrigens noch eine lustige kleine Anekdote.

     

    Für die Verpflegung haben unsere "Wissenschaftler" im "Minimum" 68 Euro vorgesehen.

    68 Euro 2008 entsprechen 59 Euro des Jahres 2000.

    3,58 Euro des Jahres 2000 haben die Kaufkraft einer Reichsmark (RM) des Jahres 1937. (Sagt die Wikipedia, sich auf das statistische Bundesamt berufend.)

     

    68 Euro (2008) haben daher eine Kaufkraft von ~16,50 RM (1937).

     

    Dazu nun folgendes:

    "Bis Kriegsbeginn wurde für die Verpflegung der Häftlinge ein Pauschalbetrag zur Verfügung gestellt. Vom 15. Juli 1937 bis zum 28. Februar 1938 durften je Kopf und Tag 55 Reichspfennig verbraucht werden. *Das sind im Monat RM 16,50!* Man kann sich unschwer vorstellen, wie die Ernährung - selbst bei entsprechend verbilligten Einkauf in großen Mengen - ausgesehen hat."

     

    Aus:

    Eugen Kogon: Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager. Hamburg 1974.

  • OT
    Onkel Toms Lütte

    Ohne mit diesem Kommentar auch im Ansatz die Ergebnisse dieser Studie oder selbige in ihrer Durchführung ansich respektieren, geschweige denn für gut heißen zu wollen, handelt es sich um nur einen Professoren. Der zweite Autor ist(war) studentischer Emporkömmling, welcher sich damit selbst die Möglichkeit vergab, mit seiner Diplomarbeit einen sinnvollen Beitrag zum wirtschaftswissenschaftlichen Diskurs - nebst der Humankapitaldebatte, Investmentbanking, Controlling, dem steten Evaluierungswahn oder neuen Marketing-Gaugelei - zu leisten. Traurig aber wahr. Des Weiteren traurig ist, daß niemand diesem Prof, von öffentlicher Empörung oder Diffamierung, die ihm herzlich egal sein werden, rügen kann. Er ist nun mal Prof und das leider auf Lebenszeit. Selbst derartige menschliche Entgleisungen oder auch nur die Mängel in dieser Papierverschwendung wissenschaftlichen Natur, können nicht geahndet werden. Er wird weiterhin Diplom- oder Seminararbeiten vergeben, die diesem Topos folgen und somit weiterhin unkritische Studenten und Speichellecker in eine Denkweise führen, die jegliche Menschlichkeit entbehrt. Somit verschwendet er keine Steuergelder oder gar Studiengebühren (Chemnitz/Karl-Marx-Stadt liegt in Sachsen und da gibt es (noch) keine Studiengebühren), sondern "nur" die Zeit und das Potential anderer Menschen zur Erstellung einer derartige "Studie".

    Arme kranke Welt!

  • M
    molosovsky

    132 Euro reichen zum Leben im Monat.

    Da haben wir doch eine Marke für alle Mindestlohndebatten. Egal wer was wo arbeitet: er bekommt dafür 132 Euro im Monat. Die TU Chemnitz-Leute haben hier ein dolles Argument für die Manager-Gehalt-Debatte geliefert. 132 liebe Noch-Spizenverdiener, alles darüber kommt aufs gemeinsame Konto für die gemeinsamen Sachen.

     

    (Nebenbei, nicht mehr durch den Kakau ziehend: Mit den Preisen, die die TU Chemnitz-Leute zugrundelegen, käme man in Frankfurt am Main nicht sehr weit.)

  • KK
    Karl Koch

    Weiss dieser Fraimaurerische Typ von Professor eigentlich,das im Regelsatz von 311 Euro alleine schon Gas pro Montat 60 Euro ausmachen ?

     

    Nein ?

    Wer hat die Studie eigentlich in Auftrag gegeben ? Niemand ? Wenn nicht,wieso vergeudet er dann Steuergelder ? bzw. STUDIENGEBUEHREN...

     

    Unglaublich..unglaublich,ehrlich...was muss NOCH gesagt werden,bis ALLE endlich Aufwachen,die nichts anderes zu sein schienen als Human-Material...

  • 1
    1,30Eur-Jobberin

    Ein Lob an die TAZ, so viel Aufmerksamkeit eines unseres derzeitigen wichtigstem Thema "Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit" zu widmen. Besonders die vielen und sehr guten Argumente durch die LeserInnenbeiträge zu dieser Schwerpunktthematik. Ich bin HARTZ IV-Empfängerin und arbeite derzeit in einer Integrationsmaßnahme für 1,30 EUR pro Stunde. Ich arbeite 36 Stunden pro Woche und das auch noch im Kölner Arbeitslosenzentrum (KALZ), wo täglich und das scharenweise "Opfer" von HARZ IV in die Sozialberatung strömen. Im KALZ werden pro Jahr über 2000 Betroffene Personen beraten. Davon abgesehen, werden die EU-Gelder des Landes NRW in solch wichtigen Beratungen gerade mal wieder gekürzt bzw. gänzlich eingestellt! Viele Betroffene wissen die Kompetenz der Sozialberater vom KALZ sehr zu schätzen. Davon abgesehen, weiß auch ich meinen Job im Moment sehr zu schätzen, denn als Leistungsträger und freies Trägerbündnis akquiriert der Träger die Teilnehmer selbst. In der Präambel der Qualifizierungsvereinbarung steht:

    "Ziel der angebotenen Arbeitsgelegenheit ist eine sinnstiftende strukturierte Tätigkeit, die die Lebenslage der beschäftigten Person und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben fördert..."

    Somit besteht ein Beschäftigungsumfang von durchschnittlich 30 Std. in der Einsatzstelle, zuzüglich 6 Stunden Qualifizierung. In meinem (unserem) Falle wurde eine Qualifizierung durch einen Computerkurs (Modul freier Auswahl) vereinbart und wird vom Träger selbst finanziert. Auch gehört es zu den dringenden Aufgaben des Leistungsträgers einen Arbeitsmarktlichen Bericht zu erstellen. Dazu gehören Ausgangssituation, Zielperspektive für den Integrationsjob, Einschätzungen nach arbeitsmarktlichen Erfordernissen und Empfehlung. Wie gesagt, weiß ich psychisch meinen "privilegierten" 1,30 Eur-Job sehr zu schätzen. Physisch könnte noch einiges an Lohn draufgelegt werden. Doch wollte ich darauf nicht hinaus. Vielmehr liegt mir daran eine realistische Situationsbeschreibung und Arbeitsschwerpunkte der Arbeitslosenberatungsstellen und Arbeitslosenzentren in NRW vorzustellen, der mir kaum entgehen konnte. Wer Interesse hat nehme sich bitte die Zeit zum lesen:

     

    - Zur Zeit ist die Situation in den Projekten gekennzeichnet durch die Sorge, dass das Auslaufen der Förderung durch das Land NRW/ESF-Mittel politisch gewollt ist, somit Sachargumente kaum bis gar kein Gehör finden. Es fehlt an Unterstützung einflussreicher gesellschaftlicher Gruppen. Alle betonen die Notwendigkeit einer unabhängigen Beratung und loben die gute Arbeit in den Arbeitslosenberatungsstellen und Arbeitslosenzentren - nur will keiner die Kosten ubernehmen

     

    - das Gefühl, ständig gegen "Gummiwände" zu laufen, willkürlichen politischen Entscheidungen ausgesetzt zu sein, ohne sich mit Sachargumenten zur Wehr setzen zu könnenh ist allgegenwärtig, ebenso die Sorge, dass die gewachsene Beratungsstruktur ohne große öffentliche Gegenwehr still und leise "abgewickelt" wird

     

    - zahlreichen Aktivitäten und Gespräche mit Argen, Kommunen, Politikern werden geführt ohne zu wissen, mit welchem Ergebnis

     

    - es gibt nrw-weit keine anderen Refinanzierungsmöglichkeiten, die den Mindestkriterien nach Freiwilligkeit, Unabhängigkeit der Beratung gerecht werden

     

    - es gibt nrw-weit keine uns bekannte aktuelle Leistungsvereinbarung für Arbeitslosenzentren, auf die Bezug genommen werden kann

     

    - eine ressortübergreifende Finanzierung aus den Förderfelder Arbeit-, Sozial-, Gesundheitspolitik scheint schwierig, bzw. politisch nicht erwünscht zu sein

     

    - es erfolgt von Dritten ein Ausbau von Beratungsstrukturen im Bereich: Sucht- und Schuldnerberatung, hierdurch können den Arbeitslosenberatungsstellen/Zentren Refinanzierungsmöglichkeiten genommen werden

     

    - die Entscheidung des Landes NRW, die Finanzierung im Herbst 2008 einzustellen, stellt einen einseitigen politischen Akt dar, der eine seit über 20 Jahren gewachsene Beratungsinfrastruktur innerhalb eines Jahres zerschlägt, ohne finanziell sinnvolle/machbare Alternativen aufzuzeigen

     

    - dabei steigt die Zahl der Ratsuchenden weiter an und dokumentiert eindrücklich die Notwendigkeit der Arbeitslosenberatungsstellen

     

    - die mit Hartz-Refomen versprochene Bearbeitung "aus einer Hand" ist in der Praxis nie umgesetzt worden, im Gegenteil, immer neue Anlaufstellen/Ansprechpartner sind für die Arbeitslosen zuständig, alles ist noch unübersichtlicher und für die Betroffenen unverständlicher und somit bedrohlicher geworden

     

    - die Arbeitslosen erleben die Arge als eine Bedrohung ihrer existentiellen Situation, durch häufig mangelnde Sachkompetenz, durch Nichterreichbarkeit der Sachbearbeiter/innen: die Arge schürt bei vielen Angst, schafft Armut; hier bauen die Beratungsstellen/Zentren Vertrauen auf, bieten Sicherheiten

     

    - eine wichtige Aufgabe ist es daher, die Arbeitslosen gegen die erlebte Willkür der Argen/Optionskommunen zu schützen, Stichwort: Sozialanwaltschaft. Die Beratungsstellen/Zentren sind ein Regulativ gegen die falschen Bescheide der Argen, die z. Tl. auf mangelnder fachlicher Ausbildung der Arge-Mitarbeitenden zurückzuführen sind. Bsp. aus Köln: Ratsuchende suchen nach der Beraung in der Arge Köln das Kalz auf und berichten, dassw sie trotz der Beratung und Ansprüchen auf Leistung überhaupt keinen Antrag gestellt hätten (ca. 30% der Ratsuchenden). Die Zahl der erfogreichen Widerspruchsbescheide steigt kontinuierlich an und beruht laut Aussagen von Argeleitungen zu einem nicht unerheblichen Teil auf rechtswidrigen Vorgaben der Kommuinen (K.d.U.). Die Zahl der Klagen vor den Arbeits- und Sozialgerichten wächst aufgrund der fehlerhaften Bescheide der Hartz-IV-Behörden. Vertreter/innen der DGB Rechtsschutzstellen verweisen auf die Schwierigkeit von Hartz-IV-Empfängern, ihre Rechte durchzusetzen. Viele Betroffene scheuenl, trotz erkennbare Rechtsverstößen, die ihnen zustehenden Leistungen einzuklagen. Wer kein Geld hat, wird auch keinen Anwalt einschalten; die Arbeitslosenberatungsstellen und Zentren sind die einzigen Anlaufstellen für diese Menschen. Durch die Beratung der Beratungsstellen/Zentren können unnötige Kosten vermieden werden: allein in Krefeld entstanden in einem Jahr jährliche Kosten von ca. 300000 EUR für Rechtsdurchsetzungsprozesse, dabei ca. 120000 EUR durch Widersprüche aufgrund falscher Bescheide der Arge

     

    - die Beratungsstellen/Zentren kümmern sich um Menschen am Rande eines Nervenzusammenbruchs, mit psychisch/physischen Krankheitsmerkmalen, am Rande/in Armut lebend

     

    - die Beratung in den Arbeitslosenberatungsstellen/Zentren setzt im Vorfeld von Sucht-, Schuldnerberatung ein, hat einen sehr hohen prophylaktischen Ansatz und berücksichtigt die ganze individuelle Persönlichkeit der Ratsuchenden

     

    - unverzichtbarte Anforderung sind: Freiwilligkeit, Unabhängigkeit der Beratung sowie niederschwellige Angebote

     

    - in der Beratung erfahren die Menschen, dassw sie mit ihrer Arbeitzslosigkeit akzeptiert, ernst genommen werden

     

    - eine wichtige Funktion der Beratungsstellen ist die soziale, parteiliche Anwaltschaft für die Betroffenen, im kirchlichen Verständnis die "Option der Armen"

     

    -eine Beratung finanziert durch Vorgaben der Behörden auf der Grundlage von SGB II kann nicht dem christlichen Menschenbild der Potion für die Armen entsprechen. Eine Refinanzierung der Beratungsstellen und Arbeitslosenzentren durch Modulfinanzierung der Argen würde eine unabhängige, parteiliche Beratung arbeitsloser, arbeitswsuchender Menschen nicht mehr ermöglichen oder zumindest sehr erschweren

     

    - es gilt, das Sozialstaatsgebot einzuhalten: Recht auf Wahlfreiheit (der Beratung) und das Subsidiaritätsprinzip

     

    - sollte die Finanzierung durch das Land im Herbst 2008 auslaufen und würden Refinanzierungsmodule durchj die Argen sichtbar, besteht eine noch weitere Gefahr für die bestehenden Beratungsstellen und Arbeitslosenzentren: laut Aussage von Herrn Hermann-GIB- befinden sich die Beratungsstellen/Zentren zur Zeit in der "privilegierten" Situation, sich nicht der "Konkurrenz" stellen zu müssen. Bei einer anderen Form der Finanzierung, z. B. durch die Argen wären landesweite/EU-weite Ausschreibungen für diese Beratungstätigkeit realistisch. Das würde bedeuten, dass sich die Beratungsprojekte dem Wettbewerb mit zum Teil vermutlich sehr großen Trägern stellen müssten, die zwar nicht über die Fachkompetenz der KollegInnen verfügen, aber ein kostengünstigeres Angebot machen könnten. (So erklärten z. B. Vertreter des Mieterverbandes bei einer Veranstaltung, dass sie die Beratung übernehmen könnten, da sie viel mit Beratung zu Mietkostenübernahme, Zwangsräumung...zu tun hätten.) Es könnte also eine Situation entstehen, dass die Gespräche der KollegInnen aus den Arbeitslosenberatungssten/Zentren zu Zusagen von Argen, Kommunen auf Refinanzierung erfolgreich sind, im Zuge der Ausschreibungspraxis dann aber andere, neue und ggf. preiswerte Anbieter den "Zuschlag" erhalten.

     

    So nun also sieht die Bescheidenheit aus. Ob solche Experten oder Professoren auch daran gedacht haben?

     

    Mit freundlichen Grüßen

    R.G.

  • BW
    bernhard wagner

    Oder wie wär's mit folgendem harten Einschnitt:

     

    Alles, was den durchschnittlichen Eigentumswert je Person (eines Landes) um mehr als, na sagen wir großzügig 20% übersteigt, wird verstaatlicht und dem Budget eines freiheitlich demokratischen Mehrparteienparlaments und dessen demokratisch gewählter Regierung zum Wohle der Allgemeinheit zur Verfügung stehen (aus der Arbeit der Mehrheit kommt es ja letztlich auch, nicht aus der Arbeit dieser einzelnen Reichtumsanhäufer_innen).

     

    Ein Mindestmaß an politischer Mündigkeit des Volkes ist dabei (vgl. "demokratisch") vorausgesetzt, Ein echtes Problem, gebe ich zu, angesichts der Auflagen von BILD oder der Popularität der meisten TV Sender und anderer Indizien wie Wahlergebnisse der letzten Jahre etc. (gilt eigtl. ziemlich weltweit). Aber mensch soll ja die Hoffnung nie aufgeben, auch nicht bzgl. der Wissenschaft angesichts solch pseudowissenschaftlicher Pamphlete.

  • RF
    Reinhold Frank

    Nach Tabelle 3 der Studie ghören 6 Strickjacken aber kein Regenschirm zur unverzichtbaren Ausstattung (minimalfall - Warenkorb). Danke Hr. Dr. Thießen,

    was wäre die Welt ohne Ihre wissenschaftlich fundierte Neuberechnung des "Bottom up".

    Reinhold

  • G
    Geringverdiener

    Zu hoch oder doch zu niedrig? Im Vergleich dazu sind die Einkommen all der Menschen die als Arzthelferin, Pfleger, Verkäufer, Kassiererin, Friseur uvm. jeden Tag arbeiten viel zu niedrig. Zieht man von deren Lohn die Hartz IV Leistungen ab, werden diese Menschen zu 1-2 Euro-Jobbern degradiert. Dafür ist sich manch guteingerichteter Stützeempfänger viel zu schade! Wohnkosten, Möbel, Kranken- und Pflegeversicherung, GEZ, uvm. sind ja bereits allinklusiv. Kommen dann noch ein paar Stunden Schwarzarbeit im Monat hinzu kann man auf Kosten anderer schon prima leben. Ein minimale Grundsicherung ist daher absolut ausreichend und die sollten auch Geringverdiener bekommen. Dann lohnt sich Arbeit auch wieder!

  • RH
    Robin Hood

    Ich sage dazu nur "H A S S auf Arme.Dann viel Spaß beim 10 Gänge Menü und Guten Hunger an die werten Gelehrten, die für sich nicht genug bekommen können.Hoffentlich war das Honorar für diese Studie hoch genug.

    Arbeitsplätze statt Harz4,mehr fehlt uns nicht.

  • JD
    Joachim Deiss

    Zitat aus der "Präambel", die der Studie nach der Berichterstattung in der taz vorangestellt wurde: "Gleichwohl hat die Berichterstattung über die Studie viele Menschen verletzt. Wir bedauern,

    wenn sich jemand durch die Veröffentlichung der Ergebnisse der Studie in seiner

    persönlichen Lebenssituation angesprochen, betroffen und gekränkt fühlt. Dies war in keiner

    Weise Absicht der Studie.

    Es war vielmehr Absicht, einen Beitrag zur Verbesserung der Situation vieler Menschen zu

    leisten. Die Studie hat offen gelegt, dass die Bedürfnisse vieler Menschen nach Arbeit und

    Anerkennung, deren notwendige Befriedigung man auch aus den Zielen der sozialen

    Mindestsicherung herauslesen kann, nicht ausreichend erfüllt werden. Viele wollen sich

    einbringen und etwas leisten, was heute sehr schwierig geworden ist. Die Studie zeigt, dass

    man hier ansetzen muss, unser Sozialsystem positiv nach vorne zu entwickeln.

    Wenn Sie die vielen einseitigen und spektakulären Pressemeldungen auch im Internet lesen,

    dann denken Sie bitte daran, dass diese nicht ohne Absicht zugespitzt, einseitig und/oder

    verfälschend formuliert sind. Sie als Person werden von den Medien benutzt, damit diese

    mehr und teurer Werbung verkaufen können. Die Klick-Zahl soll gesteigert werden, und dazu

    liefert man Ihnen Stichworte, von denen man weiß, dass Sie darauf reagieren. Mit den

    Ergebnissen der Forschung hat das nichts zu tun."

     

    Also sind "die Medien" mal wieder schuld, und es wird von eigener Verantwortung abgelenkt. Wenn es keine grundgesetzlich verankerte Meinungs- und Pressefreiheit gäbe, bin ich überzeugt, dass Herr Thießen ganz andere Saiten aufziehen würde und die kritischen Journalisten und Blogger am liebsten in den nächsten Gulag befördern würde.

    Es ist fast wie in Zeiten der Heiligen Inquisition: "Glaube bloß nur, was Priester und Lehnsherr von sich geben und füge Dich in Dein Schicksal. Ja keine bösen Bücher lesen, die von der Kirche auf dem Index stehen. Wer es wagt, frei zu denken, landet auf dem Scheiterhaufen."

     

    Die Priester der Gegenwart sind Wirtschaftswissenschaftler wie Thießen. Für sie zählt keine empirisch überprüfbare Wissenschaft, für sie zählen nur Dogmen.

    Das Hauptdogma ist, der Mensch sei ein vollständig rational handelndes Wesen.

    Meine Überzeugung ist: Der Mensch kann nicht rational handeln. Hirnphysiologisch kann der Mensch nur eine begrenzte Anzahl von Informationen gleichzeitig aufnehmen. Außerdem gehe ich davon aus, dass es so etwas wie ein Unterbewusstsein, wie eine Seele gibt, was beim einzelnen Menschen zu von außen betrachtet irrationalen Handlungen führen kann. Außerdem: Wenn der Mensch vollständig rational wäre, gäbe es keine Werbung, kein Marketing und Herr Thießen müsste in seiner "Präambel" nicht vor dem "bösen" Einfluss der Medien warnen.

     

    Die Zeit ist reif eine neue Reformation, um die Wirtschaftwissenschaftler vom Schlage Thießens, die Priester der Gegenwart, von ihrem Sockel zu stürzen.

  • KJ
    K. John

    Gestern sah ich diesen Bericht zum ersten Mal im TV und dachte, ich spinne.

    Als ich ihn heute noch einmal auf einem anderen Kanal sah, wusste ich nicht, was ich da noch denken sollte.

     

    Fakt ist, dass 132 € Hartz IV im Monat pro Person NICHT reichen.

     

    Erstens ist es nicht die Schuld der Arbeitslosen, dass sämtliche Firmen ins Ausland ziehen, weil es dort billigere Grundstückpreise und günstigere Arbeiter gibt.

     

    Zweitens ist es nicht die Schuld der Arbeitslosen, dass die Firmenriesen immer mehr Menschen entlassen- doch nicht nur die, auch genug andere Firmen haben starke Einbußen im Personalwesen- und die Preise steigen trotzdem!

     

    Drittens ist es nicht nur die Schuld der ganzen Jugendlichen, dass es an Ausbildungsplätzen fehlt! Der Jugend heut zu Tage fehlt es an Erziehung und an einer Zukunftsperspektive- der Grund für steigenden Drogenkonsum und die 'Null Bock' Stimmung.

    Wer will schon für den Staat in eine Rentenversicherung einzahlen, die es bis wahrscheinlich 2030 nicht einmal mehr geben wird? Und Geld, um eigens für das Alter vorzusorgen gibt es auch nicht.

    Dann mangelt es an guten Lehrern und Erziehern, alles wird teurer, die Eltern nagen am finanziellen Ruin, sind entweder in der Unterklasse oder aber in der Mittelklasse, die ohnehin ausstirbt.

     

    Viertens reicht der o.g. Satz schon allein deshalb nicht, weil man folgende Gesichtspunkte bei der Berechnung außen vorgelassen hat:

     

    -> Öffentliche Verkehrsmittel.

    Für ein HAVAG-Monats-Ticket bezahlt man hier in Halle ca. 35-40€ pro Person.

    Zu Fuß laufen ist in vielerlei Hinsicht kaum möglich! Einige Ämter liegen so weit auseinander, dass man mit öffentlichen Verkehrsmittel schon 1-2 Stunden (für einmal hin- zurück dann dasselbe Spiel von vorne) benötigt, wenn man nun zu Fuß laufen soll, ist man den halben Tag unterwegs. Und was sollen Behinderte und Rentner erst sagen? Und Kinder sowie Kranke? Kennen wir diese Minderheiten nicht schon aus der Geschichte?

     

    -> Fürs Telefonieren benötige man 2 € hieß es, wenn ich mich recht an den Bericht erinnere? Nun, allein die GRUNDGEBÜHREN bei der Dt. Telekom kosten ca. 15 €/Monat.

    Und selbst wenn man an die Telefonzelle gibt, dann reichen 2€ ebenfalls nicht.

     

    -> Internetkosten z.B. durch Smartsurfer betragen an die 30€ und DSL und Co. mindestens 19€ im Monat.

     

    -> Wo ist das recht auf Allgemeinbildung? S&K Fernsehen z.B. kostet auch an die 15 € im Monat.

     

    -> Und nun einer der- in meinen Augen- wichtigsten Punkte:

    Krankheit.

    Pro Quartal bezahlt man mindestens 10€ für den Arzt.

    Wo bitte sind die mit eingerechnet?

    Und wenn man dann noch Medikamente mit berechnet, die ebenfalls noch Geld verschlingen... wo ist da bitte das Ende an Kosten?

    Meine Frau und ich sind beide chronisch krank (beide andauernde Erkältungskrankheiten, dann hat meine Frau Rheuma und Gicht, Schuppenflechte und Skoilose, mehrfache Lebensmittelunverträglichkeiten [Asthma ist nun auch im Verdacht] und eine Sonnenallergie und ich habe Probleme mit dem Herz-Kreislauf, Herzrythmusstörungen und Ödeme in den Füßen, außerdem noch eine chron. Sinusitis) , warten seit über 2 Jahren auf einen Amtsarzttermin- fragt man bei den Ämtern, sagt einem jeder etwas anderes, niemand gibt einem Auskunft, niemand berät einen- keiner nimmt sich Zeit.

    Wir würden gerne halbtags arbeiten, aber als was wissen wir nicht, beide haben nur einen Realschulabschluss und oben genannte gesundheitliche Einschränkungen.

     

    Wir leben mit unserem Hartz IV schon knapp- sämtliche Kosten steigen und die Ämter nutzen sämtliche Fehler ihrer Seite, um auf Kosten der Hartz IV-Empfänger Gelder zu sperren- für den Bürger heißt es da wieder laufen, laufen, laufen. Unzählige Widersprüche schreiben... Enttäuschungen am Ende. Es wird sich alles gedreht, wie es dem Staat passt.

     

    Zusätzlich werden wir ohnehin schon von der Gesellschaft diskriminiert, weil wir ein gleichgeschlechtliches Ehepaar sind. Und obwohl im GG von Deutschland ein Antidiskrminierungsgesetz steht, siegte das BAFÖG-Amt und zahlte uns 200€ weniger pro Monat. Das gesamte Hochzeitsgeld ging drauf und das Ende vom Lied: Nach 10 Monaten mussten wir die Ausbildung als Sozialassistentinnen doch noch schmeißen. Mit Schulden in Höhe von 3000€.

     

    Ja, und dann noch die Versicherung, Schadenssumme ca 2000€, weil es 2007 durchs Dach reinregnete und der Schaden bis heute nicht behoben wird- weder die Vermietung noch die Versicherung waren zuständig, nicht mal ein Anwalt konnte da etwas reißen. So bleibt es am kleinen Bürger hängen, mit dem kann man es ja machen.

     

    Von all diesen Punkten abgesehen wird alles beständig teurer, die Reichen werden reicher, die Armen ärmer. Das wird aus Deutschland.

    Bei den Ärzten wird gespart, die Krankenkassen üben Druck auf diese aus, nicht mehr so viel zu tun für ihr Geld.

    Der Patient wird zum gesichtslosen, unwichtigen Fließbandprodukt.

     

    Ich weiß nicht, wo das alles enden soll- die Agenda 2010 läuft auch bald aus.

    Hätte ich Geld, ich würde aus Deutschland verschwinden- auf nimmer Wiedersehen, nur weg von hier!

     

    PS:

    Soll der Herr, der das vorgeschlagen hat, bitte einmal ernsthaft versuchen, von 132€ im Monat zu leben- wirft meine Frau gerade ein.

    Wir sind zu zweit, kaufen bei Kaufland- einem Lebensmittel-Discounter- und bezahlen für den Wocheneinkauf mindestens 50€ (das ist wirklich nur das Nötigste, kein Platz für Vitamine durch Obst und Gemüse oder Waschmittel).

     

    In der Theorie ist so einiges anders, als in der Praxis.

    Von einem Schreibtisch aus kann man die Realität in ihrem ganzen Ausmaße nicht im Mindesten überblicken, geschweige denn die Lebens-Umstände einer einzelnen Person einschätzen.

     

    PPS: Ich vergaß die Kleidung!

    Die können wir uns schon lange nicht mehr leisten. Seit wir im Hartz IV leben, tragen wir seit Jahren dieselben Anziehsachen und auch für andere Hobbys bleibt kein Geld.

  • HR
    Helmut Ruch

    Liebe Leute,

     

    Eure Empörung über diese wissenschaflichen Erkentnisse ist genauso eingeplant wie die zur selben Zeit ablaufenden Proteste vieler ARD-Zuschauer zum manipulierten Putin-Interview des T.Roth im Ersten.

    Das Spiel funktioniert ganz anders:

    die INSM (Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft) oder eine andere kapitalnahe Preasure-Group, bestellt bei "Wissenschaftlern" ein Gutachten.

    Aktueller Hintergrund: die Lebenshaltungskosten explodieren, die heutigen H-IV-Sätze decken schon lange nicht mehr die realen Bedürfnisse der Betroffenen, Sozialverbände verlangen eine deutliche Anhebung der H-IV-Sätze. Darauf Spiegel, Stern & Co: das würde Milliarden kosten! (natürlich, bei der Menge der Betroffenen)

    Dann hievt die taz dieses bestellte Gutachten ins Netz, völlig wertneutral kommentiert.

    "Ökonomen wollen harte Einschnitte". "Ökonomen" suggeriert auf den ersten Blick, dass sich hier ein relevanter Teil von Wirtschaftwissenschaftlern äußert,und nicht um zwei Provinzgrössen.

    Am nächsten Tag erscheint die Nummer auf Spiegel-Online und Stern-Online in ähnlicher Aufmachung.

    Die allgemeine Empörung bricht aus und richtet sich hauptsächlich gegen die Autoren der Studie, die auch prompt den Rückwärtsgang einlegen und sich falsch verstanden fühlen.

    In Wirklichkeit seit ihr Zeuge geworden, wie Öffentlichkeit manipuliert wird. Die Organe, die das Gutachten publik gemacht haben,lassen nun die Kritiker zu Wort kommen. In Blogs wie diesem dürft ihr euch auf- und abregen. Indessen ist etwas ganz anderes passiert: die von den "Ökonomen" vermittelten Zahlen sind jetzt Teil der politischen Diskussion; sie sind schließlich wissentschaftlich ermittelt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Zahlen im Bundestag auftauchen.

    Und der taz kam in diesem Fall die Rolle zu,als erste in die Scheisse zu greifen; den Kollegen von Spiegel und Stern war die Geschichte vielleicht doch zu peinlich.

     

    Liebe Leute von der taz, ich habe für eure erste fingierte Nullnummer noch die Repros gemacht;

    wie tief wollt ihr denn noch sinken?

     

    Helmut Ruch

  • AW
    Andreas Walter

    Die Studie ist doch nur ein Versuchsballon der Konrad Adenauer Stiftung, um die Resonanz zu diesem Thema zu testen. Danach wird dazu eine Umfrage unter der Bevölkerung gemacht und schon weiss man, ob man das Thema im Wahlkampf benutzt, oder lieber die Finger davon lässt. So etwas nennt man moderne Wahlkampfforschung und kommt aus den USA. Es geht gar nicht um die Inhalte der Studie, sondern um die Reaktion im Volk darauf. Netter Versuch, Angela.

  • B
    BADGIRLS_LILLY

    'hab noch was vergessen: In Indien 'leben' ca. 455 Millionen Menschen mit weniger als 1,25 Dollar pro Tag. Die nächste "wissenschaftliche" Studie wird das wohl als neuen Regelsatz vorschlagen, und die Mehrheit der BILD Lesenden und Fernsehaufgeklärten wird das vielleicht auch noch richtig finden ... - also immer am geringstmöglichen Niveau anpassen - Existenz-Dumping oder so ähnlich.

  • A
    Anderbruecke

    Leute, Leute, nicht so aufregen! Natürlich sind "Friedrich Thießen" und "Christian Fischer" keine wirklichen Wirtschaftswissenschaftler. Stattdessen sind sie die Gründungsdozenten am neuen Chemnitzer Bachlor-Studiengang "Humor ist, wenn man trotzdem lacht" und ausgewiesene Komiker.

    Denn natürlich sind die meisten der zu Grunde gelegten Güter und Dienstleistungen nicht zu den aufgeführten Preisen erhältlich, oder genauer: nur in den Jahren, in denen Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen. Man muss sich also schon überlegen, in welchem Jahr man arbeitslos wird. Das darf man vom mitdenkenden Wirtschaftssubjekt schon verlangen!

    Spätestens auffallen sollte der humorige Ansatz unserer beiden Schlitzohren an den Beträgen von €1 für "Freizeit, Unterhaltung, Kultur" und €2 für "Kommunikation" beim "Minimumfall". Eine ernstgemeinte Studie hätte diesen beiden Punkte ganz gestrichen (denn Freizeit hat der Arbeitslose ja genug, und zum Kommunizieren kann er schließlich Mund aufmachen oder mit den Armen rudern, das kostet nichts). Dafür €1 bzw. €2 anzusetzen, ist offensichtlich albern und nichts als Hohn - aber natürlich nicht wider die ALG2-Empfänger, sondern wider eine "Witschaftswissenschaft", die oft nicht mehr merkt, wie (unfreiwillig) komisch sie ist.

    Fazit: Ganz große Ironiker, die Herren "Thießen" und "Fischer". (Oder etwa doch nicht?)

  • JP
    Joachim Petrick

    Prof. Dr. Thiessen eröffnet mit seiner Studie über das real existierende Existenzminimum eine neue wissenschaftliche Sparte, die der Humortester, die sich als Kriechkritiker an allgemein vagabundierende Themen heran robben, um die Themen selber zu entkernen.

    Wenn sich die Politik im Zeitalter globaler und lokaler Finanzströme und ihre Produkte Motto “Der Mensch an sich braucht kein Geld mehr, weil das Geld per Umleitung über die Reichen per Los- und Startverfahren olympisch auf Rekord Akkord Jagd für alle Menschen gleichzeitig arbeitet, warum soll da nicht ein Prof. Dr. Thiessen mit seiner Studie über das Existenzminimum nach Hartz IV als Humortester der Politik auftreten. Da das arbeitende Geld ja da ist, aber nicht überall gleichzeitig sein kann, bleiben viele Menschen vom Gelde befreit allein, Bingo! Worum geht es also heute, wenn das Geld für uns arbeitet? Es geht darum sich um das Existenzminimum nicht zu scheren, weil unsere Eine Welt- Wirtschaft dank der Finanzproduktindustrie gerade täglich erfolgreicher vom Geld befreit wird. Nur wer wie unsere Politiker/innen durch die Bank deflationär darauf sinnt, die Welt vom Gelde zu befreien, bringt den kühnen Mut auf, das real existierende Existenzminimum von Hartz IV Empfängern/innen zu definieren und zu exekutieren. Solche Szenarien der Deutung und Festlegung von real existierendem Existenzminimum, um Besitzstände, soziales Forderungseigentum flüssig zu machen, um die Leistungsbezieher/innen für überflüssig zu erklären, gelten, historisch gesehen, in der Regel als allgemeine Mobilmachung für die Vorbereitung von Kreuzzügen aller Unarten in Richtung Konflikte, Krisen, Krieg, Katastrophen (vier KKKK) als gefühlten sozialen Frieden auf dem gesellschaftlichen Friedenreichhof, gemeinhin geläufiger unter dem Begriff Friedhof bekannt.

     

    Fazit:

    Wir sind Prof. Dr. Thiessen samt seiner Studie über das wahre Existenzminimum von Hartz IV Empfängern/innen überaus zu Dank verpflichte, weil diese Studie unsere jahrelange Phantom- Debatte über das real existierende Existenzminimum in Zeiten weltweit deregulierter Finanzproduktion als Ammen- Märchen aus dem Bundeshause der Schublade “Absurdistan“ überführt.

     

    Wer heute Krieg verhindern will, fordert kein Existenzminimum für die Bürger/innen, sondern Wohlstand für alle

  • MS
    M. Schmitt

    Sicherlich kann man mit 4 € am Tag überleben, wenn man Lebensmittel nur noch im Discounter kauft. Und wenn der Hartz 4-Empfänger mal neue Rasierklingen etc. braucht, wird halt mal 3 Tage gefastet. Sehr realitätsfern diese Studie...

  • S
    Sylvanis

    Ich finde diese Studie totalen Bockmist!

     

    Erst die Regelung mit U25 und nun das?

    Es sei dazu gesagt, dass ich meine Ausbildung abgeschlossen und noch keinen Job hab. Desweiteren wohne ich noch bei meinen Eltern und bin somit nicht berechtigt, Geld zu beziehen. Da meine Eltern "zu viel" verdienen, gibt es auch keinen Mehrbedarf. Jedoch ist es ziemlich schwer, über die Runden zu kommen, da das Geld grade so reicht.

     

    Jetzt stelle man sich mal einen ALG II Empfänger vor, der alleine wohnt, und nur noch 4€/Tag bekommt... Wie soll dieser sich seine Lebensmittel usw kaufen? Da bleibt doch kein Geld für Bewerbungen und die daraus folgenden Fahrtkosten übrig...

     

    Robin Hood mal andersrum! Man nehme den Armen und gebe den Reichen (ich sag nur Diäten)

  • S
    Steuer-Mann

    MITBÜRGERINNEN UND MITBÜRGER, IHR HABT DIE WAHL!

     

    Die Thiessen-Studie ist bereits hinlänglich kommentiert worden und in dem Zusammenhang fiel auch wiederholt das Stichwort "Wahlen".

    Die nächste BuTa-Wahl wird am 27. September 2009 stattfinden. Daneben werden innerhalb von vier Wochen voraussichtlich noch drei Landtagswahlen abgehalten, nämlich im Saarland, in Thüringen und in Sachsen. NUTZT DIESE CHANCE! GEHT WÄHLEN!

     

    Wer dies nicht im Wahllokal tun will oder kann, soll sich die Briefwahlunterlagen schicken lassen. Ganz falsch wäre es, aus Wut, Frust oder Resignation zuhause zu bleiben. Davon profitieren nur die Falschen, denn deren Anhänger gehen wählen, verlasst Euch drauf.

     

    Macht Euren Stimmzettel zur Roten Karte gegen eine Politik der sozialen Kälte, der Ausgrenzung und der Unmenschlichkeit. Denkt immer daran: "Verhältnisse lassen sich ändern." Die Wählerinnen und Wähler in Bayern haben schon in Kürze Gelegenheit dazu. Also auf geht's, pack mer's.

  • R
    rofl

    Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.

     

    So fing das alles mal an.

    Ist leider nicht mehr viel von zu merken heutzutage.

  • RZ
    Robert Zion

    Warum eigentlich wird dieser akedemische Murks hier überhaupt öffentlich gemacht? Selbst die Umschreibung "umstritten" für diese "Studie" ist eine vollkommen unzulässige Verharmlosung eines interessengeleiteten Geschreibsels, dass weder was mit wissenschaftlich seriöser Arbeit, noch mit der Realität der Leistungsempfänger zu tun hat. Ich kann mich da vielen Vor-Kommentatoren und auch Markus Kurth nur anschließen: probieren sie's doch mal an sich selber aus, Herr Professor!

  • MH
    Michael HA

    Die Studie ist absolut unseriös. Aber auf den Vorschlag für ein Jahr mit dem Einkommen eines

    Hartz IV-Empfängers zu tauschen, werden diese Herren ohnehin nicht eingehen.

    Götz W. Werner, erfolgreicher Unternehmer, beschreibt die Realität von Hartz IV recht objektiv:

    "Hartz IV ist offener Strafvollzug. Es ist die Beraubung von Freiheitsrechten. Hartz IV quält die Menschen, zerstört ihre Kreativität. ...

    Wir brauchen ein Recht auf Einkommen. Ein Recht auf ein bedingungsloses Grundeinkommen."

  • C
    Corina

    Der Anfang klang ja noch ganz seriös, aber dann beging er den ersten kapitalen Fehler: Er definiert selber einen Warenkorb, angeblich nach WHO. Erstens stimmt der vorne und hinten nicht und zweitens, wieso nahm er nicht den, den wir bis 1998 selber hatten? Der dann stillschweigend eingestampft wurde, weil man dann die Sozialhilfe hätte erhöhen müssen?

    Dazu kommt, dass er innerhalb von 3 Tagen in der Saison Gemüse kauft und Obst und dabei die saisonalen Schwankungen nicht berücksichtigt. Und zusätzlich seine eigentlich WHO-konforme Gestaltung des Warenkorbes, wo doch die WHO zu saisonalen Produkten rät.

    Dazu kommt, dass es kleine Packungen Brot nicht zu einem Preis von 5 Cent gibt. Bei der Preisvorgabe müsste man ein großes Brot kaufen, dass dann aber verschimmelt.

    Selbst wenn man also nur von der Überlebensfähigkeit nach WHO rechnet, ist diese Berechnung der größte Schwachsinn.

    Dazu kommt die Berechnung von Monatskarten. Von 23 Euro im Monat können viele Menschen nur träumen, insbesondere die Landbevölkerung.

     

    Setzen, 6

  • Z
    Zorro

    Ich hab mich nur gewundert,dass diese Wissenschaftler keine Angst haben in die Anstalt zu kommen.

     

    Der verwirrte Professor??

     

    36 Monate das Gehalt auf 68,-Euro kürzen und die Herren für 3 Jahre beurlauben.

    Keine wissenschaftliche Studie könnte glaubwürdiger sein, um von der Bevölkerung angenommen zu werden.

    Nur leider ist das Ergebnis in diesem Fall klar ersichtlich und für unsere Probanden somit unseriös und nicht akzeptabel. Hahahaahahaha

  • ES
    Erwin Stark

    Das ganze ist eine Kampagne der konservativen Medien. Erst wurde über die sogennaten Hartz-4-Betrüger berichtet, dann wird der Versuchsballon die Kürzung von Harz 4 auf 132 € gestartet und der Sturm der Enstrüstung bricht los und schließlich wird Hart 4 von den Konservativen und SPD auf 200 € gekürzt und alle sind des Protestes müde. So läuft das ab.

  • MN
    Michael Naumann

    Die Politiker aller Parteien - die sich jedes Jahr eine saftige Diätenerhöhung können und sich um ihre Altersversorgung keine Sorgen machen müssen sollten den Hart 4 Empfänger nicht nur die Stütze kürzen, sondern auch das Menschenrecht auf Wahlen verweigern. Dann wären sie von Protesten der Linkspartei gefeit und ihre Ehre komplett.

  • P
    Punkette

    Wie wärs wenn es mal eine Studie gibt ob die Diäten von Politikern angemessen sind oder nicht ich wette da kann man doch auch sparen .

    Smart statt Luxuslimosine und da unsere Politiker ja so beliebt sind kann man ja den Personenschutz abschfaffen kostet eh nur unnötiges Geld .

    Staatsgäste können auch an der Pommesbude versorgt werden oder Frau Merkel kocht mal selber.

    Ausserdem gibt es genug Billigfluglinien im Land da brauch man keine Flugbereitschaft , ich frage mich warum immer ganz unten gespart wird und

    nicht oben.

    Nein für die Reichen gibts ja noch Geschenke ich sage nur Abschaffung der Vermögens und Erbschaftssteuer.

    Es gibt soviel Steuergeschenke für Reiche ich glaube wenn die wirklich das zahlen würden was sie müssten wäre eine Erhöhung vom Hartz4 kein Prob

  • ES
    Ein Student

    Mich wirklich über die Existenz der Studie aufzuregen, halte ich für sinnlose Energieverschwendung. Was sich die Herren Professoren dabei gedacht haben mag zwar rein mathematisch noch irgendeiner Logik folgen,jedoch lässt sich aus gesellschaftswissenschaftlicher Sicht die Existenz eines Menschen nicht so einfach auf nackte Zahlen reduzieren.

     

    Angst und Bange wird mir nur, wenn ich mir überlege, dass Leute in bestimmten Positionen aus Politik und Wirtschaft diese Studie allzu ernst nehmen könnten und sich tatsächlich das Ganze zu Herzen nehmen.

    Natürlich ist es sinnvoll den Menschen in Lohn und Brot zu bringen, Anreize dafür zu schaffen und die nötigen Fundamente zur Verfügung zu stellen. Aber eine Reduzierung auf ca. 2.26€ für Lebensmittel am Tag, in einem Land wie der Bundesrepublik, ist schlicht und ergreifend Irrsinn. Der Homo Oeconomicus als ganzrational handeldes Wesen ist genauso bloße Theorie wie der Mensch im Kommunismus. Beide haben aber recht wenig mit der Wirklichket zu tun. Also Student der Politikwissenschaft würde ich mir wünschen, dass gerade in den Wirtschaftswissenschaften größerer Wert auf interdisziplinäres Arbeiten gelegt wird, damit derartige Theoriegebilde keinem Minimalismus unterliegen.

  • CC
    Charl Chemnitz

    (An alle, die mich kennen: Schon richtig, vor der Wende hieß ich noch Karl Marxstädter. Ich hab mich aber dann scheiden lassen und meinen früheren Namen wieder angenommen.)

     

    Vorab: Also, ich hätte ja die Privatnummern von Herrn Prof. Dr. Thiessen anzubieten - eine in Chemnitz, eine in Frankfurt (bzw. Dreieich), wo dieser ausgezeichnete Wissenschaftler herkommt. Vielleicht möchte ja der eine oder andere mit ihm persönlich über seine Studie diskutieren. Aber ich trau mich nicht, weil sich einige von euch nicht benehmen können und weil die taz-Leute sie eh rausstreichen würden...

     

    Ich bin mir aber sicher, dass der Herr Professor auch einem Gedankenaustausch über E-Mail nicht gänzlich abgeneigt wäre.

     

    Diese Kohle hat er, so munkelt man, auch bitter nötig, schließlich habe er sich etwas zu sehr am Kapitalmarkt engagiert (Stichworte: Investment Banking, Hedge-Fonds, Immobilienkrise) - und ihm greifen nicht, wie kürzlich der IKB-Bank, Herr Steuerzahler und Frau Steuerzahlerin unter die, naja, etwas müffligen Arme. Diese Misere könnte daran liegen, dass sich der Herr Professor bei seiner Geldanlage zu sehr mit dem Bauch entschieden hat ;-) Aber hinterher weiß man es immer besser: http://idw-online.de/pages/de/news240984

     

    Aufräumen muss ich auch mit dem überaus bösartigen Gerücht, er sei "gekauft" worden oder habe eine "Auftragsstudie" verfasst - nein, Herr Prof. Thiessen ist wirklich so; schließlich hat er sich an der Uni Frankfurt bei Herrn Prof. Wolfram Engels habilitiert (einem Nachfahren, ja wirklich, von Herrn Friedrich Engels aus Wuppertal, DEM ENGELS, glaubt's mir, das stimmt).

     

    Naja, jedenfalls, Mädels und Jungs, hängt die Sache mal nicht so hoch. Was der - privat sehr nette - Herr Professor hier macht, ist Wahlkampf für "Die Linke" - bei denen haben gestern die Sektkorken geknallt.

     

    Aber nicht nur für die, Herr Prof. Thiessen ist nach allen Seiten offen. Auch die sächsische NPD freut sich und bezeichnet die Studie als "pseudowissenschaftliches Pamphlet" - ich will das jetzt mal nicht werten, aber die NPD verleumdet ja bekanntlich jeden.

     

    Und andererseits: Hat der Professor nicht doch ein bisschen Recht mit dem was er sagt? Dazu muss man allerdings erst einmal die Kurz- und die Langfassung der Studie im Original lesen (was offensichtlich hier nur die wenigsten getan haben). Die Studie war übrigens heute morgen mal kurz weg, jetzt ist sie aber wieder im Netz, durch eine Präambel (Akademikerjargon für'n simples Vorwort) ergänzt, sonst aber unverändert.

     

    In seiner Prä... na, seinem Vorwort beklagt sich der Professor (zu Recht!)darüber, worüber sich alle beklagen, die in den Medien nicht so gut wegkommen: Er sei von den Preßbengels (der Ausdruck stammt von Otto von Bismarck) und den Medienhuren (so etwa hat sich zum gleichen Sachverhalt Joseph Martin Fischer, vulgo "Joschka", ausgelassen) gründlich missverstanden worden. Denn er, so Thiessen, habe doch aus der Studie gar /fett an/ keine /fett aus/ Konsequenzen abgeleitet - alles nur reine, wertfreie Wissenschaft. Und ja, streben wir nicht alle "nach Arbeit und Anerkennung"? Wollen wir uns nicht alle "einbringen" und "unser Sozialsystem positiv nach vorne entwickeln"? Mal ehrlich - Du willst es doch auch!

     

    Auslöser der Studie waren übrigens "Klagen über das als intransparent (Akademikersprech für "undurchsichtig") empfundene Verfahren der Berechnung der Leistungen der sozialen Mindestsicherung" - gleich dreimal hintereinander "der", das allein ist schon 'ne Leistung. Auch hier gilt wieder: Finden wir nicht alle, besonders, wenn wir betroffen sind, dieses Berechnungsverfahren selbst als undurchsichtig? Na also!

     

    Herr Prof. Thiessen hat in so vielen Punkten recht. Brauchen wir wirklich als Alleinstehender 18- bis 65-Jähriger Mann Mineralwasser, wo's doch das Leitungswasser praktisch umsonst gibt? Brauchen wir tatsächlich 4 Teller, 4 Tassen, 4 mal Besteck und 4 Gläser, wo es doch auch 1 Teller, 1 Tasse und 1 Bestecksatz tut - wir haben schließlich nur einen Mund. Und Gläser brauchen wir schon gar nicht, wie der Herr Professor herausgefunden hat - unser Leitungswasser können wir schließlich auch aus unserer Tasse trinken.

     

    Und wenn mal jemand vorbeikommt? Na, seit Hartz IV klappt's mit der Freundin ohnehin nicht mehr so recht, und wenn doch, soll sie halt 'ne Tasse mitbringen.

     

    Was wir ebenfalls nicht brauchen ist ein Bügeleisen, ein Staubsauger und ein Bad-Spiegelschrank - Luxusgüter wollen wir unserem hart arbeitenden Nachbarn nun wirklich nicht abpressen. Nötig ist's mangels Freundin (s. o.) ohnehin nicht. Und da wir eh nicht arbeiten wollen, müssen wir uns auch für kein Vorstellungsgespräch herausputzen.

     

    Polstergarnitur und Couchtisch sind ebenfalls deplatziert - wir sind doch keine Spießer. Und der Friseur? Naja, 'n Messer is' ja beim Besteck dabei (Scheren sind im Warenkorb nicht enthalten), das dürfte ja wohl reichen. Für euer bestes Stück (nein, nein, nicht das, hinten!, hinten!) ist auch gesorgt, acht Rollen Klopapier pro Monat gesteht euch der Professor zu, die Rolle zu 13 Cent. Und wenn's partout nicht reicht? Einfach mal zum Altpapiercontainer gehn.

     

    Was unsere Kulturbedürfnisse angeht - die haben diese unterqualifizierten und ungebildeten (sonst hätten sie ja wohl Arbeit, oder?) Hartzler sowieso nicht. Die hocken ja doch nur den ganzen Tag vor der Glotze, da reicht ein Fernseher. Radio, Schwimmbad, Theater, Museum - alles nicht nötig, da besteht sowieso kein Bedarf. Und bei den Handtüchern, da ist eins auch mehr als genug - weiß man denn, ob sich diese Leute überhaupt waschen?

     

    Kommen wir zu den Lebensmitteln. Auch da lässt sich 'ne Menge einsparen, schließlich bekommt man hier in Chemnitz, aber laut Prof. Thiessen auch anderswo in Deutschland - das ist wissenschaftlich durch diese Studie erwiesen - das Kilo Brot schon für 50 Cent, das Kilo Nudeln für 60 Cent und sogar das Kilo Erdbeeren gibt's für 1,58 Euro. Da bleibt sogar noch 'ne Menge Geld für Käse übrig (oder war's für weitere Einsparungen?, weiß ich leider nicht mehr), da ist ja bekanntlich das Kilo auch überall für 4 Euro zu haben.

     

    Freilich, euern Schnaps und euern Knaster, den gewöhnt euch der Professor ab, dafür gibt's nämlich nichts. Ist ja sowieso gesundheitsschädlich, das Zeugs - und wenn ihr's dennoch unbedingt braucht, dann lest die Kippen auf der Straße auf und geht zum Flaschencontainer (Tasse nicht vergessen!!), erfahrungsgemäß lassen sich nämlich aus jeder leeren Flasche noch 10 bis 15 Tropfen herausholen. Ham schließlich die Eltern vom Professor nach dem Krieg auch so gemacht.

     

    Telefon braucht ihr ja wohl sowieso nicht, und ein Handy schon gar nicht - wer will sich mit euch schon unterhalten? Und wenn ihr mal ins Internet wollt - kein Problem, einfach in der Stadtbücherei hinten anstellen, die ham so was.

     

    Für all das reichen 132 Euro im Monat allemal aus.

     

    Also Leute, habt euch doch nicht so. Schließlich will ich (mein persönliches Motto: Solange ich noch zwei gesunde Hände hab, kommt mir keine Frau ins Haus) mit meinem sauer verdienten Geld nicht für euer Luxusleben aufkommen.

     

    Für euch, meine lieben Freunde, gilt deshalb: Leben - ja. Prassen - nein.

     

    Euer Charl aus Chemnitz

  • BK
    Bruno Kraft

    Mit welcher Berechtigung sollen Menschen, die gerade keinen noch so ausbeuterisch bezahlten Job haben, das Recht haben am öffentlichen kulturellen und sozialen Leben teil zunehmen.

    Es gab ja seit Einführung von Hartz IV schon einige schlimme Hetzkampagnen gegen Arbeitslose. Aber diese Studie übertrifft alles widerwärtige, zynisch unmenschliche, was ich jemals in meinem 50 jährigen Leben in dieser Republik mitbekommen habe.

    Ich frage mich, warum veröffentlicht die TAZ diesen Artikel unkommentiert? Liebe Tat MitarbeiterInnen, wie wäre es, wenn ihr mal versucht nach den Vorschlägen dieser Studie nur einen Monat zu leben, und dann darüber Erfahrungsberichte schreibt.

    Oder wollt ihr Blöd übertreffen?

  • R
    ricarda

    fast bin ich verleitet, "völker, hört die signale" ganz laut auszurufen...

  • M
    Mel

    Liebe "Wissenschaftler,"

     

    nicht nur dummdreist behaupten, sondern erstmal vormachen - inklusive "liebevoller" Betreuung durch die Arge. Für mindestens ein Jahr.

  • H4
    hartz 4 frau, 50

    zu den au8sgaben kommt aber noch das rasierzeug, schmerztabletten u. medikamente, wie die Pille, oder Kondome, MOnatshygieneartikel und strümpfe, oder mal eine neue hose und schuhe?ebenfalls leben wir nicht von werbung u. geschenkten zeitungen und

    das tv, radio und zb. monatsfahrkarte bzw. 10-er karte kostet in thüringen , SM, schon 6,30 Euro.

    und kartoffeln kosten 2 kilo bis 1,99 und mehr, zwiebeln nur im aldi weniger als 99 cent.

    was ist mit dem billig-brot? das macht krank u. nicht satt. ohne die TAFELN kämen viele gar nicht zu kontakten , außer amt u. verkäuferinnen u. paar tratscher, die man verschmerzen kann. geht zur wahl u. wählt oder ungültig.

  • VH
    von Hutten

    Auf die Barrikaden! Die Zeit des Stillhaltens ist vorbei! Es gilt, eine Welt zu gewinnen. Der Sieg ist unser, der Raubtierkapitalist wird an seiner Habgier zu Grunde gehen!

  • IW
    IJuliane Waldeck

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    Ich würde diese beiden Wissenschaftler gern mal zu meiner Freundin (47 Jahre alt) einladen, sie hat 2 Kinder 15 u. 16 Jahre alt, lebt in einer winzigen Wohnung, arbeitet als Sportlehrerin für 1 Euro die Stunde.

    Heute hat die Tochter Geburtstag.

    Die Mutter ist froh, das es die Pfadfinder gibt,

    dort kann die Tochter heut etwas feiern, denn Geburtstag feiern zu Haus, das geht nicht. Morgen hat der Sohn Geburtstag. (15 Jahre). Auch er bekommt kein Geburtstagsfest ausgerichtet. Es ist so traurig, wie meine Freundin mit dem wenigen Geld kämpfen muss. Manchmal mag sie nicht mehr leben!

    Diese beiden Wissenschaftler haben für mich

    eines nicht: Intelligenz! Egal wie viel sie studiert haben.

    Was sie von sich gegeben haben ist menschenverachtend und entwürdigend.

    Diese elitäre Faulbrut gehört ausgehungert.

    Denn sie hat persönlich nie was mit den Menschen "vom Rand" zu tun; mit den "Sozies" und den "Assis". Sie pflegen zu diesen "bedauernswerten Geschöpfen" keine persönlichen Kontakte.

    (Denn da kann man nicht 'aufsteigen', es sind nicht die wichtigen 'elitären Beziehungen' um weiterzukommen!) Sie kriechen den Konzernbossen in den Allerwertesten.

    Lazarus liegt heute wie damals vor der Türe.

    Nur: Heute setzen ihm zwei "Wirtschaftswissenschaftler" eine Tarnkappe auf und behaupten, es gäbe ihn gar nicht.

    Dann fordern sie Lazarus auf, seine eigenen Geschwüre zu lecken, denn davon würde er satt.

  • B
    BADGIRLS_LILLY

    Danke z.B. Stephanie 04.09.2008 15:24 für den Hiweis dass völlig falsche, zu niedrige ÖPNV Preise angenommen wurden, auch Toby 04.09.2008 00:24. der treffend geschrieben hat:

     

    "20 Minuten Internet am Tag in der Stadtbibliothek. In einer Stadt mit 250000 Einwohnern (...) Unterstellen wir einmal, lächerliche 2% der Bevölkerung seien von ALG2 abhängig, also bei uns 4800 Personen. Unterstellen wir mal großzügig, es gebe in der Stadtbibliothek 15 funktionierende Internetplätze (das ist meiner Erfahrung nach hochgegriffen.) (...). Da muß die Bibliothek ja nur schlappe 120 Stunden am Tag geöffnet haben, während die Arbeitslosen Schlange stehen.

     

     

    Wie wär's mit 13,2 Euro netto Stundenlohn für Alle? Ausnahmslos! Auch Unternehmer werden als Angestellte ihres Betriebes behandelt. (Rentenversorgung, Gesundheitsversorgung, Schulbildung und Ausbildung kostenlos, Mieten werden entsprechend gesenkt). Ersparnisse oder Immobilien im Wert bis zu umgerechnet 132.000 Euro dürfen behalten werden, der Rest (inkl. Immobilien) wird beschlagnahmt und öffentlich demokratisch verwaltet. Das Ganze am besten gleich weltweit!

  • MW
    Michael Witkowski

    Wo bleibt der Artikel 1 Grundgesetz? Und die sozialen Rechte aus der Allgemeinenen Erklärung der Menschenrechte der UNO?

    Sie fallem dem Manchester- und Entwürdigungs-Kapitalismus zum Opfer, dessen Lobbyisten Merkel mit der CDU und den Bazis (CSU), Westerwelle mit der FDP, und die Agenda-2010-Lobbyisten Münte, Gasprom-Gerd-Schröder, "Problembär" Kurt Beck, "Seeheimer Kreis" + "Netzwerker" in der SPD , der Axel-Springer-Verlag (BLÖD) und ProSiebenSat.1 Media AG (Sat.!) und Wirtschaftswissenschaftler (TU CHEMNITZ ua.) sind.

     

     

    Die FDP - dem Selbstverstädnins nach eine Partei des Liberalismus -hat ein gestörtes Verhältnis zu den Menschenrechten- sie vertritt nicht alle Menaschenrechte: die sozialen und wirtschaftlichen Menschenrechte nur für ihre Lobbygruppe- die Wirtschaftselite , nicht dagegen für die Unterschicht und die unter der Armutsgrenze lebenden Menschen.

  • MK
    Markus Kurth

    Liebe Leserinnen und Leser der taz,

     

    Nach dem Lesen des Orginals des "Regelsatztraktats" kann ich nur sagen: Diesem Professor Thießen sollte man die Lehrbefugnis entziehen, weil er minimale wissenschaftliche Standards nicht nur nicht einhält, sondern gezielt die Reputation eines Universitätsprofessors nutzt, um falsche Angaben zu verbreiten. Es ist unglaublich: Die erhobenen Angaben zu den Verbrauchskosten, die angeblich den Lebensunterhalt sichern sollen, sind völlig frei erfunden. Stichprobenartige, eher zufällig aufgespürte Schnäppchen in Chemnitz haben mit einer seriösen, für bundesweite Maßstäbe tauglichen Bedarfserhebung nichts zu tun. Jeder überprüfbare Beleg fehlt. Wo man eine Hose, die für ein Vorstellungsgespräch taugt, für sensationelle 12 Euro kaufen können soll, soll mir dieser professorale Schnäppchenjäger mal bitte zeigen. Abgesehen davon ist es völlig abseitig, zu glauben, man könne ohne Telefon (auch ohne öffentliche Fernsprecher!) am kommunikativen Leben teilnehmen. Zumindest die Kosten für Telefonate im Rahmen der Arbeitssuche sollte dieser Uni-Sparfuchs doch einplanen, ist er doch ein Freund der "Selbsthilfe".

     

    Aber solche methodische Kritik, die man noch viel weiter führen könnte, geht dem staatlich besoldeten Wissenserfinder wohl am Unterleib vorbei. Dabei wäre selten so wenig Forschungsleistung nötig, um derartige Behauptungen zum Lebensnotwendigen zu widerlegen: Einfach versuchen, einen Monat von ALG II leben. Das würde reichen.

     

    Doch das dürfte zuviel für einen Hochschullehrer sein, der ja eigentlich Investmentbanking lehrt und daher auch im April 2008 im Interview mit der Süddeutschen Zeitung schon kernig dafür eingetreten ist, der Staat möge die ins Trudeln geratenen Banken vor der Finanzkrise bewahren.

  • N
    NachdenkenHilft

    Diese angebliche wissenschaftliche Studie kann doch nicht wirklich der ernst dieser beiden Herren sein!!!!!!

    Was ist ein Mensch in Deutschland eigentlich noch wert? Was ist die nächste Idee? Jeder bekommt kostenlos Wasser und Brot und eine Wohnzelle zur Verfügung gestellt????? Das ist kein Sozialstaat mehr, diese Ideen verachten den Menschen an sich.

     

    1 EUR im Monat für Freizeit und Kultur???? Das ist doch aberwitzig. Dieses Geld kann man dann ein Jahr lang sparen um ein bis zweimal im Jahr das Kino zu besuchen. Zoos, Schwimmbäder, Museen, Veranstaltungen??? Brauchen Hartz IV Empfänger nicht?!?! Wenn ich so etwas lese, packt mich eine Wut! Versuchen Sie einmal von 345 EUR im Monat zu leben!

    Wessen Leben sich tagaus tagein nur darum dreht, welche Discounter-Angebote eingekauft werden dürfen, damit das Geld reicht, wenn sich ein Speiseplan nur noch danach dreht, was heute bei Plus oder Penny im Angebot ist, wenn in Zukunft die Heizung aus bleiben soll, wie es bereits einige Politiker gefordert haben, weil die Heizkosten zu teuer seien. Wo kommen wir damit hin?

    Jeder Mensch hat das Recht auf Menschenwürde. Und dies ist bei 345 EUR Regelsatz genausowenig gegeben wie bei irrsinnigen Ansätzen von 125 EUR oder sonstigen aberwitzigen Werten.

     

    Dass Leistungsmissbrauch ganz klar bekämpft werden muss - und zwar mit legalen Mitteln - ist genauso klar. Doch man kann nicht auf Kosten aller gerecht schaffenden Menschen alle über einen Kamm scheren.

  • T
    Thorsten

    Es lohnt sich in der Tat diese Arbeit zu lesen.

     

    "... Dadurch soll im zweiten Fall die Teilhabe am soziokulturellen Leben auch insoweit berücksichtigt werden, als die Empfänger der sozialen Mindestsicherung nicht nur die Güter konsumieren, die in der Gesellschaft üblich sind, sondern auch dort einkaufen können, wo die Waren üblicherweise eingekauft werden."

     

    Was soll das bitte schön bedeuten?

     

    "Die Differenzen zwischen Maximumsatz und Regelsatz betragen [..] 53 Euro bzw. 16% des Regelsatzes. Das ist nicht "nichts", aber auch keine allzu große Differenz."

     

    Hääää???

     

    "... Diese "üppige" Ausstattung des Regelsatzes mit Geld für Nahrungsmittel ist mit den Zielen der Sozialhilfe insoweit nicht erklärbar und bedarf einer gesonderten Begründung (s. hierzu unten Abschnitt 7)."

     

    Na auf die bin ich mal gespannt. (Es geht um 138€ pro Monat!)

     

    "Ebenfalls könnten weniger rational handelnde Wirtschaftssubjekte die systematische Suche nach dem günstigsten Preis unterlassen."

     

    Dazu fällt mir leider nichts ein.

     

    "Wenn der Regelsatz, wie derzeit der Fall, bei Lebensmitteln das Existenzminimum um 100% übersteigt, wird deutlich, dass die Methode der pauschalen Anhebung der Zahlungen zur Lösung der genannten Probleme hier offenbar die vernünftige Grenze überschritten hat."

     

    Hier wird unterstellt, dass das Model der Autoren richtig ist...

     

    "Internetkaffee"

     

    Ok, jetzt wird es kleinlich...

     

    Wo gibt es denn Kino für 1,50€, Zoo für 2,50€, Schwimmbad für 1,00€???

  • MS
    Markus Schmidt

    Die Chemnitzer Studie

    http://www.freiepresse.de/FILES/SERVICE/Soziale_Mindestsicherung_2008_komplett.pdf

    wird ihren selbstgesetzen Ansprüchen leider nicht gerecht.

     

    Darin heißt es, die derzeitige Ermittlung von Geldleistungen "erscheint vielen aber untransparent". Und weil Thießen und Fischer das Bedürfnis gehabt hätten endlich mal mal "neu zu bestimmen", hätten sie die "Einkommen- und Verbrauchsstichprobe", die WHO-Ernährungsempfehlungen usw. usf. herangezogen.

     

    Bloß steht im Grundgesetz, in der Erklärung der Menschenrechte oder im Sozialgesetzbuch, die Thießen und Fischer als Ausgangspunkt ihrer Berechnung genommen haben, nichts von WHO, EVS usw. drin.

    Das heißt, diese Auswahl der Institutionen ist willkürlich.

    Genauso hätten Thießen und Fischer auch den Guide Michelin als Referenz für Ernährungsfragen heranziehen können.

     

    Wenn Thießen und Fischer wirkliche Wissenschaftler wären, hätten sie eine Methodik gewählt, die am Ende ihres Artikels angeklungen ist. Da ist von Befragungen ihrer Studenten die Rede (S. 29).

     

    Sie hätten ihre Studenten in Gruppen einteilen können und ihnen verschieden große Warenkörbe zur Verfügung stellen können. Und nach ein paar Monaten die verschiedenen Gruppen fragen können wie sie so über die Menschenwürde denken.

  • MS
    Markus Schmidt

    Ich finde die Wirtschaftswissenschaftler sind nicht konsequent genug.

    Den Hartzern sollte alles Geld gestrichen werden.

    Im Gegenzug darf dann nichts mehr was kosten. Dann kriegen doch alle was sie wollen.

     

    Schließlich schreiben die Chemnitzer:

    "Ein Leben in Würde hängt weniger von Geldleistungen ab als von der Möglichkeit, zu arbeiten, sich einzusetzen, die Chance zu bekommen, etwas leisten zu können, um anerkannt zu

    werden."

     

    Also weg mit dem Geld, weil das für die Menschenwürde relativ nachrangig ist.

    Und die "Möglichkeit, zu arbeiten" - wer´s braucht, meinentwegen.

  • B
    Bockerer

    Nur ein weiterer Baustein zum Entstehen einer revolutionären Situation ? Nicht mit meinen Deutschen .

  • Y
    Yadgar

    Was für ein abstruses ökonomistisches Menschenbild in dieser Studie - eine derartiges Maß an Disziplin in der Lebensführung, wie es erforderlich wäre, um mit 132 Euro im Monat in Deutschland zu überleben, dürfte selbst in Klöstern die Ausnahme sein. Einem 132-Euro-Hartzer dürfte nie, aber auch wirklich NIE irgendein Gegenstand durch Fahrlässigkeit kaputt gehen, er dürfte niemals krank werden, niemals schlecht schlafen und müsste gleichzeitig (mit 2 Euro im Monat!) ständig einen aktuellen Überblick über die billigsten Preise für Artikel des täglichen Bedarfs haben.

     

    Ein Wesen mit diesen Fähigkeiten wäre kein real existierender Mensch mit all seinen Eigenarten und Unzulänglichkeiten, sondern eine seelenlose Überlebensmaschine!

     

    Als ehemaliger Soziologiestudent kenne ich die intellektuelle Versuchung, die von der Vorstellung des Menschen als "rationalem Nutzenmaximierer" (wie sie gerne in Vorlesungen zur Mikrosoziologie gelehrt wird) ausgeht - alles erscheint dann so einfach quantifizierbar, alle individuellen, gesellschaftlichen und politischen Probleme reduzieren sich auf mathematische Gleichungen. Leider ist die Wirklichkeit des menschlichen Lebens unvergleichlich viel komplizierter...

  • S
    Stephanie

    Die Journalisten hätten die Studie erstmal lesen sollen, bevor sie diese unters Volk bringen.

     

    Dann wäre zuerst einmal aufgefallen, dass Herr Thießen Professor für Finanzwirtschaft ist, Experte für Investment-Banking. Kein Volkswirtschaftler, kein Soziologe, kein Ernährungswissenschaftler. Das ist absolut nicht sein Fachgebiet

     

    Dementsprechend fällt die Studie nämlich auch aus. Die ganzen angesetzten Zahlen und Vorstellungen stimmen absolut nicht mit der Realität überein. Das kann ich gut Beurteilen, da ich in Chemnitz wohne.

    Als Beispiel die Angabe Ausgaben für Verkehr - da ist ein Jahresnetzticket für 23€ monatlich vorgesehen. Das günstigste Monatsticket kostet in Chemnitz im Abo schon 36,20€

     

    Fazit, die ganze Studie gehört in den Müll und die Verantwortlichen wegen unwissenschaftlichem Verhalten gerügt.

  • KE
    Kurt Eisenhauer

    Also die kurze geschichtliche Einbettung der Sozialhilfe mit seiner positiven Bezugnahme auf Karl der Grossen ist wirklich Realsatire.

     

    "Unterstellt wird darüber hinaus eine Freizeitgestaltung in Form von Gesprächen, Spaziergängen, Nutzung von Parks und öffentlichen Festen" (S.9) Großartige Gesellschaftsanalyse.

     

    Als Mitglied des Arbeitskreises Junge Außenpolitik der Konrad-Adenauer-Stiftung ist Herr Fischer auf jeden Fall ein Perspektivkader für die CDU.

    http://www.kas.de/wf/de/71.3788/

    Noch fragen wohin die Reise gehen wird?

  • RR
    Robert Risack

    Offensichtlich kann man in Chemnitz günstiger leben als z.B. in München. Also sollte man auch alle Hartz IV-Empfänger dazu zwingen, dorthin zu ziehen wo das Leben am günstigsten ist: Chemnitz wird zentrale Anlaufstelle für alle. Hörsäle wird man dann aber umfunktionieren müssen.

  • T
    Tristan

    Mich wundert es, woher diese Verwirrung kommt. Ich frage mich nicht danach wo das ganze noch hinführen soll, ich frage mich eigentlich nur, wann der Pöbel erwacht.

    Sinn und Zweck der Sache ist es natürlich, den Niedriglohnbereich stärker auszuweiten und die Löhne noch weiter zu senken. Das ist der Wunsch der Lobbyisten.

    Doch was geschieht eigentlich mit den vielen Leuten, die zum Leben zu wenig haben und zum sterben zu viel? oder besser gesagt: Was geschieht mit den vielen Menschen die durch geschickt geführte Probaganda als der Abschaum der Menschheit degradiert werden?

    Einige möchten dass Militär auch im Inland eingesetzt wird. Das ist auch schon bald notwendig, denn anders wird man die Masse der Verlierer nicht mehr unterwerfen können.

    Aber ich frage mich trotzdem: Was um alles in der Welt hat Deutschland mit den vielen 'Schmarotzern' vor????? Und in einem Punkt können wir uns alle sicher sein: Sie haben etwas vor!!!!

    Ich habe sehr große Angst vor der Antwort auf diese eine Frage.

     

    (:'-(

     

    Auf jeden Fall sind nicht nur die da oben Schuld. Wir alle machen uns durch unsere Passivität oder Mithetzerei schuldig!!

  • HD
    hettie duetsch

    Weshalb wundert mich nicht das solche Wünsche aus dem Osten der Republik kommen. Hier hat man Marx und den brutalen Kapitalismus gelernt und gelehrt. Leider nur bis zu Band 3! Denn sonst wüssten diese arroganten Ökonomen was beim totalen Kapitalismus rauskommt.

    Auch der Kapitalismus braucht soziale Strukturen und Fluktuation. Ohne Volk geht nämlich gar nichts. Der Futterneid und Habenneid kommt nicht vom Präkariat, sondern von den selbsternannten Eliten. Siehe Bild. Den Hartz IV Empfänger der seinen Wohnsitz in Deutschland hat und von 351.-€ wenn er sie denn kpl. behalten kann von Tennerifa nach Deutschland pendeln kann und dann auch noch in Tennerifa wohnen und essen kann den muß mir Bild erst mal zeigen. Denn den Wohnsitz in Deutschland muß er vorweisen können um Hartz IV zu erhalten und nur von 352.-€ kann so kein Mensch leben. Das ist einfach unverschämte Presseverleumdung von Millionen-ALG II Empfängern und dann noch solche völlig abgehobenen Wirtschaftsleute, passt alles zum Wahlkampf. Wem nutzen diese Kampagnen?

  • F
    F.d.K'89

    Es mag sein, dass man nach dem Aspekt der "physischen Existenzsicherung" und der "Teilhabe am kulturellen Leben" auf nur Hundert Euro und paar Zerquetschte kommt. Die zwei Ökonomen haben jedoch einen ganz wichtigen Aspekt vergessen und zwar die Menschenwürde. Und wenn es nach der geht, dann ist der bisherige HartzIV-Regelsatz zu niedrig.

  • C
    Christoph

    Für alle die, die Studie im Orginal lesen wollen:

     

    Komplett:

    http://www.freiepresse.de/FILES/SERVICE/Soziale_Mindestsicherung_2008_komplett.pdf

     

    Kurzfassung:

    http://www.freiepresse.de/FILES/SERVICE/Soziale_Mindestsicherung_2008_ZusFas.pdf

     

    Ansonsten kann ich mich nur den Leuten anschließen, die der Studie handwerkliche (falsche Preisgrundlagen) und moralische (falsche Bedarfsannahmen) vorwerfen.

     

    Der gröbste Fehler ist allerdings die Grundannahme der Studie einen Vollerwerbsfähigen Single Mann (der nur nicht arbeiten will) als Grundlage zu nehmen.

  • DZ
    Dierck Ziegler

    Das ist wieder einmal typisch, finanziell gut gesettete, sog. Wissenschaftler rechnen uns vor mit wie viel Geld wir auskommen müssen. Dabei sollte es endlich ein Basiseinkommen für alle geben, ohne Zwang und Repressalien. Wer dann dazu verdienen will soll dies, bis zu einer gewissen Obergrenze tun.

    Mit bösen Grüßen

    Dierck Ziegler

  • BW
    bernhard wagner

    Wenn der Unterschied zwischen ALG Regelsatz und niedrigen Einkommen so gering ist, wie manche behaupten, wieso wird dann nicht, z. B, gefordert, die niedrigen Einkommen stärker an den Durchschnitt anzunähern?! also anzuheben?!

     

    (und auch umgekehrt: die hohen Einkommen nach unten (!) an den Durchschnitt anzunähern (?) ...

     

    ganz zu schweigen von den ganz hohen "Einkommen" der Multimillionärs- und Multimilliardärs-Cliquen, die ja die eigentlichen Profiteure des Bankgeheimnisses sind und die Bezeichnung "Sozialschmarotzer" am ehesten verdienen, eigtl. mindestens auch alle, die mehr als das doppelte des Durchschnittseinkommens haben - arbeiten die denn doppelt oder 3x oder ... 1000x so 'hart', dass dies als 'Entschädigung' gerechtfertigt wäre (???) - oder haben sie doppelt oder 3x oder ... 1000x so teuere humane Grundbedürfnisse(???).

  • T
    Thilo

    Das ist ein Beispiel von gekauften "Wissenschaftlern". Menschen, die weder von Demokratie, noch Menschenwürde etwas verstehen oder halten. Das Geld der Lobby muss stimmen. Dann schreiben sie eine "gewünschte" Studie. Dies leider im Rahmen einer öffentlich-rechtlichen Einrichtung. Dass sie mit solchen Vorschlägen-sollten sie realisiert werden- Menschen entrechten und sie praktisch als Geisel nehmen, sehen sie nicht. Dafür reicht ihr Verstand nicht aus. Oder ihre Augen sind kapitalgedeckt. So ein Schwachsinn hat eigentlich keine Stellungnahme verdient. Bleibt zu hoffen, dass anders Denkende solchen kalten geldgierigen Lobbyisten in stattlichen Einrichtungen ihre klare Meinung sagen.

  • A
    anneliese

    tja, da fiel mir eigentlich nur ein, was meine ehemalige kollegin aus dem bereich der flüchtlingssozialberatung vor nun etwa 6-7 jahren mal sagte: an denen, mit ihrem barsatz von damals glaube ich etwa 48 euro monatlich (oder waren das noch dm? ich weiß es nicht mehr genau) plus zugewiesener mucht-bude in einem flüchtlingswohnheim plus lebensmittelpaket, auskommen mußten, soll ausprobiert werden, wie weit man mit menschen gehen kann. und das wird später auch mit anderen praktiziert werden.

     

    ich habe ihr damals nicht geglaubt, weil ich es für ungeheuerlich hielt. heute gibt es schon hartz iv und andere ungeheuerlichkeiten. und nun diese studie. was soll man dazu noch sagen?

     

    die wohnheimplätze übrigens wurden mit ca. 30 euro pro person pro tag vom amt bezahlt. jeder kann sich ausrechnen, was das für eine "miete" für den wohnheimbesitzer bedeutete, bei einem wohnstandart, der an der ekligkeitsgrenze war.

     

    und die lebensmittelpakete haben wir damals mal analysiert. in denen waren oft abgelaufene und teils auch verschimmelte lebensmittel. obst udn gemüse so gut wie gar nicht. nur ab und zu mal eine halb vergammelte banane oder so etwas.

     

    tja, udn wie sollen die menschen da arbeitsfähig bleiben, um wieder einen job zu finden, mit dem sie sich selbst erhalten können? oder geht es darum inzwischen gar nicht mehr? daran zu denken, mag ich auch heute nicht.

     

    im übrigen bin ich heute auch selbst arbeitslos. denn die sozialarbeit in dem bereich migranten ist mittlerweile selbst so prekär. und da wundert man sich, was es da in dem bereich für entwicklungen gibt, vor allem in den großstädten?

     

    na ja, sollen sie. irgendwann werden sie schon merken, daß die bevölkerung ihnen nicht mehr folgt. und jeder sich seinen eigenen weg sucht, jenseits dieser (un)sozialgesetzgebung. weils anders eben nicht mehr geht. aber dann werden sie sich erst recht aufregen. so was nennt man kriminalisierung. und, na ja, das müßte eigentlich nicht sein. es ginge auch ganz anders. aber da müßte schon auch die wissenschaft gewillt sein, an solchen studien mitzuwirken, wie man einen anderen arbeitsbegriff findet zb., an dem möglichst alle partizipieren, die auch gewillt sind zu arbeiten. und die paar, die es nicht wollen, na ja, die wirds schließlich immer geben. aber die, die arbeiten wollen, die sollte man nicht so ausgrenzen und aushungern. das ist ein armutszeugnis. im wahrsten sinne des wortes.

  • D
    der_zufriedene

    Kann es sein, dass die Profs an den Unis auch von Steuergeldern bezahlt werden - und dies garnicht so schlecht...Und dann dürfen diese Herren noch mit unnseren Steuergeldern solche Studien durchführen...

    Und wenn ich lese, natrülich sind die Sätze bei ALGII gegenüber einer Friseurin oder einer Verkäuferin zu hoch, dann halte ich entgegen, die Vergütung bei den genannten Berufen ist einfach zu niedrig, nicht der ALGII-Satz zu hoch...Wieviel Leute kenne ich, die sich einen feixen, wenn Sie für 10€ die Haare geschnitten bekommen...Dort schreit keiner auf oder hinterfragt, wie kann dieser Laden seine Angestellten bezahlen...Für mich also alles verlogen!!! Mich würde ein Praxistest über 6 Monate durch die beiden schlauen Profs interessieren...Ob Sie dann immernoch der selben Meinung sind..!? P.S. Ein Tischlermeister (54 Jahre) war 25 Jahre selbstständiger Unternehmer mit zwischenzeitlich 10 Angestellten...Leider musste er sein Geschäft aufgeben und nun wird er von 30Jährigen Angestellten die bisher noch nie eigenes Risiko eingegangen sind als SOZIAL-SCHMAROTZER bezeichnet...Das stinkt mir gewaltig!!!

  • P
    plasmabildschirm

    wer sich zu recht beklagt, dass etwa eine festangestellte frisöse weniger geld im monat zur verfügung hat, als ein hartz-IV empfänger darf daraus aber nicht den falschen schluss ziehen, nun müsse man eben die hartz-IV beträge kürzen um wieder einen 'gerechten abstand' herzustellen.

    der skandal sind doch die viel zu niedrigen löhne, die müssen erhöht werden

  • O
    Olly

    Zahlt jedem der hier lebenden Menschen 800 Euro pauschal als Starthilfe.

    Macht bei ca. 80 Millionen 64 Milliarden Euro.

    Diejenigen welche weiterarbeiten wollen werden das tun und haben unversteuertes Geld zur freien Verfügung. Und diejenigen welche glauben juchu ich mach mir n Lenz denen sei gesagt: Ihr müßt davon eure Krankenkasse noch zahlen, Rente finanzieren, Strom etc.

    Alle Schulabgänger welche keine Ausbildung oder ähnliches haben sollten generell 3jährige staatliche Schulungzentren besuchen müssen um Respekt zu lernen und nicht nur davon zu rappen. ;)

  • H4
    hartz 4 frau, 50

    diese berechnungen sind aber ohne heizungs-strom- und internet kosten berechnet, bzw. telefon, oder soll man nur noch in die röhre zum fenster raus klotzen?

  • DW
    die Wahrheit

    Durch Hartz IV sind die Durchschnittslöhne schon um 200,- € pro Monat gesunken. Dabei stiegen die Löhne der Großverdiener um 15 %. Das heißt, dass die Geringverdiener noch größere Einschnitte hatten. Jeder, der eine weitere Absenkung von Hartz IV möchte, wird auch die niedrigeren Löhne weiter senken. Das sollte jeder, der für viel Arbeit wenig verdient, bedenken, wenn er sich dieser asozialen Forderung einiger von der Wirtschaft bezahlter Provokateure anschließt.

    Lasst doch die "Studien"-ersteller mal von 132,- € leben. Und nach einem Jahr müssen die Erben die Beerdigung zahlen.

  • H
    Haferkorn

    Für mich stellt sich erst einmal die Frage, wer diese Studie beauftragte, d.h. welche Interessen damit vertreten werden sollen. Die der Arbeitslosen ja wohl offensichtlich nicht!

    Bekanntlich sucht ja der CDU-geführte Staat nach Gründen, das Arbeitslosengeld II nicht erhöhen zu müssen. Wenn man schon von Beamten der Arbeitsagenturen über CDU-Pläne hört, den Regelsatz nach der Bundestageswahl 2009 auf 330 EUR abzusenken, kann man sich denken, wer dahinter steckt.

    Fazit der Studie, 30 Seiten mit teilweise realistischen Ansätzen, allerdings mit manipulierten Zahlen (wo gibt es z.B. 1 kg Brot für 50-70 Cent bzw. 1 kg Kartoffeln für 37-38 Cent???) und unter Vergessen jeglicher Menschlichkeit: Die ALG II-Empfänger saufen und qualmen zu viel und verprassen Ihr Geld!

    Die Darstellungen, von einem Professor der TU Chemnitz scheinwissenschaftlich zusammengestellt, grenzen nach meinem Empfinden an Volksverhetzung.

    Übrigens: in den maximalen 278 EUR, die er für einen ALG II-Empfänger für angemessen hält, fehlen natürlich u.a. die Zuzahlungen im Gesundheitswesen, der Blumenstrauß für das Elterngrab, Rentenvorsorgebeträge und angemessene Strom-, Internet- und Gaskosten.

    Vielleicht sollte Professor Thießen mal einen Monat nach diesen Sätzen zu leben versuchen, statt Standpunkte des Neoliberalismus ohne menschliche Regung zu verteidigen. Vielleicht sollte er auch einmal über die moralische Verantwortlichkeit von Wissenschaftlern nachdenken.

  • G
    Gerd

    Ich wollte dem Link fuer die vollstaendige Studie folgen, um sie erstmal selbst zu lesen. (von Mattis: www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl4//interessantes/Soziale_Mindestsiche)

     

    Sie ist aber nicht mehr im Netz einsehbar. Meine telefonische Nachfrage ergab, dass sie bald wieder online gestellt werden soll. Allerdings muss zuerst was am Text geaendert werden, wobei die Gesamtaussage erhalten werden wird.

  • T
    thomi

    das Sein bestimmt das Bewusstsein...

  • FL
    Fokko Leiner

    Ich selbst arbeite seit ich aus der Schule bin ca 12 Jahre, aber Leuten die solche Aussagen machen würd ich gern mal die Fresse polieren.

    Die möcht ich mal sehen, wo sie für 1 Euro im Monat Unterhaltung bekommen.

    Realitätsfremd nenn ich das.

     

    Wie sollen Harz4 Empfänger den da wieder rauskommen!

    Sollen die dann alle zur Tafel gehen, oder was?

  • S
    scotty

    Wie könnte man noch besser, zu einer nun schon längst fälligen Revolution aufrufen?... Aber Geduld, so wirds schon klappen!

  • N
    Nina

    Unglaublich ist diese Studie allerdings. Unglaublich ist aber auch die Situation meiner NAchbarn:

    Nachbar 1: Familie 5Köpfig, alle Hartz4/ALG2, Cousin leitet pro forma den Kiosk, in dem alle arbeiten, und der 1,50 für eine Flasche Bier nimmt. Papa trägt schonmal n Stapel 50er ins Wettbüro.

    Nachbar 2: Alleinerziehende Mutter, ehemals Studentin, jetzt Hartz 4, das sie nicht beantragen kann wenn sie weiter studiert hätte - musste daher also ihre Ausbildung abbrechen. Kind hochallergisch, braucht Bio-Essen ohne Gluten und sowas, zahlt keine Kasse. Traut sich nicht einmal n neuen Schrank zu beantragen, weil ihre Eltern sie erzogen haben, das sojemand dann ein "Sozialschmarotzer" sei.

     

    Das Problem bei der gesamten Diskussion um hartz4 und den Sozialstaat ist doch, das keiner mehr Vertrauen in ihn hat. Die einen haben Angst vor Armut und behalten deswegen Jobs die sie hassen, in denen sie schlecht behandelt und bezahlt werden, nur damit sie nicht bei einer Kündigung in die Armutsspirale geraten. Die anderen sind von denen genervt, die das System ausnutzen und sehen daher nur noch rauchende Hartz4-Mütter und Mercedes-Fahrende Hartz4-Abzocker. So richtig gut findet es aber keiner mehr.

     

    Natürlich kann man vom Hartz 4-Satz nicht leben, wird der aber erhöht, steht morgen wieder in der Bild-Zeitung: "Hartz4-Junkie lässt Kind verwahrlosen".

     

    Jede Gemeinde kann selbst etwas dafür tun, das es an bestimmten Stellen besser läuft, zB kostenlose Museenbsuche und Bibliotheksnutzungen anbieten, oder vor der Schulzeit "Gutscheine" für Schulmaterial" verteilen.

  • Z
    zodiac

    Selten so gelacht. So einen Mist können auch immer nur Leute vertreten, die selbst nicht von ihren Ideen betroffen sind. Ich dachte immer, Wissenschaft soll der Gesellschaft dienlich sein. Hoffentlich gibt den Beiden keiner Geld für weitere "Studien".

  • M
    Mattis

    Die "sozialen Mindestsicherung" soll ein menschenwürdiges Leben oberhalb des Existenzminimums sichern, was allerdings wegen der geringen Höhe oft nicht möglich ist, insbesondere für Familien mit Kindern und Alleinerziehende.

     

    Die Ziele der "sozialen Mindestsicherung" mit Hartz IV, sind eben nicht das physische Existenzminimum, denn dann könnte man auch Leistungen für Bedürftige (Suppenküchen, Berliner Tafel etc.) mit hineinkalkulieren (d.h. die Kosten noch weiter reduzieren).

     

    Die Diskussion um die Studie macht deutlich, dass

    konträre Vorstellungen und Interessen aufeinanede prallen, die sich kaum auflösen lassen. Allerdings, wenn man den Autoren glauben schenken darf, ist die Höhe des Regelsatzes nicht mit den Argumenten des Existenzminimums und der sozialen Mindestsicherung zu begründen...

     

    Zitat aus der Studie:

     

    "Es fragt sich, warum der den Bedürftigen gewährte Regelsatz so viel höher ist als die

    aufgrund der formulierten Ziele gerechtfertigten Beträge? Unsere Studie gibt Hinweise

    darauf, dass die formulierten Ziele der sozialen Mindestsicherung nicht wirklich beachtet

    werden. Man orientiert sich vielmehr bei der Festlegung des Regelsatzes an den Einkommen

    der allgemeinen Bevölkerung und legt die Regelsätze so fest, dass die Hilfeempfänger nicht

    weit darunter liegen. Ein solches Verfahren ist mit den festgesetzten Zielen der sozialen

    Mindestsicherung nicht vereinbar."

     

    Quelle: http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl4//interessantes/Soziale_Mindestsicherung_2008_ZusFas.pdf

  • F
    FYA

    Hallo?

    Nur Hartzler am kommentieren oder was!?

    Ich bin auch stark dafür, die Bezüge für Hartz IV- Empfängern zu kürzen.

    Ich habe einen 40-Stunden-Job von dem ich mir meine Wohnung, den Einkauf und hier und da mal nen Film, n Album oder sonstige Kleinigkeiten (Kinobesuch etc.) leisten kann.

    Ein Hartz-IV Empfänger kann sich auch mal nen Film oder irgendwas kleines leisten. Mit welcher Berechtigung? Mir geht es hier nicht um Leute die Jahrelang arbeiten gegangen sind und dann aufgrund von "äußeren Umständen" (Die Wirtschaft ist ein Arschloch!) arbeitslos wurden und nun aufgrund von unfähigen oder unmotivierten "Vermittlern" bei den Agenturen nicht wieder ins Berufsleben zurück können.

    Mir geht es hier um die ganzen (jungen) Schnorrer, die sich ein schönes leben auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung machen. Und das ist wahrscheinlich der großteil der Hartz-IV Empfänger.

    Einer meiner Bekannten bezieht Hartz-IV, er hat Frau und Kind und wird ab und zu ma zu nem Ein-Euro-Job verdonnert, den er dann mit Krankschreibungen versucht zu umgehen. Er selbst sagt, er muss ja nicht arbeiten gehen und rechnet mir vor, dass er vom Staat ca. 100,-€ weniger bekommt, als ich in Vollzeit netto verdiene (natürlich mit Kindergeld). Aber hätte ich jetzt noch ein Kind, würden mir diese 154,-€ auch nich helfen, bräuchte ja ne größere Wohnung.

    Mein Bekannter sagt selbst, dass er solange nicht wieder arbeiten gehen will, bis es einen deutlichen Unterschied zwischen seinem zu erwartendem Gehalt und den Leistungen des Staates gibt. Er selbst hält die Sätze also für zu hoch.

    Ich weiß ja nicht wo die Kommentatoren so wohnen, aber ich komme aus Mittelhessen (teuer) und sogar hier geht's den Hartzlern (relativ) gut.

    132,-€ sind wirklich zu wenig, aber der derzeitige Satz ist zu hoch.

    Außerdem gibt es genug arbeit, die Leute sind sich einfach zu fein oder zu faul oder ruhen sich auf Ihren staatliche Bezügen aus. Muss man halt nen 800,-€ Job machen. Ach so, der verdienst bei so nem Job is ja nich so hoch wie die Leistungen die der Staat "anbietet". Tja, Satz runter.

  • SM
    Stan Marsh

    Verbeamtete Maulhuren als Büttel der Bonzen und des Kapitals.

    Bezahlt aus Steuermitteln.

    Getarnt als Wissenschaft.

  • I
    ich

    Und ob das reicht. Ich hab während meines Studiums von weniger gelebt (kein Bafög)!

    Es kann nicht sein, dass ein Frisör oder Verkäufer am Ende weniger Geld zur Verfügung steht als einem Sozialschmarotzer.

    Diese Ansicht ist zugegen genau so einseitig wie fast alle Kommentare hier.

  • A
    André

    Harz IV (ALG II) wird aus Steuermitteln und Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung bezahlt. Wir zahlen alle gleich doppelt für diesen Unsinn. Selbst Arbeitslose bezahlen das durch indirekte Steuern (Mehrwertsteuer). Ich frage mich, warum kein Intellektueller oder Schriftsteller sich darüber aufregt?

    Wir zahlen am Ende sogar alle für diese vermeidlichen Wissenschaftler, die dann gegen sattes Honorar Studien für Interessengruppen schreiben. Meine Neigung weiterhin ein System zu finanzieren, dass euthanasieartige Vorschläge gegen Langzeitarbeitslosigkeit hervorbringt, tendiert gegen Null. Diese inhumane Art wird auch nicht ohne Konsequenzen bleiben. Wenn Menschen so zu wertlosen Wesen degradiert werden können, dass selbst viele Hunde und Katzen in Deutschland besser leben, dann kommen bald Extremisten und machen diese Show richtig - 1933 Fortsetzung kommt noch.

  • A
    angie

    Dann werde ich denen vorführen, dass man es sich bei diesem Satz sogar noch leisten kann, Bomben zu bauen.

  • S
    stuffi

    traute idylle hier, wie ich lese. alle ziehen am gleichen strang.

    nur lässt keiner vermuten, dass er sich mit der studie beschäftigt hat. so bösartig ist sie dann nämlich auch nicht:

     

    4. Die Art und Weise, in der Sozialleistungen gewährt werden, könnte verbessert werden. Das formulierte Ziel „Hilfe zur Selbsthilfe“ wird nicht im möglichen Maß verfolgt.

     

    5. Ebenso wird das formulierte Ziel, in Würde zu leben, nicht erreicht. Ein Leben in Würde hängt weniger von Geldleistungen ab als von der Möglichkeit, zu arbeiten, sich einzusetzen, die Chance zu bekommen, etwas leisten zu können, um anerkannt zu werden. Eine auf Geldzahlungen beschränkte Hilfe wird diesem Ziel nicht gerecht. In einer unübersichtlicher werdenden Welt, in der viele den Arbeitsmarkt nicht mehr verstehen und sich nicht einbringen können, kann aus dem formulierten und aus dem Grundgesetz abgeleiteten Ziel, den Menschen Würde zu verschaffen, ein Anspruch auf Arbeit abgeleitet werden. Arbeit würde automatisch das Einkommen der Menschen anheben."

    (via: http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl4//interessantes/Soziale_Mindestsicherung_2008_ZusFas.pdf)

     

    ich bin auch gegen einen regelsatz von 132 euro. nur die kommentare hier sind teilweise ebenso unter aller würde. anstatt sich konstruktiv mit dem auseinanderzusetzen, wird geschimpft und ein stückweit das recht auf freie meinungsäußerung vergessen.

  • OO
    O. Ohanecian

    Es ist ungeheuerlich. Das taugt ja nichtmal mehr als Provokation, sondern ist eine wissenschaftliche Bankrotterklärung des betreffenden Instituts. Vielleicht sollte man die Autoren mal ein paar Monate von dem Regelsatz, den sie da so zynisch und menschenverachtend vorschlagen, leben lassen?

  • MS
    Markus Schmidt

    In einem scheinen die Wissenschaftlter aber recht zu haben: das Bonner Grundgesetz sieht nun einmal nicht viel mehr vor als das physische Existenzminimum. Von 68 Euro monatlich kann mensch sich in der BRD durchaus am Leben erhalten.

     

    So ist sie nun einmal, die hoch gelobte "freiheitlich demokratische Grundordnung".

     

    Die Chemnitzer haben doch nur analysiert, welchem System die Mehrheit der Ostler mit wehenden Fahnen in die Arme gelaufen ist.

  • EP
    E. P.

    Schon erstaunlich, dass derartige "wissenschaftl. Ergebnisse" im Stürmer"niveau" durch die Medien als "Studien" aufgewertet werden,; die ja "lediglich" darauf zielen, dass sich immer mehr MENSCHEN zu jedem "ökonomischen Preise" prostituieren müssen.

    Seit geraumer Zeit schon erodiert unsere Gesellschaft durch einen (unzivilisierten) Wirtschaftsfaschismus, und nun also soll es durch weitere "Anreize" noch "schmerzvoller" werden, wobei seit der unsägl. Arbeitsentwertung (durch rot-grüne Arbeitsmarkt"reformen) in den obersten Etagen der Unternehmen täglich wohl gleich mehrere Champagnerkorken knallen werden.

     

    Oder sind Typen wie jene aus Chemnitz lediglich Masochisten, die ihre schmerzhafte Veranlagung "teilen möchten"?

     

    Nein, sicher nicht. Was den Menschen seit dem Vollzug der Wirtschaftsprogrammatik (mittels Agenda 2010) widerfährt ist neben der menschenverachtenden Ausbeutung vor allem das alles durchdringende Experiment "Wie weit kann man mit der Ausbeutung ergo Umverteilung gehen - was lassen sich die Menschen gefallen?", wobei die Betroffenen zu Versuchskaninchen mutierten und Widerlinge wie die Chemnitzer das entspr. "Forschung"slabor sind.

     

    Das große Problem dabei:

    Nach der "Steilvorlage" DURCH eine "linke" Regierung können natürlich sämtliche Hemmungen fallen.

     

    Dass hierzu von der TAZ eine Plattform geboten wird ist dann schon sehr bedauerlich.

  • KS
    Kai "the spy"

    Mal wieder versuchen Leute, die nie von wenig Geld leben mussten, anderen vorzuschreiben, dass sie von noch weniger Geld leben sollen. 68,- Euro für Ernährung pro Monat? Preissteigerungen bei Lebensmitteln sind offenbar an diesen beiden Herren vollkommen vorbeigegangen. 1,- Euro für Unterhaltung pro Monat? Was soll das für Unterhaltung sein, wenn selbst ein Romanheftchen vom Kiosk teurer ist?! 2,- pro Tag für Kommunikation = 20 min. Internet in der Bibliothek? Ob da bedacht wurde, dass man ja auch mal telefonieren muss?!

     

    Leute, die so einen Dummfug fordern, sollten selbst mal auf so wenig Geld angewiesen sein! Und zwar nicht für eine begrenzte Zeit, wo sie vorher wissen, wann es vorbei ist, sondern wie alle Hartz-IV-Empfänger auf unbestimmte Zeit, ohne ein zeitliches Ziel vor Augen!

  • N
    Nobilitatis

    Allerdings sprechen die Autoren ein reales Problem an. Die Regelsätze sind nicht seriös kalkuliert.

    Am besten, die Autoren erstellen jetzt eine Studie über den Forschungsbedarf an sächsischen Universitäten.

  • D
    DSchüler

    In was für einer Welt leben bloß die Verfasser dieser Studie?! Wer so etwas fordert, sollte doch bitte selber mal ein halbes Jahr am sogenannten "physischen Existenzminimum" vorleben. Allein der Begriff suggeriert doch, dass es gerade mal darum gehen soll, nicht zu sterben. Leben bedeutet aber etwas anderes...

  • N
    Normalo

    Autoren,die Kapital aus der Armut schlagen wollen.

  • A
    Anonymous

    Bei dieser Höhe der Hart-IV Gelder ist es LOGISCH, auf die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zu VERZICHTEN, damit man persönlich Vorsorge leisten kann. Die Arbeitslosenversicherung ist RAUSGEWORFENES Geld.

    Mein Tipp an die Studienverbrecher: 3 Jahre konsequent von diesen Sätzen leben. Dies gilt auch für die Unterstützer dieser Studie....

  • OS
    Oskar Sauerteig

    Passend zur Stimmung. Mit den eingesparten Beträgen könnten z.B. die notleidenden Herren Ackermann, Zumwinkel und Co. unterstützt werden. Die tun schließlich was für dieses Land! Im Gegensatz zu den blöden Sozialschmarotzern, die z.B. als alleinerziehende Mutter nur faul auf der Haut liegen und ihre reichhaltige Stütze verprassen.

     

    Was ist das bloß für ein Land geworden?!

  • IK
    IhEgon Kratt

    Diese zwei Wissenschaftler sollen dann mal ein Jahr lang vorleben, wie sie von 132 € im Monat ihr Dasein fristen!

  • I
    IhLaskaro

    Schon toll, wie in Deutschland so Politik gemacht wird...

    Da wird einmal mehr mit der alten Holzhammer-Methode der Wahlkampf eingeläutet. Zuerst ein dämliches TV-Format, dass die Bild dann als unverschämte Wahrheit verkauft und nun noch eine Studie die beweist, dass es allein die Schwachen im Volke sind die irgendwie nicht mehr dazu gehören. Am Ende flogt dann wieder großes Staunen...die Wahlbeteiligung zu gering und die Linkspartei zu stark...wie das nur immer kommt?

  • CU
    Christian Ulmen

    Hey nich so ernst nehmen! Die Studie is in echt von Alexander von Eich gemacht!

    Mal ehrlich so einen extremen Klassenkampf von oben wird doch kein ansatzweise normal denkender Mensch betreiben!

    Wenn doch müsste man solche Menschen sofort auf die Strasse setzen oder sie für einen Euro im Monat als Hilfskräfte die sozialen Schäden ausgleichen lassen die ihr überhebliches dekadentes Weltbild verursacht. Wenn sie dann immer noch vom Kapitalismus/Neoliberalismus überzeugt sind sollten sie in irgendeine Krisenregion der Erde geschickt werden und hoffen das sich dort deutsche Rüstungsfirmen um sie kümmern....

  • JT
    Jürgen Tomas

    Eine Bekannte von mir besitzt einen Hund und sagte mir, dass sie rund 80 Euro für Hundefutter im Monat ausgäbe. Der Hartz IV Empfänger soll also mit 68 Euro seinen Lebensmittelbedarf decken.

    Ich kann nur sagen, dass die Würde des Hundes meiner Bekannten nicht angetastet ist.

  • U
    Udo

    Die Studie zeigt auf, dass man, wenn man das Existenzminimum als Grundlage für eine Berechung von ALG2 herannimmet, dass DANN wirklich weniger dabei herauskommt. Die Forderung liegt aber NICHT darin, das ALG2 zu senken, sondern um den Begriff "Existenzminimum" nachzudenken! Was bedeutet "Teilhabe an der Gesellschaft", das bedeutet eben neben dem physischen Überleben, was mit Wasser und Brot möglich wäre, eben ein psychisches Wohlbefinden zu gewährleisten, um Depressionen zu verhindern! Dieses psychische Wohlbefinden ist an Tätigkeiten gebunden, wie z.B. gut auszugehen, 'ne Bierchen in der Kneipe zu trinken, um Gesellschaft zu erleben! Die Frage bleibt, ob ALG2 als Alternative zum Leben angesehen werden, EIGENTLICH ist es als Notlösung gedacht, um eben WIRKLICH NUR physisch zu überleben, um eine psychische Teilhabe eben DURCH ARBEIT zu gewährleisten, wo man dann auch genug verdient, um sich das Bier in der Kneipe nicht nur zu kaufen, sondern auch zu leisten, weil man vorher dafür etwas geleistet hat.

  • JS
    Jack Salinger

    Mögen die Verfasser dieser Studie in völliger Armut verrotten.

  • IE
    Ihr eva

    .. so weit, so makaber; dass ihr euch überhaupt darauf einlasst, solchem Mist einen derart prominenten Aufmacher zu widmen,- und das auch noch ohne Details, Personalien, ... - dünne Suppe das - ein Schelm.. ofG eva

  • T
    TobyR

    Soso, 20 Minuten Internet am Tag in der Stadtbibliothek. In einer Stadt mit 250000 Einwohnern - so viele Einwohner hat meine schöne Heimatstadt auch etwa, genauer etwa 240000

    Unterstellen wir einmal, lächerliche 2% der Bevölkerung seien von ALG2 abhängig, also bei uns 4800 Personen. Unterstellen wir mal großzügig, es gebe in der Stadtbibliothek 15 funktionierende Internetplätze (das ist meiner Erfahrung nach hochgegriffen.)

    Na dann ist ja alles in Butter. Da muß die Bibliothek ja nur schlappe 120 Stunden am Tag geöffnet haben, während die Arbeitslosen Schlange stehen.

     

    Dieses kleine Rechenexempel sagt schon alles: Diese Fachvollidioten aus Chemnitz sind nicht nur aller Wahrscheinlichkeit von irgendwelchen Leuteschindervereinigungen gekauft, sondern auch noch frei von allem, was man im Allgemeinen als Verstand bezeichnet. Jemandem, der noch nicht mal über einen so rudimentären Intellekt verfügt, daß ihm obige Zusammenhänge bei seinen 20-Minuten-Internet-Rechnereien irgendwann in den Sinn kommen, der kann an einer Uni vielleicht als Pförtner (jaja, da sind wir auch mal gehässiger Oberschichtler) oder Rasenpfleger arbeiten, aber nicht als - man stelle sich das vor - Wissenschaftler.

  • JT
    Jakob Thomas

    Was sich hier so schamlos “Studie” nennt, ist ein Skandal und Armutszeugnis fuer das gesamte deutsche Universitaetswesen. Wenn sich jemand Professor (Doktor gar) nennen darf und gleichzeitig so einen Schwachsinn als wissenschaftliche Arbeit veroeffentlicht, dann liegt eindeutig irgendetwas ganz schwer im Argen.

    Herr Thiessen und sein Komplize Christian Fischer haben hier ein Theoriekonstrukt entwickelt, das sich in keinster Weise mit der Realitaet messen kann. Es basiert faktisch ausschliesslich auf der Anmassung der Verfasser einschaetzen zu koennen, welche Waren noetig sind, um eine “soziale Mindestsicherung” zu gewerleisten. Davon wurde dann abgeleitet welcher Regelsatz angemessen waere.

    In der Studie des Herrn Prof. Dr. Thiessen, der neben anderen lukrativen Taetigkeiten bei die Hoechst AG, Frankfurt und die Shell AG, Hamburg taetig ist, gibt es jedenfalls keinen Hinweis darauf, das hier ein Selbstversuch fuer die Zusammenstellung dieses Warenkorbes durchgefuehrt worden ist.

    Man kann also davon ausgehen, das aus dem Bauch heraus entschieden wurde.

     

    So hat zum Beispiel ein Sozialhilfeempfaenger mit dem ihm zur Verfuegung gestellten zwei Euro pro Monat fuer Kommunikation, rechnerisch Anspruch auf drei 55-Cent Briefmarken, Rest 35 Cent.

    Das Reicht dann gerade noch fuer 94 Sekunden Ortsgespaech in einer oeffentlichen Telefonzelle der Telekom.

     

    Und mit knapp ueber zwei Euro pro Tag fuer Lebensmittel, koennte nicht mal Thilo Sarrazin seinen sparsamen Kalorienbedarf decken.

     

    Das Gesamtwerk findet sich fuer Interessierte uebrigens hier:

     

    http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl4/interessantes/Soziale_Mindestsicherung_2008_ZusFas.pdf

  • V
    vic

    Diese Aufzählung der einzelnen Posten ist schlicht unglaublich. 68 Euro für Lebensmittel, 1 Euro für Freizeit und Kulturelles, etc...

  • M
    Michel

    0,6 % Missbrauch bei Hartz Fear, darin enthalten aber noch die Falschzahlungen die vom Amt verursacht wurden.

     

    Wieviel Geld wurde in marode Landesbanken versenkt, Kriegseinsätze, Subventionszahlungen, Steuerverschwendung, Reparationszahlungen, EU Geldgeschenke ?

     

    Macht nur so weiter und ein Gewitter wird aufziehen.

  • A
    askmewhy

    Einfach nur menschenverachtend...

  • WH
    Wolfgang Hörner

    Diese Leute haben natürlich nicht mehr alle Tassen im Schrank! Natürlich steht in der Verfassung: Die Bundesrepublik ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat. Diese Leute wissen nicht mehr, was sie vor lauter Arschkriecherei noch alles ausspucken sollen! In diesem Land herrschen die gleichen Leute, die aus lauter Gier Adolf Hitler mit Millionen unterstützt haben. Und HartzIV dient genau der gleichen Kapitalverwertungslogik wie der Bau der KZs.

  • PM
    Peter Maas

    So ein kleiner Artikel und so viele Fragen. Ist das Sommerloch noch nicht vorbei? Was heißt eigentlich "physische Existenzsicherung"? Ist das die Grenze, unter der man ins Gras beißt? Planen die Autoren, die Thesen ihrer Studie im Selbstversuch (mindestens 3 Monate unter ständiger unparteiischer Aufsicht) zu belegen? Ist die Berufsbezeichnung "Ökonom" gesetzlich geschützt? Brauchen Ökonomen öfter als der Normalbürger einen gesetzlichen Vormund?

  • SB
    Steffen Böhmer

    Sehr verschmähter Herr Thiessen,

     

    ich habe keine Ahnung von BWL oder ähnlichem, aber ich arbeite ehrenamtlich in einem Jugendhaus.

    Genau da vor Ort, wo es sich auf unerträgliche Weise zeigt, wie es Kindern ergeht deren Eltern HartzIV Empfänger sind. Ich weiß nicht wo sie herkommen, oder wie sie aufgewachsen sind, doch eines steht fest, "Sie sind kein Mensch, ja nicht mal ein Tier!

    Sie sind eine Maschine! Ein kühl funktionierender Apparat, der hin und wieder eine neue Berechnung ausspuckt. Armer Friedrich, du mußt eine grausame Kindheit gehabt haben. Keine Liebe, nur Disziplin, vielleicht war Dein Vater ja bei der SS, denn da wurde ja auch viel gerechnet.

    Sie rechnen und kalkulieren und lassen nebenher virtuelle Ghettos entstehen, die Morgen schon Realität sein können. Wahrscheinlich ist das ein Ersatz für Liebe und körperliche Nähe, die Ihnen wohl abhanden gekommen ist. Tja, Armer Friedrich, jetzt hast du soviel nachgedacht und alle hassen Dich.

    Ausser derjenigen deren Lebenslicht auch schon längst erloschen ist, bzw in Sparsame LED`s ausgetauscht wurde.

    Es gab auch mal eine Zeit, in der Politiker oder Wirtschaftskalkulatoren nach solcher Art von Berechnungen in Lebengefahr schwebten.

    Vergessen Sie das nicht, denn alles wird eines Tages auf einen zurück kommen.

    Ich für meinen Teil sende Ihnen viel Liebe und Licht und hoffe auf baldige Genesung!

  • A
    Ausgewandert

    132 Euro? Das erinnert mehr an eine Patenschaft für ein Kind in Afrika als ausreichend Geld zum überleben in einem der wohlhabendsten Länder der Welt.

  • GS
    Gerd Sandkuhl

    "Ökonomen wollen harte Einschnitte"

    Das ist nicht zu fassen. Als ob es nicht schon genug Probleme gäbe.Wer hat die "Wissenschaftler" denn gekauft? Da greifen Manager in die öffentlichen Taschen und geneghmigen sich Gehlter, die so scghwer wiegen, daß sie nur noch überwiesen werden können. Da vergreifen sich Politiker an öffentlichen Geldern und mischen bei Landesbanken mit. Da spekulieren Banken, auch Landesbanken mit weiterverkauften Immobiliendarlehen. Wenn´s schief geht, kommt der Steuerzahler dafür auf. Die, die es können verschieben Gelder nach Liechtestein oder sonst wohin. Es gibt einige 100 Krankenkassen die jetzt

    zeitlich genau abgesteimmt über zu hohe Arzeneimittelkosten stöhnen.

    Der Steuerzahler finanziert Flug- und Fahrdienste

    für VIPs und Machtinhaber. Polizeiaufgebote in bisher ungeahnten Größenordnungen schützen, daß einem Angst und Bange wird. Hat schon mal jemand zusammengezählt, was das alles kostet? Nar klar, wenn das alles weiter bezahlt werden will, sind Einschnitte nötig. Man bestelle sich ein Gefälligkeitsgutachten und schon geht die Sache über den Tisch. Die daraus entstehende Politikverdrossenheit treibt die Leute scharenweise zu den Extremisten. Dann brauchen

    die Politiker hinterher noch mehr Schutz.

    Aber so wie die Entwicklung voranschreitet, ist das Maß sicher bald voll, oder etwa nicht?

    Mir auf jeden Fall ist jetzt schon gabz flau.

    Es grüßt

    Gerd Sandkuhl

  • PJ
    Patrik Jacob

    Dieser Bericht lässt mich verwirrt zurück.

    Geht es um eine monetäre Definition von Existenzminimum oder ALG2 ?

    Wie auch immer... Obdachlose "existieren" auch für noch weniger als 132 Euro im Monat. Bloßes biologisches Existieren kann für Hartz-IV wohl nicht die Grundlage sein, oder doch?

    Wieviel Mitgefühl, Anstand und Sozialgefühl bringen wir noch auf? Mir wird kalt, wenn ich das lese. Wieviel Kontakt zu ihren Gefühlen haben die Leiter dieser Studie noch?

  • B
    Berthold

    Die von Sozialdemokraten und Grünen ausgehenden Hartz-IV-Gesetze wurden bereits bei ihrem Enstehen von christlichen Politikern über den Bundesrat massiv verschärft. Soll nunmehr im selben christlichen Geist "wissenschaftlich" nachgewiesen werden, dass 132 Euro pro Monat genügen? Was ein verbeamteter Professor der TU Chemnitz hier von sich gibt, klingt nach unwissenschaftlicher Dogmatik und widerwärtigstem Armenbashing.

     

    Aber die Christen gehen gegen Kranke, Schwache und Arbeitslose ja immer infam gespalten vor wie Folterknechte: Die christlichen Politiker spielen bad cop und fordern Härte, die christlichen Fürsorgeunternehmen nebst Pfaffen spielen good cop und heucheln salbungsvoll Mitgefühl mit den Opfern. Noch immer gehen viel zu viele Schafe in solche Fallen.

  • R
    RDetzer

    Natürlich kann man jemand der gar nichts mehr hat nachrechnen, daß er mit noch weniger auskommt. Woanders klappt das auch. Was hierzulande nicht klappt, ist die Wohlstandsschere; die klappt nicht mehr zu. Da alle an diesem System beteiligt sind, muß sich auch niemand beschweren. Gott will es so, und wir tun halt so. Was soll also die Aufregung, Aufregung bedeutet Streß. Wir müssen uns bemühen, und andere müssen sich bemühen. Manche nennen das Kapitalismus, andere behaupten wir befinden uns im Mittelalter. Ich sage, wir befinden uns in einem biblischen Packeselsystem. Hat noch jemand eine Idee.

  • V
    Vollbeschäftigter

    Ist doch klar! Die Löhne sind einfach noch zu hoch! Und damit die "faulen Arbeitslosen" nun endlich JEDE Arbeit annehmen muß der Regelsatz gesenkt werden, nachfolgend sinken dann auch die Löhne, aber dass kapiert der Michel nicht und wählt nächstes Jahr die Parteien, welche seit ca. 15 Jahren mehr Wachstum und Wohlstand versprechen wenn WIR nur den Gürtel enger schnallen. Deshalb geht es uns allen ja auch so gut, gelle?

  • HI
    Hartz IV Empfänger

    Veilleicht sollten diese Herren das mal selbst ausprobieren, bevor sie so einen Schwachsinn veröffentlichen. Die würden nicht mal eine Woche überleben. Aber das ist das halbe Problem: da sitzen hochbezahlte Dozenten und forschen, mit wie wenig Geld ein Hartz IV-Empfänger noch auskommen müßte/sollte/könnte. Abgesehen davon, daß deren 'Forschungs- bzw. Untersuchungsergebnisse' keinen Bezug zur Realität haben, sollten sie sich lieber den Kopf darüber zerbrechen, wie man die Menschen wieder aus Hartz IV herausbekommt. Durch Kürzung der eh schon äußerst knappen Stütze sicherlich nicht. Aber eine solche Studie erfordert natürlich wesentlich mehr Einsatz und ist lange nicht so 'öffentlichkeitswirksam'.

     

    ein Hartz IV Empfänger

    (nicht zu verwechseln mit Herrn Hartz, der ja auch der Empfänger verschiedener Zuwendungen war...)

  • M
    Marc

    Vielleicht hätten die Ökonomen auch an sich selbst testen sollen mit 132 € auszukommen bevor die so einen Schwachsinn abliefern.

  • H
    Helder

    Haha, 132 EUR monatlich. Nicht lange rumrechnen... einfach mal probieren. Würde in diesem Fall sogar über studieren gehen. Die Ökonomen, eine Gesellschaft ohne - undenkbar! Schön, dass es euch gibt.

  • BB
    B. Beck

    Ich bezweifle die Ernsthaftigkeit dieser Studie.

    Die Autoren glauben doch selbst nicht, dass man mit 68€ pro Monat ausreichend Lebensmittel beziehen kann, um nicht jeden Tag Nudeln mit Tomatensauce oder Reis mit Linsen essen zu müssen.Vielmehr vermute ich eine bewusste Provokation hinter dieser Studie,oder ich hoffe, dass es eine solche ist, um die politische Diskussion anzutreiben. Menschen die schuldlos Hartz IV bekommen, sollten doch nicht noch mehr aus der Gesellschaft, wohlgemerkt die "reiche und konsumierende Gesellschaft"(vermutlich sind die Autoren der Studie mit einem Jahresgehalt von 40000- 70000€ durchaus zufrieden)ausgeschlossen werden. Es stimmt mich traurig, wie ignorant und intolerant Akademiker sein können.Integration der Unterschicht sollte die neue Maxime lauten, nicht unterdrücken und noch mehr zu Leide leben...

    Diejenigen "Schmarotzer" sollte man belangen, durchaus auch mit härteren Mitteln als 1€ Jobs, aber wie sollte das kontrolliert werden?

  • JW
    Jörn Winzer

    Über diese "Studie" allein zu diskutieren, wäre m.E. Zeitverschwendung - bitterer scheint mir jedoch, welches Selbstverständnis als Wissenschaftler die Autoren einer solchen "Studie" haben müssen.

  • HI
    Hans im Glück

    Bitte vormachen und zwar über einen Zeitraum von mindestens 2-3 Jahren.

     

    Über die Einsparungen der Gehälter dieser Herren könnten dann andere wichtige soziale Dinge in unserer Gesellschaft finanziert werden.

     

    Das Ergebnis dieser Studie müsste eigentlich jeden

    Arbeitslosen zufrieden stellen und wäre ehrlich und auch annehmbar.

     

    Wie wärs Herr Senator S.

     

    Nur Mut, sie nehmen ab und gewinnen an Glaubwürdigkeit und den Schnäuzer dürfen Sie bei diesem Kalorienbedarf ruhig anbehalten. Von mir bekommen Sie noch ein paar selbstgestrickte Wollhandschuhe.

    Zeigen Sie´s den Arbeitslosen und beweisen Sie das Sie nicht nur ein rückratloser Phrasendrescher sind.

    Nur Mut!!

  • A
    anke

    Prof. Dr. Friedrich Thießen, Jahrgang 1957, Diplomvolkswirt, Studium in Köln, Frankfurt und den USA, Promotion an der Uni Köln, Habilitation an der Uni Frankfurt, Lehraufträge an der Uni Kiel und der European Business School in OestrichWinkel, Stipendien des DAAD und des Institute for Humane Studies in Washington, z.Zt. tätig in Chemnitz - was der Mann die Gesellschaft, in und von der er lebt, schon gekostet hat, möchte ich gar nicht wissen. Und wozu das alles? Damit er nachher hingehen kann und behaupten, Leute, die ihm und seinesgleichen mit ihren Steuern über viele Jahrzehnte ein komfortables Leben finanziert haben, hätten mit 132 Euro im Monat auszukommen, so bald die studierten Ökonomen dieser Welt ihre Dienste nicht mehr für nötig halten. Also ehrlich: Diese Art Weisheit hätten wir bestimmt auch sehr viel billiger haben können! Soll ich mal schätzen?

  • T
    Thomas

    Der Klassenkampf tobt. Leider nur von oben nach unten.

  • TR
    Tom Robert Rausch

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Der Regelsatz von 132,-ist politischer Blödsinn und praktisch weltfremd.Möglich wäre das, wenn genug Jobs zur Verfügung ständen um den Regelsatz aufzubessern.Das ist aber nicht der Fall.

    Von 68.-E monatlich leben zu können,ist völlig unrealistischer Nonsens.

    Der Mensch sollte ja auch noch was leisten können.

    Wie soll er das bei 68.-Nahrungsmittel im Monat?

     

    Der Vorschlag ist menschenverachtend und dumm.Die Krimminalität würde sich wesentlich erhöhen und der soziale Friede einer ruppigen Gesellschaftsordnung weichen. Waren die Herren schonmal in Ländern ohne soziales Netz? Die benötigen 5-6% Wachstum um einigermaßen ihre Arbeitslosigkeit im Griff zu halten.

     

    Sind die Leute, die diese Vorschläge machen über die Tragweite bewußt die dieser Nonsens verursachen würde?

  • WK
    Walter Kluck

    Den Wissenschaftlern der TU Chemnitz sollte Gelegenheit gegeben werden, unter den von ihnen für ausreichend bezeichneten Bedingungen ein viertel Jahr zu leben.

  • B
    Betroffener

    Mit der angedachten Leistung doch einfach mal ´nen Selbstversuch starten - diese "Schreibtischtäter" (Sesselfurzer konnte ich mir gerade noch verkneifen !), die wohl selber noch nie mit weniger als 1000,-/Monat als Taschengeld von ihren "wohlmögenden Altvorderen" auskommen mußten - exclusive Auto (BMW , Benz oder Audi)und Miete, Strom und Wasser, daneben wohl noch Bafög bezogen - weil eben diese "Altvoderen" offiziell nicht zahlungsfähig waren (so´n Steuerberater ist sein Geld manchmal doch wert, oder ?) - und spätestens nach 6 Monaten, wenn sie es ehrlich durchziehen, hat sich ihr Freundeskreis stark gelichtet, ihr Bekanntenkreis begonnen, sich aufzulösen, und die "Bank ihres Vertauens" räumt ihnen keinen Cent Dispo mehr ein.

    Was mich am meisten stört, ist diese verlogene Überheblichkeit, warum fordern sie nicht gleich eine Luxussteuer auf Atemluft, wer sie nicht bezahlen kann, bekommt keine mehr, und damit hat sich das Problem schnell erledigt.

    Mit unfreundlichen Grüßen

    p113

  • L
    ladydi12

    Mir scheint, daß diese "Forscher" von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, sonst würden sie nicht so einen Müll von sich geben. Die Herrschaften haben wohl noch nie von Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe in ihrem Leben selber leben müssen. Ich nehme mal an, daß diese Herrschaften aus reichem elternhause kommen und alles in den Arsch geblasen bekamen.

    Ich erwarte von diesen "Forschern", daß sie mir mindestens ein Jahr lang zeigen, wie man mit 351€ Regelsatz plus Miete im Monat auskommen kann.

     

    Mit freundlichen Grüßen

    ladydi12

  • K
    Kerner

    Der Prof., der (und Studierende in Mittäterschaft?) das Pamphlet (das es nicht wert war, aufgestellt zu werden, da vor Demagogie und Hetze strotzend) die Schikanen entwickelt hat, soll erstmal selber wie im Karzer dahinvegetieren. Darum geht es ja eigentlich auch nur hintergründig. Aufs Vordergründige kann sich jede/r selber einen "Reim" machen.

    Sybille Kerner

  • H
    HANNA

    Die bisherigen neutralen Studien (Bundesrechnungshof, Armutsbericht, Rappe-Bericht) kamen alle zu einem wenig schmeichelhaften Ergebnis für das Arbeitslosengeld II (Harz Vier im Volksmund.

    Nun taucht in dieser Situation eine Studie der TU Chemnitz (Ost-Deutschland) auf, die besagt, alles Humbuk, die Reform kann nur dann wirken, wenn alles noch viel härter wird.

    Dass hier über eine Leistung gesprochen wird, für die Arbeitnehmer gleich zweifach bezahlen: Mit Steuern und Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung ist unglaublich. Dafür wollen die Wissenschaftler die Arbeitslosen mit einer Diät a la Arbeitslager oder Gulag beinigen. Und was für Konsequenzen hätte das wohl?

    Natürlich würde manuelle, sinnlose Arbeit zurück nach Sachsen kommen - ein Bundesland mit hoher Langzeitarbeitslosigkeit, aber auch einigen sich entwickelnden Industrien.

    Es ist gar nicht so länge her, da hatte Jen-Optik sich eine gelbe Gewerkschaft in den Aufsichtsrat geholt, die christlichen, die dort praktisch Anti-Arbeitnehmer-Tarifverträge machten, bis die Belegschaft sich ein Herz nahm und die Gewerkschaft gegen die IG Metall auswechselte. Die Arbeitgeber in Sachsen waren nie zimperlich und immer darauf aus, die härtesten Gangarten einzuschlagen.

    Dies ist hier doch in Wirklichkeit nichts als eine von Interessengruppen geleitete psyeudo-wissenschaftliche Studie, die nur zur totalen Verarmung und zu einer Auswanderungswelle führen würde. Im Grunde genommen sollte man in Bayern, Österreich, Baden-Württemberg und der Schweiz anrufen und sagen: Kauft Euch doch auch eine Uni, sonst lauft ihr Gefahr von frustrierten Sachsen überlaufen zu werden.

    Aber im Ernst: Die Unabhängigkeit von Forschung und Lehre ist ein hohes Gut. Es kann nicht angehen, dass sich ein paar Wirtschaftslobbyisten einfach eine Horror-Studie schreiben lassen und damit eine Art Propaganda machen können - wo soll das alles enden?

  • N
    NADI

    Dass die Landschaften im Osten nicht so blühen, wie es einst der CDU-Kanzler Helmut Kohl gerne gesehen hätte, weiß eigentlich jeder. Deshalb kann eine Studie nicht verwundern, die aus einer Universität stammt, die sich mit der Wirtschaft und Gesellschaft verheiratet hat. Die TU Chemnitz ist schon lange keine unabhängige Wirkungsstätte der Wissenschaft mehr.

     

    Hier mal ein paar Förderer der Uni:

     

     

    AOK Sachsen Regionaldirektion Chemnitz

    Barmer Ersatzkasse Chemnitz

    Bayrische Hypo- und Vereinsbank Chemnitz

    BMW Niederlassung Chemnitz

    Commerzbank Chemnitz

    CWE Chemnitzer Wirschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH

    Deutsche Bank Privat und Geschäftskunden AG

    Deutsche Telekom AG

    Dresdner Bank AG Filiale Chemnitz

    Ernst & Young AG

    Handwerkskammer Chemnitz

    ITC Industrie- und Technologie-Park Heckert GmbH

    Landeszentralbank in Sachsen und Thüringen

    NILES-SIMMONS Chemnitz

    Siemens AG A&D

    Sparkasse Chemnitz

    Südsachsen Wasser GmbH

    tabacon Tabakwaren GmbH & Co.KG

    TCC Chemnitz

    T-Systems Business Service GmbH

    Unternehmerverband Sachsen

    USG Chemnitz e.V.

    VDE-Bezirksverein Chemnitz e.V.

    VDI - Westsächsischer Bezirksverein Chemnitz e.V.

    Volksbank Chemnitz AG

    Volkswagen AG

    VW Sachsen/Motorenfertigung

     

    Diese Liste liest sich wie ein Who-is-Who der Wirtschaft. Aber damit nicht genug, Stipendien und Spenden können auch noch anders abgegeben werden. Wenn etwa eine PR-Agentur eine zentrale Anti-Harz-Bezieher-Kampagne macht, werden heute die Anzeigen nicht von der PR-Agentur geschaltet, sondern gleich von den Mitgliedern der entsprechenden Lobby-Gruppe. Dadurch können selbst Journalisten nicht sofort erkennen, dass sie Teil einer bestimmten PR-Strategie geworden sind. Sie hören aus der Anzeigenabteilung: Habt Euch doch nicht so, so n Süd-See-Harzer oder ein arbeitsloser Bentley-Fahrer ist doch ne coole Story.

    Manchmal reicht es auch, wenn die PR-Agentur mit einem Topbeamten Fälle vorsortiert und die dann durch eine undichte Stelle an die Medien weitergeleitet werden. Zufällig ist das Ganze gleich an den Chefredakteur adressiert und der drückt es einem ergbenen Redakteur in die Hand und schon hat sich die PR-Strategie wieder als wirksam erwiesen.

    Die hier vorgestellten Thesen sind vollkommen an der Realität vorbei und passen weitaus eher in das Bild einer PR-Strategie als in einen wissenschaftlichen Kontext.

    Vermutlich muss Scholz jetzt Millionen bezahlen, damit er seine Verfassungsänderung und die skandalösen Zustände in den Job-Centern kaschieren kann.

    Es wird in den nächsten Wochen weitere Schlagzeilen geben und wahrscheinlich werden noch mehr Studien auftauchen, die deutlich belegen, wie schwach die Reform gewirkt hätte und was alles noch an Einschnitten zu machen sei, damit es wirklich bergauf mit Deutschland geht.

    Beschämend, dass der Steuerzahler diese Kampagnen wahrscheinlich fleissig bezahlt, weil PR-Etats an solche Agenturen gehen, die dann wiederum in Kooperationen mit großen Unternehmen und Arbeitgeberverbänden den Rest besorgen, nämlich den Wind hinter den Segeln einer sonst in Leere laufenden Kampagne.

  • L
    Lurchi

    Wow. Ich ... äh ... ich bin sprachlos. Ist doch nicht der 1. April, oder?

  • BG
    Bernd Goldammer

    Wie lange wollen wir solche Professoren noch mit uns und unserem Land spielen lassen? Ihre Fürstengehälter beziehen sie aus der gleichen Staatskasse wie die Harz IV Empfänger. Gegenleistung: Arbeitskraftverbilligung durch Lebensangstverstärkung, Dienstleistungen als ökonomische Folterknechte des Präkariates. Geringverdiener müssen sich jetzt in acht nehmen. Harz IV Empfänger werden ihnen bald noch mehr Lohnkonkurrenz machen. Das sich Wissenschaftler solche Studien erlauben dürfen, macht klar, wo diese Leute mit unserem Land hinwollen. Technisch funktioniert das ja bereits: Die Vollüberwachung der Menschen ist inzwischen Realität. Hungerklauer können durch Überwachungskameras identifiziert, gestellt und dauerhaft in neu erbaute Knäste abgesondert werden. Und nach der Haftzeit gibt es dann "Sicherheitsverwahrung". Solche Möglichkeiten hatte man im Frühkapitalismus nicht. Rentenansprüche erwerben Harz IV Betroffene in ihrem Arbeitsleben zwar, aber sie verhungern schnell dank dieses seltsamen Professors.Deren Einzahlungen können dann für die Bezüge von Ökonomie- Professoren herangezogen werden. Die Medien spielen dann die Musik dazu: "Harz IV Bezieher sind alle Verbrecher". Das Programm läuft bereits! Das man Arbeitslosigkeit auch anders lösen kann, muss den sogenannten "Demokraten" wirklich erst die Linke beweisen! Die werden sich für diese professorale Steilvorlage bedanken! Wann wird wohl der erste Ökonom die Vergasung von Harz IV Empfängern vorschlagen?

  • KP
    Konrad Piersdorfer

    Wenn ich mir anschaue, was in DE gerade so diskutiert wird, kann mir hier in AT richtig angst und bange werden... Gehts noch ein wenig herablassender?

  • EP
    Enno Park

    Welch bösartige, kaltherzige Leute es doch gibt...

  • U
    Unglaublich

    Ach Gott, Friedrich Thießen. Dieser von Wirtschaftsinteressen gekaufte "Wissenschaftler" sollte überhaupt nicht in die Öffentlichkeit geraten.

     

    Mit 132 Euro (um 4,32 pro Monat) - die Idealvorstellung seiner Arbeitgeber. Dann kann man die Menschen mit 200 Euro im Monat ja schon zu Spitzenverdienern zählen und die dann richtig Steuern zahlen lassen. Damit seine armen Investmentbanker noch weniger zahlen müssen.

     

    Der Schuß kann allerdings nach hinten losgehen, wenn es dann erstmals wirkliche Aufstände gibt, welche die Demokratie wegreißen. Dem fehlgeleitetem Typ Theißen wird es egal sein, er ist dann mit seinen "Verschwörern" schon in den USA oder sonstwo. Und er hat dann soviel verbrannte Erde hinterlassen, dass diese Bundesrepublik dann unter extremistischer Führung .... alleine der Gedanke ist erschreckend.

     

    Vielleicht sollte man ein Gesetz verabschieden, dass privat finanzierte "Studien" wie seine unter Strafe durch niemanden mehr finanziert werden darf. Dann hat er 132 Euro im Monat und wundert sich, dass er plötzlich kein Mensch mehr ist bis auf die nackte Existenz von 1500 Kilokalorien.

     

    Solche Menschen wie Thießen hätten vor 65 Jahren in die Zeit gepasst, aber heute? Wie kann man nur so asozial sein wie dieser Typ (ein Herr ist er ja sicher nicht)

  • BW
    bernhard wagner

    ... harte Einschnitte? Ja, da schlage ich für den Anfang vor: Alle Wirtschaftswissenschaftler_innen in Deutschland erhalten ab 2009 ein Einkommen von 132 Euro. Ihr Vermögen jeglicher Art, das den Wert von 12 x 132 Euro übersteigt, wird in einen gemeinnützigen Fond überführt, der in die Gesundheitskassen fließt. Den im Artikel genannten Wissenschaftler_innen wird aufgrund des dringenden Verdachtes auf Realitätsverlust kostenlos eine psychiatrische Behandlung ermöglicht.

     

    P.S. Haben diese "Wissenschaftler" schon Mitgliedschaft bei "Scientology" beantragt? (da würden sie ja fast hinpassen, scheint mir - das gilt aber nicht nur für die WiWis in Chemnitz, auch manch andere).

  • JS
    Jens Schlegel

    Ich habs gelesen, die Schmarotzer mit ihrem Luxusleben von 345€ kriegen den Hals nicht voll

     

    Riester hat bei Vorträgen und Beratungen bei und für namhafte Versicherer mehr Geld verdient als er für sein Bundestagsmandat erhielt.

     

    Siemens mehrere Milliarden veruntreut.

     

    Birkel panscht Nudeln, darf Steuergeld behalten.

     

    Müller, erhält Subventionen für das Schaffen von Arbeitsplätzen, baut neu, schließt alt, vernichtet Arbeitsplätze, darf Steuergeld behalten.

     

    Eine lange Liste von (?Verbrechern?) Menschen die Strafe erfahren sollen. Wie wär´s, Bundestagsmandat als Ehrenamt...

  • C
    clcwm

    Schon erstaunlich, dass hier Wissenschaftler fordern, einen der relevantesten Parameter des Systems auf ein Drittel zurückzusetzen, und sich dabei anmaßen, andere als beliebige Voraussagen über die Auswirkungen machen zu können. Sie können daher bestimmt auch vorhersehen, was bei einer Änderung beispielsweise der Mehrwertsteuer um einen ähnlichen Faktor passieren würde. Hut ab.

  • M
    mueller

    Endlich wird es an gesprochen! Dieses parasitäre System welches sich leisten kann, so viele Mittel in die Erforschung der Dummheit zu stecken, bedarf einer Neuregelung! Oder bin ich hier auf dem Satirechannel gelandet?!

  • H
    Hajü

    Das ist doch mal auch ein interessanter Beitrag zur Mindestlohn-Debatte. Nach Prof. Dr. Friedrich Thießen von der TU Chemnitz sind Arbeit und

    Anerkennung wichtiger als Geld. Also 132 € pro Monat (plus Unterbringung in preiswerten Lagerwohnstätten)und ein wenig Lob; damit sind Lohnarbeiter existenziell abgesichert und glücklich. Und für diejenigen, für die sich dann immer noch kein Arbeitgeber findet, gibt es ja da noch geschichtlich erprobte Programme zur Verschrottung von Arbeitskraft zum Nulltarif unter dem Eingangstor mit der Aufschrift "Arbeit macht frei".

  • O
    Ottissimo

    ..."Der Bedarf für Lebensmittel wird auf 68 Euro monatlich taxiert."

     

    SPRACHLOS!

  • S
    Solefeet

    Die Herren Wirtschaftswissenschaftler der TU Chemnitz liegen völlig falsch: 4 Euro am Tag lassen sich doch leicht in jeder x-beliebigen Fussgängerzone zusammenbetteln. Deshalb: Regelsatz völlig streichen und die Leute betteln schicken - bei gleichzeitiger Entlastung der Mittelschicht (Jeeps steuerfrei z.B.).

    Dann haben die shoppenden Damen auch wieder (klein-)Geld für ehemaligen Harz-IV-Empfänger in der Tasche.

  • HM
    Hubert Maier

    Setzt das Gehalt der beiden Herren mal ein Jahr lang auf monatlich 132,- Euro! Soviel Blödsinn kommt wieder mal von Leuten die zuviel verdienen und nicht wissen was das Leben heutzutage kostet...

  • HR
    Helmut Ruch

    Die taz muss sich anscheinend wieder mal als neoliberale Kampfpostille beweisen. Warum sonst verschafft sie solchen "Wissenschaftlern" ein Forum?

    Der Ansatz dieser Leute, konsequent zu Ende gedacht, heißt KZ und Gaskammer, mit anschließender optimaler wirtschaftlicher Verwertung der Opfer!

    Merkt ihr eigentlich noch was?

     

    Helmut Ruch, Bruder des Geschäftsführers dieses unsäglichen Blattes

  • M
    marvi

    Ich wette diese Forderungen stellen Wissenschaftler mit C4-Besoldung.

     

    Wenn solch ein Satz ausreichd, ist ihrer Meinung nach der jetzige viel zu hoch angesetzt. Und woher kommen dann die immer länger werdenden Schlangen bei Armenküchen und Lebensmittelausgaben?

     

    Sollen sie ruhig machen, nur dann gibt es Terror!

  • E
    Elvenpath

    Vielleicht sind solche Kürzungen wirklich nötig. Dann werden die Menschen endlich wach und gehen auf die Straße und jagen solche "Ökonomen" aus Firmen und Instituten.

    Wir brauchen eine soziale Gesellschaft und keinen Raubtierkapitalismus.

    Wollen wir wirklich Arbeitslose an den absolut untersten Rand des Existenzminimus drängen?

    All diesen Menschen wird dann die DDR wie das Paradies erscheinen. Ein Spiel mit dem Feuer.

     

     

     

    So long...

  • EK
    erwin kopp

    Diese Wissenschaftler sollen mal ein Jahr von 132 Euro leben, danach sehen wir weiter.... ich finde es immer spannend, wenn Personen, die 3000 - 5000 Euro netto verdienen, Vorschläge machen, wie andere mit wenig Geld auskommen sollen. Wahrscheinlich jaulen die schon rum, wenn ihre jährliche Gehaltserhöhung nur 2% anstatt 3,5% beträgt. Trauriges Deutschland, schämt euch ihr Ökonomen....

  • AC
    Arne Christoffers

    Die Autoren der Studie sollten zum Beweis, daß dies gut geht, einmal ein Jahr lang von dem von ihnen vorgeschlagenen Regelsatz leben, permanent von einem Kamerateam überwacht, das so belegt, daß keine weiteren Gelder und Hilfen wie Essen geflossen sind und die Personen damit wirklich eine menschenwürdige Teilnahme am gesellschaftlichen Leben führen können.

     

    Ich bin selbst wegen Burnout innerhalb kurzer Zeit von knapp 4000 EUR auf Hartz IV gewechselt. Ein Wocheneinkauf an Lebensmitteln und Putzsachen verschlingt knapp 50 EUR, ohne daß dabei besonderes im Einkaufskorb ist. Eine Möglichkeit zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben sehe ich beim derzeitigen Regelsatz nicht. So wird man vom Staat dafür bestraft, zuviel Arbeit geleistet zu haben.

     

    Letztens habe ich im Supermarkt eine Mutter mit mehreren Kindern gesehen, sie schob einen Kinderwagen, der mit Nahrungsmitteln gefüllt war. Die Kinder einen Einkaufswagen - nur der Inhalt des Einkaufswagen landete auf dem Fließband der Kasse. Gesagt habe ich nichts - wer Nahrungsmittel stiehlt, wird wohl einen guten Grund dafür haben und sehr verzweifelt sein.

     

    Die Menschen sollten sich einmal fragen, was sie erwarten, wenn menschliche Arbeit durch Optimierungen überflüssig wird und ein Teil der Gesellschaft deshalb gar nicht mehr für Arbeit benötigt wird. Will sie die Menschen deshalb bestrafen, damit andere ihre so erhaltenen Gewinne ohne größere Abgaben auf der nächsten Weltreise verprassen können?

     

    Letztens habe ich hier gelesen, ein Tag im Gefängnis kostet 160 EUR. Ein Straftäter ist somit für den Staat ein vielfaches eines Hartz IV Empfängers wert. Ich warte gespannt auf die Kostenexplosion, wenn Hartz IV Empfänger, die ihren Lebensunterhalt nur noch durch Diebstähle bestreiten können, massenhaft im Knast landen.

     

    Arne

  • CB
    Christoph Besiér

    Alle Arbeitslosen sollten auf die Straße gehen und Krawall machen. Es wird höchste Zeit, dass etwas unternommen wird, gegen habgierige Manager, die die ganzen Firmen versemmeln, weil sie Millionen eingesteckt haben und dafür auch noch Abfindungen kassieren, während die Firmenbosse dann den Staat anbetteln und Milliarden fordern, die dann wieder dem Steuerzahler aufgebürdet werden. Wie verkommen müssen die Politiker sein, dass sie unsere Staatsform mit Füßen treten und vor allem die Menschen, die jahrelang gearbeitet haben und nun durch Krankheit, durch andere Erfahrungen und Erlebnisse, oder dadurch, weil sie einfach rausgekickt wurden, derart bestrafen. Was hat denn ein Hartz IV-Empfänger noch von seinem Leben. Diesen Menschen hat man alles genommen. Manchen sogar die Würde, obwohl diese ja angeblich unantastbar ist. Na ja, vielleicht denken sich die Reichen und Schönen, dass es den Hartz IV-Empfängern doch immer noch möglich ist, sich anstelle von Essen ausreichend mit Schlaftabletten einzudecken, um sich dann wenigstens das Leben nehmen zu können. Somit ist der Staat ganz schnell die Sorgen los! Nach uns kräht ja eh kein Hahn!!!

  • C
    Carsten

    Natürlich reichen 132 Euro im Monat aus.

     

    Die Frage müsste lauten, ob wir in einer Sklavengesellschaft leben wollen oder in Freiheit.

     

    Es ist irrsinning sich auf solchen Zahlenexperimente einzulassen. Die Autoren bezwecken mit einer solchen Aussage etwas ganz anderes, sie spalten die Gesellschaft, entfernen sich von der Demokratie und begraben jede Diskusion eines (bedingungslosen) Grundeinkommens bzw. einer Anhebung der Hartz IV Regelsätze.

     

    Schon der Erhalt des derzeizigen Status Quo's ist für Arbeitslose eine Niederlage, denn die Inflation ist bei unteren Einkommen ein vielfaches Höher als für Besserverdienende. Niemand darf sich mit den heutigen Hartz IV Gesetzen zufrieden geben.

     

    Die Fortsetzung einer Ökonomisierung in allen Lebensbereichen (Bildung, Kultur, Recht) ist Missachtung einer freiheitlichen Gesellschaft.

  • T
    TobyR

    Hier übrigens noch eine lustige kleine Anekdote.

     

    Für die Verpflegung haben unsere "Wissenschaftler" im "Minimum" 68 Euro vorgesehen.

    68 Euro 2008 entsprechen 59 Euro des Jahres 2000.

    3,58 Euro des Jahres 2000 haben die Kaufkraft einer Reichsmark (RM) des Jahres 1937. (Sagt die Wikipedia, sich auf das statistische Bundesamt berufend.)

     

    68 Euro (2008) haben daher eine Kaufkraft von ~16,50 RM (1937).

     

    Dazu nun folgendes:

    "Bis Kriegsbeginn wurde für die Verpflegung der Häftlinge ein Pauschalbetrag zur Verfügung gestellt. Vom 15. Juli 1937 bis zum 28. Februar 1938 durften je Kopf und Tag 55 Reichspfennig verbraucht werden. *Das sind im Monat RM 16,50!* Man kann sich unschwer vorstellen, wie die Ernährung - selbst bei entsprechend verbilligten Einkauf in großen Mengen - ausgesehen hat."

     

    Aus:

    Eugen Kogon: Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager. Hamburg 1974.

  • OT
    Onkel Toms Lütte

    Ohne mit diesem Kommentar auch im Ansatz die Ergebnisse dieser Studie oder selbige in ihrer Durchführung ansich respektieren, geschweige denn für gut heißen zu wollen, handelt es sich um nur einen Professoren. Der zweite Autor ist(war) studentischer Emporkömmling, welcher sich damit selbst die Möglichkeit vergab, mit seiner Diplomarbeit einen sinnvollen Beitrag zum wirtschaftswissenschaftlichen Diskurs - nebst der Humankapitaldebatte, Investmentbanking, Controlling, dem steten Evaluierungswahn oder neuen Marketing-Gaugelei - zu leisten. Traurig aber wahr. Des Weiteren traurig ist, daß niemand diesem Prof, von öffentlicher Empörung oder Diffamierung, die ihm herzlich egal sein werden, rügen kann. Er ist nun mal Prof und das leider auf Lebenszeit. Selbst derartige menschliche Entgleisungen oder auch nur die Mängel in dieser Papierverschwendung wissenschaftlichen Natur, können nicht geahndet werden. Er wird weiterhin Diplom- oder Seminararbeiten vergeben, die diesem Topos folgen und somit weiterhin unkritische Studenten und Speichellecker in eine Denkweise führen, die jegliche Menschlichkeit entbehrt. Somit verschwendet er keine Steuergelder oder gar Studiengebühren (Chemnitz/Karl-Marx-Stadt liegt in Sachsen und da gibt es (noch) keine Studiengebühren), sondern "nur" die Zeit und das Potential anderer Menschen zur Erstellung einer derartige "Studie".

    Arme kranke Welt!

  • M
    molosovsky

    132 Euro reichen zum Leben im Monat.

    Da haben wir doch eine Marke für alle Mindestlohndebatten. Egal wer was wo arbeitet: er bekommt dafür 132 Euro im Monat. Die TU Chemnitz-Leute haben hier ein dolles Argument für die Manager-Gehalt-Debatte geliefert. 132 liebe Noch-Spizenverdiener, alles darüber kommt aufs gemeinsame Konto für die gemeinsamen Sachen.

     

    (Nebenbei, nicht mehr durch den Kakau ziehend: Mit den Preisen, die die TU Chemnitz-Leute zugrundelegen, käme man in Frankfurt am Main nicht sehr weit.)

  • KK
    Karl Koch

    Weiss dieser Fraimaurerische Typ von Professor eigentlich,das im Regelsatz von 311 Euro alleine schon Gas pro Montat 60 Euro ausmachen ?

     

    Nein ?

    Wer hat die Studie eigentlich in Auftrag gegeben ? Niemand ? Wenn nicht,wieso vergeudet er dann Steuergelder ? bzw. STUDIENGEBUEHREN...

     

    Unglaublich..unglaublich,ehrlich...was muss NOCH gesagt werden,bis ALLE endlich Aufwachen,die nichts anderes zu sein schienen als Human-Material...

  • 1
    1,30Eur-Jobberin

    Ein Lob an die TAZ, so viel Aufmerksamkeit eines unseres derzeitigen wichtigstem Thema "Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit" zu widmen. Besonders die vielen und sehr guten Argumente durch die LeserInnenbeiträge zu dieser Schwerpunktthematik. Ich bin HARTZ IV-Empfängerin und arbeite derzeit in einer Integrationsmaßnahme für 1,30 EUR pro Stunde. Ich arbeite 36 Stunden pro Woche und das auch noch im Kölner Arbeitslosenzentrum (KALZ), wo täglich und das scharenweise "Opfer" von HARZ IV in die Sozialberatung strömen. Im KALZ werden pro Jahr über 2000 Betroffene Personen beraten. Davon abgesehen, werden die EU-Gelder des Landes NRW in solch wichtigen Beratungen gerade mal wieder gekürzt bzw. gänzlich eingestellt! Viele Betroffene wissen die Kompetenz der Sozialberater vom KALZ sehr zu schätzen. Davon abgesehen, weiß auch ich meinen Job im Moment sehr zu schätzen, denn als Leistungsträger und freies Trägerbündnis akquiriert der Träger die Teilnehmer selbst. In der Präambel der Qualifizierungsvereinbarung steht:

    "Ziel der angebotenen Arbeitsgelegenheit ist eine sinnstiftende strukturierte Tätigkeit, die die Lebenslage der beschäftigten Person und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben fördert..."

    Somit besteht ein Beschäftigungsumfang von durchschnittlich 30 Std. in der Einsatzstelle, zuzüglich 6 Stunden Qualifizierung. In meinem (unserem) Falle wurde eine Qualifizierung durch einen Computerkurs (Modul freier Auswahl) vereinbart und wird vom Träger selbst finanziert. Auch gehört es zu den dringenden Aufgaben des Leistungsträgers einen Arbeitsmarktlichen Bericht zu erstellen. Dazu gehören Ausgangssituation, Zielperspektive für den Integrationsjob, Einschätzungen nach arbeitsmarktlichen Erfordernissen und Empfehlung. Wie gesagt, weiß ich psychisch meinen "privilegierten" 1,30 Eur-Job sehr zu schätzen. Physisch könnte noch einiges an Lohn draufgelegt werden. Doch wollte ich darauf nicht hinaus. Vielmehr liegt mir daran eine realistische Situationsbeschreibung und Arbeitsschwerpunkte der Arbeitslosenberatungsstellen und Arbeitslosenzentren in NRW vorzustellen, der mir kaum entgehen konnte. Wer Interesse hat nehme sich bitte die Zeit zum lesen:

     

    - Zur Zeit ist die Situation in den Projekten gekennzeichnet durch die Sorge, dass das Auslaufen der Förderung durch das Land NRW/ESF-Mittel politisch gewollt ist, somit Sachargumente kaum bis gar kein Gehör finden. Es fehlt an Unterstützung einflussreicher gesellschaftlicher Gruppen. Alle betonen die Notwendigkeit einer unabhängigen Beratung und loben die gute Arbeit in den Arbeitslosenberatungsstellen und Arbeitslosenzentren - nur will keiner die Kosten ubernehmen

     

    - das Gefühl, ständig gegen "Gummiwände" zu laufen, willkürlichen politischen Entscheidungen ausgesetzt zu sein, ohne sich mit Sachargumenten zur Wehr setzen zu könnenh ist allgegenwärtig, ebenso die Sorge, dass die gewachsene Beratungsstruktur ohne große öffentliche Gegenwehr still und leise "abgewickelt" wird

     

    - zahlreichen Aktivitäten und Gespräche mit Argen, Kommunen, Politikern werden geführt ohne zu wissen, mit welchem Ergebnis

     

    - es gibt nrw-weit keine anderen Refinanzierungsmöglichkeiten, die den Mindestkriterien nach Freiwilligkeit, Unabhängigkeit der Beratung gerecht werden

     

    - es gibt nrw-weit keine uns bekannte aktuelle Leistungsvereinbarung für Arbeitslosenzentren, auf die Bezug genommen werden kann

     

    - eine ressortübergreifende Finanzierung aus den Förderfelder Arbeit-, Sozial-, Gesundheitspolitik scheint schwierig, bzw. politisch nicht erwünscht zu sein

     

    - es erfolgt von Dritten ein Ausbau von Beratungsstrukturen im Bereich: Sucht- und Schuldnerberatung, hierdurch können den Arbeitslosenberatungsstellen/Zentren Refinanzierungsmöglichkeiten genommen werden

     

    - die Entscheidung des Landes NRW, die Finanzierung im Herbst 2008 einzustellen, stellt einen einseitigen politischen Akt dar, der eine seit über 20 Jahren gewachsene Beratungsinfrastruktur innerhalb eines Jahres zerschlägt, ohne finanziell sinnvolle/machbare Alternativen aufzuzeigen

     

    - dabei steigt die Zahl der Ratsuchenden weiter an und dokumentiert eindrücklich die Notwendigkeit der Arbeitslosenberatungsstellen

     

    - die mit Hartz-Refomen versprochene Bearbeitung "aus einer Hand" ist in der Praxis nie umgesetzt worden, im Gegenteil, immer neue Anlaufstellen/Ansprechpartner sind für die Arbeitslosen zuständig, alles ist noch unübersichtlicher und für die Betroffenen unverständlicher und somit bedrohlicher geworden

     

    - die Arbeitslosen erleben die Arge als eine Bedrohung ihrer existentiellen Situation, durch häufig mangelnde Sachkompetenz, durch Nichterreichbarkeit der Sachbearbeiter/innen: die Arge schürt bei vielen Angst, schafft Armut; hier bauen die Beratungsstellen/Zentren Vertrauen auf, bieten Sicherheiten

     

    - eine wichtige Aufgabe ist es daher, die Arbeitslosen gegen die erlebte Willkür der Argen/Optionskommunen zu schützen, Stichwort: Sozialanwaltschaft. Die Beratungsstellen/Zentren sind ein Regulativ gegen die falschen Bescheide der Argen, die z. Tl. auf mangelnder fachlicher Ausbildung der Arge-Mitarbeitenden zurückzuführen sind. Bsp. aus Köln: Ratsuchende suchen nach der Beraung in der Arge Köln das Kalz auf und berichten, dassw sie trotz der Beratung und Ansprüchen auf Leistung überhaupt keinen Antrag gestellt hätten (ca. 30% der Ratsuchenden). Die Zahl der erfogreichen Widerspruchsbescheide steigt kontinuierlich an und beruht laut Aussagen von Argeleitungen zu einem nicht unerheblichen Teil auf rechtswidrigen Vorgaben der Kommuinen (K.d.U.). Die Zahl der Klagen vor den Arbeits- und Sozialgerichten wächst aufgrund der fehlerhaften Bescheide der Hartz-IV-Behörden. Vertreter/innen der DGB Rechtsschutzstellen verweisen auf die Schwierigkeit von Hartz-IV-Empfängern, ihre Rechte durchzusetzen. Viele Betroffene scheuenl, trotz erkennbare Rechtsverstößen, die ihnen zustehenden Leistungen einzuklagen. Wer kein Geld hat, wird auch keinen Anwalt einschalten; die Arbeitslosenberatungsstellen und Zentren sind die einzigen Anlaufstellen für diese Menschen. Durch die Beratung der Beratungsstellen/Zentren können unnötige Kosten vermieden werden: allein in Krefeld entstanden in einem Jahr jährliche Kosten von ca. 300000 EUR für Rechtsdurchsetzungsprozesse, dabei ca. 120000 EUR durch Widersprüche aufgrund falscher Bescheide der Arge

     

    - die Beratungsstellen/Zentren kümmern sich um Menschen am Rande eines Nervenzusammenbruchs, mit psychisch/physischen Krankheitsmerkmalen, am Rande/in Armut lebend

     

    - die Beratung in den Arbeitslosenberatungsstellen/Zentren setzt im Vorfeld von Sucht-, Schuldnerberatung ein, hat einen sehr hohen prophylaktischen Ansatz und berücksichtigt die ganze individuelle Persönlichkeit der Ratsuchenden

     

    - unverzichtbarte Anforderung sind: Freiwilligkeit, Unabhängigkeit der Beratung sowie niederschwellige Angebote

     

    - in der Beratung erfahren die Menschen, dassw sie mit ihrer Arbeitzslosigkeit akzeptiert, ernst genommen werden

     

    - eine wichtige Funktion der Beratungsstellen ist die soziale, parteiliche Anwaltschaft für die Betroffenen, im kirchlichen Verständnis die "Option der Armen"

     

    -eine Beratung finanziert durch Vorgaben der Behörden auf der Grundlage von SGB II kann nicht dem christlichen Menschenbild der Potion für die Armen entsprechen. Eine Refinanzierung der Beratungsstellen und Arbeitslosenzentren durch Modulfinanzierung der Argen würde eine unabhängige, parteiliche Beratung arbeitsloser, arbeitswsuchender Menschen nicht mehr ermöglichen oder zumindest sehr erschweren

     

    - es gilt, das Sozialstaatsgebot einzuhalten: Recht auf Wahlfreiheit (der Beratung) und das Subsidiaritätsprinzip

     

    - sollte die Finanzierung durch das Land im Herbst 2008 auslaufen und würden Refinanzierungsmodule durchj die Argen sichtbar, besteht eine noch weitere Gefahr für die bestehenden Beratungsstellen und Arbeitslosenzentren: laut Aussage von Herrn Hermann-GIB- befinden sich die Beratungsstellen/Zentren zur Zeit in der "privilegierten" Situation, sich nicht der "Konkurrenz" stellen zu müssen. Bei einer anderen Form der Finanzierung, z. B. durch die Argen wären landesweite/EU-weite Ausschreibungen für diese Beratungstätigkeit realistisch. Das würde bedeuten, dass sich die Beratungsprojekte dem Wettbewerb mit zum Teil vermutlich sehr großen Trägern stellen müssten, die zwar nicht über die Fachkompetenz der KollegInnen verfügen, aber ein kostengünstigeres Angebot machen könnten. (So erklärten z. B. Vertreter des Mieterverbandes bei einer Veranstaltung, dass sie die Beratung übernehmen könnten, da sie viel mit Beratung zu Mietkostenübernahme, Zwangsräumung...zu tun hätten.) Es könnte also eine Situation entstehen, dass die Gespräche der KollegInnen aus den Arbeitslosenberatungssten/Zentren zu Zusagen von Argen, Kommunen auf Refinanzierung erfolgreich sind, im Zuge der Ausschreibungspraxis dann aber andere, neue und ggf. preiswerte Anbieter den "Zuschlag" erhalten.

     

    So nun also sieht die Bescheidenheit aus. Ob solche Experten oder Professoren auch daran gedacht haben?

     

    Mit freundlichen Grüßen

    R.G.

  • BW
    bernhard wagner

    Oder wie wär's mit folgendem harten Einschnitt:

     

    Alles, was den durchschnittlichen Eigentumswert je Person (eines Landes) um mehr als, na sagen wir großzügig 20% übersteigt, wird verstaatlicht und dem Budget eines freiheitlich demokratischen Mehrparteienparlaments und dessen demokratisch gewählter Regierung zum Wohle der Allgemeinheit zur Verfügung stehen (aus der Arbeit der Mehrheit kommt es ja letztlich auch, nicht aus der Arbeit dieser einzelnen Reichtumsanhäufer_innen).

     

    Ein Mindestmaß an politischer Mündigkeit des Volkes ist dabei (vgl. "demokratisch") vorausgesetzt, Ein echtes Problem, gebe ich zu, angesichts der Auflagen von BILD oder der Popularität der meisten TV Sender und anderer Indizien wie Wahlergebnisse der letzten Jahre etc. (gilt eigtl. ziemlich weltweit). Aber mensch soll ja die Hoffnung nie aufgeben, auch nicht bzgl. der Wissenschaft angesichts solch pseudowissenschaftlicher Pamphlete.

  • RF
    Reinhold Frank

    Nach Tabelle 3 der Studie ghören 6 Strickjacken aber kein Regenschirm zur unverzichtbaren Ausstattung (minimalfall - Warenkorb). Danke Hr. Dr. Thießen,

    was wäre die Welt ohne Ihre wissenschaftlich fundierte Neuberechnung des "Bottom up".

    Reinhold

  • G
    Geringverdiener

    Zu hoch oder doch zu niedrig? Im Vergleich dazu sind die Einkommen all der Menschen die als Arzthelferin, Pfleger, Verkäufer, Kassiererin, Friseur uvm. jeden Tag arbeiten viel zu niedrig. Zieht man von deren Lohn die Hartz IV Leistungen ab, werden diese Menschen zu 1-2 Euro-Jobbern degradiert. Dafür ist sich manch guteingerichteter Stützeempfänger viel zu schade! Wohnkosten, Möbel, Kranken- und Pflegeversicherung, GEZ, uvm. sind ja bereits allinklusiv. Kommen dann noch ein paar Stunden Schwarzarbeit im Monat hinzu kann man auf Kosten anderer schon prima leben. Ein minimale Grundsicherung ist daher absolut ausreichend und die sollten auch Geringverdiener bekommen. Dann lohnt sich Arbeit auch wieder!

  • RH
    Robin Hood

    Ich sage dazu nur "H A S S auf Arme.Dann viel Spaß beim 10 Gänge Menü und Guten Hunger an die werten Gelehrten, die für sich nicht genug bekommen können.Hoffentlich war das Honorar für diese Studie hoch genug.

    Arbeitsplätze statt Harz4,mehr fehlt uns nicht.

  • JD
    Joachim Deiss

    Zitat aus der "Präambel", die der Studie nach der Berichterstattung in der taz vorangestellt wurde: "Gleichwohl hat die Berichterstattung über die Studie viele Menschen verletzt. Wir bedauern,

    wenn sich jemand durch die Veröffentlichung der Ergebnisse der Studie in seiner

    persönlichen Lebenssituation angesprochen, betroffen und gekränkt fühlt. Dies war in keiner

    Weise Absicht der Studie.

    Es war vielmehr Absicht, einen Beitrag zur Verbesserung der Situation vieler Menschen zu

    leisten. Die Studie hat offen gelegt, dass die Bedürfnisse vieler Menschen nach Arbeit und

    Anerkennung, deren notwendige Befriedigung man auch aus den Zielen der sozialen

    Mindestsicherung herauslesen kann, nicht ausreichend erfüllt werden. Viele wollen sich

    einbringen und etwas leisten, was heute sehr schwierig geworden ist. Die Studie zeigt, dass

    man hier ansetzen muss, unser Sozialsystem positiv nach vorne zu entwickeln.

    Wenn Sie die vielen einseitigen und spektakulären Pressemeldungen auch im Internet lesen,

    dann denken Sie bitte daran, dass diese nicht ohne Absicht zugespitzt, einseitig und/oder

    verfälschend formuliert sind. Sie als Person werden von den Medien benutzt, damit diese

    mehr und teurer Werbung verkaufen können. Die Klick-Zahl soll gesteigert werden, und dazu

    liefert man Ihnen Stichworte, von denen man weiß, dass Sie darauf reagieren. Mit den

    Ergebnissen der Forschung hat das nichts zu tun."

     

    Also sind "die Medien" mal wieder schuld, und es wird von eigener Verantwortung abgelenkt. Wenn es keine grundgesetzlich verankerte Meinungs- und Pressefreiheit gäbe, bin ich überzeugt, dass Herr Thießen ganz andere Saiten aufziehen würde und die kritischen Journalisten und Blogger am liebsten in den nächsten Gulag befördern würde.

    Es ist fast wie in Zeiten der Heiligen Inquisition: "Glaube bloß nur, was Priester und Lehnsherr von sich geben und füge Dich in Dein Schicksal. Ja keine bösen Bücher lesen, die von der Kirche auf dem Index stehen. Wer es wagt, frei zu denken, landet auf dem Scheiterhaufen."

     

    Die Priester der Gegenwart sind Wirtschaftswissenschaftler wie Thießen. Für sie zählt keine empirisch überprüfbare Wissenschaft, für sie zählen nur Dogmen.

    Das Hauptdogma ist, der Mensch sei ein vollständig rational handelndes Wesen.

    Meine Überzeugung ist: Der Mensch kann nicht rational handeln. Hirnphysiologisch kann der Mensch nur eine begrenzte Anzahl von Informationen gleichzeitig aufnehmen. Außerdem gehe ich davon aus, dass es so etwas wie ein Unterbewusstsein, wie eine Seele gibt, was beim einzelnen Menschen zu von außen betrachtet irrationalen Handlungen führen kann. Außerdem: Wenn der Mensch vollständig rational wäre, gäbe es keine Werbung, kein Marketing und Herr Thießen müsste in seiner "Präambel" nicht vor dem "bösen" Einfluss der Medien warnen.

     

    Die Zeit ist reif eine neue Reformation, um die Wirtschaftwissenschaftler vom Schlage Thießens, die Priester der Gegenwart, von ihrem Sockel zu stürzen.

  • KJ
    K. John

    Gestern sah ich diesen Bericht zum ersten Mal im TV und dachte, ich spinne.

    Als ich ihn heute noch einmal auf einem anderen Kanal sah, wusste ich nicht, was ich da noch denken sollte.

     

    Fakt ist, dass 132 € Hartz IV im Monat pro Person NICHT reichen.

     

    Erstens ist es nicht die Schuld der Arbeitslosen, dass sämtliche Firmen ins Ausland ziehen, weil es dort billigere Grundstückpreise und günstigere Arbeiter gibt.

     

    Zweitens ist es nicht die Schuld der Arbeitslosen, dass die Firmenriesen immer mehr Menschen entlassen- doch nicht nur die, auch genug andere Firmen haben starke Einbußen im Personalwesen- und die Preise steigen trotzdem!

     

    Drittens ist es nicht nur die Schuld der ganzen Jugendlichen, dass es an Ausbildungsplätzen fehlt! Der Jugend heut zu Tage fehlt es an Erziehung und an einer Zukunftsperspektive- der Grund für steigenden Drogenkonsum und die 'Null Bock' Stimmung.

    Wer will schon für den Staat in eine Rentenversicherung einzahlen, die es bis wahrscheinlich 2030 nicht einmal mehr geben wird? Und Geld, um eigens für das Alter vorzusorgen gibt es auch nicht.

    Dann mangelt es an guten Lehrern und Erziehern, alles wird teurer, die Eltern nagen am finanziellen Ruin, sind entweder in der Unterklasse oder aber in der Mittelklasse, die ohnehin ausstirbt.

     

    Viertens reicht der o.g. Satz schon allein deshalb nicht, weil man folgende Gesichtspunkte bei der Berechnung außen vorgelassen hat:

     

    -> Öffentliche Verkehrsmittel.

    Für ein HAVAG-Monats-Ticket bezahlt man hier in Halle ca. 35-40€ pro Person.

    Zu Fuß laufen ist in vielerlei Hinsicht kaum möglich! Einige Ämter liegen so weit auseinander, dass man mit öffentlichen Verkehrsmittel schon 1-2 Stunden (für einmal hin- zurück dann dasselbe Spiel von vorne) benötigt, wenn man nun zu Fuß laufen soll, ist man den halben Tag unterwegs. Und was sollen Behinderte und Rentner erst sagen? Und Kinder sowie Kranke? Kennen wir diese Minderheiten nicht schon aus der Geschichte?

     

    -> Fürs Telefonieren benötige man 2 € hieß es, wenn ich mich recht an den Bericht erinnere? Nun, allein die GRUNDGEBÜHREN bei der Dt. Telekom kosten ca. 15 €/Monat.

    Und selbst wenn man an die Telefonzelle gibt, dann reichen 2€ ebenfalls nicht.

     

    -> Internetkosten z.B. durch Smartsurfer betragen an die 30€ und DSL und Co. mindestens 19€ im Monat.

     

    -> Wo ist das recht auf Allgemeinbildung? S&K Fernsehen z.B. kostet auch an die 15 € im Monat.

     

    -> Und nun einer der- in meinen Augen- wichtigsten Punkte:

    Krankheit.

    Pro Quartal bezahlt man mindestens 10€ für den Arzt.

    Wo bitte sind die mit eingerechnet?

    Und wenn man dann noch Medikamente mit berechnet, die ebenfalls noch Geld verschlingen... wo ist da bitte das Ende an Kosten?

    Meine Frau und ich sind beide chronisch krank (beide andauernde Erkältungskrankheiten, dann hat meine Frau Rheuma und Gicht, Schuppenflechte und Skoilose, mehrfache Lebensmittelunverträglichkeiten [Asthma ist nun auch im Verdacht] und eine Sonnenallergie und ich habe Probleme mit dem Herz-Kreislauf, Herzrythmusstörungen und Ödeme in den Füßen, außerdem noch eine chron. Sinusitis) , warten seit über 2 Jahren auf einen Amtsarzttermin- fragt man bei den Ämtern, sagt einem jeder etwas anderes, niemand gibt einem Auskunft, niemand berät einen- keiner nimmt sich Zeit.

    Wir würden gerne halbtags arbeiten, aber als was wissen wir nicht, beide haben nur einen Realschulabschluss und oben genannte gesundheitliche Einschränkungen.

     

    Wir leben mit unserem Hartz IV schon knapp- sämtliche Kosten steigen und die Ämter nutzen sämtliche Fehler ihrer Seite, um auf Kosten der Hartz IV-Empfänger Gelder zu sperren- für den Bürger heißt es da wieder laufen, laufen, laufen. Unzählige Widersprüche schreiben... Enttäuschungen am Ende. Es wird sich alles gedreht, wie es dem Staat passt.

     

    Zusätzlich werden wir ohnehin schon von der Gesellschaft diskriminiert, weil wir ein gleichgeschlechtliches Ehepaar sind. Und obwohl im GG von Deutschland ein Antidiskrminierungsgesetz steht, siegte das BAFÖG-Amt und zahlte uns 200€ weniger pro Monat. Das gesamte Hochzeitsgeld ging drauf und das Ende vom Lied: Nach 10 Monaten mussten wir die Ausbildung als Sozialassistentinnen doch noch schmeißen. Mit Schulden in Höhe von 3000€.

     

    Ja, und dann noch die Versicherung, Schadenssumme ca 2000€, weil es 2007 durchs Dach reinregnete und der Schaden bis heute nicht behoben wird- weder die Vermietung noch die Versicherung waren zuständig, nicht mal ein Anwalt konnte da etwas reißen. So bleibt es am kleinen Bürger hängen, mit dem kann man es ja machen.

     

    Von all diesen Punkten abgesehen wird alles beständig teurer, die Reichen werden reicher, die Armen ärmer. Das wird aus Deutschland.

    Bei den Ärzten wird gespart, die Krankenkassen üben Druck auf diese aus, nicht mehr so viel zu tun für ihr Geld.

    Der Patient wird zum gesichtslosen, unwichtigen Fließbandprodukt.

     

    Ich weiß nicht, wo das alles enden soll- die Agenda 2010 läuft auch bald aus.

    Hätte ich Geld, ich würde aus Deutschland verschwinden- auf nimmer Wiedersehen, nur weg von hier!

     

    PS:

    Soll der Herr, der das vorgeschlagen hat, bitte einmal ernsthaft versuchen, von 132€ im Monat zu leben- wirft meine Frau gerade ein.

    Wir sind zu zweit, kaufen bei Kaufland- einem Lebensmittel-Discounter- und bezahlen für den Wocheneinkauf mindestens 50€ (das ist wirklich nur das Nötigste, kein Platz für Vitamine durch Obst und Gemüse oder Waschmittel).

     

    In der Theorie ist so einiges anders, als in der Praxis.

    Von einem Schreibtisch aus kann man die Realität in ihrem ganzen Ausmaße nicht im Mindesten überblicken, geschweige denn die Lebens-Umstände einer einzelnen Person einschätzen.

     

    PPS: Ich vergaß die Kleidung!

    Die können wir uns schon lange nicht mehr leisten. Seit wir im Hartz IV leben, tragen wir seit Jahren dieselben Anziehsachen und auch für andere Hobbys bleibt kein Geld.

  • HR
    Helmut Ruch

    Liebe Leute,

     

    Eure Empörung über diese wissenschaflichen Erkentnisse ist genauso eingeplant wie die zur selben Zeit ablaufenden Proteste vieler ARD-Zuschauer zum manipulierten Putin-Interview des T.Roth im Ersten.

    Das Spiel funktioniert ganz anders:

    die INSM (Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft) oder eine andere kapitalnahe Preasure-Group, bestellt bei "Wissenschaftlern" ein Gutachten.

    Aktueller Hintergrund: die Lebenshaltungskosten explodieren, die heutigen H-IV-Sätze decken schon lange nicht mehr die realen Bedürfnisse der Betroffenen, Sozialverbände verlangen eine deutliche Anhebung der H-IV-Sätze. Darauf Spiegel, Stern & Co: das würde Milliarden kosten! (natürlich, bei der Menge der Betroffenen)

    Dann hievt die taz dieses bestellte Gutachten ins Netz, völlig wertneutral kommentiert.

    "Ökonomen wollen harte Einschnitte". "Ökonomen" suggeriert auf den ersten Blick, dass sich hier ein relevanter Teil von Wirtschaftwissenschaftlern äußert,und nicht um zwei Provinzgrössen.

    Am nächsten Tag erscheint die Nummer auf Spiegel-Online und Stern-Online in ähnlicher Aufmachung.

    Die allgemeine Empörung bricht aus und richtet sich hauptsächlich gegen die Autoren der Studie, die auch prompt den Rückwärtsgang einlegen und sich falsch verstanden fühlen.

    In Wirklichkeit seit ihr Zeuge geworden, wie Öffentlichkeit manipuliert wird. Die Organe, die das Gutachten publik gemacht haben,lassen nun die Kritiker zu Wort kommen. In Blogs wie diesem dürft ihr euch auf- und abregen. Indessen ist etwas ganz anderes passiert: die von den "Ökonomen" vermittelten Zahlen sind jetzt Teil der politischen Diskussion; sie sind schließlich wissentschaftlich ermittelt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Zahlen im Bundestag auftauchen.

    Und der taz kam in diesem Fall die Rolle zu,als erste in die Scheisse zu greifen; den Kollegen von Spiegel und Stern war die Geschichte vielleicht doch zu peinlich.

     

    Liebe Leute von der taz, ich habe für eure erste fingierte Nullnummer noch die Repros gemacht;

    wie tief wollt ihr denn noch sinken?

     

    Helmut Ruch

  • AW
    Andreas Walter

    Die Studie ist doch nur ein Versuchsballon der Konrad Adenauer Stiftung, um die Resonanz zu diesem Thema zu testen. Danach wird dazu eine Umfrage unter der Bevölkerung gemacht und schon weiss man, ob man das Thema im Wahlkampf benutzt, oder lieber die Finger davon lässt. So etwas nennt man moderne Wahlkampfforschung und kommt aus den USA. Es geht gar nicht um die Inhalte der Studie, sondern um die Reaktion im Volk darauf. Netter Versuch, Angela.

  • B
    BADGIRLS_LILLY

    'hab noch was vergessen: In Indien 'leben' ca. 455 Millionen Menschen mit weniger als 1,25 Dollar pro Tag. Die nächste "wissenschaftliche" Studie wird das wohl als neuen Regelsatz vorschlagen, und die Mehrheit der BILD Lesenden und Fernsehaufgeklärten wird das vielleicht auch noch richtig finden ... - also immer am geringstmöglichen Niveau anpassen - Existenz-Dumping oder so ähnlich.

  • A
    Anderbruecke

    Leute, Leute, nicht so aufregen! Natürlich sind "Friedrich Thießen" und "Christian Fischer" keine wirklichen Wirtschaftswissenschaftler. Stattdessen sind sie die Gründungsdozenten am neuen Chemnitzer Bachlor-Studiengang "Humor ist, wenn man trotzdem lacht" und ausgewiesene Komiker.

    Denn natürlich sind die meisten der zu Grunde gelegten Güter und Dienstleistungen nicht zu den aufgeführten Preisen erhältlich, oder genauer: nur in den Jahren, in denen Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen. Man muss sich also schon überlegen, in welchem Jahr man arbeitslos wird. Das darf man vom mitdenkenden Wirtschaftssubjekt schon verlangen!

    Spätestens auffallen sollte der humorige Ansatz unserer beiden Schlitzohren an den Beträgen von €1 für "Freizeit, Unterhaltung, Kultur" und €2 für "Kommunikation" beim "Minimumfall". Eine ernstgemeinte Studie hätte diesen beiden Punkte ganz gestrichen (denn Freizeit hat der Arbeitslose ja genug, und zum Kommunizieren kann er schließlich Mund aufmachen oder mit den Armen rudern, das kostet nichts). Dafür €1 bzw. €2 anzusetzen, ist offensichtlich albern und nichts als Hohn - aber natürlich nicht wider die ALG2-Empfänger, sondern wider eine "Witschaftswissenschaft", die oft nicht mehr merkt, wie (unfreiwillig) komisch sie ist.

    Fazit: Ganz große Ironiker, die Herren "Thießen" und "Fischer". (Oder etwa doch nicht?)

  • JP
    Joachim Petrick

    Prof. Dr. Thiessen eröffnet mit seiner Studie über das real existierende Existenzminimum eine neue wissenschaftliche Sparte, die der Humortester, die sich als Kriechkritiker an allgemein vagabundierende Themen heran robben, um die Themen selber zu entkernen.

    Wenn sich die Politik im Zeitalter globaler und lokaler Finanzströme und ihre Produkte Motto “Der Mensch an sich braucht kein Geld mehr, weil das Geld per Umleitung über die Reichen per Los- und Startverfahren olympisch auf Rekord Akkord Jagd für alle Menschen gleichzeitig arbeitet, warum soll da nicht ein Prof. Dr. Thiessen mit seiner Studie über das Existenzminimum nach Hartz IV als Humortester der Politik auftreten. Da das arbeitende Geld ja da ist, aber nicht überall gleichzeitig sein kann, bleiben viele Menschen vom Gelde befreit allein, Bingo! Worum geht es also heute, wenn das Geld für uns arbeitet? Es geht darum sich um das Existenzminimum nicht zu scheren, weil unsere Eine Welt- Wirtschaft dank der Finanzproduktindustrie gerade täglich erfolgreicher vom Geld befreit wird. Nur wer wie unsere Politiker/innen durch die Bank deflationär darauf sinnt, die Welt vom Gelde zu befreien, bringt den kühnen Mut auf, das real existierende Existenzminimum von Hartz IV Empfängern/innen zu definieren und zu exekutieren. Solche Szenarien der Deutung und Festlegung von real existierendem Existenzminimum, um Besitzstände, soziales Forderungseigentum flüssig zu machen, um die Leistungsbezieher/innen für überflüssig zu erklären, gelten, historisch gesehen, in der Regel als allgemeine Mobilmachung für die Vorbereitung von Kreuzzügen aller Unarten in Richtung Konflikte, Krisen, Krieg, Katastrophen (vier KKKK) als gefühlten sozialen Frieden auf dem gesellschaftlichen Friedenreichhof, gemeinhin geläufiger unter dem Begriff Friedhof bekannt.

     

    Fazit:

    Wir sind Prof. Dr. Thiessen samt seiner Studie über das wahre Existenzminimum von Hartz IV Empfängern/innen überaus zu Dank verpflichte, weil diese Studie unsere jahrelange Phantom- Debatte über das real existierende Existenzminimum in Zeiten weltweit deregulierter Finanzproduktion als Ammen- Märchen aus dem Bundeshause der Schublade “Absurdistan“ überführt.

     

    Wer heute Krieg verhindern will, fordert kein Existenzminimum für die Bürger/innen, sondern Wohlstand für alle

  • MS
    M. Schmitt

    Sicherlich kann man mit 4 € am Tag überleben, wenn man Lebensmittel nur noch im Discounter kauft. Und wenn der Hartz 4-Empfänger mal neue Rasierklingen etc. braucht, wird halt mal 3 Tage gefastet. Sehr realitätsfern diese Studie...

  • S
    Sylvanis

    Ich finde diese Studie totalen Bockmist!

     

    Erst die Regelung mit U25 und nun das?

    Es sei dazu gesagt, dass ich meine Ausbildung abgeschlossen und noch keinen Job hab. Desweiteren wohne ich noch bei meinen Eltern und bin somit nicht berechtigt, Geld zu beziehen. Da meine Eltern "zu viel" verdienen, gibt es auch keinen Mehrbedarf. Jedoch ist es ziemlich schwer, über die Runden zu kommen, da das Geld grade so reicht.

     

    Jetzt stelle man sich mal einen ALG II Empfänger vor, der alleine wohnt, und nur noch 4€/Tag bekommt... Wie soll dieser sich seine Lebensmittel usw kaufen? Da bleibt doch kein Geld für Bewerbungen und die daraus folgenden Fahrtkosten übrig...

     

    Robin Hood mal andersrum! Man nehme den Armen und gebe den Reichen (ich sag nur Diäten)

  • S
    Steuer-Mann

    MITBÜRGERINNEN UND MITBÜRGER, IHR HABT DIE WAHL!

     

    Die Thiessen-Studie ist bereits hinlänglich kommentiert worden und in dem Zusammenhang fiel auch wiederholt das Stichwort "Wahlen".

    Die nächste BuTa-Wahl wird am 27. September 2009 stattfinden. Daneben werden innerhalb von vier Wochen voraussichtlich noch drei Landtagswahlen abgehalten, nämlich im Saarland, in Thüringen und in Sachsen. NUTZT DIESE CHANCE! GEHT WÄHLEN!

     

    Wer dies nicht im Wahllokal tun will oder kann, soll sich die Briefwahlunterlagen schicken lassen. Ganz falsch wäre es, aus Wut, Frust oder Resignation zuhause zu bleiben. Davon profitieren nur die Falschen, denn deren Anhänger gehen wählen, verlasst Euch drauf.

     

    Macht Euren Stimmzettel zur Roten Karte gegen eine Politik der sozialen Kälte, der Ausgrenzung und der Unmenschlichkeit. Denkt immer daran: "Verhältnisse lassen sich ändern." Die Wählerinnen und Wähler in Bayern haben schon in Kürze Gelegenheit dazu. Also auf geht's, pack mer's.

  • R
    rofl

    Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.

     

    So fing das alles mal an.

    Ist leider nicht mehr viel von zu merken heutzutage.

  • RZ
    Robert Zion

    Warum eigentlich wird dieser akedemische Murks hier überhaupt öffentlich gemacht? Selbst die Umschreibung "umstritten" für diese "Studie" ist eine vollkommen unzulässige Verharmlosung eines interessengeleiteten Geschreibsels, dass weder was mit wissenschaftlich seriöser Arbeit, noch mit der Realität der Leistungsempfänger zu tun hat. Ich kann mich da vielen Vor-Kommentatoren und auch Markus Kurth nur anschließen: probieren sie's doch mal an sich selber aus, Herr Professor!

  • MH
    Michael HA

    Die Studie ist absolut unseriös. Aber auf den Vorschlag für ein Jahr mit dem Einkommen eines

    Hartz IV-Empfängers zu tauschen, werden diese Herren ohnehin nicht eingehen.

    Götz W. Werner, erfolgreicher Unternehmer, beschreibt die Realität von Hartz IV recht objektiv:

    "Hartz IV ist offener Strafvollzug. Es ist die Beraubung von Freiheitsrechten. Hartz IV quält die Menschen, zerstört ihre Kreativität. ...

    Wir brauchen ein Recht auf Einkommen. Ein Recht auf ein bedingungsloses Grundeinkommen."

  • C
    Corina

    Der Anfang klang ja noch ganz seriös, aber dann beging er den ersten kapitalen Fehler: Er definiert selber einen Warenkorb, angeblich nach WHO. Erstens stimmt der vorne und hinten nicht und zweitens, wieso nahm er nicht den, den wir bis 1998 selber hatten? Der dann stillschweigend eingestampft wurde, weil man dann die Sozialhilfe hätte erhöhen müssen?

    Dazu kommt, dass er innerhalb von 3 Tagen in der Saison Gemüse kauft und Obst und dabei die saisonalen Schwankungen nicht berücksichtigt. Und zusätzlich seine eigentlich WHO-konforme Gestaltung des Warenkorbes, wo doch die WHO zu saisonalen Produkten rät.

    Dazu kommt, dass es kleine Packungen Brot nicht zu einem Preis von 5 Cent gibt. Bei der Preisvorgabe müsste man ein großes Brot kaufen, dass dann aber verschimmelt.

    Selbst wenn man also nur von der Überlebensfähigkeit nach WHO rechnet, ist diese Berechnung der größte Schwachsinn.

    Dazu kommt die Berechnung von Monatskarten. Von 23 Euro im Monat können viele Menschen nur träumen, insbesondere die Landbevölkerung.

     

    Setzen, 6

  • Z
    Zorro

    Ich hab mich nur gewundert,dass diese Wissenschaftler keine Angst haben in die Anstalt zu kommen.

     

    Der verwirrte Professor??

     

    36 Monate das Gehalt auf 68,-Euro kürzen und die Herren für 3 Jahre beurlauben.

    Keine wissenschaftliche Studie könnte glaubwürdiger sein, um von der Bevölkerung angenommen zu werden.

    Nur leider ist das Ergebnis in diesem Fall klar ersichtlich und für unsere Probanden somit unseriös und nicht akzeptabel. Hahahaahahaha

  • ES
    Erwin Stark

    Das ganze ist eine Kampagne der konservativen Medien. Erst wurde über die sogennaten Hartz-4-Betrüger berichtet, dann wird der Versuchsballon die Kürzung von Harz 4 auf 132 € gestartet und der Sturm der Enstrüstung bricht los und schließlich wird Hart 4 von den Konservativen und SPD auf 200 € gekürzt und alle sind des Protestes müde. So läuft das ab.

  • MN
    Michael Naumann

    Die Politiker aller Parteien - die sich jedes Jahr eine saftige Diätenerhöhung können und sich um ihre Altersversorgung keine Sorgen machen müssen sollten den Hart 4 Empfänger nicht nur die Stütze kürzen, sondern auch das Menschenrecht auf Wahlen verweigern. Dann wären sie von Protesten der Linkspartei gefeit und ihre Ehre komplett.

  • P
    Punkette

    Wie wärs wenn es mal eine Studie gibt ob die Diäten von Politikern angemessen sind oder nicht ich wette da kann man doch auch sparen .

    Smart statt Luxuslimosine und da unsere Politiker ja so beliebt sind kann man ja den Personenschutz abschfaffen kostet eh nur unnötiges Geld .

    Staatsgäste können auch an der Pommesbude versorgt werden oder Frau Merkel kocht mal selber.

    Ausserdem gibt es genug Billigfluglinien im Land da brauch man keine Flugbereitschaft , ich frage mich warum immer ganz unten gespart wird und

    nicht oben.

    Nein für die Reichen gibts ja noch Geschenke ich sage nur Abschaffung der Vermögens und Erbschaftssteuer.

    Es gibt soviel Steuergeschenke für Reiche ich glaube wenn die wirklich das zahlen würden was sie müssten wäre eine Erhöhung vom Hartz4 kein Prob

  • ES
    Ein Student

    Mich wirklich über die Existenz der Studie aufzuregen, halte ich für sinnlose Energieverschwendung. Was sich die Herren Professoren dabei gedacht haben mag zwar rein mathematisch noch irgendeiner Logik folgen,jedoch lässt sich aus gesellschaftswissenschaftlicher Sicht die Existenz eines Menschen nicht so einfach auf nackte Zahlen reduzieren.

     

    Angst und Bange wird mir nur, wenn ich mir überlege, dass Leute in bestimmten Positionen aus Politik und Wirtschaft diese Studie allzu ernst nehmen könnten und sich tatsächlich das Ganze zu Herzen nehmen.

    Natürlich ist es sinnvoll den Menschen in Lohn und Brot zu bringen, Anreize dafür zu schaffen und die nötigen Fundamente zur Verfügung zu stellen. Aber eine Reduzierung auf ca. 2.26€ für Lebensmittel am Tag, in einem Land wie der Bundesrepublik, ist schlicht und ergreifend Irrsinn. Der Homo Oeconomicus als ganzrational handeldes Wesen ist genauso bloße Theorie wie der Mensch im Kommunismus. Beide haben aber recht wenig mit der Wirklichket zu tun. Also Student der Politikwissenschaft würde ich mir wünschen, dass gerade in den Wirtschaftswissenschaften größerer Wert auf interdisziplinäres Arbeiten gelegt wird, damit derartige Theoriegebilde keinem Minimalismus unterliegen.

  • CC
    Charl Chemnitz

    (An alle, die mich kennen: Schon richtig, vor der Wende hieß ich noch Karl Marxstädter. Ich hab mich aber dann scheiden lassen und meinen früheren Namen wieder angenommen.)

     

    Vorab: Also, ich hätte ja die Privatnummern von Herrn Prof. Dr. Thiessen anzubieten - eine in Chemnitz, eine in Frankfurt (bzw. Dreieich), wo dieser ausgezeichnete Wissenschaftler herkommt. Vielleicht möchte ja der eine oder andere mit ihm persönlich über seine Studie diskutieren. Aber ich trau mich nicht, weil sich einige von euch nicht benehmen können und weil die taz-Leute sie eh rausstreichen würden...

     

    Ich bin mir aber sicher, dass der Herr Professor auch einem Gedankenaustausch über E-Mail nicht gänzlich abgeneigt wäre.

     

    Diese Kohle hat er, so munkelt man, auch bitter nötig, schließlich habe er sich etwas zu sehr am Kapitalmarkt engagiert (Stichworte: Investment Banking, Hedge-Fonds, Immobilienkrise) - und ihm greifen nicht, wie kürzlich der IKB-Bank, Herr Steuerzahler und Frau Steuerzahlerin unter die, naja, etwas müffligen Arme. Diese Misere könnte daran liegen, dass sich der Herr Professor bei seiner Geldanlage zu sehr mit dem Bauch entschieden hat ;-) Aber hinterher weiß man es immer besser: http://idw-online.de/pages/de/news240984

     

    Aufräumen muss ich auch mit dem überaus bösartigen Gerücht, er sei "gekauft" worden oder habe eine "Auftragsstudie" verfasst - nein, Herr Prof. Thiessen ist wirklich so; schließlich hat er sich an der Uni Frankfurt bei Herrn Prof. Wolfram Engels habilitiert (einem Nachfahren, ja wirklich, von Herrn Friedrich Engels aus Wuppertal, DEM ENGELS, glaubt's mir, das stimmt).

     

    Naja, jedenfalls, Mädels und Jungs, hängt die Sache mal nicht so hoch. Was der - privat sehr nette - Herr Professor hier macht, ist Wahlkampf für "Die Linke" - bei denen haben gestern die Sektkorken geknallt.

     

    Aber nicht nur für die, Herr Prof. Thiessen ist nach allen Seiten offen. Auch die sächsische NPD freut sich und bezeichnet die Studie als "pseudowissenschaftliches Pamphlet" - ich will das jetzt mal nicht werten, aber die NPD verleumdet ja bekanntlich jeden.

     

    Und andererseits: Hat der Professor nicht doch ein bisschen Recht mit dem was er sagt? Dazu muss man allerdings erst einmal die Kurz- und die Langfassung der Studie im Original lesen (was offensichtlich hier nur die wenigsten getan haben). Die Studie war übrigens heute morgen mal kurz weg, jetzt ist sie aber wieder im Netz, durch eine Präambel (Akademikerjargon für'n simples Vorwort) ergänzt, sonst aber unverändert.

     

    In seiner Prä... na, seinem Vorwort beklagt sich der Professor (zu Recht!)darüber, worüber sich alle beklagen, die in den Medien nicht so gut wegkommen: Er sei von den Preßbengels (der Ausdruck stammt von Otto von Bismarck) und den Medienhuren (so etwa hat sich zum gleichen Sachverhalt Joseph Martin Fischer, vulgo "Joschka", ausgelassen) gründlich missverstanden worden. Denn er, so Thiessen, habe doch aus der Studie gar /fett an/ keine /fett aus/ Konsequenzen abgeleitet - alles nur reine, wertfreie Wissenschaft. Und ja, streben wir nicht alle "nach Arbeit und Anerkennung"? Wollen wir uns nicht alle "einbringen" und "unser Sozialsystem positiv nach vorne entwickeln"? Mal ehrlich - Du willst es doch auch!

     

    Auslöser der Studie waren übrigens "Klagen über das als intransparent (Akademikersprech für "undurchsichtig") empfundene Verfahren der Berechnung der Leistungen der sozialen Mindestsicherung" - gleich dreimal hintereinander "der", das allein ist schon 'ne Leistung. Auch hier gilt wieder: Finden wir nicht alle, besonders, wenn wir betroffen sind, dieses Berechnungsverfahren selbst als undurchsichtig? Na also!

     

    Herr Prof. Thiessen hat in so vielen Punkten recht. Brauchen wir wirklich als Alleinstehender 18- bis 65-Jähriger Mann Mineralwasser, wo's doch das Leitungswasser praktisch umsonst gibt? Brauchen wir tatsächlich 4 Teller, 4 Tassen, 4 mal Besteck und 4 Gläser, wo es doch auch 1 Teller, 1 Tasse und 1 Bestecksatz tut - wir haben schließlich nur einen Mund. Und Gläser brauchen wir schon gar nicht, wie der Herr Professor herausgefunden hat - unser Leitungswasser können wir schließlich auch aus unserer Tasse trinken.

     

    Und wenn mal jemand vorbeikommt? Na, seit Hartz IV klappt's mit der Freundin ohnehin nicht mehr so recht, und wenn doch, soll sie halt 'ne Tasse mitbringen.

     

    Was wir ebenfalls nicht brauchen ist ein Bügeleisen, ein Staubsauger und ein Bad-Spiegelschrank - Luxusgüter wollen wir unserem hart arbeitenden Nachbarn nun wirklich nicht abpressen. Nötig ist's mangels Freundin (s. o.) ohnehin nicht. Und da wir eh nicht arbeiten wollen, müssen wir uns auch für kein Vorstellungsgespräch herausputzen.

     

    Polstergarnitur und Couchtisch sind ebenfalls deplatziert - wir sind doch keine Spießer. Und der Friseur? Naja, 'n Messer is' ja beim Besteck dabei (Scheren sind im Warenkorb nicht enthalten), das dürfte ja wohl reichen. Für euer bestes Stück (nein, nein, nicht das, hinten!, hinten!) ist auch gesorgt, acht Rollen Klopapier pro Monat gesteht euch der Professor zu, die Rolle zu 13 Cent. Und wenn's partout nicht reicht? Einfach mal zum Altpapiercontainer gehn.

     

    Was unsere Kulturbedürfnisse angeht - die haben diese unterqualifizierten und ungebildeten (sonst hätten sie ja wohl Arbeit, oder?) Hartzler sowieso nicht. Die hocken ja doch nur den ganzen Tag vor der Glotze, da reicht ein Fernseher. Radio, Schwimmbad, Theater, Museum - alles nicht nötig, da besteht sowieso kein Bedarf. Und bei den Handtüchern, da ist eins auch mehr als genug - weiß man denn, ob sich diese Leute überhaupt waschen?

     

    Kommen wir zu den Lebensmitteln. Auch da lässt sich 'ne Menge einsparen, schließlich bekommt man hier in Chemnitz, aber laut Prof. Thiessen auch anderswo in Deutschland - das ist wissenschaftlich durch diese Studie erwiesen - das Kilo Brot schon für 50 Cent, das Kilo Nudeln für 60 Cent und sogar das Kilo Erdbeeren gibt's für 1,58 Euro. Da bleibt sogar noch 'ne Menge Geld für Käse übrig (oder war's für weitere Einsparungen?, weiß ich leider nicht mehr), da ist ja bekanntlich das Kilo auch überall für 4 Euro zu haben.

     

    Freilich, euern Schnaps und euern Knaster, den gewöhnt euch der Professor ab, dafür gibt's nämlich nichts. Ist ja sowieso gesundheitsschädlich, das Zeugs - und wenn ihr's dennoch unbedingt braucht, dann lest die Kippen auf der Straße auf und geht zum Flaschencontainer (Tasse nicht vergessen!!), erfahrungsgemäß lassen sich nämlich aus jeder leeren Flasche noch 10 bis 15 Tropfen herausholen. Ham schließlich die Eltern vom Professor nach dem Krieg auch so gemacht.

     

    Telefon braucht ihr ja wohl sowieso nicht, und ein Handy schon gar nicht - wer will sich mit euch schon unterhalten? Und wenn ihr mal ins Internet wollt - kein Problem, einfach in der Stadtbücherei hinten anstellen, die ham so was.

     

    Für all das reichen 132 Euro im Monat allemal aus.

     

    Also Leute, habt euch doch nicht so. Schließlich will ich (mein persönliches Motto: Solange ich noch zwei gesunde Hände hab, kommt mir keine Frau ins Haus) mit meinem sauer verdienten Geld nicht für euer Luxusleben aufkommen.

     

    Für euch, meine lieben Freunde, gilt deshalb: Leben - ja. Prassen - nein.

     

    Euer Charl aus Chemnitz

  • BK
    Bruno Kraft

    Mit welcher Berechtigung sollen Menschen, die gerade keinen noch so ausbeuterisch bezahlten Job haben, das Recht haben am öffentlichen kulturellen und sozialen Leben teil zunehmen.

    Es gab ja seit Einführung von Hartz IV schon einige schlimme Hetzkampagnen gegen Arbeitslose. Aber diese Studie übertrifft alles widerwärtige, zynisch unmenschliche, was ich jemals in meinem 50 jährigen Leben in dieser Republik mitbekommen habe.

    Ich frage mich, warum veröffentlicht die TAZ diesen Artikel unkommentiert? Liebe Tat MitarbeiterInnen, wie wäre es, wenn ihr mal versucht nach den Vorschlägen dieser Studie nur einen Monat zu leben, und dann darüber Erfahrungsberichte schreibt.

    Oder wollt ihr Blöd übertreffen?

  • R
    ricarda

    fast bin ich verleitet, "völker, hört die signale" ganz laut auszurufen...

  • M
    Mel

    Liebe "Wissenschaftler,"

     

    nicht nur dummdreist behaupten, sondern erstmal vormachen - inklusive "liebevoller" Betreuung durch die Arge. Für mindestens ein Jahr.

  • H4
    hartz 4 frau, 50

    zu den au8sgaben kommt aber noch das rasierzeug, schmerztabletten u. medikamente, wie die Pille, oder Kondome, MOnatshygieneartikel und strümpfe, oder mal eine neue hose und schuhe?ebenfalls leben wir nicht von werbung u. geschenkten zeitungen und

    das tv, radio und zb. monatsfahrkarte bzw. 10-er karte kostet in thüringen , SM, schon 6,30 Euro.

    und kartoffeln kosten 2 kilo bis 1,99 und mehr, zwiebeln nur im aldi weniger als 99 cent.

    was ist mit dem billig-brot? das macht krank u. nicht satt. ohne die TAFELN kämen viele gar nicht zu kontakten , außer amt u. verkäuferinnen u. paar tratscher, die man verschmerzen kann. geht zur wahl u. wählt oder ungültig.

  • VH
    von Hutten

    Auf die Barrikaden! Die Zeit des Stillhaltens ist vorbei! Es gilt, eine Welt zu gewinnen. Der Sieg ist unser, der Raubtierkapitalist wird an seiner Habgier zu Grunde gehen!

  • IW
    IJuliane Waldeck

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    Ich würde diese beiden Wissenschaftler gern mal zu meiner Freundin (47 Jahre alt) einladen, sie hat 2 Kinder 15 u. 16 Jahre alt, lebt in einer winzigen Wohnung, arbeitet als Sportlehrerin für 1 Euro die Stunde.

    Heute hat die Tochter Geburtstag.

    Die Mutter ist froh, das es die Pfadfinder gibt,

    dort kann die Tochter heut etwas feiern, denn Geburtstag feiern zu Haus, das geht nicht. Morgen hat der Sohn Geburtstag. (15 Jahre). Auch er bekommt kein Geburtstagsfest ausgerichtet. Es ist so traurig, wie meine Freundin mit dem wenigen Geld kämpfen muss. Manchmal mag sie nicht mehr leben!

    Diese beiden Wissenschaftler haben für mich

    eines nicht: Intelligenz! Egal wie viel sie studiert haben.

    Was sie von sich gegeben haben ist menschenverachtend und entwürdigend.

    Diese elitäre Faulbrut gehört ausgehungert.

    Denn sie hat persönlich nie was mit den Menschen "vom Rand" zu tun; mit den "Sozies" und den "Assis". Sie pflegen zu diesen "bedauernswerten Geschöpfen" keine persönlichen Kontakte.

    (Denn da kann man nicht 'aufsteigen', es sind nicht die wichtigen 'elitären Beziehungen' um weiterzukommen!) Sie kriechen den Konzernbossen in den Allerwertesten.

    Lazarus liegt heute wie damals vor der Türe.

    Nur: Heute setzen ihm zwei "Wirtschaftswissenschaftler" eine Tarnkappe auf und behaupten, es gäbe ihn gar nicht.

    Dann fordern sie Lazarus auf, seine eigenen Geschwüre zu lecken, denn davon würde er satt.

  • B
    BADGIRLS_LILLY

    Danke z.B. Stephanie 04.09.2008 15:24 für den Hiweis dass völlig falsche, zu niedrige ÖPNV Preise angenommen wurden, auch Toby 04.09.2008 00:24. der treffend geschrieben hat:

     

    "20 Minuten Internet am Tag in der Stadtbibliothek. In einer Stadt mit 250000 Einwohnern (...) Unterstellen wir einmal, lächerliche 2% der Bevölkerung seien von ALG2 abhängig, also bei uns 4800 Personen. Unterstellen wir mal großzügig, es gebe in der Stadtbibliothek 15 funktionierende Internetplätze (das ist meiner Erfahrung nach hochgegriffen.) (...). Da muß die Bibliothek ja nur schlappe 120 Stunden am Tag geöffnet haben, während die Arbeitslosen Schlange stehen.

     

     

    Wie wär's mit 13,2 Euro netto Stundenlohn für Alle? Ausnahmslos! Auch Unternehmer werden als Angestellte ihres Betriebes behandelt. (Rentenversorgung, Gesundheitsversorgung, Schulbildung und Ausbildung kostenlos, Mieten werden entsprechend gesenkt). Ersparnisse oder Immobilien im Wert bis zu umgerechnet 132.000 Euro dürfen behalten werden, der Rest (inkl. Immobilien) wird beschlagnahmt und öffentlich demokratisch verwaltet. Das Ganze am besten gleich weltweit!

  • MW
    Michael Witkowski

    Wo bleibt der Artikel 1 Grundgesetz? Und die sozialen Rechte aus der Allgemeinenen Erklärung der Menschenrechte der UNO?

    Sie fallem dem Manchester- und Entwürdigungs-Kapitalismus zum Opfer, dessen Lobbyisten Merkel mit der CDU und den Bazis (CSU), Westerwelle mit der FDP, und die Agenda-2010-Lobbyisten Münte, Gasprom-Gerd-Schröder, "Problembär" Kurt Beck, "Seeheimer Kreis" + "Netzwerker" in der SPD , der Axel-Springer-Verlag (BLÖD) und ProSiebenSat.1 Media AG (Sat.!) und Wirtschaftswissenschaftler (TU CHEMNITZ ua.) sind.

     

     

    Die FDP - dem Selbstverstädnins nach eine Partei des Liberalismus -hat ein gestörtes Verhältnis zu den Menschenrechten- sie vertritt nicht alle Menaschenrechte: die sozialen und wirtschaftlichen Menschenrechte nur für ihre Lobbygruppe- die Wirtschaftselite , nicht dagegen für die Unterschicht und die unter der Armutsgrenze lebenden Menschen.

  • MK
    Markus Kurth

    Liebe Leserinnen und Leser der taz,

     

    Nach dem Lesen des Orginals des "Regelsatztraktats" kann ich nur sagen: Diesem Professor Thießen sollte man die Lehrbefugnis entziehen, weil er minimale wissenschaftliche Standards nicht nur nicht einhält, sondern gezielt die Reputation eines Universitätsprofessors nutzt, um falsche Angaben zu verbreiten. Es ist unglaublich: Die erhobenen Angaben zu den Verbrauchskosten, die angeblich den Lebensunterhalt sichern sollen, sind völlig frei erfunden. Stichprobenartige, eher zufällig aufgespürte Schnäppchen in Chemnitz haben mit einer seriösen, für bundesweite Maßstäbe tauglichen Bedarfserhebung nichts zu tun. Jeder überprüfbare Beleg fehlt. Wo man eine Hose, die für ein Vorstellungsgespräch taugt, für sensationelle 12 Euro kaufen können soll, soll mir dieser professorale Schnäppchenjäger mal bitte zeigen. Abgesehen davon ist es völlig abseitig, zu glauben, man könne ohne Telefon (auch ohne öffentliche Fernsprecher!) am kommunikativen Leben teilnehmen. Zumindest die Kosten für Telefonate im Rahmen der Arbeitssuche sollte dieser Uni-Sparfuchs doch einplanen, ist er doch ein Freund der "Selbsthilfe".

     

    Aber solche methodische Kritik, die man noch viel weiter führen könnte, geht dem staatlich besoldeten Wissenserfinder wohl am Unterleib vorbei. Dabei wäre selten so wenig Forschungsleistung nötig, um derartige Behauptungen zum Lebensnotwendigen zu widerlegen: Einfach versuchen, einen Monat von ALG II leben. Das würde reichen.

     

    Doch das dürfte zuviel für einen Hochschullehrer sein, der ja eigentlich Investmentbanking lehrt und daher auch im April 2008 im Interview mit der Süddeutschen Zeitung schon kernig dafür eingetreten ist, der Staat möge die ins Trudeln geratenen Banken vor der Finanzkrise bewahren.

  • N
    NachdenkenHilft

    Diese angebliche wissenschaftliche Studie kann doch nicht wirklich der ernst dieser beiden Herren sein!!!!!!

    Was ist ein Mensch in Deutschland eigentlich noch wert? Was ist die nächste Idee? Jeder bekommt kostenlos Wasser und Brot und eine Wohnzelle zur Verfügung gestellt????? Das ist kein Sozialstaat mehr, diese Ideen verachten den Menschen an sich.

     

    1 EUR im Monat für Freizeit und Kultur???? Das ist doch aberwitzig. Dieses Geld kann man dann ein Jahr lang sparen um ein bis zweimal im Jahr das Kino zu besuchen. Zoos, Schwimmbäder, Museen, Veranstaltungen??? Brauchen Hartz IV Empfänger nicht?!?! Wenn ich so etwas lese, packt mich eine Wut! Versuchen Sie einmal von 345 EUR im Monat zu leben!

    Wessen Leben sich tagaus tagein nur darum dreht, welche Discounter-Angebote eingekauft werden dürfen, damit das Geld reicht, wenn sich ein Speiseplan nur noch danach dreht, was heute bei Plus oder Penny im Angebot ist, wenn in Zukunft die Heizung aus bleiben soll, wie es bereits einige Politiker gefordert haben, weil die Heizkosten zu teuer seien. Wo kommen wir damit hin?

    Jeder Mensch hat das Recht auf Menschenwürde. Und dies ist bei 345 EUR Regelsatz genausowenig gegeben wie bei irrsinnigen Ansätzen von 125 EUR oder sonstigen aberwitzigen Werten.

     

    Dass Leistungsmissbrauch ganz klar bekämpft werden muss - und zwar mit legalen Mitteln - ist genauso klar. Doch man kann nicht auf Kosten aller gerecht schaffenden Menschen alle über einen Kamm scheren.

  • T
    Thorsten

    Es lohnt sich in der Tat diese Arbeit zu lesen.

     

    "... Dadurch soll im zweiten Fall die Teilhabe am soziokulturellen Leben auch insoweit berücksichtigt werden, als die Empfänger der sozialen Mindestsicherung nicht nur die Güter konsumieren, die in der Gesellschaft üblich sind, sondern auch dort einkaufen können, wo die Waren üblicherweise eingekauft werden."

     

    Was soll das bitte schön bedeuten?

     

    "Die Differenzen zwischen Maximumsatz und Regelsatz betragen [..] 53 Euro bzw. 16% des Regelsatzes. Das ist nicht "nichts", aber auch keine allzu große Differenz."

     

    Hääää???

     

    "... Diese "üppige" Ausstattung des Regelsatzes mit Geld für Nahrungsmittel ist mit den Zielen der Sozialhilfe insoweit nicht erklärbar und bedarf einer gesonderten Begründung (s. hierzu unten Abschnitt 7)."

     

    Na auf die bin ich mal gespannt. (Es geht um 138€ pro Monat!)

     

    "Ebenfalls könnten weniger rational handelnde Wirtschaftssubjekte die systematische Suche nach dem günstigsten Preis unterlassen."

     

    Dazu fällt mir leider nichts ein.

     

    "Wenn der Regelsatz, wie derzeit der Fall, bei Lebensmitteln das Existenzminimum um 100% übersteigt, wird deutlich, dass die Methode der pauschalen Anhebung der Zahlungen zur Lösung der genannten Probleme hier offenbar die vernünftige Grenze überschritten hat."

     

    Hier wird unterstellt, dass das Model der Autoren richtig ist...

     

    "Internetkaffee"

     

    Ok, jetzt wird es kleinlich...

     

    Wo gibt es denn Kino für 1,50€, Zoo für 2,50€, Schwimmbad für 1,00€???

  • MS
    Markus Schmidt

    Die Chemnitzer Studie

    http://www.freiepresse.de/FILES/SERVICE/Soziale_Mindestsicherung_2008_komplett.pdf

    wird ihren selbstgesetzen Ansprüchen leider nicht gerecht.

     

    Darin heißt es, die derzeitige Ermittlung von Geldleistungen "erscheint vielen aber untransparent". Und weil Thießen und Fischer das Bedürfnis gehabt hätten endlich mal mal "neu zu bestimmen", hätten sie die "Einkommen- und Verbrauchsstichprobe", die WHO-Ernährungsempfehlungen usw. usf. herangezogen.

     

    Bloß steht im Grundgesetz, in der Erklärung der Menschenrechte oder im Sozialgesetzbuch, die Thießen und Fischer als Ausgangspunkt ihrer Berechnung genommen haben, nichts von WHO, EVS usw. drin.

    Das heißt, diese Auswahl der Institutionen ist willkürlich.

    Genauso hätten Thießen und Fischer auch den Guide Michelin als Referenz für Ernährungsfragen heranziehen können.

     

    Wenn Thießen und Fischer wirkliche Wissenschaftler wären, hätten sie eine Methodik gewählt, die am Ende ihres Artikels angeklungen ist. Da ist von Befragungen ihrer Studenten die Rede (S. 29).

     

    Sie hätten ihre Studenten in Gruppen einteilen können und ihnen verschieden große Warenkörbe zur Verfügung stellen können. Und nach ein paar Monaten die verschiedenen Gruppen fragen können wie sie so über die Menschenwürde denken.

  • MS
    Markus Schmidt

    Ich finde die Wirtschaftswissenschaftler sind nicht konsequent genug.

    Den Hartzern sollte alles Geld gestrichen werden.

    Im Gegenzug darf dann nichts mehr was kosten. Dann kriegen doch alle was sie wollen.

     

    Schließlich schreiben die Chemnitzer:

    "Ein Leben in Würde hängt weniger von Geldleistungen ab als von der Möglichkeit, zu arbeiten, sich einzusetzen, die Chance zu bekommen, etwas leisten zu können, um anerkannt zu

    werden."

     

    Also weg mit dem Geld, weil das für die Menschenwürde relativ nachrangig ist.

    Und die "Möglichkeit, zu arbeiten" - wer´s braucht, meinentwegen.

  • B
    Bockerer

    Nur ein weiterer Baustein zum Entstehen einer revolutionären Situation ? Nicht mit meinen Deutschen .

  • Y
    Yadgar

    Was für ein abstruses ökonomistisches Menschenbild in dieser Studie - eine derartiges Maß an Disziplin in der Lebensführung, wie es erforderlich wäre, um mit 132 Euro im Monat in Deutschland zu überleben, dürfte selbst in Klöstern die Ausnahme sein. Einem 132-Euro-Hartzer dürfte nie, aber auch wirklich NIE irgendein Gegenstand durch Fahrlässigkeit kaputt gehen, er dürfte niemals krank werden, niemals schlecht schlafen und müsste gleichzeitig (mit 2 Euro im Monat!) ständig einen aktuellen Überblick über die billigsten Preise für Artikel des täglichen Bedarfs haben.

     

    Ein Wesen mit diesen Fähigkeiten wäre kein real existierender Mensch mit all seinen Eigenarten und Unzulänglichkeiten, sondern eine seelenlose Überlebensmaschine!

     

    Als ehemaliger Soziologiestudent kenne ich die intellektuelle Versuchung, die von der Vorstellung des Menschen als "rationalem Nutzenmaximierer" (wie sie gerne in Vorlesungen zur Mikrosoziologie gelehrt wird) ausgeht - alles erscheint dann so einfach quantifizierbar, alle individuellen, gesellschaftlichen und politischen Probleme reduzieren sich auf mathematische Gleichungen. Leider ist die Wirklichkeit des menschlichen Lebens unvergleichlich viel komplizierter...

  • S
    Stephanie

    Die Journalisten hätten die Studie erstmal lesen sollen, bevor sie diese unters Volk bringen.

     

    Dann wäre zuerst einmal aufgefallen, dass Herr Thießen Professor für Finanzwirtschaft ist, Experte für Investment-Banking. Kein Volkswirtschaftler, kein Soziologe, kein Ernährungswissenschaftler. Das ist absolut nicht sein Fachgebiet

     

    Dementsprechend fällt die Studie nämlich auch aus. Die ganzen angesetzten Zahlen und Vorstellungen stimmen absolut nicht mit der Realität überein. Das kann ich gut Beurteilen, da ich in Chemnitz wohne.

    Als Beispiel die Angabe Ausgaben für Verkehr - da ist ein Jahresnetzticket für 23€ monatlich vorgesehen. Das günstigste Monatsticket kostet in Chemnitz im Abo schon 36,20€

     

    Fazit, die ganze Studie gehört in den Müll und die Verantwortlichen wegen unwissenschaftlichem Verhalten gerügt.

  • KE
    Kurt Eisenhauer

    Also die kurze geschichtliche Einbettung der Sozialhilfe mit seiner positiven Bezugnahme auf Karl der Grossen ist wirklich Realsatire.

     

    "Unterstellt wird darüber hinaus eine Freizeitgestaltung in Form von Gesprächen, Spaziergängen, Nutzung von Parks und öffentlichen Festen" (S.9) Großartige Gesellschaftsanalyse.

     

    Als Mitglied des Arbeitskreises Junge Außenpolitik der Konrad-Adenauer-Stiftung ist Herr Fischer auf jeden Fall ein Perspektivkader für die CDU.

    http://www.kas.de/wf/de/71.3788/

    Noch fragen wohin die Reise gehen wird?

  • RR
    Robert Risack

    Offensichtlich kann man in Chemnitz günstiger leben als z.B. in München. Also sollte man auch alle Hartz IV-Empfänger dazu zwingen, dorthin zu ziehen wo das Leben am günstigsten ist: Chemnitz wird zentrale Anlaufstelle für alle. Hörsäle wird man dann aber umfunktionieren müssen.

  • T
    Tristan

    Mich wundert es, woher diese Verwirrung kommt. Ich frage mich nicht danach wo das ganze noch hinführen soll, ich frage mich eigentlich nur, wann der Pöbel erwacht.

    Sinn und Zweck der Sache ist es natürlich, den Niedriglohnbereich stärker auszuweiten und die Löhne noch weiter zu senken. Das ist der Wunsch der Lobbyisten.

    Doch was geschieht eigentlich mit den vielen Leuten, die zum Leben zu wenig haben und zum sterben zu viel? oder besser gesagt: Was geschieht mit den vielen Menschen die durch geschickt geführte Probaganda als der Abschaum der Menschheit degradiert werden?

    Einige möchten dass Militär auch im Inland eingesetzt wird. Das ist auch schon bald notwendig, denn anders wird man die Masse der Verlierer nicht mehr unterwerfen können.

    Aber ich frage mich trotzdem: Was um alles in der Welt hat Deutschland mit den vielen 'Schmarotzern' vor????? Und in einem Punkt können wir uns alle sicher sein: Sie haben etwas vor!!!!

    Ich habe sehr große Angst vor der Antwort auf diese eine Frage.

     

    (:'-(

     

    Auf jeden Fall sind nicht nur die da oben Schuld. Wir alle machen uns durch unsere Passivität oder Mithetzerei schuldig!!

  • HD
    hettie duetsch

    Weshalb wundert mich nicht das solche Wünsche aus dem Osten der Republik kommen. Hier hat man Marx und den brutalen Kapitalismus gelernt und gelehrt. Leider nur bis zu Band 3! Denn sonst wüssten diese arroganten Ökonomen was beim totalen Kapitalismus rauskommt.

    Auch der Kapitalismus braucht soziale Strukturen und Fluktuation. Ohne Volk geht nämlich gar nichts. Der Futterneid und Habenneid kommt nicht vom Präkariat, sondern von den selbsternannten Eliten. Siehe Bild. Den Hartz IV Empfänger der seinen Wohnsitz in Deutschland hat und von 351.-€ wenn er sie denn kpl. behalten kann von Tennerifa nach Deutschland pendeln kann und dann auch noch in Tennerifa wohnen und essen kann den muß mir Bild erst mal zeigen. Denn den Wohnsitz in Deutschland muß er vorweisen können um Hartz IV zu erhalten und nur von 352.-€ kann so kein Mensch leben. Das ist einfach unverschämte Presseverleumdung von Millionen-ALG II Empfängern und dann noch solche völlig abgehobenen Wirtschaftsleute, passt alles zum Wahlkampf. Wem nutzen diese Kampagnen?

  • F
    F.d.K'89

    Es mag sein, dass man nach dem Aspekt der "physischen Existenzsicherung" und der "Teilhabe am kulturellen Leben" auf nur Hundert Euro und paar Zerquetschte kommt. Die zwei Ökonomen haben jedoch einen ganz wichtigen Aspekt vergessen und zwar die Menschenwürde. Und wenn es nach der geht, dann ist der bisherige HartzIV-Regelsatz zu niedrig.

  • C
    Christoph

    Für alle die, die Studie im Orginal lesen wollen:

     

    Komplett:

    http://www.freiepresse.de/FILES/SERVICE/Soziale_Mindestsicherung_2008_komplett.pdf

     

    Kurzfassung:

    http://www.freiepresse.de/FILES/SERVICE/Soziale_Mindestsicherung_2008_ZusFas.pdf

     

    Ansonsten kann ich mich nur den Leuten anschließen, die der Studie handwerkliche (falsche Preisgrundlagen) und moralische (falsche Bedarfsannahmen) vorwerfen.

     

    Der gröbste Fehler ist allerdings die Grundannahme der Studie einen Vollerwerbsfähigen Single Mann (der nur nicht arbeiten will) als Grundlage zu nehmen.

  • DZ
    Dierck Ziegler

    Das ist wieder einmal typisch, finanziell gut gesettete, sog. Wissenschaftler rechnen uns vor mit wie viel Geld wir auskommen müssen. Dabei sollte es endlich ein Basiseinkommen für alle geben, ohne Zwang und Repressalien. Wer dann dazu verdienen will soll dies, bis zu einer gewissen Obergrenze tun.

    Mit bösen Grüßen

    Dierck Ziegler

  • BW
    bernhard wagner

    Wenn der Unterschied zwischen ALG Regelsatz und niedrigen Einkommen so gering ist, wie manche behaupten, wieso wird dann nicht, z. B, gefordert, die niedrigen Einkommen stärker an den Durchschnitt anzunähern?! also anzuheben?!

     

    (und auch umgekehrt: die hohen Einkommen nach unten (!) an den Durchschnitt anzunähern (?) ...

     

    ganz zu schweigen von den ganz hohen "Einkommen" der Multimillionärs- und Multimilliardärs-Cliquen, die ja die eigentlichen Profiteure des Bankgeheimnisses sind und die Bezeichnung "Sozialschmarotzer" am ehesten verdienen, eigtl. mindestens auch alle, die mehr als das doppelte des Durchschnittseinkommens haben - arbeiten die denn doppelt oder 3x oder ... 1000x so 'hart', dass dies als 'Entschädigung' gerechtfertigt wäre (???) - oder haben sie doppelt oder 3x oder ... 1000x so teuere humane Grundbedürfnisse(???).

  • T
    Thilo

    Das ist ein Beispiel von gekauften "Wissenschaftlern". Menschen, die weder von Demokratie, noch Menschenwürde etwas verstehen oder halten. Das Geld der Lobby muss stimmen. Dann schreiben sie eine "gewünschte" Studie. Dies leider im Rahmen einer öffentlich-rechtlichen Einrichtung. Dass sie mit solchen Vorschlägen-sollten sie realisiert werden- Menschen entrechten und sie praktisch als Geisel nehmen, sehen sie nicht. Dafür reicht ihr Verstand nicht aus. Oder ihre Augen sind kapitalgedeckt. So ein Schwachsinn hat eigentlich keine Stellungnahme verdient. Bleibt zu hoffen, dass anders Denkende solchen kalten geldgierigen Lobbyisten in stattlichen Einrichtungen ihre klare Meinung sagen.

  • A
    anneliese

    tja, da fiel mir eigentlich nur ein, was meine ehemalige kollegin aus dem bereich der flüchtlingssozialberatung vor nun etwa 6-7 jahren mal sagte: an denen, mit ihrem barsatz von damals glaube ich etwa 48 euro monatlich (oder waren das noch dm? ich weiß es nicht mehr genau) plus zugewiesener mucht-bude in einem flüchtlingswohnheim plus lebensmittelpaket, auskommen mußten, soll ausprobiert werden, wie weit man mit menschen gehen kann. und das wird später auch mit anderen praktiziert werden.

     

    ich habe ihr damals nicht geglaubt, weil ich es für ungeheuerlich hielt. heute gibt es schon hartz iv und andere ungeheuerlichkeiten. und nun diese studie. was soll man dazu noch sagen?

     

    die wohnheimplätze übrigens wurden mit ca. 30 euro pro person pro tag vom amt bezahlt. jeder kann sich ausrechnen, was das für eine "miete" für den wohnheimbesitzer bedeutete, bei einem wohnstandart, der an der ekligkeitsgrenze war.

     

    und die lebensmittelpakete haben wir damals mal analysiert. in denen waren oft abgelaufene und teils auch verschimmelte lebensmittel. obst udn gemüse so gut wie gar nicht. nur ab und zu mal eine halb vergammelte banane oder so etwas.

     

    tja, udn wie sollen die menschen da arbeitsfähig bleiben, um wieder einen job zu finden, mit dem sie sich selbst erhalten können? oder geht es darum inzwischen gar nicht mehr? daran zu denken, mag ich auch heute nicht.

     

    im übrigen bin ich heute auch selbst arbeitslos. denn die sozialarbeit in dem bereich migranten ist mittlerweile selbst so prekär. und da wundert man sich, was es da in dem bereich für entwicklungen gibt, vor allem in den großstädten?

     

    na ja, sollen sie. irgendwann werden sie schon merken, daß die bevölkerung ihnen nicht mehr folgt. und jeder sich seinen eigenen weg sucht, jenseits dieser (un)sozialgesetzgebung. weils anders eben nicht mehr geht. aber dann werden sie sich erst recht aufregen. so was nennt man kriminalisierung. und, na ja, das müßte eigentlich nicht sein. es ginge auch ganz anders. aber da müßte schon auch die wissenschaft gewillt sein, an solchen studien mitzuwirken, wie man einen anderen arbeitsbegriff findet zb., an dem möglichst alle partizipieren, die auch gewillt sind zu arbeiten. und die paar, die es nicht wollen, na ja, die wirds schließlich immer geben. aber die, die arbeiten wollen, die sollte man nicht so ausgrenzen und aushungern. das ist ein armutszeugnis. im wahrsten sinne des wortes.

  • D
    der_zufriedene

    Kann es sein, dass die Profs an den Unis auch von Steuergeldern bezahlt werden - und dies garnicht so schlecht...Und dann dürfen diese Herren noch mit unnseren Steuergeldern solche Studien durchführen...

    Und wenn ich lese, natrülich sind die Sätze bei ALGII gegenüber einer Friseurin oder einer Verkäuferin zu hoch, dann halte ich entgegen, die Vergütung bei den genannten Berufen ist einfach zu niedrig, nicht der ALGII-Satz zu hoch...Wieviel Leute kenne ich, die sich einen feixen, wenn Sie für 10€ die Haare geschnitten bekommen...Dort schreit keiner auf oder hinterfragt, wie kann dieser Laden seine Angestellten bezahlen...Für mich also alles verlogen!!! Mich würde ein Praxistest über 6 Monate durch die beiden schlauen Profs interessieren...Ob Sie dann immernoch der selben Meinung sind..!? P.S. Ein Tischlermeister (54 Jahre) war 25 Jahre selbstständiger Unternehmer mit zwischenzeitlich 10 Angestellten...Leider musste er sein Geschäft aufgeben und nun wird er von 30Jährigen Angestellten die bisher noch nie eigenes Risiko eingegangen sind als SOZIAL-SCHMAROTZER bezeichnet...Das stinkt mir gewaltig!!!

  • P
    plasmabildschirm

    wer sich zu recht beklagt, dass etwa eine festangestellte frisöse weniger geld im monat zur verfügung hat, als ein hartz-IV empfänger darf daraus aber nicht den falschen schluss ziehen, nun müsse man eben die hartz-IV beträge kürzen um wieder einen 'gerechten abstand' herzustellen.

    der skandal sind doch die viel zu niedrigen löhne, die müssen erhöht werden

  • O
    Olly

    Zahlt jedem der hier lebenden Menschen 800 Euro pauschal als Starthilfe.

    Macht bei ca. 80 Millionen 64 Milliarden Euro.

    Diejenigen welche weiterarbeiten wollen werden das tun und haben unversteuertes Geld zur freien Verfügung. Und diejenigen welche glauben juchu ich mach mir n Lenz denen sei gesagt: Ihr müßt davon eure Krankenkasse noch zahlen, Rente finanzieren, Strom etc.

    Alle Schulabgänger welche keine Ausbildung oder ähnliches haben sollten generell 3jährige staatliche Schulungzentren besuchen müssen um Respekt zu lernen und nicht nur davon zu rappen. ;)

  • H4
    hartz 4 frau, 50

    diese berechnungen sind aber ohne heizungs-strom- und internet kosten berechnet, bzw. telefon, oder soll man nur noch in die röhre zum fenster raus klotzen?

  • DW
    die Wahrheit

    Durch Hartz IV sind die Durchschnittslöhne schon um 200,- € pro Monat gesunken. Dabei stiegen die Löhne der Großverdiener um 15 %. Das heißt, dass die Geringverdiener noch größere Einschnitte hatten. Jeder, der eine weitere Absenkung von Hartz IV möchte, wird auch die niedrigeren Löhne weiter senken. Das sollte jeder, der für viel Arbeit wenig verdient, bedenken, wenn er sich dieser asozialen Forderung einiger von der Wirtschaft bezahlter Provokateure anschließt.

    Lasst doch die "Studien"-ersteller mal von 132,- € leben. Und nach einem Jahr müssen die Erben die Beerdigung zahlen.

  • H
    Haferkorn

    Für mich stellt sich erst einmal die Frage, wer diese Studie beauftragte, d.h. welche Interessen damit vertreten werden sollen. Die der Arbeitslosen ja wohl offensichtlich nicht!

    Bekanntlich sucht ja der CDU-geführte Staat nach Gründen, das Arbeitslosengeld II nicht erhöhen zu müssen. Wenn man schon von Beamten der Arbeitsagenturen über CDU-Pläne hört, den Regelsatz nach der Bundestageswahl 2009 auf 330 EUR abzusenken, kann man sich denken, wer dahinter steckt.

    Fazit der Studie, 30 Seiten mit teilweise realistischen Ansätzen, allerdings mit manipulierten Zahlen (wo gibt es z.B. 1 kg Brot für 50-70 Cent bzw. 1 kg Kartoffeln für 37-38 Cent???) und unter Vergessen jeglicher Menschlichkeit: Die ALG II-Empfänger saufen und qualmen zu viel und verprassen Ihr Geld!

    Die Darstellungen, von einem Professor der TU Chemnitz scheinwissenschaftlich zusammengestellt, grenzen nach meinem Empfinden an Volksverhetzung.

    Übrigens: in den maximalen 278 EUR, die er für einen ALG II-Empfänger für angemessen hält, fehlen natürlich u.a. die Zuzahlungen im Gesundheitswesen, der Blumenstrauß für das Elterngrab, Rentenvorsorgebeträge und angemessene Strom-, Internet- und Gaskosten.

    Vielleicht sollte Professor Thießen mal einen Monat nach diesen Sätzen zu leben versuchen, statt Standpunkte des Neoliberalismus ohne menschliche Regung zu verteidigen. Vielleicht sollte er auch einmal über die moralische Verantwortlichkeit von Wissenschaftlern nachdenken.

  • G
    Gerd

    Ich wollte dem Link fuer die vollstaendige Studie folgen, um sie erstmal selbst zu lesen. (von Mattis: www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl4//interessantes/Soziale_Mindestsiche)

     

    Sie ist aber nicht mehr im Netz einsehbar. Meine telefonische Nachfrage ergab, dass sie bald wieder online gestellt werden soll. Allerdings muss zuerst was am Text geaendert werden, wobei die Gesamtaussage erhalten werden wird.

  • T
    thomi

    das Sein bestimmt das Bewusstsein...

  • FL
    Fokko Leiner

    Ich selbst arbeite seit ich aus der Schule bin ca 12 Jahre, aber Leuten die solche Aussagen machen würd ich gern mal die Fresse polieren.

    Die möcht ich mal sehen, wo sie für 1 Euro im Monat Unterhaltung bekommen.

    Realitätsfremd nenn ich das.

     

    Wie sollen Harz4 Empfänger den da wieder rauskommen!

    Sollen die dann alle zur Tafel gehen, oder was?

  • S
    scotty

    Wie könnte man noch besser, zu einer nun schon längst fälligen Revolution aufrufen?... Aber Geduld, so wirds schon klappen!

  • N
    Nina

    Unglaublich ist diese Studie allerdings. Unglaublich ist aber auch die Situation meiner NAchbarn:

    Nachbar 1: Familie 5Köpfig, alle Hartz4/ALG2, Cousin leitet pro forma den Kiosk, in dem alle arbeiten, und der 1,50 für eine Flasche Bier nimmt. Papa trägt schonmal n Stapel 50er ins Wettbüro.

    Nachbar 2: Alleinerziehende Mutter, ehemals Studentin, jetzt Hartz 4, das sie nicht beantragen kann wenn sie weiter studiert hätte - musste daher also ihre Ausbildung abbrechen. Kind hochallergisch, braucht Bio-Essen ohne Gluten und sowas, zahlt keine Kasse. Traut sich nicht einmal n neuen Schrank zu beantragen, weil ihre Eltern sie erzogen haben, das sojemand dann ein "Sozialschmarotzer" sei.

     

    Das Problem bei der gesamten Diskussion um hartz4 und den Sozialstaat ist doch, das keiner mehr Vertrauen in ihn hat. Die einen haben Angst vor Armut und behalten deswegen Jobs die sie hassen, in denen sie schlecht behandelt und bezahlt werden, nur damit sie nicht bei einer Kündigung in die Armutsspirale geraten. Die anderen sind von denen genervt, die das System ausnutzen und sehen daher nur noch rauchende Hartz4-Mütter und Mercedes-Fahrende Hartz4-Abzocker. So richtig gut findet es aber keiner mehr.

     

    Natürlich kann man vom Hartz 4-Satz nicht leben, wird der aber erhöht, steht morgen wieder in der Bild-Zeitung: "Hartz4-Junkie lässt Kind verwahrlosen".

     

    Jede Gemeinde kann selbst etwas dafür tun, das es an bestimmten Stellen besser läuft, zB kostenlose Museenbsuche und Bibliotheksnutzungen anbieten, oder vor der Schulzeit "Gutscheine" für Schulmaterial" verteilen.

  • Z
    zodiac

    Selten so gelacht. So einen Mist können auch immer nur Leute vertreten, die selbst nicht von ihren Ideen betroffen sind. Ich dachte immer, Wissenschaft soll der Gesellschaft dienlich sein. Hoffentlich gibt den Beiden keiner Geld für weitere "Studien".

  • M
    Mattis

    Die "sozialen Mindestsicherung" soll ein menschenwürdiges Leben oberhalb des Existenzminimums sichern, was allerdings wegen der geringen Höhe oft nicht möglich ist, insbesondere für Familien mit Kindern und Alleinerziehende.

     

    Die Ziele der "sozialen Mindestsicherung" mit Hartz IV, sind eben nicht das physische Existenzminimum, denn dann könnte man auch Leistungen für Bedürftige (Suppenküchen, Berliner Tafel etc.) mit hineinkalkulieren (d.h. die Kosten noch weiter reduzieren).

     

    Die Diskussion um die Studie macht deutlich, dass

    konträre Vorstellungen und Interessen aufeinanede prallen, die sich kaum auflösen lassen. Allerdings, wenn man den Autoren glauben schenken darf, ist die Höhe des Regelsatzes nicht mit den Argumenten des Existenzminimums und der sozialen Mindestsicherung zu begründen...

     

    Zitat aus der Studie:

     

    "Es fragt sich, warum der den Bedürftigen gewährte Regelsatz so viel höher ist als die

    aufgrund der formulierten Ziele gerechtfertigten Beträge? Unsere Studie gibt Hinweise

    darauf, dass die formulierten Ziele der sozialen Mindestsicherung nicht wirklich beachtet

    werden. Man orientiert sich vielmehr bei der Festlegung des Regelsatzes an den Einkommen

    der allgemeinen Bevölkerung und legt die Regelsätze so fest, dass die Hilfeempfänger nicht

    weit darunter liegen. Ein solches Verfahren ist mit den festgesetzten Zielen der sozialen

    Mindestsicherung nicht vereinbar."

     

    Quelle: http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl4//interessantes/Soziale_Mindestsicherung_2008_ZusFas.pdf

  • F
    FYA

    Hallo?

    Nur Hartzler am kommentieren oder was!?

    Ich bin auch stark dafür, die Bezüge für Hartz IV- Empfängern zu kürzen.

    Ich habe einen 40-Stunden-Job von dem ich mir meine Wohnung, den Einkauf und hier und da mal nen Film, n Album oder sonstige Kleinigkeiten (Kinobesuch etc.) leisten kann.

    Ein Hartz-IV Empfänger kann sich auch mal nen Film oder irgendwas kleines leisten. Mit welcher Berechtigung? Mir geht es hier nicht um Leute die Jahrelang arbeiten gegangen sind und dann aufgrund von "äußeren Umständen" (Die Wirtschaft ist ein Arschloch!) arbeitslos wurden und nun aufgrund von unfähigen oder unmotivierten "Vermittlern" bei den Agenturen nicht wieder ins Berufsleben zurück können.

    Mir geht es hier um die ganzen (jungen) Schnorrer, die sich ein schönes leben auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung machen. Und das ist wahrscheinlich der großteil der Hartz-IV Empfänger.

    Einer meiner Bekannten bezieht Hartz-IV, er hat Frau und Kind und wird ab und zu ma zu nem Ein-Euro-Job verdonnert, den er dann mit Krankschreibungen versucht zu umgehen. Er selbst sagt, er muss ja nicht arbeiten gehen und rechnet mir vor, dass er vom Staat ca. 100,-€ weniger bekommt, als ich in Vollzeit netto verdiene (natürlich mit Kindergeld). Aber hätte ich jetzt noch ein Kind, würden mir diese 154,-€ auch nich helfen, bräuchte ja ne größere Wohnung.

    Mein Bekannter sagt selbst, dass er solange nicht wieder arbeiten gehen will, bis es einen deutlichen Unterschied zwischen seinem zu erwartendem Gehalt und den Leistungen des Staates gibt. Er selbst hält die Sätze also für zu hoch.

    Ich weiß ja nicht wo die Kommentatoren so wohnen, aber ich komme aus Mittelhessen (teuer) und sogar hier geht's den Hartzlern (relativ) gut.

    132,-€ sind wirklich zu wenig, aber der derzeitige Satz ist zu hoch.

    Außerdem gibt es genug arbeit, die Leute sind sich einfach zu fein oder zu faul oder ruhen sich auf Ihren staatliche Bezügen aus. Muss man halt nen 800,-€ Job machen. Ach so, der verdienst bei so nem Job is ja nich so hoch wie die Leistungen die der Staat "anbietet". Tja, Satz runter.

  • SM
    Stan Marsh

    Verbeamtete Maulhuren als Büttel der Bonzen und des Kapitals.

    Bezahlt aus Steuermitteln.

    Getarnt als Wissenschaft.

  • I
    ich

    Und ob das reicht. Ich hab während meines Studiums von weniger gelebt (kein Bafög)!

    Es kann nicht sein, dass ein Frisör oder Verkäufer am Ende weniger Geld zur Verfügung steht als einem Sozialschmarotzer.

    Diese Ansicht ist zugegen genau so einseitig wie fast alle Kommentare hier.

  • A
    André

    Harz IV (ALG II) wird aus Steuermitteln und Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung bezahlt. Wir zahlen alle gleich doppelt für diesen Unsinn. Selbst Arbeitslose bezahlen das durch indirekte Steuern (Mehrwertsteuer). Ich frage mich, warum kein Intellektueller oder Schriftsteller sich darüber aufregt?

    Wir zahlen am Ende sogar alle für diese vermeidlichen Wissenschaftler, die dann gegen sattes Honorar Studien für Interessengruppen schreiben. Meine Neigung weiterhin ein System zu finanzieren, dass euthanasieartige Vorschläge gegen Langzeitarbeitslosigkeit hervorbringt, tendiert gegen Null. Diese inhumane Art wird auch nicht ohne Konsequenzen bleiben. Wenn Menschen so zu wertlosen Wesen degradiert werden können, dass selbst viele Hunde und Katzen in Deutschland besser leben, dann kommen bald Extremisten und machen diese Show richtig - 1933 Fortsetzung kommt noch.

  • A
    angie

    Dann werde ich denen vorführen, dass man es sich bei diesem Satz sogar noch leisten kann, Bomben zu bauen.

  • S
    stuffi

    traute idylle hier, wie ich lese. alle ziehen am gleichen strang.

    nur lässt keiner vermuten, dass er sich mit der studie beschäftigt hat. so bösartig ist sie dann nämlich auch nicht:

     

    4. Die Art und Weise, in der Sozialleistungen gewährt werden, könnte verbessert werden. Das formulierte Ziel „Hilfe zur Selbsthilfe“ wird nicht im möglichen Maß verfolgt.

     

    5. Ebenso wird das formulierte Ziel, in Würde zu leben, nicht erreicht. Ein Leben in Würde hängt weniger von Geldleistungen ab als von der Möglichkeit, zu arbeiten, sich einzusetzen, die Chance zu bekommen, etwas leisten zu können, um anerkannt zu werden. Eine auf Geldzahlungen beschränkte Hilfe wird diesem Ziel nicht gerecht. In einer unübersichtlicher werdenden Welt, in der viele den Arbeitsmarkt nicht mehr verstehen und sich nicht einbringen können, kann aus dem formulierten und aus dem Grundgesetz abgeleiteten Ziel, den Menschen Würde zu verschaffen, ein Anspruch auf Arbeit abgeleitet werden. Arbeit würde automatisch das Einkommen der Menschen anheben."

    (via: http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl4//interessantes/Soziale_Mindestsicherung_2008_ZusFas.pdf)

     

    ich bin auch gegen einen regelsatz von 132 euro. nur die kommentare hier sind teilweise ebenso unter aller würde. anstatt sich konstruktiv mit dem auseinanderzusetzen, wird geschimpft und ein stückweit das recht auf freie meinungsäußerung vergessen.

  • OO
    O. Ohanecian

    Es ist ungeheuerlich. Das taugt ja nichtmal mehr als Provokation, sondern ist eine wissenschaftliche Bankrotterklärung des betreffenden Instituts. Vielleicht sollte man die Autoren mal ein paar Monate von dem Regelsatz, den sie da so zynisch und menschenverachtend vorschlagen, leben lassen?

  • MS
    Markus Schmidt

    In einem scheinen die Wissenschaftlter aber recht zu haben: das Bonner Grundgesetz sieht nun einmal nicht viel mehr vor als das physische Existenzminimum. Von 68 Euro monatlich kann mensch sich in der BRD durchaus am Leben erhalten.

     

    So ist sie nun einmal, die hoch gelobte "freiheitlich demokratische Grundordnung".

     

    Die Chemnitzer haben doch nur analysiert, welchem System die Mehrheit der Ostler mit wehenden Fahnen in die Arme gelaufen ist.

  • EP
    E. P.

    Schon erstaunlich, dass derartige "wissenschaftl. Ergebnisse" im Stürmer"niveau" durch die Medien als "Studien" aufgewertet werden,; die ja "lediglich" darauf zielen, dass sich immer mehr MENSCHEN zu jedem "ökonomischen Preise" prostituieren müssen.

    Seit geraumer Zeit schon erodiert unsere Gesellschaft durch einen (unzivilisierten) Wirtschaftsfaschismus, und nun also soll es durch weitere "Anreize" noch "schmerzvoller" werden, wobei seit der unsägl. Arbeitsentwertung (durch rot-grüne Arbeitsmarkt"reformen) in den obersten Etagen der Unternehmen täglich wohl gleich mehrere Champagnerkorken knallen werden.

     

    Oder sind Typen wie jene aus Chemnitz lediglich Masochisten, die ihre schmerzhafte Veranlagung "teilen möchten"?

     

    Nein, sicher nicht. Was den Menschen seit dem Vollzug der Wirtschaftsprogrammatik (mittels Agenda 2010) widerfährt ist neben der menschenverachtenden Ausbeutung vor allem das alles durchdringende Experiment "Wie weit kann man mit der Ausbeutung ergo Umverteilung gehen - was lassen sich die Menschen gefallen?", wobei die Betroffenen zu Versuchskaninchen mutierten und Widerlinge wie die Chemnitzer das entspr. "Forschung"slabor sind.

     

    Das große Problem dabei:

    Nach der "Steilvorlage" DURCH eine "linke" Regierung können natürlich sämtliche Hemmungen fallen.

     

    Dass hierzu von der TAZ eine Plattform geboten wird ist dann schon sehr bedauerlich.

  • KS
    Kai "the spy"

    Mal wieder versuchen Leute, die nie von wenig Geld leben mussten, anderen vorzuschreiben, dass sie von noch weniger Geld leben sollen. 68,- Euro für Ernährung pro Monat? Preissteigerungen bei Lebensmitteln sind offenbar an diesen beiden Herren vollkommen vorbeigegangen. 1,- Euro für Unterhaltung pro Monat? Was soll das für Unterhaltung sein, wenn selbst ein Romanheftchen vom Kiosk teurer ist?! 2,- pro Tag für Kommunikation = 20 min. Internet in der Bibliothek? Ob da bedacht wurde, dass man ja auch mal telefonieren muss?!

     

    Leute, die so einen Dummfug fordern, sollten selbst mal auf so wenig Geld angewiesen sein! Und zwar nicht für eine begrenzte Zeit, wo sie vorher wissen, wann es vorbei ist, sondern wie alle Hartz-IV-Empfänger auf unbestimmte Zeit, ohne ein zeitliches Ziel vor Augen!

  • N
    Nobilitatis

    Allerdings sprechen die Autoren ein reales Problem an. Die Regelsätze sind nicht seriös kalkuliert.

    Am besten, die Autoren erstellen jetzt eine Studie über den Forschungsbedarf an sächsischen Universitäten.

  • D
    DSchüler

    In was für einer Welt leben bloß die Verfasser dieser Studie?! Wer so etwas fordert, sollte doch bitte selber mal ein halbes Jahr am sogenannten "physischen Existenzminimum" vorleben. Allein der Begriff suggeriert doch, dass es gerade mal darum gehen soll, nicht zu sterben. Leben bedeutet aber etwas anderes...

  • N
    Normalo

    Autoren,die Kapital aus der Armut schlagen wollen.

  • A
    Anonymous

    Bei dieser Höhe der Hart-IV Gelder ist es LOGISCH, auf die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zu VERZICHTEN, damit man persönlich Vorsorge leisten kann. Die Arbeitslosenversicherung ist RAUSGEWORFENES Geld.

    Mein Tipp an die Studienverbrecher: 3 Jahre konsequent von diesen Sätzen leben. Dies gilt auch für die Unterstützer dieser Studie....

  • OS
    Oskar Sauerteig

    Passend zur Stimmung. Mit den eingesparten Beträgen könnten z.B. die notleidenden Herren Ackermann, Zumwinkel und Co. unterstützt werden. Die tun schließlich was für dieses Land! Im Gegensatz zu den blöden Sozialschmarotzern, die z.B. als alleinerziehende Mutter nur faul auf der Haut liegen und ihre reichhaltige Stütze verprassen.

     

    Was ist das bloß für ein Land geworden?!

  • IK
    IhEgon Kratt

    Diese zwei Wissenschaftler sollen dann mal ein Jahr lang vorleben, wie sie von 132 € im Monat ihr Dasein fristen!

  • I
    IhLaskaro

    Schon toll, wie in Deutschland so Politik gemacht wird...

    Da wird einmal mehr mit der alten Holzhammer-Methode der Wahlkampf eingeläutet. Zuerst ein dämliches TV-Format, dass die Bild dann als unverschämte Wahrheit verkauft und nun noch eine Studie die beweist, dass es allein die Schwachen im Volke sind die irgendwie nicht mehr dazu gehören. Am Ende flogt dann wieder großes Staunen...die Wahlbeteiligung zu gering und die Linkspartei zu stark...wie das nur immer kommt?

  • CU
    Christian Ulmen

    Hey nich so ernst nehmen! Die Studie is in echt von Alexander von Eich gemacht!

    Mal ehrlich so einen extremen Klassenkampf von oben wird doch kein ansatzweise normal denkender Mensch betreiben!

    Wenn doch müsste man solche Menschen sofort auf die Strasse setzen oder sie für einen Euro im Monat als Hilfskräfte die sozialen Schäden ausgleichen lassen die ihr überhebliches dekadentes Weltbild verursacht. Wenn sie dann immer noch vom Kapitalismus/Neoliberalismus überzeugt sind sollten sie in irgendeine Krisenregion der Erde geschickt werden und hoffen das sich dort deutsche Rüstungsfirmen um sie kümmern....

  • JT
    Jürgen Tomas

    Eine Bekannte von mir besitzt einen Hund und sagte mir, dass sie rund 80 Euro für Hundefutter im Monat ausgäbe. Der Hartz IV Empfänger soll also mit 68 Euro seinen Lebensmittelbedarf decken.

    Ich kann nur sagen, dass die Würde des Hundes meiner Bekannten nicht angetastet ist.

  • U
    Udo

    Die Studie zeigt auf, dass man, wenn man das Existenzminimum als Grundlage für eine Berechung von ALG2 herannimmet, dass DANN wirklich weniger dabei herauskommt. Die Forderung liegt aber NICHT darin, das ALG2 zu senken, sondern um den Begriff "Existenzminimum" nachzudenken! Was bedeutet "Teilhabe an der Gesellschaft", das bedeutet eben neben dem physischen Überleben, was mit Wasser und Brot möglich wäre, eben ein psychisches Wohlbefinden zu gewährleisten, um Depressionen zu verhindern! Dieses psychische Wohlbefinden ist an Tätigkeiten gebunden, wie z.B. gut auszugehen, 'ne Bierchen in der Kneipe zu trinken, um Gesellschaft zu erleben! Die Frage bleibt, ob ALG2 als Alternative zum Leben angesehen werden, EIGENTLICH ist es als Notlösung gedacht, um eben WIRKLICH NUR physisch zu überleben, um eine psychische Teilhabe eben DURCH ARBEIT zu gewährleisten, wo man dann auch genug verdient, um sich das Bier in der Kneipe nicht nur zu kaufen, sondern auch zu leisten, weil man vorher dafür etwas geleistet hat.

  • JS
    Jack Salinger

    Mögen die Verfasser dieser Studie in völliger Armut verrotten.

  • IE
    Ihr eva

    .. so weit, so makaber; dass ihr euch überhaupt darauf einlasst, solchem Mist einen derart prominenten Aufmacher zu widmen,- und das auch noch ohne Details, Personalien, ... - dünne Suppe das - ein Schelm.. ofG eva

  • T
    TobyR

    Soso, 20 Minuten Internet am Tag in der Stadtbibliothek. In einer Stadt mit 250000 Einwohnern - so viele Einwohner hat meine schöne Heimatstadt auch etwa, genauer etwa 240000

    Unterstellen wir einmal, lächerliche 2% der Bevölkerung seien von ALG2 abhängig, also bei uns 4800 Personen. Unterstellen wir mal großzügig, es gebe in der Stadtbibliothek 15 funktionierende Internetplätze (das ist meiner Erfahrung nach hochgegriffen.)

    Na dann ist ja alles in Butter. Da muß die Bibliothek ja nur schlappe 120 Stunden am Tag geöffnet haben, während die Arbeitslosen Schlange stehen.

     

    Dieses kleine Rechenexempel sagt schon alles: Diese Fachvollidioten aus Chemnitz sind nicht nur aller Wahrscheinlichkeit von irgendwelchen Leuteschindervereinigungen gekauft, sondern auch noch frei von allem, was man im Allgemeinen als Verstand bezeichnet. Jemandem, der noch nicht mal über einen so rudimentären Intellekt verfügt, daß ihm obige Zusammenhänge bei seinen 20-Minuten-Internet-Rechnereien irgendwann in den Sinn kommen, der kann an einer Uni vielleicht als Pförtner (jaja, da sind wir auch mal gehässiger Oberschichtler) oder Rasenpfleger arbeiten, aber nicht als - man stelle sich das vor - Wissenschaftler.

  • JT
    Jakob Thomas

    Was sich hier so schamlos “Studie” nennt, ist ein Skandal und Armutszeugnis fuer das gesamte deutsche Universitaetswesen. Wenn sich jemand Professor (Doktor gar) nennen darf und gleichzeitig so einen Schwachsinn als wissenschaftliche Arbeit veroeffentlicht, dann liegt eindeutig irgendetwas ganz schwer im Argen.

    Herr Thiessen und sein Komplize Christian Fischer haben hier ein Theoriekonstrukt entwickelt, das sich in keinster Weise mit der Realitaet messen kann. Es basiert faktisch ausschliesslich auf der Anmassung der Verfasser einschaetzen zu koennen, welche Waren noetig sind, um eine “soziale Mindestsicherung” zu gewerleisten. Davon wurde dann abgeleitet welcher Regelsatz angemessen waere.

    In der Studie des Herrn Prof. Dr. Thiessen, der neben anderen lukrativen Taetigkeiten bei die Hoechst AG, Frankfurt und die Shell AG, Hamburg taetig ist, gibt es jedenfalls keinen Hinweis darauf, das hier ein Selbstversuch fuer die Zusammenstellung dieses Warenkorbes durchgefuehrt worden ist.

    Man kann also davon ausgehen, das aus dem Bauch heraus entschieden wurde.

     

    So hat zum Beispiel ein Sozialhilfeempfaenger mit dem ihm zur Verfuegung gestellten zwei Euro pro Monat fuer Kommunikation, rechnerisch Anspruch auf drei 55-Cent Briefmarken, Rest 35 Cent.

    Das Reicht dann gerade noch fuer 94 Sekunden Ortsgespaech in einer oeffentlichen Telefonzelle der Telekom.

     

    Und mit knapp ueber zwei Euro pro Tag fuer Lebensmittel, koennte nicht mal Thilo Sarrazin seinen sparsamen Kalorienbedarf decken.

     

    Das Gesamtwerk findet sich fuer Interessierte uebrigens hier:

     

    http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl4/interessantes/Soziale_Mindestsicherung_2008_ZusFas.pdf

  • V
    vic

    Diese Aufzählung der einzelnen Posten ist schlicht unglaublich. 68 Euro für Lebensmittel, 1 Euro für Freizeit und Kulturelles, etc...

  • M
    Michel

    0,6 % Missbrauch bei Hartz Fear, darin enthalten aber noch die Falschzahlungen die vom Amt verursacht wurden.

     

    Wieviel Geld wurde in marode Landesbanken versenkt, Kriegseinsätze, Subventionszahlungen, Steuerverschwendung, Reparationszahlungen, EU Geldgeschenke ?

     

    Macht nur so weiter und ein Gewitter wird aufziehen.

  • A
    askmewhy

    Einfach nur menschenverachtend...

  • WH
    Wolfgang Hörner

    Diese Leute haben natürlich nicht mehr alle Tassen im Schrank! Natürlich steht in der Verfassung: Die Bundesrepublik ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat. Diese Leute wissen nicht mehr, was sie vor lauter Arschkriecherei noch alles ausspucken sollen! In diesem Land herrschen die gleichen Leute, die aus lauter Gier Adolf Hitler mit Millionen unterstützt haben. Und HartzIV dient genau der gleichen Kapitalverwertungslogik wie der Bau der KZs.

  • PM
    Peter Maas

    So ein kleiner Artikel und so viele Fragen. Ist das Sommerloch noch nicht vorbei? Was heißt eigentlich "physische Existenzsicherung"? Ist das die Grenze, unter der man ins Gras beißt? Planen die Autoren, die Thesen ihrer Studie im Selbstversuch (mindestens 3 Monate unter ständiger unparteiischer Aufsicht) zu belegen? Ist die Berufsbezeichnung "Ökonom" gesetzlich geschützt? Brauchen Ökonomen öfter als der Normalbürger einen gesetzlichen Vormund?

  • SB
    Steffen Böhmer

    Sehr verschmähter Herr Thiessen,

     

    ich habe keine Ahnung von BWL oder ähnlichem, aber ich arbeite ehrenamtlich in einem Jugendhaus.

    Genau da vor Ort, wo es sich auf unerträgliche Weise zeigt, wie es Kindern ergeht deren Eltern HartzIV Empfänger sind. Ich weiß nicht wo sie herkommen, oder wie sie aufgewachsen sind, doch eines steht fest, "Sie sind kein Mensch, ja nicht mal ein Tier!

    Sie sind eine Maschine! Ein kühl funktionierender Apparat, der hin und wieder eine neue Berechnung ausspuckt. Armer Friedrich, du mußt eine grausame Kindheit gehabt haben. Keine Liebe, nur Disziplin, vielleicht war Dein Vater ja bei der SS, denn da wurde ja auch viel gerechnet.

    Sie rechnen und kalkulieren und lassen nebenher virtuelle Ghettos entstehen, die Morgen schon Realität sein können. Wahrscheinlich ist das ein Ersatz für Liebe und körperliche Nähe, die Ihnen wohl abhanden gekommen ist. Tja, Armer Friedrich, jetzt hast du soviel nachgedacht und alle hassen Dich.

    Ausser derjenigen deren Lebenslicht auch schon längst erloschen ist, bzw in Sparsame LED`s ausgetauscht wurde.

    Es gab auch mal eine Zeit, in der Politiker oder Wirtschaftskalkulatoren nach solcher Art von Berechnungen in Lebengefahr schwebten.

    Vergessen Sie das nicht, denn alles wird eines Tages auf einen zurück kommen.

    Ich für meinen Teil sende Ihnen viel Liebe und Licht und hoffe auf baldige Genesung!

  • A
    Ausgewandert

    132 Euro? Das erinnert mehr an eine Patenschaft für ein Kind in Afrika als ausreichend Geld zum überleben in einem der wohlhabendsten Länder der Welt.

  • GS
    Gerd Sandkuhl

    "Ökonomen wollen harte Einschnitte"

    Das ist nicht zu fassen. Als ob es nicht schon genug Probleme gäbe.Wer hat die "Wissenschaftler" denn gekauft? Da greifen Manager in die öffentlichen Taschen und geneghmigen sich Gehlter, die so scghwer wiegen, daß sie nur noch überwiesen werden können. Da vergreifen sich Politiker an öffentlichen Geldern und mischen bei Landesbanken mit. Da spekulieren Banken, auch Landesbanken mit weiterverkauften Immobiliendarlehen. Wenn´s schief geht, kommt der Steuerzahler dafür auf. Die, die es können verschieben Gelder nach Liechtestein oder sonst wohin. Es gibt einige 100 Krankenkassen die jetzt

    zeitlich genau abgesteimmt über zu hohe Arzeneimittelkosten stöhnen.

    Der Steuerzahler finanziert Flug- und Fahrdienste

    für VIPs und Machtinhaber. Polizeiaufgebote in bisher ungeahnten Größenordnungen schützen, daß einem Angst und Bange wird. Hat schon mal jemand zusammengezählt, was das alles kostet? Nar klar, wenn das alles weiter bezahlt werden will, sind Einschnitte nötig. Man bestelle sich ein Gefälligkeitsgutachten und schon geht die Sache über den Tisch. Die daraus entstehende Politikverdrossenheit treibt die Leute scharenweise zu den Extremisten. Dann brauchen

    die Politiker hinterher noch mehr Schutz.

    Aber so wie die Entwicklung voranschreitet, ist das Maß sicher bald voll, oder etwa nicht?

    Mir auf jeden Fall ist jetzt schon gabz flau.

    Es grüßt

    Gerd Sandkuhl

  • PJ
    Patrik Jacob

    Dieser Bericht lässt mich verwirrt zurück.

    Geht es um eine monetäre Definition von Existenzminimum oder ALG2 ?

    Wie auch immer... Obdachlose "existieren" auch für noch weniger als 132 Euro im Monat. Bloßes biologisches Existieren kann für Hartz-IV wohl nicht die Grundlage sein, oder doch?

    Wieviel Mitgefühl, Anstand und Sozialgefühl bringen wir noch auf? Mir wird kalt, wenn ich das lese. Wieviel Kontakt zu ihren Gefühlen haben die Leiter dieser Studie noch?

  • B
    Berthold

    Die von Sozialdemokraten und Grünen ausgehenden Hartz-IV-Gesetze wurden bereits bei ihrem Enstehen von christlichen Politikern über den Bundesrat massiv verschärft. Soll nunmehr im selben christlichen Geist "wissenschaftlich" nachgewiesen werden, dass 132 Euro pro Monat genügen? Was ein verbeamteter Professor der TU Chemnitz hier von sich gibt, klingt nach unwissenschaftlicher Dogmatik und widerwärtigstem Armenbashing.

     

    Aber die Christen gehen gegen Kranke, Schwache und Arbeitslose ja immer infam gespalten vor wie Folterknechte: Die christlichen Politiker spielen bad cop und fordern Härte, die christlichen Fürsorgeunternehmen nebst Pfaffen spielen good cop und heucheln salbungsvoll Mitgefühl mit den Opfern. Noch immer gehen viel zu viele Schafe in solche Fallen.

  • R
    RDetzer

    Natürlich kann man jemand der gar nichts mehr hat nachrechnen, daß er mit noch weniger auskommt. Woanders klappt das auch. Was hierzulande nicht klappt, ist die Wohlstandsschere; die klappt nicht mehr zu. Da alle an diesem System beteiligt sind, muß sich auch niemand beschweren. Gott will es so, und wir tun halt so. Was soll also die Aufregung, Aufregung bedeutet Streß. Wir müssen uns bemühen, und andere müssen sich bemühen. Manche nennen das Kapitalismus, andere behaupten wir befinden uns im Mittelalter. Ich sage, wir befinden uns in einem biblischen Packeselsystem. Hat noch jemand eine Idee.

  • V
    Vollbeschäftigter

    Ist doch klar! Die Löhne sind einfach noch zu hoch! Und damit die "faulen Arbeitslosen" nun endlich JEDE Arbeit annehmen muß der Regelsatz gesenkt werden, nachfolgend sinken dann auch die Löhne, aber dass kapiert der Michel nicht und wählt nächstes Jahr die Parteien, welche seit ca. 15 Jahren mehr Wachstum und Wohlstand versprechen wenn WIR nur den Gürtel enger schnallen. Deshalb geht es uns allen ja auch so gut, gelle?

  • HI
    Hartz IV Empfänger

    Veilleicht sollten diese Herren das mal selbst ausprobieren, bevor sie so einen Schwachsinn veröffentlichen. Die würden nicht mal eine Woche überleben. Aber das ist das halbe Problem: da sitzen hochbezahlte Dozenten und forschen, mit wie wenig Geld ein Hartz IV-Empfänger noch auskommen müßte/sollte/könnte. Abgesehen davon, daß deren 'Forschungs- bzw. Untersuchungsergebnisse' keinen Bezug zur Realität haben, sollten sie sich lieber den Kopf darüber zerbrechen, wie man die Menschen wieder aus Hartz IV herausbekommt. Durch Kürzung der eh schon äußerst knappen Stütze sicherlich nicht. Aber eine solche Studie erfordert natürlich wesentlich mehr Einsatz und ist lange nicht so 'öffentlichkeitswirksam'.

     

    ein Hartz IV Empfänger

    (nicht zu verwechseln mit Herrn Hartz, der ja auch der Empfänger verschiedener Zuwendungen war...)

  • M
    Marc

    Vielleicht hätten die Ökonomen auch an sich selbst testen sollen mit 132 € auszukommen bevor die so einen Schwachsinn abliefern.

  • H
    Helder

    Haha, 132 EUR monatlich. Nicht lange rumrechnen... einfach mal probieren. Würde in diesem Fall sogar über studieren gehen. Die Ökonomen, eine Gesellschaft ohne - undenkbar! Schön, dass es euch gibt.

  • BB
    B. Beck

    Ich bezweifle die Ernsthaftigkeit dieser Studie.

    Die Autoren glauben doch selbst nicht, dass man mit 68€ pro Monat ausreichend Lebensmittel beziehen kann, um nicht jeden Tag Nudeln mit Tomatensauce oder Reis mit Linsen essen zu müssen.Vielmehr vermute ich eine bewusste Provokation hinter dieser Studie,oder ich hoffe, dass es eine solche ist, um die politische Diskussion anzutreiben. Menschen die schuldlos Hartz IV bekommen, sollten doch nicht noch mehr aus der Gesellschaft, wohlgemerkt die "reiche und konsumierende Gesellschaft"(vermutlich sind die Autoren der Studie mit einem Jahresgehalt von 40000- 70000€ durchaus zufrieden)ausgeschlossen werden. Es stimmt mich traurig, wie ignorant und intolerant Akademiker sein können.Integration der Unterschicht sollte die neue Maxime lauten, nicht unterdrücken und noch mehr zu Leide leben...

    Diejenigen "Schmarotzer" sollte man belangen, durchaus auch mit härteren Mitteln als 1€ Jobs, aber wie sollte das kontrolliert werden?

  • JW
    Jörn Winzer

    Über diese "Studie" allein zu diskutieren, wäre m.E. Zeitverschwendung - bitterer scheint mir jedoch, welches Selbstverständnis als Wissenschaftler die Autoren einer solchen "Studie" haben müssen.

  • HI
    Hans im Glück

    Bitte vormachen und zwar über einen Zeitraum von mindestens 2-3 Jahren.

     

    Über die Einsparungen der Gehälter dieser Herren könnten dann andere wichtige soziale Dinge in unserer Gesellschaft finanziert werden.

     

    Das Ergebnis dieser Studie müsste eigentlich jeden

    Arbeitslosen zufrieden stellen und wäre ehrlich und auch annehmbar.

     

    Wie wärs Herr Senator S.

     

    Nur Mut, sie nehmen ab und gewinnen an Glaubwürdigkeit und den Schnäuzer dürfen Sie bei diesem Kalorienbedarf ruhig anbehalten. Von mir bekommen Sie noch ein paar selbstgestrickte Wollhandschuhe.

    Zeigen Sie´s den Arbeitslosen und beweisen Sie das Sie nicht nur ein rückratloser Phrasendrescher sind.

    Nur Mut!!

  • A
    anke

    Prof. Dr. Friedrich Thießen, Jahrgang 1957, Diplomvolkswirt, Studium in Köln, Frankfurt und den USA, Promotion an der Uni Köln, Habilitation an der Uni Frankfurt, Lehraufträge an der Uni Kiel und der European Business School in OestrichWinkel, Stipendien des DAAD und des Institute for Humane Studies in Washington, z.Zt. tätig in Chemnitz - was der Mann die Gesellschaft, in und von der er lebt, schon gekostet hat, möchte ich gar nicht wissen. Und wozu das alles? Damit er nachher hingehen kann und behaupten, Leute, die ihm und seinesgleichen mit ihren Steuern über viele Jahrzehnte ein komfortables Leben finanziert haben, hätten mit 132 Euro im Monat auszukommen, so bald die studierten Ökonomen dieser Welt ihre Dienste nicht mehr für nötig halten. Also ehrlich: Diese Art Weisheit hätten wir bestimmt auch sehr viel billiger haben können! Soll ich mal schätzen?

  • T
    Thomas

    Der Klassenkampf tobt. Leider nur von oben nach unten.

  • TR
    Tom Robert Rausch

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Der Regelsatz von 132,-ist politischer Blödsinn und praktisch weltfremd.Möglich wäre das, wenn genug Jobs zur Verfügung ständen um den Regelsatz aufzubessern.Das ist aber nicht der Fall.

    Von 68.-E monatlich leben zu können,ist völlig unrealistischer Nonsens.

    Der Mensch sollte ja auch noch was leisten können.

    Wie soll er das bei 68.-Nahrungsmittel im Monat?

     

    Der Vorschlag ist menschenverachtend und dumm.Die Krimminalität würde sich wesentlich erhöhen und der soziale Friede einer ruppigen Gesellschaftsordnung weichen. Waren die Herren schonmal in Ländern ohne soziales Netz? Die benötigen 5-6% Wachstum um einigermaßen ihre Arbeitslosigkeit im Griff zu halten.

     

    Sind die Leute, die diese Vorschläge machen über die Tragweite bewußt die dieser Nonsens verursachen würde?

  • WK
    Walter Kluck

    Den Wissenschaftlern der TU Chemnitz sollte Gelegenheit gegeben werden, unter den von ihnen für ausreichend bezeichneten Bedingungen ein viertel Jahr zu leben.

  • B
    Betroffener

    Mit der angedachten Leistung doch einfach mal ´nen Selbstversuch starten - diese "Schreibtischtäter" (Sesselfurzer konnte ich mir gerade noch verkneifen !), die wohl selber noch nie mit weniger als 1000,-/Monat als Taschengeld von ihren "wohlmögenden Altvorderen" auskommen mußten - exclusive Auto (BMW , Benz oder Audi)und Miete, Strom und Wasser, daneben wohl noch Bafög bezogen - weil eben diese "Altvoderen" offiziell nicht zahlungsfähig waren (so´n Steuerberater ist sein Geld manchmal doch wert, oder ?) - und spätestens nach 6 Monaten, wenn sie es ehrlich durchziehen, hat sich ihr Freundeskreis stark gelichtet, ihr Bekanntenkreis begonnen, sich aufzulösen, und die "Bank ihres Vertauens" räumt ihnen keinen Cent Dispo mehr ein.

    Was mich am meisten stört, ist diese verlogene Überheblichkeit, warum fordern sie nicht gleich eine Luxussteuer auf Atemluft, wer sie nicht bezahlen kann, bekommt keine mehr, und damit hat sich das Problem schnell erledigt.

    Mit unfreundlichen Grüßen

    p113

  • L
    ladydi12

    Mir scheint, daß diese "Forscher" von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, sonst würden sie nicht so einen Müll von sich geben. Die Herrschaften haben wohl noch nie von Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe in ihrem Leben selber leben müssen. Ich nehme mal an, daß diese Herrschaften aus reichem elternhause kommen und alles in den Arsch geblasen bekamen.

    Ich erwarte von diesen "Forschern", daß sie mir mindestens ein Jahr lang zeigen, wie man mit 351€ Regelsatz plus Miete im Monat auskommen kann.

     

    Mit freundlichen Grüßen

    ladydi12

  • K
    Kerner

    Der Prof., der (und Studierende in Mittäterschaft?) das Pamphlet (das es nicht wert war, aufgestellt zu werden, da vor Demagogie und Hetze strotzend) die Schikanen entwickelt hat, soll erstmal selber wie im Karzer dahinvegetieren. Darum geht es ja eigentlich auch nur hintergründig. Aufs Vordergründige kann sich jede/r selber einen "Reim" machen.

    Sybille Kerner

  • H
    HANNA

    Die bisherigen neutralen Studien (Bundesrechnungshof, Armutsbericht, Rappe-Bericht) kamen alle zu einem wenig schmeichelhaften Ergebnis für das Arbeitslosengeld II (Harz Vier im Volksmund.

    Nun taucht in dieser Situation eine Studie der TU Chemnitz (Ost-Deutschland) auf, die besagt, alles Humbuk, die Reform kann nur dann wirken, wenn alles noch viel härter wird.

    Dass hier über eine Leistung gesprochen wird, für die Arbeitnehmer gleich zweifach bezahlen: Mit Steuern und Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung ist unglaublich. Dafür wollen die Wissenschaftler die Arbeitslosen mit einer Diät a la Arbeitslager oder Gulag beinigen. Und was für Konsequenzen hätte das wohl?

    Natürlich würde manuelle, sinnlose Arbeit zurück nach Sachsen kommen - ein Bundesland mit hoher Langzeitarbeitslosigkeit, aber auch einigen sich entwickelnden Industrien.

    Es ist gar nicht so länge her, da hatte Jen-Optik sich eine gelbe Gewerkschaft in den Aufsichtsrat geholt, die christlichen, die dort praktisch Anti-Arbeitnehmer-Tarifverträge machten, bis die Belegschaft sich ein Herz nahm und die Gewerkschaft gegen die IG Metall auswechselte. Die Arbeitgeber in Sachsen waren nie zimperlich und immer darauf aus, die härtesten Gangarten einzuschlagen.

    Dies ist hier doch in Wirklichkeit nichts als eine von Interessengruppen geleitete psyeudo-wissenschaftliche Studie, die nur zur totalen Verarmung und zu einer Auswanderungswelle führen würde. Im Grunde genommen sollte man in Bayern, Österreich, Baden-Württemberg und der Schweiz anrufen und sagen: Kauft Euch doch auch eine Uni, sonst lauft ihr Gefahr von frustrierten Sachsen überlaufen zu werden.

    Aber im Ernst: Die Unabhängigkeit von Forschung und Lehre ist ein hohes Gut. Es kann nicht angehen, dass sich ein paar Wirtschaftslobbyisten einfach eine Horror-Studie schreiben lassen und damit eine Art Propaganda machen können - wo soll das alles enden?

  • N
    NADI

    Dass die Landschaften im Osten nicht so blühen, wie es einst der CDU-Kanzler Helmut Kohl gerne gesehen hätte, weiß eigentlich jeder. Deshalb kann eine Studie nicht verwundern, die aus einer Universität stammt, die sich mit der Wirtschaft und Gesellschaft verheiratet hat. Die TU Chemnitz ist schon lange keine unabhängige Wirkungsstätte der Wissenschaft mehr.

     

    Hier mal ein paar Förderer der Uni:

     

     

    AOK Sachsen Regionaldirektion Chemnitz

    Barmer Ersatzkasse Chemnitz

    Bayrische Hypo- und Vereinsbank Chemnitz

    BMW Niederlassung Chemnitz

    Commerzbank Chemnitz

    CWE Chemnitzer Wirschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH

    Deutsche Bank Privat und Geschäftskunden AG

    Deutsche Telekom AG

    Dresdner Bank AG Filiale Chemnitz

    Ernst & Young AG

    Handwerkskammer Chemnitz

    ITC Industrie- und Technologie-Park Heckert GmbH

    Landeszentralbank in Sachsen und Thüringen

    NILES-SIMMONS Chemnitz

    Siemens AG A&D

    Sparkasse Chemnitz

    Südsachsen Wasser GmbH

    tabacon Tabakwaren GmbH & Co.KG

    TCC Chemnitz

    T-Systems Business Service GmbH

    Unternehmerverband Sachsen

    USG Chemnitz e.V.

    VDE-Bezirksverein Chemnitz e.V.

    VDI - Westsächsischer Bezirksverein Chemnitz e.V.

    Volksbank Chemnitz AG

    Volkswagen AG

    VW Sachsen/Motorenfertigung

     

    Diese Liste liest sich wie ein Who-is-Who der Wirtschaft. Aber damit nicht genug, Stipendien und Spenden können auch noch anders abgegeben werden. Wenn etwa eine PR-Agentur eine zentrale Anti-Harz-Bezieher-Kampagne macht, werden heute die Anzeigen nicht von der PR-Agentur geschaltet, sondern gleich von den Mitgliedern der entsprechenden Lobby-Gruppe. Dadurch können selbst Journalisten nicht sofort erkennen, dass sie Teil einer bestimmten PR-Strategie geworden sind. Sie hören aus der Anzeigenabteilung: Habt Euch doch nicht so, so n Süd-See-Harzer oder ein arbeitsloser Bentley-Fahrer ist doch ne coole Story.

    Manchmal reicht es auch, wenn die PR-Agentur mit einem Topbeamten Fälle vorsortiert und die dann durch eine undichte Stelle an die Medien weitergeleitet werden. Zufällig ist das Ganze gleich an den Chefredakteur adressiert und der drückt es einem ergbenen Redakteur in die Hand und schon hat sich die PR-Strategie wieder als wirksam erwiesen.

    Die hier vorgestellten Thesen sind vollkommen an der Realität vorbei und passen weitaus eher in das Bild einer PR-Strategie als in einen wissenschaftlichen Kontext.

    Vermutlich muss Scholz jetzt Millionen bezahlen, damit er seine Verfassungsänderung und die skandalösen Zustände in den Job-Centern kaschieren kann.

    Es wird in den nächsten Wochen weitere Schlagzeilen geben und wahrscheinlich werden noch mehr Studien auftauchen, die deutlich belegen, wie schwach die Reform gewirkt hätte und was alles noch an Einschnitten zu machen sei, damit es wirklich bergauf mit Deutschland geht.

    Beschämend, dass der Steuerzahler diese Kampagnen wahrscheinlich fleissig bezahlt, weil PR-Etats an solche Agenturen gehen, die dann wiederum in Kooperationen mit großen Unternehmen und Arbeitgeberverbänden den Rest besorgen, nämlich den Wind hinter den Segeln einer sonst in Leere laufenden Kampagne.

  • L
    Lurchi

    Wow. Ich ... äh ... ich bin sprachlos. Ist doch nicht der 1. April, oder?

  • BG
    Bernd Goldammer

    Wie lange wollen wir solche Professoren noch mit uns und unserem Land spielen lassen? Ihre Fürstengehälter beziehen sie aus der gleichen Staatskasse wie die Harz IV Empfänger. Gegenleistung: Arbeitskraftverbilligung durch Lebensangstverstärkung, Dienstleistungen als ökonomische Folterknechte des Präkariates. Geringverdiener müssen sich jetzt in acht nehmen. Harz IV Empfänger werden ihnen bald noch mehr Lohnkonkurrenz machen. Das sich Wissenschaftler solche Studien erlauben dürfen, macht klar, wo diese Leute mit unserem Land hinwollen. Technisch funktioniert das ja bereits: Die Vollüberwachung der Menschen ist inzwischen Realität. Hungerklauer können durch Überwachungskameras identifiziert, gestellt und dauerhaft in neu erbaute Knäste abgesondert werden. Und nach der Haftzeit gibt es dann "Sicherheitsverwahrung". Solche Möglichkeiten hatte man im Frühkapitalismus nicht. Rentenansprüche erwerben Harz IV Betroffene in ihrem Arbeitsleben zwar, aber sie verhungern schnell dank dieses seltsamen Professors.Deren Einzahlungen können dann für die Bezüge von Ökonomie- Professoren herangezogen werden. Die Medien spielen dann die Musik dazu: "Harz IV Bezieher sind alle Verbrecher". Das Programm läuft bereits! Das man Arbeitslosigkeit auch anders lösen kann, muss den sogenannten "Demokraten" wirklich erst die Linke beweisen! Die werden sich für diese professorale Steilvorlage bedanken! Wann wird wohl der erste Ökonom die Vergasung von Harz IV Empfängern vorschlagen?

  • KP
    Konrad Piersdorfer

    Wenn ich mir anschaue, was in DE gerade so diskutiert wird, kann mir hier in AT richtig angst und bange werden... Gehts noch ein wenig herablassender?

  • EP
    Enno Park

    Welch bösartige, kaltherzige Leute es doch gibt...

  • U
    Unglaublich

    Ach Gott, Friedrich Thießen. Dieser von Wirtschaftsinteressen gekaufte "Wissenschaftler" sollte überhaupt nicht in die Öffentlichkeit geraten.

     

    Mit 132 Euro (um 4,32 pro Monat) - die Idealvorstellung seiner Arbeitgeber. Dann kann man die Menschen mit 200 Euro im Monat ja schon zu Spitzenverdienern zählen und die dann richtig Steuern zahlen lassen. Damit seine armen Investmentbanker noch weniger zahlen müssen.

     

    Der Schuß kann allerdings nach hinten losgehen, wenn es dann erstmals wirkliche Aufstände gibt, welche die Demokratie wegreißen. Dem fehlgeleitetem Typ Theißen wird es egal sein, er ist dann mit seinen "Verschwörern" schon in den USA oder sonstwo. Und er hat dann soviel verbrannte Erde hinterlassen, dass diese Bundesrepublik dann unter extremistischer Führung .... alleine der Gedanke ist erschreckend.

     

    Vielleicht sollte man ein Gesetz verabschieden, dass privat finanzierte "Studien" wie seine unter Strafe durch niemanden mehr finanziert werden darf. Dann hat er 132 Euro im Monat und wundert sich, dass er plötzlich kein Mensch mehr ist bis auf die nackte Existenz von 1500 Kilokalorien.

     

    Solche Menschen wie Thießen hätten vor 65 Jahren in die Zeit gepasst, aber heute? Wie kann man nur so asozial sein wie dieser Typ (ein Herr ist er ja sicher nicht)

  • BW
    bernhard wagner

    ... harte Einschnitte? Ja, da schlage ich für den Anfang vor: Alle Wirtschaftswissenschaftler_innen in Deutschland erhalten ab 2009 ein Einkommen von 132 Euro. Ihr Vermögen jeglicher Art, das den Wert von 12 x 132 Euro übersteigt, wird in einen gemeinnützigen Fond überführt, der in die Gesundheitskassen fließt. Den im Artikel genannten Wissenschaftler_innen wird aufgrund des dringenden Verdachtes auf Realitätsverlust kostenlos eine psychiatrische Behandlung ermöglicht.

     

    P.S. Haben diese "Wissenschaftler" schon Mitgliedschaft bei "Scientology" beantragt? (da würden sie ja fast hinpassen, scheint mir - das gilt aber nicht nur für die WiWis in Chemnitz, auch manch andere).

  • JS
    Jens Schlegel

    Ich habs gelesen, die Schmarotzer mit ihrem Luxusleben von 345€ kriegen den Hals nicht voll

     

    Riester hat bei Vorträgen und Beratungen bei und für namhafte Versicherer mehr Geld verdient als er für sein Bundestagsmandat erhielt.

     

    Siemens mehrere Milliarden veruntreut.

     

    Birkel panscht Nudeln, darf Steuergeld behalten.

     

    Müller, erhält Subventionen für das Schaffen von Arbeitsplätzen, baut neu, schließt alt, vernichtet Arbeitsplätze, darf Steuergeld behalten.

     

    Eine lange Liste von (?Verbrechern?) Menschen die Strafe erfahren sollen. Wie wär´s, Bundestagsmandat als Ehrenamt...

  • C
    clcwm

    Schon erstaunlich, dass hier Wissenschaftler fordern, einen der relevantesten Parameter des Systems auf ein Drittel zurückzusetzen, und sich dabei anmaßen, andere als beliebige Voraussagen über die Auswirkungen machen zu können. Sie können daher bestimmt auch vorhersehen, was bei einer Änderung beispielsweise der Mehrwertsteuer um einen ähnlichen Faktor passieren würde. Hut ab.

  • M
    mueller

    Endlich wird es an gesprochen! Dieses parasitäre System welches sich leisten kann, so viele Mittel in die Erforschung der Dummheit zu stecken, bedarf einer Neuregelung! Oder bin ich hier auf dem Satirechannel gelandet?!

  • H
    Hajü

    Das ist doch mal auch ein interessanter Beitrag zur Mindestlohn-Debatte. Nach Prof. Dr. Friedrich Thießen von der TU Chemnitz sind Arbeit und

    Anerkennung wichtiger als Geld. Also 132 € pro Monat (plus Unterbringung in preiswerten Lagerwohnstätten)und ein wenig Lob; damit sind Lohnarbeiter existenziell abgesichert und glücklich. Und für diejenigen, für die sich dann immer noch kein Arbeitgeber findet, gibt es ja da noch geschichtlich erprobte Programme zur Verschrottung von Arbeitskraft zum Nulltarif unter dem Eingangstor mit der Aufschrift "Arbeit macht frei".

  • O
    Ottissimo

    ..."Der Bedarf für Lebensmittel wird auf 68 Euro monatlich taxiert."

     

    SPRACHLOS!

  • S
    Solefeet

    Die Herren Wirtschaftswissenschaftler der TU Chemnitz liegen völlig falsch: 4 Euro am Tag lassen sich doch leicht in jeder x-beliebigen Fussgängerzone zusammenbetteln. Deshalb: Regelsatz völlig streichen und die Leute betteln schicken - bei gleichzeitiger Entlastung der Mittelschicht (Jeeps steuerfrei z.B.).

    Dann haben die shoppenden Damen auch wieder (klein-)Geld für ehemaligen Harz-IV-Empfänger in der Tasche.

  • HM
    Hubert Maier

    Setzt das Gehalt der beiden Herren mal ein Jahr lang auf monatlich 132,- Euro! Soviel Blödsinn kommt wieder mal von Leuten die zuviel verdienen und nicht wissen was das Leben heutzutage kostet...

  • HR
    Helmut Ruch

    Die taz muss sich anscheinend wieder mal als neoliberale Kampfpostille beweisen. Warum sonst verschafft sie solchen "Wissenschaftlern" ein Forum?

    Der Ansatz dieser Leute, konsequent zu Ende gedacht, heißt KZ und Gaskammer, mit anschließender optimaler wirtschaftlicher Verwertung der Opfer!

    Merkt ihr eigentlich noch was?

     

    Helmut Ruch, Bruder des Geschäftsführers dieses unsäglichen Blattes

  • M
    marvi

    Ich wette diese Forderungen stellen Wissenschaftler mit C4-Besoldung.

     

    Wenn solch ein Satz ausreichd, ist ihrer Meinung nach der jetzige viel zu hoch angesetzt. Und woher kommen dann die immer länger werdenden Schlangen bei Armenküchen und Lebensmittelausgaben?

     

    Sollen sie ruhig machen, nur dann gibt es Terror!

  • E
    Elvenpath

    Vielleicht sind solche Kürzungen wirklich nötig. Dann werden die Menschen endlich wach und gehen auf die Straße und jagen solche "Ökonomen" aus Firmen und Instituten.

    Wir brauchen eine soziale Gesellschaft und keinen Raubtierkapitalismus.

    Wollen wir wirklich Arbeitslose an den absolut untersten Rand des Existenzminimus drängen?

    All diesen Menschen wird dann die DDR wie das Paradies erscheinen. Ein Spiel mit dem Feuer.

     

     

     

    So long...

  • EK
    erwin kopp

    Diese Wissenschaftler sollen mal ein Jahr von 132 Euro leben, danach sehen wir weiter.... ich finde es immer spannend, wenn Personen, die 3000 - 5000 Euro netto verdienen, Vorschläge machen, wie andere mit wenig Geld auskommen sollen. Wahrscheinlich jaulen die schon rum, wenn ihre jährliche Gehaltserhöhung nur 2% anstatt 3,5% beträgt. Trauriges Deutschland, schämt euch ihr Ökonomen....

  • AC
    Arne Christoffers

    Die Autoren der Studie sollten zum Beweis, daß dies gut geht, einmal ein Jahr lang von dem von ihnen vorgeschlagenen Regelsatz leben, permanent von einem Kamerateam überwacht, das so belegt, daß keine weiteren Gelder und Hilfen wie Essen geflossen sind und die Personen damit wirklich eine menschenwürdige Teilnahme am gesellschaftlichen Leben führen können.

     

    Ich bin selbst wegen Burnout innerhalb kurzer Zeit von knapp 4000 EUR auf Hartz IV gewechselt. Ein Wocheneinkauf an Lebensmitteln und Putzsachen verschlingt knapp 50 EUR, ohne daß dabei besonderes im Einkaufskorb ist. Eine Möglichkeit zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben sehe ich beim derzeitigen Regelsatz nicht. So wird man vom Staat dafür bestraft, zuviel Arbeit geleistet zu haben.

     

    Letztens habe ich im Supermarkt eine Mutter mit mehreren Kindern gesehen, sie schob einen Kinderwagen, der mit Nahrungsmitteln gefüllt war. Die Kinder einen Einkaufswagen - nur der Inhalt des Einkaufswagen landete auf dem Fließband der Kasse. Gesagt habe ich nichts - wer Nahrungsmittel stiehlt, wird wohl einen guten Grund dafür haben und sehr verzweifelt sein.

     

    Die Menschen sollten sich einmal fragen, was sie erwarten, wenn menschliche Arbeit durch Optimierungen überflüssig wird und ein Teil der Gesellschaft deshalb gar nicht mehr für Arbeit benötigt wird. Will sie die Menschen deshalb bestrafen, damit andere ihre so erhaltenen Gewinne ohne größere Abgaben auf der nächsten Weltreise verprassen können?

     

    Letztens habe ich hier gelesen, ein Tag im Gefängnis kostet 160 EUR. Ein Straftäter ist somit für den Staat ein vielfaches eines Hartz IV Empfängers wert. Ich warte gespannt auf die Kostenexplosion, wenn Hartz IV Empfänger, die ihren Lebensunterhalt nur noch durch Diebstähle bestreiten können, massenhaft im Knast landen.

     

    Arne

  • CB
    Christoph Besiér

    Alle Arbeitslosen sollten auf die Straße gehen und Krawall machen. Es wird höchste Zeit, dass etwas unternommen wird, gegen habgierige Manager, die die ganzen Firmen versemmeln, weil sie Millionen eingesteckt haben und dafür auch noch Abfindungen kassieren, während die Firmenbosse dann den Staat anbetteln und Milliarden fordern, die dann wieder dem Steuerzahler aufgebürdet werden. Wie verkommen müssen die Politiker sein, dass sie unsere Staatsform mit Füßen treten und vor allem die Menschen, die jahrelang gearbeitet haben und nun durch Krankheit, durch andere Erfahrungen und Erlebnisse, oder dadurch, weil sie einfach rausgekickt wurden, derart bestrafen. Was hat denn ein Hartz IV-Empfänger noch von seinem Leben. Diesen Menschen hat man alles genommen. Manchen sogar die Würde, obwohl diese ja angeblich unantastbar ist. Na ja, vielleicht denken sich die Reichen und Schönen, dass es den Hartz IV-Empfängern doch immer noch möglich ist, sich anstelle von Essen ausreichend mit Schlaftabletten einzudecken, um sich dann wenigstens das Leben nehmen zu können. Somit ist der Staat ganz schnell die Sorgen los! Nach uns kräht ja eh kein Hahn!!!

  • C
    Carsten

    Natürlich reichen 132 Euro im Monat aus.

     

    Die Frage müsste lauten, ob wir in einer Sklavengesellschaft leben wollen oder in Freiheit.

     

    Es ist irrsinning sich auf solchen Zahlenexperimente einzulassen. Die Autoren bezwecken mit einer solchen Aussage etwas ganz anderes, sie spalten die Gesellschaft, entfernen sich von der Demokratie und begraben jede Diskusion eines (bedingungslosen) Grundeinkommens bzw. einer Anhebung der Hartz IV Regelsätze.

     

    Schon der Erhalt des derzeizigen Status Quo's ist für Arbeitslose eine Niederlage, denn die Inflation ist bei unteren Einkommen ein vielfaches Höher als für Besserverdienende. Niemand darf sich mit den heutigen Hartz IV Gesetzen zufrieden geben.

     

    Die Fortsetzung einer Ökonomisierung in allen Lebensbereichen (Bildung, Kultur, Recht) ist Missachtung einer freiheitlichen Gesellschaft.

  • T
    TobyR

    Hier übrigens noch eine lustige kleine Anekdote.

     

    Für die Verpflegung haben unsere "Wissenschaftler" im "Minimum" 68 Euro vorgesehen.

    68 Euro 2008 entsprechen 59 Euro des Jahres 2000.

    3,58 Euro des Jahres 2000 haben die Kaufkraft einer Reichsmark (RM) des Jahres 1937. (Sagt die Wikipedia, sich auf das statistische Bundesamt berufend.)

     

    68 Euro (2008) haben daher eine Kaufkraft von ~16,50 RM (1937).

     

    Dazu nun folgendes:

    "Bis Kriegsbeginn wurde für die Verpflegung der Häftlinge ein Pauschalbetrag zur Verfügung gestellt. Vom 15. Juli 1937 bis zum 28. Februar 1938 durften je Kopf und Tag 55 Reichspfennig verbraucht werden. *Das sind im Monat RM 16,50!* Man kann sich unschwer vorstellen, wie die Ernährung - selbst bei entsprechend verbilligten Einkauf in großen Mengen - ausgesehen hat."

     

    Aus:

    Eugen Kogon: Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager. Hamburg 1974.

  • OT
    Onkel Toms Lütte

    Ohne mit diesem Kommentar auch im Ansatz die Ergebnisse dieser Studie oder selbige in ihrer Durchführung ansich respektieren, geschweige denn für gut heißen zu wollen, handelt es sich um nur einen Professoren. Der zweite Autor ist(war) studentischer Emporkömmling, welcher sich damit selbst die Möglichkeit vergab, mit seiner Diplomarbeit einen sinnvollen Beitrag zum wirtschaftswissenschaftlichen Diskurs - nebst der Humankapitaldebatte, Investmentbanking, Controlling, dem steten Evaluierungswahn oder neuen Marketing-Gaugelei - zu leisten. Traurig aber wahr. Des Weiteren traurig ist, daß niemand diesem Prof, von öffentlicher Empörung oder Diffamierung, die ihm herzlich egal sein werden, rügen kann. Er ist nun mal Prof und das leider auf Lebenszeit. Selbst derartige menschliche Entgleisungen oder auch nur die Mängel in dieser Papierverschwendung wissenschaftlichen Natur, können nicht geahndet werden. Er wird weiterhin Diplom- oder Seminararbeiten vergeben, die diesem Topos folgen und somit weiterhin unkritische Studenten und Speichellecker in eine Denkweise führen, die jegliche Menschlichkeit entbehrt. Somit verschwendet er keine Steuergelder oder gar Studiengebühren (Chemnitz/Karl-Marx-Stadt liegt in Sachsen und da gibt es (noch) keine Studiengebühren), sondern "nur" die Zeit und das Potential anderer Menschen zur Erstellung einer derartige "Studie".

    Arme kranke Welt!

  • M
    molosovsky

    132 Euro reichen zum Leben im Monat.

    Da haben wir doch eine Marke für alle Mindestlohndebatten. Egal wer was wo arbeitet: er bekommt dafür 132 Euro im Monat. Die TU Chemnitz-Leute haben hier ein dolles Argument für die Manager-Gehalt-Debatte geliefert. 132 liebe Noch-Spizenverdiener, alles darüber kommt aufs gemeinsame Konto für die gemeinsamen Sachen.

     

    (Nebenbei, nicht mehr durch den Kakau ziehend: Mit den Preisen, die die TU Chemnitz-Leute zugrundelegen, käme man in Frankfurt am Main nicht sehr weit.)

  • KK
    Karl Koch

    Weiss dieser Fraimaurerische Typ von Professor eigentlich,das im Regelsatz von 311 Euro alleine schon Gas pro Montat 60 Euro ausmachen ?

     

    Nein ?

    Wer hat die Studie eigentlich in Auftrag gegeben ? Niemand ? Wenn nicht,wieso vergeudet er dann Steuergelder ? bzw. STUDIENGEBUEHREN...

     

    Unglaublich..unglaublich,ehrlich...was muss NOCH gesagt werden,bis ALLE endlich Aufwachen,die nichts anderes zu sein schienen als Human-Material...

  • 1
    1,30Eur-Jobberin

    Ein Lob an die TAZ, so viel Aufmerksamkeit eines unseres derzeitigen wichtigstem Thema "Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit" zu widmen. Besonders die vielen und sehr guten Argumente durch die LeserInnenbeiträge zu dieser Schwerpunktthematik. Ich bin HARTZ IV-Empfängerin und arbeite derzeit in einer Integrationsmaßnahme für 1,30 EUR pro Stunde. Ich arbeite 36 Stunden pro Woche und das auch noch im Kölner Arbeitslosenzentrum (KALZ), wo täglich und das scharenweise "Opfer" von HARZ IV in die Sozialberatung strömen. Im KALZ werden pro Jahr über 2000 Betroffene Personen beraten. Davon abgesehen, werden die EU-Gelder des Landes NRW in solch wichtigen Beratungen gerade mal wieder gekürzt bzw. gänzlich eingestellt! Viele Betroffene wissen die Kompetenz der Sozialberater vom KALZ sehr zu schätzen. Davon abgesehen, weiß auch ich meinen Job im Moment sehr zu schätzen, denn als Leistungsträger und freies Trägerbündnis akquiriert der Träger die Teilnehmer selbst. In der Präambel der Qualifizierungsvereinbarung steht:

    "Ziel der angebotenen Arbeitsgelegenheit ist eine sinnstiftende strukturierte Tätigkeit, die die Lebenslage der beschäftigten Person und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben fördert..."

    Somit besteht ein Beschäftigungsumfang von durchschnittlich 30 Std. in der Einsatzstelle, zuzüglich 6 Stunden Qualifizierung. In meinem (unserem) Falle wurde eine Qualifizierung durch einen Computerkurs (Modul freier Auswahl) vereinbart und wird vom Träger selbst finanziert. Auch gehört es zu den dringenden Aufgaben des Leistungsträgers einen Arbeitsmarktlichen Bericht zu erstellen. Dazu gehören Ausgangssituation, Zielperspektive für den Integrationsjob, Einschätzungen nach arbeitsmarktlichen Erfordernissen und Empfehlung. Wie gesagt, weiß ich psychisch meinen "privilegierten" 1,30 Eur-Job sehr zu schätzen. Physisch könnte noch einiges an Lohn draufgelegt werden. Doch wollte ich darauf nicht hinaus. Vielmehr liegt mir daran eine realistische Situationsbeschreibung und Arbeitsschwerpunkte der Arbeitslosenberatungsstellen und Arbeitslosenzentren in NRW vorzustellen, der mir kaum entgehen konnte. Wer Interesse hat nehme sich bitte die Zeit zum lesen:

     

    - Zur Zeit ist die Situation in den Projekten gekennzeichnet durch die Sorge, dass das Auslaufen der Förderung durch das Land NRW/ESF-Mittel politisch gewollt ist, somit Sachargumente kaum bis gar kein Gehör finden. Es fehlt an Unterstützung einflussreicher gesellschaftlicher Gruppen. Alle betonen die Notwendigkeit einer unabhängigen Beratung und loben die gute Arbeit in den Arbeitslosenberatungsstellen und Arbeitslosenzentren - nur will keiner die Kosten ubernehmen

     

    - das Gefühl, ständig gegen "Gummiwände" zu laufen, willkürlichen politischen Entscheidungen ausgesetzt zu sein, ohne sich mit Sachargumenten zur Wehr setzen zu könnenh ist allgegenwärtig, ebenso die Sorge, dass die gewachsene Beratungsstruktur ohne große öffentliche Gegenwehr still und leise "abgewickelt" wird

     

    - zahlreichen Aktivitäten und Gespräche mit Argen, Kommunen, Politikern werden geführt ohne zu wissen, mit welchem Ergebnis

     

    - es gibt nrw-weit keine anderen Refinanzierungsmöglichkeiten, die den Mindestkriterien nach Freiwilligkeit, Unabhängigkeit der Beratung gerecht werden

     

    - es gibt nrw-weit keine uns bekannte aktuelle Leistungsvereinbarung für Arbeitslosenzentren, auf die Bezug genommen werden kann

     

    - eine ressortübergreifende Finanzierung aus den Förderfelder Arbeit-, Sozial-, Gesundheitspolitik scheint schwierig, bzw. politisch nicht erwünscht zu sein

     

    - es erfolgt von Dritten ein Ausbau von Beratungsstrukturen im Bereich: Sucht- und Schuldnerberatung, hierdurch können den Arbeitslosenberatungsstellen/Zentren Refinanzierungsmöglichkeiten genommen werden

     

    - die Entscheidung des Landes NRW, die Finanzierung im Herbst 2008 einzustellen, stellt einen einseitigen politischen Akt dar, der eine seit über 20 Jahren gewachsene Beratungsinfrastruktur innerhalb eines Jahres zerschlägt, ohne finanziell sinnvolle/machbare Alternativen aufzuzeigen

     

    - dabei steigt die Zahl der Ratsuchenden weiter an und dokumentiert eindrücklich die Notwendigkeit der Arbeitslosenberatungsstellen

     

    - die mit Hartz-Refomen versprochene Bearbeitung "aus einer Hand" ist in der Praxis nie umgesetzt worden, im Gegenteil, immer neue Anlaufstellen/Ansprechpartner sind für die Arbeitslosen zuständig, alles ist noch unübersichtlicher und für die Betroffenen unverständlicher und somit bedrohlicher geworden

     

    - die Arbeitslosen erleben die Arge als eine Bedrohung ihrer existentiellen Situation, durch häufig mangelnde Sachkompetenz, durch Nichterreichbarkeit der Sachbearbeiter/innen: die Arge schürt bei vielen Angst, schafft Armut; hier bauen die Beratungsstellen/Zentren Vertrauen auf, bieten Sicherheiten

     

    - eine wichtige Aufgabe ist es daher, die Arbeitslosen gegen die erlebte Willkür der Argen/Optionskommunen zu schützen, Stichwort: Sozialanwaltschaft. Die Beratungsstellen/Zentren sind ein Regulativ gegen die falschen Bescheide der Argen, die z. Tl. auf mangelnder fachlicher Ausbildung der Arge-Mitarbeitenden zurückzuführen sind. Bsp. aus Köln: Ratsuchende suchen nach der Beraung in der Arge Köln das Kalz auf und berichten, dassw sie trotz der Beratung und Ansprüchen auf Leistung überhaupt keinen Antrag gestellt hätten (ca. 30% der Ratsuchenden). Die Zahl der erfogreichen Widerspruchsbescheide steigt kontinuierlich an und beruht laut Aussagen von Argeleitungen zu einem nicht unerheblichen Teil auf rechtswidrigen Vorgaben der Kommuinen (K.d.U.). Die Zahl der Klagen vor den Arbeits- und Sozialgerichten wächst aufgrund der fehlerhaften Bescheide der Hartz-IV-Behörden. Vertreter/innen der DGB Rechtsschutzstellen verweisen auf die Schwierigkeit von Hartz-IV-Empfängern, ihre Rechte durchzusetzen. Viele Betroffene scheuenl, trotz erkennbare Rechtsverstößen, die ihnen zustehenden Leistungen einzuklagen. Wer kein Geld hat, wird auch keinen Anwalt einschalten; die Arbeitslosenberatungsstellen und Zentren sind die einzigen Anlaufstellen für diese Menschen. Durch die Beratung der Beratungsstellen/Zentren können unnötige Kosten vermieden werden: allein in Krefeld entstanden in einem Jahr jährliche Kosten von ca. 300000 EUR für Rechtsdurchsetzungsprozesse, dabei ca. 120000 EUR durch Widersprüche aufgrund falscher Bescheide der Arge

     

    - die Beratungsstellen/Zentren kümmern sich um Menschen am Rande eines Nervenzusammenbruchs, mit psychisch/physischen Krankheitsmerkmalen, am Rande/in Armut lebend

     

    - die Beratung in den Arbeitslosenberatungsstellen/Zentren setzt im Vorfeld von Sucht-, Schuldnerberatung ein, hat einen sehr hohen prophylaktischen Ansatz und berücksichtigt die ganze individuelle Persönlichkeit der Ratsuchenden

     

    - unverzichtbarte Anforderung sind: Freiwilligkeit, Unabhängigkeit der Beratung sowie niederschwellige Angebote

     

    - in der Beratung erfahren die Menschen, dassw sie mit ihrer Arbeitzslosigkeit akzeptiert, ernst genommen werden

     

    - eine wichtige Funktion der Beratungsstellen ist die soziale, parteiliche Anwaltschaft für die Betroffenen, im kirchlichen Verständnis die "Option der Armen"

     

    -eine Beratung finanziert durch Vorgaben der Behörden auf der Grundlage von SGB II kann nicht dem christlichen Menschenbild der Potion für die Armen entsprechen. Eine Refinanzierung der Beratungsstellen und Arbeitslosenzentren durch Modulfinanzierung der Argen würde eine unabhängige, parteiliche Beratung arbeitsloser, arbeitswsuchender Menschen nicht mehr ermöglichen oder zumindest sehr erschweren

     

    - es gilt, das Sozialstaatsgebot einzuhalten: Recht auf Wahlfreiheit (der Beratung) und das Subsidiaritätsprinzip

     

    - sollte die Finanzierung durch das Land im Herbst 2008 auslaufen und würden Refinanzierungsmodule durchj die Argen sichtbar, besteht eine noch weitere Gefahr für die bestehenden Beratungsstellen und Arbeitslosenzentren: laut Aussage von Herrn Hermann-GIB- befinden sich die Beratungsstellen/Zentren zur Zeit in der "privilegierten" Situation, sich nicht der "Konkurrenz" stellen zu müssen. Bei einer anderen Form der Finanzierung, z. B. durch die Argen wären landesweite/EU-weite Ausschreibungen für diese Beratungstätigkeit realistisch. Das würde bedeuten, dass sich die Beratungsprojekte dem Wettbewerb mit zum Teil vermutlich sehr großen Trägern stellen müssten, die zwar nicht über die Fachkompetenz der KollegInnen verfügen, aber ein kostengünstigeres Angebot machen könnten. (So erklärten z. B. Vertreter des Mieterverbandes bei einer Veranstaltung, dass sie die Beratung übernehmen könnten, da sie viel mit Beratung zu Mietkostenübernahme, Zwangsräumung...zu tun hätten.) Es könnte also eine Situation entstehen, dass die Gespräche der KollegInnen aus den Arbeitslosenberatungssten/Zentren zu Zusagen von Argen, Kommunen auf Refinanzierung erfolgreich sind, im Zuge der Ausschreibungspraxis dann aber andere, neue und ggf. preiswerte Anbieter den "Zuschlag" erhalten.

     

    So nun also sieht die Bescheidenheit aus. Ob solche Experten oder Professoren auch daran gedacht haben?

     

    Mit freundlichen Grüßen

    R.G.

  • BW
    bernhard wagner

    Oder wie wär's mit folgendem harten Einschnitt:

     

    Alles, was den durchschnittlichen Eigentumswert je Person (eines Landes) um mehr als, na sagen wir großzügig 20% übersteigt, wird verstaatlicht und dem Budget eines freiheitlich demokratischen Mehrparteienparlaments und dessen demokratisch gewählter Regierung zum Wohle der Allgemeinheit zur Verfügung stehen (aus der Arbeit der Mehrheit kommt es ja letztlich auch, nicht aus der Arbeit dieser einzelnen Reichtumsanhäufer_innen).

     

    Ein Mindestmaß an politischer Mündigkeit des Volkes ist dabei (vgl. "demokratisch") vorausgesetzt, Ein echtes Problem, gebe ich zu, angesichts der Auflagen von BILD oder der Popularität der meisten TV Sender und anderer Indizien wie Wahlergebnisse der letzten Jahre etc. (gilt eigtl. ziemlich weltweit). Aber mensch soll ja die Hoffnung nie aufgeben, auch nicht bzgl. der Wissenschaft angesichts solch pseudowissenschaftlicher Pamphlete.

  • RF
    Reinhold Frank

    Nach Tabelle 3 der Studie ghören 6 Strickjacken aber kein Regenschirm zur unverzichtbaren Ausstattung (minimalfall - Warenkorb). Danke Hr. Dr. Thießen,

    was wäre die Welt ohne Ihre wissenschaftlich fundierte Neuberechnung des "Bottom up".

    Reinhold

  • G
    Geringverdiener

    Zu hoch oder doch zu niedrig? Im Vergleich dazu sind die Einkommen all der Menschen die als Arzthelferin, Pfleger, Verkäufer, Kassiererin, Friseur uvm. jeden Tag arbeiten viel zu niedrig. Zieht man von deren Lohn die Hartz IV Leistungen ab, werden diese Menschen zu 1-2 Euro-Jobbern degradiert. Dafür ist sich manch guteingerichteter Stützeempfänger viel zu schade! Wohnkosten, Möbel, Kranken- und Pflegeversicherung, GEZ, uvm. sind ja bereits allinklusiv. Kommen dann noch ein paar Stunden Schwarzarbeit im Monat hinzu kann man auf Kosten anderer schon prima leben. Ein minimale Grundsicherung ist daher absolut ausreichend und die sollten auch Geringverdiener bekommen. Dann lohnt sich Arbeit auch wieder!

  • RH
    Robin Hood

    Ich sage dazu nur "H A S S auf Arme.Dann viel Spaß beim 10 Gänge Menü und Guten Hunger an die werten Gelehrten, die für sich nicht genug bekommen können.Hoffentlich war das Honorar für diese Studie hoch genug.

    Arbeitsplätze statt Harz4,mehr fehlt uns nicht.

  • JD
    Joachim Deiss

    Zitat aus der "Präambel", die der Studie nach der Berichterstattung in der taz vorangestellt wurde: "Gleichwohl hat die Berichterstattung über die Studie viele Menschen verletzt. Wir bedauern,

    wenn sich jemand durch die Veröffentlichung der Ergebnisse der Studie in seiner

    persönlichen Lebenssituation angesprochen, betroffen und gekränkt fühlt. Dies war in keiner

    Weise Absicht der Studie.

    Es war vielmehr Absicht, einen Beitrag zur Verbesserung der Situation vieler Menschen zu

    leisten. Die Studie hat offen gelegt, dass die Bedürfnisse vieler Menschen nach Arbeit und

    Anerkennung, deren notwendige Befriedigung man auch aus den Zielen der sozialen

    Mindestsicherung herauslesen kann, nicht ausreichend erfüllt werden. Viele wollen sich

    einbringen und etwas leisten, was heute sehr schwierig geworden ist. Die Studie zeigt, dass

    man hier ansetzen muss, unser Sozialsystem positiv nach vorne zu entwickeln.

    Wenn Sie die vielen einseitigen und spektakulären Pressemeldungen auch im Internet lesen,

    dann denken Sie bitte daran, dass diese nicht ohne Absicht zugespitzt, einseitig und/oder

    verfälschend formuliert sind. Sie als Person werden von den Medien benutzt, damit diese

    mehr und teurer Werbung verkaufen können. Die Klick-Zahl soll gesteigert werden, und dazu

    liefert man Ihnen Stichworte, von denen man weiß, dass Sie darauf reagieren. Mit den

    Ergebnissen der Forschung hat das nichts zu tun."

     

    Also sind "die Medien" mal wieder schuld, und es wird von eigener Verantwortung abgelenkt. Wenn es keine grundgesetzlich verankerte Meinungs- und Pressefreiheit gäbe, bin ich überzeugt, dass Herr Thießen ganz andere Saiten aufziehen würde und die kritischen Journalisten und Blogger am liebsten in den nächsten Gulag befördern würde.

    Es ist fast wie in Zeiten der Heiligen Inquisition: "Glaube bloß nur, was Priester und Lehnsherr von sich geben und füge Dich in Dein Schicksal. Ja keine bösen Bücher lesen, die von der Kirche auf dem Index stehen. Wer es wagt, frei zu denken, landet auf dem Scheiterhaufen."

     

    Die Priester der Gegenwart sind Wirtschaftswissenschaftler wie Thießen. Für sie zählt keine empirisch überprüfbare Wissenschaft, für sie zählen nur Dogmen.

    Das Hauptdogma ist, der Mensch sei ein vollständig rational handelndes Wesen.

    Meine Überzeugung ist: Der Mensch kann nicht rational handeln. Hirnphysiologisch kann der Mensch nur eine begrenzte Anzahl von Informationen gleichzeitig aufnehmen. Außerdem gehe ich davon aus, dass es so etwas wie ein Unterbewusstsein, wie eine Seele gibt, was beim einzelnen Menschen zu von außen betrachtet irrationalen Handlungen führen kann. Außerdem: Wenn der Mensch vollständig rational wäre, gäbe es keine Werbung, kein Marketing und Herr Thießen müsste in seiner "Präambel" nicht vor dem "bösen" Einfluss der Medien warnen.

     

    Die Zeit ist reif eine neue Reformation, um die Wirtschaftwissenschaftler vom Schlage Thießens, die Priester der Gegenwart, von ihrem Sockel zu stürzen.

  • KJ
    K. John

    Gestern sah ich diesen Bericht zum ersten Mal im TV und dachte, ich spinne.

    Als ich ihn heute noch einmal auf einem anderen Kanal sah, wusste ich nicht, was ich da noch denken sollte.

     

    Fakt ist, dass 132 € Hartz IV im Monat pro Person NICHT reichen.

     

    Erstens ist es nicht die Schuld der Arbeitslosen, dass sämtliche Firmen ins Ausland ziehen, weil es dort billigere Grundstückpreise und günstigere Arbeiter gibt.

     

    Zweitens ist es nicht die Schuld der Arbeitslosen, dass die Firmenriesen immer mehr Menschen entlassen- doch nicht nur die, auch genug andere Firmen haben starke Einbußen im Personalwesen- und die Preise steigen trotzdem!

     

    Drittens ist es nicht nur die Schuld der ganzen Jugendlichen, dass es an Ausbildungsplätzen fehlt! Der Jugend heut zu Tage fehlt es an Erziehung und an einer Zukunftsperspektive- der Grund für steigenden Drogenkonsum und die 'Null Bock' Stimmung.

    Wer will schon für den Staat in eine Rentenversicherung einzahlen, die es bis wahrscheinlich 2030 nicht einmal mehr geben wird? Und Geld, um eigens für das Alter vorzusorgen gibt es auch nicht.

    Dann mangelt es an guten Lehrern und Erziehern, alles wird teurer, die Eltern nagen am finanziellen Ruin, sind entweder in der Unterklasse oder aber in der Mittelklasse, die ohnehin ausstirbt.

     

    Viertens reicht der o.g. Satz schon allein deshalb nicht, weil man folgende Gesichtspunkte bei der Berechnung außen vorgelassen hat:

     

    -> Öffentliche Verkehrsmittel.

    Für ein HAVAG-Monats-Ticket bezahlt man hier in Halle ca. 35-40€ pro Person.

    Zu Fuß laufen ist in vielerlei Hinsicht kaum möglich! Einige Ämter liegen so weit auseinander, dass man mit öffentlichen Verkehrsmittel schon 1-2 Stunden (für einmal hin- zurück dann dasselbe Spiel von vorne) benötigt, wenn man nun zu Fuß laufen soll, ist man den halben Tag unterwegs. Und was sollen Behinderte und Rentner erst sagen? Und Kinder sowie Kranke? Kennen wir diese Minderheiten nicht schon aus der Geschichte?

     

    -> Fürs Telefonieren benötige man 2 € hieß es, wenn ich mich recht an den Bericht erinnere? Nun, allein die GRUNDGEBÜHREN bei der Dt. Telekom kosten ca. 15 €/Monat.

    Und selbst wenn man an die Telefonzelle gibt, dann reichen 2€ ebenfalls nicht.

     

    -> Internetkosten z.B. durch Smartsurfer betragen an die 30€ und DSL und Co. mindestens 19€ im Monat.

     

    -> Wo ist das recht auf Allgemeinbildung? S&K Fernsehen z.B. kostet auch an die 15 € im Monat.

     

    -> Und nun einer der- in meinen Augen- wichtigsten Punkte:

    Krankheit.

    Pro Quartal bezahlt man mindestens 10€ für den Arzt.

    Wo bitte sind die mit eingerechnet?

    Und wenn man dann noch Medikamente mit berechnet, die ebenfalls noch Geld verschlingen... wo ist da bitte das Ende an Kosten?

    Meine Frau und ich sind beide chronisch krank (beide andauernde Erkältungskrankheiten, dann hat meine Frau Rheuma und Gicht, Schuppenflechte und Skoilose, mehrfache Lebensmittelunverträglichkeiten [Asthma ist nun auch im Verdacht] und eine Sonnenallergie und ich habe Probleme mit dem Herz-Kreislauf, Herzrythmusstörungen und Ödeme in den Füßen, außerdem noch eine chron. Sinusitis) , warten seit über 2 Jahren auf einen Amtsarzttermin- fragt man bei den Ämtern, sagt einem jeder etwas anderes, niemand gibt einem Auskunft, niemand berät einen- keiner nimmt sich Zeit.

    Wir würden gerne halbtags arbeiten, aber als was wissen wir nicht, beide haben nur einen Realschulabschluss und oben genannte gesundheitliche Einschränkungen.

     

    Wir leben mit unserem Hartz IV schon knapp- sämtliche Kosten steigen und die Ämter nutzen sämtliche Fehler ihrer Seite, um auf Kosten der Hartz IV-Empfänger Gelder zu sperren- für den Bürger heißt es da wieder laufen, laufen, laufen. Unzählige Widersprüche schreiben... Enttäuschungen am Ende. Es wird sich alles gedreht, wie es dem Staat passt.

     

    Zusätzlich werden wir ohnehin schon von der Gesellschaft diskriminiert, weil wir ein gleichgeschlechtliches Ehepaar sind. Und obwohl im GG von Deutschland ein Antidiskrminierungsgesetz steht, siegte das BAFÖG-Amt und zahlte uns 200€ weniger pro Monat. Das gesamte Hochzeitsgeld ging drauf und das Ende vom Lied: Nach 10 Monaten mussten wir die Ausbildung als Sozialassistentinnen doch noch schmeißen. Mit Schulden in Höhe von 3000€.

     

    Ja, und dann noch die Versicherung, Schadenssumme ca 2000€, weil es 2007 durchs Dach reinregnete und der Schaden bis heute nicht behoben wird- weder die Vermietung noch die Versicherung waren zuständig, nicht mal ein Anwalt konnte da etwas reißen. So bleibt es am kleinen Bürger hängen, mit dem kann man es ja machen.

     

    Von all diesen Punkten abgesehen wird alles beständig teurer, die Reichen werden reicher, die Armen ärmer. Das wird aus Deutschland.

    Bei den Ärzten wird gespart, die Krankenkassen üben Druck auf diese aus, nicht mehr so viel zu tun für ihr Geld.

    Der Patient wird zum gesichtslosen, unwichtigen Fließbandprodukt.

     

    Ich weiß nicht, wo das alles enden soll- die Agenda 2010 läuft auch bald aus.

    Hätte ich Geld, ich würde aus Deutschland verschwinden- auf nimmer Wiedersehen, nur weg von hier!

     

    PS:

    Soll der Herr, der das vorgeschlagen hat, bitte einmal ernsthaft versuchen, von 132€ im Monat zu leben- wirft meine Frau gerade ein.

    Wir sind zu zweit, kaufen bei Kaufland- einem Lebensmittel-Discounter- und bezahlen für den Wocheneinkauf mindestens 50€ (das ist wirklich nur das Nötigste, kein Platz für Vitamine durch Obst und Gemüse oder Waschmittel).

     

    In der Theorie ist so einiges anders, als in der Praxis.

    Von einem Schreibtisch aus kann man die Realität in ihrem ganzen Ausmaße nicht im Mindesten überblicken, geschweige denn die Lebens-Umstände einer einzelnen Person einschätzen.

     

    PPS: Ich vergaß die Kleidung!

    Die können wir uns schon lange nicht mehr leisten. Seit wir im Hartz IV leben, tragen wir seit Jahren dieselben Anziehsachen und auch für andere Hobbys bleibt kein Geld.

  • HR
    Helmut Ruch

    Liebe Leute,

     

    Eure Empörung über diese wissenschaflichen Erkentnisse ist genauso eingeplant wie die zur selben Zeit ablaufenden Proteste vieler ARD-Zuschauer zum manipulierten Putin-Interview des T.Roth im Ersten.

    Das Spiel funktioniert ganz anders:

    die INSM (Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft) oder eine andere kapitalnahe Preasure-Group, bestellt bei "Wissenschaftlern" ein Gutachten.

    Aktueller Hintergrund: die Lebenshaltungskosten explodieren, die heutigen H-IV-Sätze decken schon lange nicht mehr die realen Bedürfnisse der Betroffenen, Sozialverbände verlangen eine deutliche Anhebung der H-IV-Sätze. Darauf Spiegel, Stern & Co: das würde Milliarden kosten! (natürlich, bei der Menge der Betroffenen)

    Dann hievt die taz dieses bestellte Gutachten ins Netz, völlig wertneutral kommentiert.

    "Ökonomen wollen harte Einschnitte". "Ökonomen" suggeriert auf den ersten Blick, dass sich hier ein relevanter Teil von Wirtschaftwissenschaftlern äußert,und nicht um zwei Provinzgrössen.

    Am nächsten Tag erscheint die Nummer auf Spiegel-Online und Stern-Online in ähnlicher Aufmachung.

    Die allgemeine Empörung bricht aus und richtet sich hauptsächlich gegen die Autoren der Studie, die auch prompt den Rückwärtsgang einlegen und sich falsch verstanden fühlen.

    In Wirklichkeit seit ihr Zeuge geworden, wie Öffentlichkeit manipuliert wird. Die Organe, die das Gutachten publik gemacht haben,lassen nun die Kritiker zu Wort kommen. In Blogs wie diesem dürft ihr euch auf- und abregen. Indessen ist etwas ganz anderes passiert: die von den "Ökonomen" vermittelten Zahlen sind jetzt Teil der politischen Diskussion; sie sind schließlich wissentschaftlich ermittelt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Zahlen im Bundestag auftauchen.

    Und der taz kam in diesem Fall die Rolle zu,als erste in die Scheisse zu greifen; den Kollegen von Spiegel und Stern war die Geschichte vielleicht doch zu peinlich.

     

    Liebe Leute von der taz, ich habe für eure erste fingierte Nullnummer noch die Repros gemacht;

    wie tief wollt ihr denn noch sinken?

     

    Helmut Ruch

  • AW
    Andreas Walter

    Die Studie ist doch nur ein Versuchsballon der Konrad Adenauer Stiftung, um die Resonanz zu diesem Thema zu testen. Danach wird dazu eine Umfrage unter der Bevölkerung gemacht und schon weiss man, ob man das Thema im Wahlkampf benutzt, oder lieber die Finger davon lässt. So etwas nennt man moderne Wahlkampfforschung und kommt aus den USA. Es geht gar nicht um die Inhalte der Studie, sondern um die Reaktion im Volk darauf. Netter Versuch, Angela.

  • B
    BADGIRLS_LILLY

    'hab noch was vergessen: In Indien 'leben' ca. 455 Millionen Menschen mit weniger als 1,25 Dollar pro Tag. Die nächste "wissenschaftliche" Studie wird das wohl als neuen Regelsatz vorschlagen, und die Mehrheit der BILD Lesenden und Fernsehaufgeklärten wird das vielleicht auch noch richtig finden ... - also immer am geringstmöglichen Niveau anpassen - Existenz-Dumping oder so ähnlich.

  • A
    Anderbruecke

    Leute, Leute, nicht so aufregen! Natürlich sind "Friedrich Thießen" und "Christian Fischer" keine wirklichen Wirtschaftswissenschaftler. Stattdessen sind sie die Gründungsdozenten am neuen Chemnitzer Bachlor-Studiengang "Humor ist, wenn man trotzdem lacht" und ausgewiesene Komiker.

    Denn natürlich sind die meisten der zu Grunde gelegten Güter und Dienstleistungen nicht zu den aufgeführten Preisen erhältlich, oder genauer: nur in den Jahren, in denen Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen. Man muss sich also schon überlegen, in welchem Jahr man arbeitslos wird. Das darf man vom mitdenkenden Wirtschaftssubjekt schon verlangen!

    Spätestens auffallen sollte der humorige Ansatz unserer beiden Schlitzohren an den Beträgen von €1 für "Freizeit, Unterhaltung, Kultur" und €2 für "Kommunikation" beim "Minimumfall". Eine ernstgemeinte Studie hätte diesen beiden Punkte ganz gestrichen (denn Freizeit hat der Arbeitslose ja genug, und zum Kommunizieren kann er schließlich Mund aufmachen oder mit den Armen rudern, das kostet nichts). Dafür €1 bzw. €2 anzusetzen, ist offensichtlich albern und nichts als Hohn - aber natürlich nicht wider die ALG2-Empfänger, sondern wider eine "Witschaftswissenschaft", die oft nicht mehr merkt, wie (unfreiwillig) komisch sie ist.

    Fazit: Ganz große Ironiker, die Herren "Thießen" und "Fischer". (Oder etwa doch nicht?)

  • JP
    Joachim Petrick

    Prof. Dr. Thiessen eröffnet mit seiner Studie über das real existierende Existenzminimum eine neue wissenschaftliche Sparte, die der Humortester, die sich als Kriechkritiker an allgemein vagabundierende Themen heran robben, um die Themen selber zu entkernen.

    Wenn sich die Politik im Zeitalter globaler und lokaler Finanzströme und ihre Produkte Motto “Der Mensch an sich braucht kein Geld mehr, weil das Geld per Umleitung über die Reichen per Los- und Startverfahren olympisch auf Rekord Akkord Jagd für alle Menschen gleichzeitig arbeitet, warum soll da nicht ein Prof. Dr. Thiessen mit seiner Studie über das Existenzminimum nach Hartz IV als Humortester der Politik auftreten. Da das arbeitende Geld ja da ist, aber nicht überall gleichzeitig sein kann, bleiben viele Menschen vom Gelde befreit allein, Bingo! Worum geht es also heute, wenn das Geld für uns arbeitet? Es geht darum sich um das Existenzminimum nicht zu scheren, weil unsere Eine Welt- Wirtschaft dank der Finanzproduktindustrie gerade täglich erfolgreicher vom Geld befreit wird. Nur wer wie unsere Politiker/innen durch die Bank deflationär darauf sinnt, die Welt vom Gelde zu befreien, bringt den kühnen Mut auf, das real existierende Existenzminimum von Hartz IV Empfängern/innen zu definieren und zu exekutieren. Solche Szenarien der Deutung und Festlegung von real existierendem Existenzminimum, um Besitzstände, soziales Forderungseigentum flüssig zu machen, um die Leistungsbezieher/innen für überflüssig zu erklären, gelten, historisch gesehen, in der Regel als allgemeine Mobilmachung für die Vorbereitung von Kreuzzügen aller Unarten in Richtung Konflikte, Krisen, Krieg, Katastrophen (vier KKKK) als gefühlten sozialen Frieden auf dem gesellschaftlichen Friedenreichhof, gemeinhin geläufiger unter dem Begriff Friedhof bekannt.

     

    Fazit:

    Wir sind Prof. Dr. Thiessen samt seiner Studie über das wahre Existenzminimum von Hartz IV Empfängern/innen überaus zu Dank verpflichte, weil diese Studie unsere jahrelange Phantom- Debatte über das real existierende Existenzminimum in Zeiten weltweit deregulierter Finanzproduktion als Ammen- Märchen aus dem Bundeshause der Schublade “Absurdistan“ überführt.

     

    Wer heute Krieg verhindern will, fordert kein Existenzminimum für die Bürger/innen, sondern Wohlstand für alle

  • MS
    M. Schmitt

    Sicherlich kann man mit 4 € am Tag überleben, wenn man Lebensmittel nur noch im Discounter kauft. Und wenn der Hartz 4-Empfänger mal neue Rasierklingen etc. braucht, wird halt mal 3 Tage gefastet. Sehr realitätsfern diese Studie...

  • S
    Sylvanis

    Ich finde diese Studie totalen Bockmist!

     

    Erst die Regelung mit U25 und nun das?

    Es sei dazu gesagt, dass ich meine Ausbildung abgeschlossen und noch keinen Job hab. Desweiteren wohne ich noch bei meinen Eltern und bin somit nicht berechtigt, Geld zu beziehen. Da meine Eltern "zu viel" verdienen, gibt es auch keinen Mehrbedarf. Jedoch ist es ziemlich schwer, über die Runden zu kommen, da das Geld grade so reicht.

     

    Jetzt stelle man sich mal einen ALG II Empfänger vor, der alleine wohnt, und nur noch 4€/Tag bekommt... Wie soll dieser sich seine Lebensmittel usw kaufen? Da bleibt doch kein Geld für Bewerbungen und die daraus folgenden Fahrtkosten übrig...

     

    Robin Hood mal andersrum! Man nehme den Armen und gebe den Reichen (ich sag nur Diäten)

  • S
    Steuer-Mann

    MITBÜRGERINNEN UND MITBÜRGER, IHR HABT DIE WAHL!

     

    Die Thiessen-Studie ist bereits hinlänglich kommentiert worden und in dem Zusammenhang fiel auch wiederholt das Stichwort "Wahlen".

    Die nächste BuTa-Wahl wird am 27. September 2009 stattfinden. Daneben werden innerhalb von vier Wochen voraussichtlich noch drei Landtagswahlen abgehalten, nämlich im Saarland, in Thüringen und in Sachsen. NUTZT DIESE CHANCE! GEHT WÄHLEN!

     

    Wer dies nicht im Wahllokal tun will oder kann, soll sich die Briefwahlunterlagen schicken lassen. Ganz falsch wäre es, aus Wut, Frust oder Resignation zuhause zu bleiben. Davon profitieren nur die Falschen, denn deren Anhänger gehen wählen, verlasst Euch drauf.

     

    Macht Euren Stimmzettel zur Roten Karte gegen eine Politik der sozialen Kälte, der Ausgrenzung und der Unmenschlichkeit. Denkt immer daran: "Verhältnisse lassen sich ändern." Die Wählerinnen und Wähler in Bayern haben schon in Kürze Gelegenheit dazu. Also auf geht's, pack mer's.

  • R
    rofl

    Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.

     

    So fing das alles mal an.

    Ist leider nicht mehr viel von zu merken heutzutage.

  • RZ
    Robert Zion

    Warum eigentlich wird dieser akedemische Murks hier überhaupt öffentlich gemacht? Selbst die Umschreibung "umstritten" für diese "Studie" ist eine vollkommen unzulässige Verharmlosung eines interessengeleiteten Geschreibsels, dass weder was mit wissenschaftlich seriöser Arbeit, noch mit der Realität der Leistungsempfänger zu tun hat. Ich kann mich da vielen Vor-Kommentatoren und auch Markus Kurth nur anschließen: probieren sie's doch mal an sich selber aus, Herr Professor!

  • MH
    Michael HA

    Die Studie ist absolut unseriös. Aber auf den Vorschlag für ein Jahr mit dem Einkommen eines

    Hartz IV-Empfängers zu tauschen, werden diese Herren ohnehin nicht eingehen.

    Götz W. Werner, erfolgreicher Unternehmer, beschreibt die Realität von Hartz IV recht objektiv:

    "Hartz IV ist offener Strafvollzug. Es ist die Beraubung von Freiheitsrechten. Hartz IV quält die Menschen, zerstört ihre Kreativität. ...

    Wir brauchen ein Recht auf Einkommen. Ein Recht auf ein bedingungsloses Grundeinkommen."

  • C
    Corina

    Der Anfang klang ja noch ganz seriös, aber dann beging er den ersten kapitalen Fehler: Er definiert selber einen Warenkorb, angeblich nach WHO. Erstens stimmt der vorne und hinten nicht und zweitens, wieso nahm er nicht den, den wir bis 1998 selber hatten? Der dann stillschweigend eingestampft wurde, weil man dann die Sozialhilfe hätte erhöhen müssen?

    Dazu kommt, dass er innerhalb von 3 Tagen in der Saison Gemüse kauft und Obst und dabei die saisonalen Schwankungen nicht berücksichtigt. Und zusätzlich seine eigentlich WHO-konforme Gestaltung des Warenkorbes, wo doch die WHO zu saisonalen Produkten rät.

    Dazu kommt, dass es kleine Packungen Brot nicht zu einem Preis von 5 Cent gibt. Bei der Preisvorgabe müsste man ein großes Brot kaufen, dass dann aber verschimmelt.

    Selbst wenn man also nur von der Überlebensfähigkeit nach WHO rechnet, ist diese Berechnung der größte Schwachsinn.

    Dazu kommt die Berechnung von Monatskarten. Von 23 Euro im Monat können viele Menschen nur träumen, insbesondere die Landbevölkerung.

     

    Setzen, 6

  • Z
    Zorro

    Ich hab mich nur gewundert,dass diese Wissenschaftler keine Angst haben in die Anstalt zu kommen.

     

    Der verwirrte Professor??

     

    36 Monate das Gehalt auf 68,-Euro kürzen und die Herren für 3 Jahre beurlauben.

    Keine wissenschaftliche Studie könnte glaubwürdiger sein, um von der Bevölkerung angenommen zu werden.

    Nur leider ist das Ergebnis in diesem Fall klar ersichtlich und für unsere Probanden somit unseriös und nicht akzeptabel. Hahahaahahaha

  • ES
    Erwin Stark

    Das ganze ist eine Kampagne der konservativen Medien. Erst wurde über die sogennaten Hartz-4-Betrüger berichtet, dann wird der Versuchsballon die Kürzung von Harz 4 auf 132 € gestartet und der Sturm der Enstrüstung bricht los und schließlich wird Hart 4 von den Konservativen und SPD auf 200 € gekürzt und alle sind des Protestes müde. So läuft das ab.

  • MN
    Michael Naumann

    Die Politiker aller Parteien - die sich jedes Jahr eine saftige Diätenerhöhung können und sich um ihre Altersversorgung keine Sorgen machen müssen sollten den Hart 4 Empfänger nicht nur die Stütze kürzen, sondern auch das Menschenrecht auf Wahlen verweigern. Dann wären sie von Protesten der Linkspartei gefeit und ihre Ehre komplett.

  • P
    Punkette

    Wie wärs wenn es mal eine Studie gibt ob die Diäten von Politikern angemessen sind oder nicht ich wette da kann man doch auch sparen .

    Smart statt Luxuslimosine und da unsere Politiker ja so beliebt sind kann man ja den Personenschutz abschfaffen kostet eh nur unnötiges Geld .

    Staatsgäste können auch an der Pommesbude versorgt werden oder Frau Merkel kocht mal selber.

    Ausserdem gibt es genug Billigfluglinien im Land da brauch man keine Flugbereitschaft , ich frage mich warum immer ganz unten gespart wird und

    nicht oben.

    Nein für die Reichen gibts ja noch Geschenke ich sage nur Abschaffung der Vermögens und Erbschaftssteuer.

    Es gibt soviel Steuergeschenke für Reiche ich glaube wenn die wirklich das zahlen würden was sie müssten wäre eine Erhöhung vom Hartz4 kein Prob

  • ES
    Ein Student

    Mich wirklich über die Existenz der Studie aufzuregen, halte ich für sinnlose Energieverschwendung. Was sich die Herren Professoren dabei gedacht haben mag zwar rein mathematisch noch irgendeiner Logik folgen,jedoch lässt sich aus gesellschaftswissenschaftlicher Sicht die Existenz eines Menschen nicht so einfach auf nackte Zahlen reduzieren.

     

    Angst und Bange wird mir nur, wenn ich mir überlege, dass Leute in bestimmten Positionen aus Politik und Wirtschaft diese Studie allzu ernst nehmen könnten und sich tatsächlich das Ganze zu Herzen nehmen.

    Natürlich ist es sinnvoll den Menschen in Lohn und Brot zu bringen, Anreize dafür zu schaffen und die nötigen Fundamente zur Verfügung zu stellen. Aber eine Reduzierung auf ca. 2.26€ für Lebensmittel am Tag, in einem Land wie der Bundesrepublik, ist schlicht und ergreifend Irrsinn. Der Homo Oeconomicus als ganzrational handeldes Wesen ist genauso bloße Theorie wie der Mensch im Kommunismus. Beide haben aber recht wenig mit der Wirklichket zu tun. Also Student der Politikwissenschaft würde ich mir wünschen, dass gerade in den Wirtschaftswissenschaften größerer Wert auf interdisziplinäres Arbeiten gelegt wird, damit derartige Theoriegebilde keinem Minimalismus unterliegen.

  • CC
    Charl Chemnitz

    (An alle, die mich kennen: Schon richtig, vor der Wende hieß ich noch Karl Marxstädter. Ich hab mich aber dann scheiden lassen und meinen früheren Namen wieder angenommen.)

     

    Vorab: Also, ich hätte ja die Privatnummern von Herrn Prof. Dr. Thiessen anzubieten - eine in Chemnitz, eine in Frankfurt (bzw. Dreieich), wo dieser ausgezeichnete Wissenschaftler herkommt. Vielleicht möchte ja der eine oder andere mit ihm persönlich über seine Studie diskutieren. Aber ich trau mich nicht, weil sich einige von euch nicht benehmen können und weil die taz-Leute sie eh rausstreichen würden...

     

    Ich bin mir aber sicher, dass der Herr Professor auch einem Gedankenaustausch über E-Mail nicht gänzlich abgeneigt wäre.

     

    Diese Kohle hat er, so munkelt man, auch bitter nötig, schließlich habe er sich etwas zu sehr am Kapitalmarkt engagiert (Stichworte: Investment Banking, Hedge-Fonds, Immobilienkrise) - und ihm greifen nicht, wie kürzlich der IKB-Bank, Herr Steuerzahler und Frau Steuerzahlerin unter die, naja, etwas müffligen Arme. Diese Misere könnte daran liegen, dass sich der Herr Professor bei seiner Geldanlage zu sehr mit dem Bauch entschieden hat ;-) Aber hinterher weiß man es immer besser: http://idw-online.de/pages/de/news240984

     

    Aufräumen muss ich auch mit dem überaus bösartigen Gerücht, er sei "gekauft" worden oder habe eine "Auftragsstudie" verfasst - nein, Herr Prof. Thiessen ist wirklich so; schließlich hat er sich an der Uni Frankfurt bei Herrn Prof. Wolfram Engels habilitiert (einem Nachfahren, ja wirklich, von Herrn Friedrich Engels aus Wuppertal, DEM ENGELS, glaubt's mir, das stimmt).

     

    Naja, jedenfalls, Mädels und Jungs, hängt die Sache mal nicht so hoch. Was der - privat sehr nette - Herr Professor hier macht, ist Wahlkampf für "Die Linke" - bei denen haben gestern die Sektkorken geknallt.

     

    Aber nicht nur für die, Herr Prof. Thiessen ist nach allen Seiten offen. Auch die sächsische NPD freut sich und bezeichnet die Studie als "pseudowissenschaftliches Pamphlet" - ich will das jetzt mal nicht werten, aber die NPD verleumdet ja bekanntlich jeden.

     

    Und andererseits: Hat der Professor nicht doch ein bisschen Recht mit dem was er sagt? Dazu muss man allerdings erst einmal die Kurz- und die Langfassung der Studie im Original lesen (was offensichtlich hier nur die wenigsten getan haben). Die Studie war übrigens heute morgen mal kurz weg, jetzt ist sie aber wieder im Netz, durch eine Präambel (Akademikerjargon für'n simples Vorwort) ergänzt, sonst aber unverändert.

     

    In seiner Prä... na, seinem Vorwort beklagt sich der Professor (zu Recht!)darüber, worüber sich alle beklagen, die in den Medien nicht so gut wegkommen: Er sei von den Preßbengels (der Ausdruck stammt von Otto von Bismarck) und den Medienhuren (so etwa hat sich zum gleichen Sachverhalt Joseph Martin Fischer, vulgo "Joschka", ausgelassen) gründlich missverstanden worden. Denn er, so Thiessen, habe doch aus der Studie gar /fett an/ keine /fett aus/ Konsequenzen abgeleitet - alles nur reine, wertfreie Wissenschaft. Und ja, streben wir nicht alle "nach Arbeit und Anerkennung"? Wollen wir uns nicht alle "einbringen" und "unser Sozialsystem positiv nach vorne entwickeln"? Mal ehrlich - Du willst es doch auch!

     

    Auslöser der Studie waren übrigens "Klagen über das als intransparent (Akademikersprech für "undurchsichtig") empfundene Verfahren der Berechnung der Leistungen der sozialen Mindestsicherung" - gleich dreimal hintereinander "der", das allein ist schon 'ne Leistung. Auch hier gilt wieder: Finden wir nicht alle, besonders, wenn wir betroffen sind, dieses Berechnungsverfahren selbst als undurchsichtig? Na also!

     

    Herr Prof. Thiessen hat in so vielen Punkten recht. Brauchen wir wirklich als Alleinstehender 18- bis 65-Jähriger Mann Mineralwasser, wo's doch das Leitungswasser praktisch umsonst gibt? Brauchen wir tatsächlich 4 Teller, 4 Tassen, 4 mal Besteck und 4 Gläser, wo es doch auch 1 Teller, 1 Tasse und 1 Bestecksatz tut - wir haben schließlich nur einen Mund. Und Gläser brauchen wir schon gar nicht, wie der Herr Professor herausgefunden hat - unser Leitungswasser können wir schließlich auch aus unserer Tasse trinken.

     

    Und wenn mal jemand vorbeikommt? Na, seit Hartz IV klappt's mit der Freundin ohnehin nicht mehr so recht, und wenn doch, soll sie halt 'ne Tasse mitbringen.

     

    Was wir ebenfalls nicht brauchen ist ein Bügeleisen, ein Staubsauger und ein Bad-Spiegelschrank - Luxusgüter wollen wir unserem hart arbeitenden Nachbarn nun wirklich nicht abpressen. Nötig ist's mangels Freundin (s. o.) ohnehin nicht. Und da wir eh nicht arbeiten wollen, müssen wir uns auch für kein Vorstellungsgespräch herausputzen.

     

    Polstergarnitur und Couchtisch sind ebenfalls deplatziert - wir sind doch keine Spießer. Und der Friseur? Naja, 'n Messer is' ja beim Besteck dabei (Scheren sind im Warenkorb nicht enthalten), das dürfte ja wohl reichen. Für euer bestes Stück (nein, nein, nicht das, hinten!, hinten!) ist auch gesorgt, acht Rollen Klopapier pro Monat gesteht euch der Professor zu, die Rolle zu 13 Cent. Und wenn's partout nicht reicht? Einfach mal zum Altpapiercontainer gehn.

     

    Was unsere Kulturbedürfnisse angeht - die haben diese unterqualifizierten und ungebildeten (sonst hätten sie ja wohl Arbeit, oder?) Hartzler sowieso nicht. Die hocken ja doch nur den ganzen Tag vor der Glotze, da reicht ein Fernseher. Radio, Schwimmbad, Theater, Museum - alles nicht nötig, da besteht sowieso kein Bedarf. Und bei den Handtüchern, da ist eins auch mehr als genug - weiß man denn, ob sich diese Leute überhaupt waschen?

     

    Kommen wir zu den Lebensmitteln. Auch da lässt sich 'ne Menge einsparen, schließlich bekommt man hier in Chemnitz, aber laut Prof. Thiessen auch anderswo in Deutschland - das ist wissenschaftlich durch diese Studie erwiesen - das Kilo Brot schon für 50 Cent, das Kilo Nudeln für 60 Cent und sogar das Kilo Erdbeeren gibt's für 1,58 Euro. Da bleibt sogar noch 'ne Menge Geld für Käse übrig (oder war's für weitere Einsparungen?, weiß ich leider nicht mehr), da ist ja bekanntlich das Kilo auch überall für 4 Euro zu haben.

     

    Freilich, euern Schnaps und euern Knaster, den gewöhnt euch der Professor ab, dafür gibt's nämlich nichts. Ist ja sowieso gesundheitsschädlich, das Zeugs - und wenn ihr's dennoch unbedingt braucht, dann lest die Kippen auf der Straße auf und geht zum Flaschencontainer (Tasse nicht vergessen!!), erfahrungsgemäß lassen sich nämlich aus jeder leeren Flasche noch 10 bis 15 Tropfen herausholen. Ham schließlich die Eltern vom Professor nach dem Krieg auch so gemacht.

     

    Telefon braucht ihr ja wohl sowieso nicht, und ein Handy schon gar nicht - wer will sich mit euch schon unterhalten? Und wenn ihr mal ins Internet wollt - kein Problem, einfach in der Stadtbücherei hinten anstellen, die ham so was.

     

    Für all das reichen 132 Euro im Monat allemal aus.

     

    Also Leute, habt euch doch nicht so. Schließlich will ich (mein persönliches Motto: Solange ich noch zwei gesunde Hände hab, kommt mir keine Frau ins Haus) mit meinem sauer verdienten Geld nicht für euer Luxusleben aufkommen.

     

    Für euch, meine lieben Freunde, gilt deshalb: Leben - ja. Prassen - nein.

     

    Euer Charl aus Chemnitz

  • BK
    Bruno Kraft

    Mit welcher Berechtigung sollen Menschen, die gerade keinen noch so ausbeuterisch bezahlten Job haben, das Recht haben am öffentlichen kulturellen und sozialen Leben teil zunehmen.

    Es gab ja seit Einführung von Hartz IV schon einige schlimme Hetzkampagnen gegen Arbeitslose. Aber diese Studie übertrifft alles widerwärtige, zynisch unmenschliche, was ich jemals in meinem 50 jährigen Leben in dieser Republik mitbekommen habe.

    Ich frage mich, warum veröffentlicht die TAZ diesen Artikel unkommentiert? Liebe Tat MitarbeiterInnen, wie wäre es, wenn ihr mal versucht nach den Vorschlägen dieser Studie nur einen Monat zu leben, und dann darüber Erfahrungsberichte schreibt.

    Oder wollt ihr Blöd übertreffen?

  • R
    ricarda

    fast bin ich verleitet, "völker, hört die signale" ganz laut auszurufen...

  • M
    Mel

    Liebe "Wissenschaftler,"

     

    nicht nur dummdreist behaupten, sondern erstmal vormachen - inklusive "liebevoller" Betreuung durch die Arge. Für mindestens ein Jahr.

  • H4
    hartz 4 frau, 50

    zu den au8sgaben kommt aber noch das rasierzeug, schmerztabletten u. medikamente, wie die Pille, oder Kondome, MOnatshygieneartikel und strümpfe, oder mal eine neue hose und schuhe?ebenfalls leben wir nicht von werbung u. geschenkten zeitungen und

    das tv, radio und zb. monatsfahrkarte bzw. 10-er karte kostet in thüringen , SM, schon 6,30 Euro.

    und kartoffeln kosten 2 kilo bis 1,99 und mehr, zwiebeln nur im aldi weniger als 99 cent.

    was ist mit dem billig-brot? das macht krank u. nicht satt. ohne die TAFELN kämen viele gar nicht zu kontakten , außer amt u. verkäuferinnen u. paar tratscher, die man verschmerzen kann. geht zur wahl u. wählt oder ungültig.

  • VH
    von Hutten

    Auf die Barrikaden! Die Zeit des Stillhaltens ist vorbei! Es gilt, eine Welt zu gewinnen. Der Sieg ist unser, der Raubtierkapitalist wird an seiner Habgier zu Grunde gehen!

  • IW
    IJuliane Waldeck

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    Ich würde diese beiden Wissenschaftler gern mal zu meiner Freundin (47 Jahre alt) einladen, sie hat 2 Kinder 15 u. 16 Jahre alt, lebt in einer winzigen Wohnung, arbeitet als Sportlehrerin für 1 Euro die Stunde.

    Heute hat die Tochter Geburtstag.

    Die Mutter ist froh, das es die Pfadfinder gibt,

    dort kann die Tochter heut etwas feiern, denn Geburtstag feiern zu Haus, das geht nicht. Morgen hat der Sohn Geburtstag. (15 Jahre). Auch er bekommt kein Geburtstagsfest ausgerichtet. Es ist so traurig, wie meine Freundin mit dem wenigen Geld kämpfen muss. Manchmal mag sie nicht mehr leben!

    Diese beiden Wissenschaftler haben für mich

    eines nicht: Intelligenz! Egal wie viel sie studiert haben.

    Was sie von sich gegeben haben ist menschenverachtend und entwürdigend.

    Diese elitäre Faulbrut gehört ausgehungert.

    Denn sie hat persönlich nie was mit den Menschen "vom Rand" zu tun; mit den "Sozies" und den "Assis". Sie pflegen zu diesen "bedauernswerten Geschöpfen" keine persönlichen Kontakte.

    (Denn da kann man nicht 'aufsteigen', es sind nicht die wichtigen 'elitären Beziehungen' um weiterzukommen!) Sie kriechen den Konzernbossen in den Allerwertesten.

    Lazarus liegt heute wie damals vor der Türe.

    Nur: Heute setzen ihm zwei "Wirtschaftswissenschaftler" eine Tarnkappe auf und behaupten, es gäbe ihn gar nicht.

    Dann fordern sie Lazarus auf, seine eigenen Geschwüre zu lecken, denn davon würde er satt.

  • B
    BADGIRLS_LILLY

    Danke z.B. Stephanie 04.09.2008 15:24 für den Hiweis dass völlig falsche, zu niedrige ÖPNV Preise angenommen wurden, auch Toby 04.09.2008 00:24. der treffend geschrieben hat:

     

    "20 Minuten Internet am Tag in der Stadtbibliothek. In einer Stadt mit 250000 Einwohnern (...) Unterstellen wir einmal, lächerliche 2% der Bevölkerung seien von ALG2 abhängig, also bei uns 4800 Personen. Unterstellen wir mal großzügig, es gebe in der Stadtbibliothek 15 funktionierende Internetplätze (das ist meiner Erfahrung nach hochgegriffen.) (...). Da muß die Bibliothek ja nur schlappe 120 Stunden am Tag geöffnet haben, während die Arbeitslosen Schlange stehen.

     

     

    Wie wär's mit 13,2 Euro netto Stundenlohn für Alle? Ausnahmslos! Auch Unternehmer werden als Angestellte ihres Betriebes behandelt. (Rentenversorgung, Gesundheitsversorgung, Schulbildung und Ausbildung kostenlos, Mieten werden entsprechend gesenkt). Ersparnisse oder Immobilien im Wert bis zu umgerechnet 132.000 Euro dürfen behalten werden, der Rest (inkl. Immobilien) wird beschlagnahmt und öffentlich demokratisch verwaltet. Das Ganze am besten gleich weltweit!

  • MW
    Michael Witkowski

    Wo bleibt der Artikel 1 Grundgesetz? Und die sozialen Rechte aus der Allgemeinenen Erklärung der Menschenrechte der UNO?

    Sie fallem dem Manchester- und Entwürdigungs-Kapitalismus zum Opfer, dessen Lobbyisten Merkel mit der CDU und den Bazis (CSU), Westerwelle mit der FDP, und die Agenda-2010-Lobbyisten Münte, Gasprom-Gerd-Schröder, "Problembär" Kurt Beck, "Seeheimer Kreis" + "Netzwerker" in der SPD , der Axel-Springer-Verlag (BLÖD) und ProSiebenSat.1 Media AG (Sat.!) und Wirtschaftswissenschaftler (TU CHEMNITZ ua.) sind.

     

     

    Die FDP - dem Selbstverstädnins nach eine Partei des Liberalismus -hat ein gestörtes Verhältnis zu den Menschenrechten- sie vertritt nicht alle Menaschenrechte: die sozialen und wirtschaftlichen Menschenrechte nur für ihre Lobbygruppe- die Wirtschaftselite , nicht dagegen für die Unterschicht und die unter der Armutsgrenze lebenden Menschen.

  • MK
    Markus Kurth

    Liebe Leserinnen und Leser der taz,

     

    Nach dem Lesen des Orginals des "Regelsatztraktats" kann ich nur sagen: Diesem Professor Thießen sollte man die Lehrbefugnis entziehen, weil er minimale wissenschaftliche Standards nicht nur nicht einhält, sondern gezielt die Reputation eines Universitätsprofessors nutzt, um falsche Angaben zu verbreiten. Es ist unglaublich: Die erhobenen Angaben zu den Verbrauchskosten, die angeblich den Lebensunterhalt sichern sollen, sind völlig frei erfunden. Stichprobenartige, eher zufällig aufgespürte Schnäppchen in Chemnitz haben mit einer seriösen, für bundesweite Maßstäbe tauglichen Bedarfserhebung nichts zu tun. Jeder überprüfbare Beleg fehlt. Wo man eine Hose, die für ein Vorstellungsgespräch taugt, für sensationelle 12 Euro kaufen können soll, soll mir dieser professorale Schnäppchenjäger mal bitte zeigen. Abgesehen davon ist es völlig abseitig, zu glauben, man könne ohne Telefon (auch ohne öffentliche Fernsprecher!) am kommunikativen Leben teilnehmen. Zumindest die Kosten für Telefonate im Rahmen der Arbeitssuche sollte dieser Uni-Sparfuchs doch einplanen, ist er doch ein Freund der "Selbsthilfe".

     

    Aber solche methodische Kritik, die man noch viel weiter führen könnte, geht dem staatlich besoldeten Wissenserfinder wohl am Unterleib vorbei. Dabei wäre selten so wenig Forschungsleistung nötig, um derartige Behauptungen zum Lebensnotwendigen zu widerlegen: Einfach versuchen, einen Monat von ALG II leben. Das würde reichen.

     

    Doch das dürfte zuviel für einen Hochschullehrer sein, der ja eigentlich Investmentbanking lehrt und daher auch im April 2008 im Interview mit der Süddeutschen Zeitung schon kernig dafür eingetreten ist, der Staat möge die ins Trudeln geratenen Banken vor der Finanzkrise bewahren.

  • N
    NachdenkenHilft

    Diese angebliche wissenschaftliche Studie kann doch nicht wirklich der ernst dieser beiden Herren sein!!!!!!

    Was ist ein Mensch in Deutschland eigentlich noch wert? Was ist die nächste Idee? Jeder bekommt kostenlos Wasser und Brot und eine Wohnzelle zur Verfügung gestellt????? Das ist kein Sozialstaat mehr, diese Ideen verachten den Menschen an sich.

     

    1 EUR im Monat für Freizeit und Kultur???? Das ist doch aberwitzig. Dieses Geld kann man dann ein Jahr lang sparen um ein bis zweimal im Jahr das Kino zu besuchen. Zoos, Schwimmbäder, Museen, Veranstaltungen??? Brauchen Hartz IV Empfänger nicht?!?! Wenn ich so etwas lese, packt mich eine Wut! Versuchen Sie einmal von 345 EUR im Monat zu leben!

    Wessen Leben sich tagaus tagein nur darum dreht, welche Discounter-Angebote eingekauft werden dürfen, damit das Geld reicht, wenn sich ein Speiseplan nur noch danach dreht, was heute bei Plus oder Penny im Angebot ist, wenn in Zukunft die Heizung aus bleiben soll, wie es bereits einige Politiker gefordert haben, weil die Heizkosten zu teuer seien. Wo kommen wir damit hin?

    Jeder Mensch hat das Recht auf Menschenwürde. Und dies ist bei 345 EUR Regelsatz genausowenig gegeben wie bei irrsinnigen Ansätzen von 125 EUR oder sonstigen aberwitzigen Werten.

     

    Dass Leistungsmissbrauch ganz klar bekämpft werden muss - und zwar mit legalen Mitteln - ist genauso klar. Doch man kann nicht auf Kosten aller gerecht schaffenden Menschen alle über einen Kamm scheren.

  • T
    Thorsten

    Es lohnt sich in der Tat diese Arbeit zu lesen.

     

    "... Dadurch soll im zweiten Fall die Teilhabe am soziokulturellen Leben auch insoweit berücksichtigt werden, als die Empfänger der sozialen Mindestsicherung nicht nur die Güter konsumieren, die in der Gesellschaft üblich sind, sondern auch dort einkaufen können, wo die Waren üblicherweise eingekauft werden."

     

    Was soll das bitte schön bedeuten?

     

    "Die Differenzen zwischen Maximumsatz und Regelsatz betragen [..] 53 Euro bzw. 16% des Regelsatzes. Das ist nicht "nichts", aber auch keine allzu große Differenz."

     

    Hääää???

     

    "... Diese "üppige" Ausstattung des Regelsatzes mit Geld für Nahrungsmittel ist mit den Zielen der Sozialhilfe insoweit nicht erklärbar und bedarf einer gesonderten Begründung (s. hierzu unten Abschnitt 7)."

     

    Na auf die bin ich mal gespannt. (Es geht um 138€ pro Monat!)

     

    "Ebenfalls könnten weniger rational handelnde Wirtschaftssubjekte die systematische Suche nach dem günstigsten Preis unterlassen."

     

    Dazu fällt mir leider nichts ein.

     

    "Wenn der Regelsatz, wie derzeit der Fall, bei Lebensmitteln das Existenzminimum um 100% übersteigt, wird deutlich, dass die Methode der pauschalen Anhebung der Zahlungen zur Lösung der genannten Probleme hier offenbar die vernünftige Grenze überschritten hat."

     

    Hier wird unterstellt, dass das Model der Autoren richtig ist...

     

    "Internetkaffee"

     

    Ok, jetzt wird es kleinlich...

     

    Wo gibt es denn Kino für 1,50€, Zoo für 2,50€, Schwimmbad für 1,00€???

  • MS
    Markus Schmidt

    Die Chemnitzer Studie

    http://www.freiepresse.de/FILES/SERVICE/Soziale_Mindestsicherung_2008_komplett.pdf

    wird ihren selbstgesetzen Ansprüchen leider nicht gerecht.

     

    Darin heißt es, die derzeitige Ermittlung von Geldleistungen "erscheint vielen aber untransparent". Und weil Thießen und Fischer das Bedürfnis gehabt hätten endlich mal mal "neu zu bestimmen", hätten sie die "Einkommen- und Verbrauchsstichprobe", die WHO-Ernährungsempfehlungen usw. usf. herangezogen.

     

    Bloß steht im Grundgesetz, in der Erklärung der Menschenrechte oder im Sozialgesetzbuch, die Thießen und Fischer als Ausgangspunkt ihrer Berechnung genommen haben, nichts von WHO, EVS usw. drin.

    Das heißt, diese Auswahl der Institutionen ist willkürlich.

    Genauso hätten Thießen und Fischer auch den Guide Michelin als Referenz für Ernährungsfragen heranziehen können.

     

    Wenn Thießen und Fischer wirkliche Wissenschaftler wären, hätten sie eine Methodik gewählt, die am Ende ihres Artikels angeklungen ist. Da ist von Befragungen ihrer Studenten die Rede (S. 29).

     

    Sie hätten ihre Studenten in Gruppen einteilen können und ihnen verschieden große Warenkörbe zur Verfügung stellen können. Und nach ein paar Monaten die verschiedenen Gruppen fragen können wie sie so über die Menschenwürde denken.

  • MS
    Markus Schmidt

    Ich finde die Wirtschaftswissenschaftler sind nicht konsequent genug.

    Den Hartzern sollte alles Geld gestrichen werden.

    Im Gegenzug darf dann nichts mehr was kosten. Dann kriegen doch alle was sie wollen.

     

    Schließlich schreiben die Chemnitzer:

    "Ein Leben in Würde hängt weniger von Geldleistungen ab als von der Möglichkeit, zu arbeiten, sich einzusetzen, die Chance zu bekommen, etwas leisten zu können, um anerkannt zu

    werden."

     

    Also weg mit dem Geld, weil das für die Menschenwürde relativ nachrangig ist.

    Und die "Möglichkeit, zu arbeiten" - wer´s braucht, meinentwegen.

  • B
    Bockerer

    Nur ein weiterer Baustein zum Entstehen einer revolutionären Situation ? Nicht mit meinen Deutschen .

  • Y
    Yadgar

    Was für ein abstruses ökonomistisches Menschenbild in dieser Studie - eine derartiges Maß an Disziplin in der Lebensführung, wie es erforderlich wäre, um mit 132 Euro im Monat in Deutschland zu überleben, dürfte selbst in Klöstern die Ausnahme sein. Einem 132-Euro-Hartzer dürfte nie, aber auch wirklich NIE irgendein Gegenstand durch Fahrlässigkeit kaputt gehen, er dürfte niemals krank werden, niemals schlecht schlafen und müsste gleichzeitig (mit 2 Euro im Monat!) ständig einen aktuellen Überblick über die billigsten Preise für Artikel des täglichen Bedarfs haben.

     

    Ein Wesen mit diesen Fähigkeiten wäre kein real existierender Mensch mit all seinen Eigenarten und Unzulänglichkeiten, sondern eine seelenlose Überlebensmaschine!

     

    Als ehemaliger Soziologiestudent kenne ich die intellektuelle Versuchung, die von der Vorstellung des Menschen als "rationalem Nutzenmaximierer" (wie sie gerne in Vorlesungen zur Mikrosoziologie gelehrt wird) ausgeht - alles erscheint dann so einfach quantifizierbar, alle individuellen, gesellschaftlichen und politischen Probleme reduzieren sich auf mathematische Gleichungen. Leider ist die Wirklichkeit des menschlichen Lebens unvergleichlich viel komplizierter...

  • S
    Stephanie

    Die Journalisten hätten die Studie erstmal lesen sollen, bevor sie diese unters Volk bringen.

     

    Dann wäre zuerst einmal aufgefallen, dass Herr Thießen Professor für Finanzwirtschaft ist, Experte für Investment-Banking. Kein Volkswirtschaftler, kein Soziologe, kein Ernährungswissenschaftler. Das ist absolut nicht sein Fachgebiet

     

    Dementsprechend fällt die Studie nämlich auch aus. Die ganzen angesetzten Zahlen und Vorstellungen stimmen absolut nicht mit der Realität überein. Das kann ich gut Beurteilen, da ich in Chemnitz wohne.

    Als Beispiel die Angabe Ausgaben für Verkehr - da ist ein Jahresnetzticket für 23€ monatlich vorgesehen. Das günstigste Monatsticket kostet in Chemnitz im Abo schon 36,20€

     

    Fazit, die ganze Studie gehört in den Müll und die Verantwortlichen wegen unwissenschaftlichem Verhalten gerügt.

  • KE
    Kurt Eisenhauer

    Also die kurze geschichtliche Einbettung der Sozialhilfe mit seiner positiven Bezugnahme auf Karl der Grossen ist wirklich Realsatire.

     

    "Unterstellt wird darüber hinaus eine Freizeitgestaltung in Form von Gesprächen, Spaziergängen, Nutzung von Parks und öffentlichen Festen" (S.9) Großartige Gesellschaftsanalyse.

     

    Als Mitglied des Arbeitskreises Junge Außenpolitik der Konrad-Adenauer-Stiftung ist Herr Fischer auf jeden Fall ein Perspektivkader für die CDU.

    http://www.kas.de/wf/de/71.3788/

    Noch fragen wohin die Reise gehen wird?

  • RR
    Robert Risack

    Offensichtlich kann man in Chemnitz günstiger leben als z.B. in München. Also sollte man auch alle Hartz IV-Empfänger dazu zwingen, dorthin zu ziehen wo das Leben am günstigsten ist: Chemnitz wird zentrale Anlaufstelle für alle. Hörsäle wird man dann aber umfunktionieren müssen.

  • T
    Tristan

    Mich wundert es, woher diese Verwirrung kommt. Ich frage mich nicht danach wo das ganze noch hinführen soll, ich frage mich eigentlich nur, wann der Pöbel erwacht.

    Sinn und Zweck der Sache ist es natürlich, den Niedriglohnbereich stärker auszuweiten und die Löhne noch weiter zu senken. Das ist der Wunsch der Lobbyisten.

    Doch was geschieht eigentlich mit den vielen Leuten, die zum Leben zu wenig haben und zum sterben zu viel? oder besser gesagt: Was geschieht mit den vielen Menschen die durch geschickt geführte Probaganda als der Abschaum der Menschheit degradiert werden?

    Einige möchten dass Militär auch im Inland eingesetzt wird. Das ist auch schon bald notwendig, denn anders wird man die Masse der Verlierer nicht mehr unterwerfen können.

    Aber ich frage mich trotzdem: Was um alles in der Welt hat Deutschland mit den vielen 'Schmarotzern' vor????? Und in einem Punkt können wir uns alle sicher sein: Sie haben etwas vor!!!!

    Ich habe sehr große Angst vor der Antwort auf diese eine Frage.

     

    (:'-(

     

    Auf jeden Fall sind nicht nur die da oben Schuld. Wir alle machen uns durch unsere Passivität oder Mithetzerei schuldig!!

  • HD
    hettie duetsch

    Weshalb wundert mich nicht das solche Wünsche aus dem Osten der Republik kommen. Hier hat man Marx und den brutalen Kapitalismus gelernt und gelehrt. Leider nur bis zu Band 3! Denn sonst wüssten diese arroganten Ökonomen was beim totalen Kapitalismus rauskommt.

    Auch der Kapitalismus braucht soziale Strukturen und Fluktuation. Ohne Volk geht nämlich gar nichts. Der Futterneid und Habenneid kommt nicht vom Präkariat, sondern von den selbsternannten Eliten. Siehe Bild. Den Hartz IV Empfänger der seinen Wohnsitz in Deutschland hat und von 351.-€ wenn er sie denn kpl. behalten kann von Tennerifa nach Deutschland pendeln kann und dann auch noch in Tennerifa wohnen und essen kann den muß mir Bild erst mal zeigen. Denn den Wohnsitz in Deutschland muß er vorweisen können um Hartz IV zu erhalten und nur von 352.-€ kann so kein Mensch leben. Das ist einfach unverschämte Presseverleumdung von Millionen-ALG II Empfängern und dann noch solche völlig abgehobenen Wirtschaftsleute, passt alles zum Wahlkampf. Wem nutzen diese Kampagnen?

  • F
    F.d.K'89

    Es mag sein, dass man nach dem Aspekt der "physischen Existenzsicherung" und der "Teilhabe am kulturellen Leben" auf nur Hundert Euro und paar Zerquetschte kommt. Die zwei Ökonomen haben jedoch einen ganz wichtigen Aspekt vergessen und zwar die Menschenwürde. Und wenn es nach der geht, dann ist der bisherige HartzIV-Regelsatz zu niedrig.

  • C
    Christoph

    Für alle die, die Studie im Orginal lesen wollen:

     

    Komplett:

    http://www.freiepresse.de/FILES/SERVICE/Soziale_Mindestsicherung_2008_komplett.pdf

     

    Kurzfassung:

    http://www.freiepresse.de/FILES/SERVICE/Soziale_Mindestsicherung_2008_ZusFas.pdf

     

    Ansonsten kann ich mich nur den Leuten anschließen, die der Studie handwerkliche (falsche Preisgrundlagen) und moralische (falsche Bedarfsannahmen) vorwerfen.

     

    Der gröbste Fehler ist allerdings die Grundannahme der Studie einen Vollerwerbsfähigen Single Mann (der nur nicht arbeiten will) als Grundlage zu nehmen.

  • DZ
    Dierck Ziegler

    Das ist wieder einmal typisch, finanziell gut gesettete, sog. Wissenschaftler rechnen uns vor mit wie viel Geld wir auskommen müssen. Dabei sollte es endlich ein Basiseinkommen für alle geben, ohne Zwang und Repressalien. Wer dann dazu verdienen will soll dies, bis zu einer gewissen Obergrenze tun.

    Mit bösen Grüßen

    Dierck Ziegler

  • BW
    bernhard wagner

    Wenn der Unterschied zwischen ALG Regelsatz und niedrigen Einkommen so gering ist, wie manche behaupten, wieso wird dann nicht, z. B, gefordert, die niedrigen Einkommen stärker an den Durchschnitt anzunähern?! also anzuheben?!

     

    (und auch umgekehrt: die hohen Einkommen nach unten (!) an den Durchschnitt anzunähern (?) ...

     

    ganz zu schweigen von den ganz hohen "Einkommen" der Multimillionärs- und Multimilliardärs-Cliquen, die ja die eigentlichen Profiteure des Bankgeheimnisses sind und die Bezeichnung "Sozialschmarotzer" am ehesten verdienen, eigtl. mindestens auch alle, die mehr als das doppelte des Durchschnittseinkommens haben - arbeiten die denn doppelt oder 3x oder ... 1000x so 'hart', dass dies als 'Entschädigung' gerechtfertigt wäre (???) - oder haben sie doppelt oder 3x oder ... 1000x so teuere humane Grundbedürfnisse(???).

  • T
    Thilo

    Das ist ein Beispiel von gekauften "Wissenschaftlern". Menschen, die weder von Demokratie, noch Menschenwürde etwas verstehen oder halten. Das Geld der Lobby muss stimmen. Dann schreiben sie eine "gewünschte" Studie. Dies leider im Rahmen einer öffentlich-rechtlichen Einrichtung. Dass sie mit solchen Vorschlägen-sollten sie realisiert werden- Menschen entrechten und sie praktisch als Geisel nehmen, sehen sie nicht. Dafür reicht ihr Verstand nicht aus. Oder ihre Augen sind kapitalgedeckt. So ein Schwachsinn hat eigentlich keine Stellungnahme verdient. Bleibt zu hoffen, dass anders Denkende solchen kalten geldgierigen Lobbyisten in stattlichen Einrichtungen ihre klare Meinung sagen.

  • A
    anneliese

    tja, da fiel mir eigentlich nur ein, was meine ehemalige kollegin aus dem bereich der flüchtlingssozialberatung vor nun etwa 6-7 jahren mal sagte: an denen, mit ihrem barsatz von damals glaube ich etwa 48 euro monatlich (oder waren das noch dm? ich weiß es nicht mehr genau) plus zugewiesener mucht-bude in einem flüchtlingswohnheim plus lebensmittelpaket, auskommen mußten, soll ausprobiert werden, wie weit man mit menschen gehen kann. und das wird später auch mit anderen praktiziert werden.

     

    ich habe ihr damals nicht geglaubt, weil ich es für ungeheuerlich hielt. heute gibt es schon hartz iv und andere ungeheuerlichkeiten. und nun diese studie. was soll man dazu noch sagen?

     

    die wohnheimplätze übrigens wurden mit ca. 30 euro pro person pro tag vom amt bezahlt. jeder kann sich ausrechnen, was das für eine "miete" für den wohnheimbesitzer bedeutete, bei einem wohnstandart, der an der ekligkeitsgrenze war.

     

    und die lebensmittelpakete haben wir damals mal analysiert. in denen waren oft abgelaufene und teils auch verschimmelte lebensmittel. obst udn gemüse so gut wie gar nicht. nur ab und zu mal eine halb vergammelte banane oder so etwas.

     

    tja, udn wie sollen die menschen da arbeitsfähig bleiben, um wieder einen job zu finden, mit dem sie sich selbst erhalten können? oder geht es darum inzwischen gar nicht mehr? daran zu denken, mag ich auch heute nicht.

     

    im übrigen bin ich heute auch selbst arbeitslos. denn die sozialarbeit in dem bereich migranten ist mittlerweile selbst so prekär. und da wundert man sich, was es da in dem bereich für entwicklungen gibt, vor allem in den großstädten?

     

    na ja, sollen sie. irgendwann werden sie schon merken, daß die bevölkerung ihnen nicht mehr folgt. und jeder sich seinen eigenen weg sucht, jenseits dieser (un)sozialgesetzgebung. weils anders eben nicht mehr geht. aber dann werden sie sich erst recht aufregen. so was nennt man kriminalisierung. und, na ja, das müßte eigentlich nicht sein. es ginge auch ganz anders. aber da müßte schon auch die wissenschaft gewillt sein, an solchen studien mitzuwirken, wie man einen anderen arbeitsbegriff findet zb., an dem möglichst alle partizipieren, die auch gewillt sind zu arbeiten. und die paar, die es nicht wollen, na ja, die wirds schließlich immer geben. aber die, die arbeiten wollen, die sollte man nicht so ausgrenzen und aushungern. das ist ein armutszeugnis. im wahrsten sinne des wortes.

  • D
    der_zufriedene

    Kann es sein, dass die Profs an den Unis auch von Steuergeldern bezahlt werden - und dies garnicht so schlecht...Und dann dürfen diese Herren noch mit unnseren Steuergeldern solche Studien durchführen...

    Und wenn ich lese, natrülich sind die Sätze bei ALGII gegenüber einer Friseurin oder einer Verkäuferin zu hoch, dann halte ich entgegen, die Vergütung bei den genannten Berufen ist einfach zu niedrig, nicht der ALGII-Satz zu hoch...Wieviel Leute kenne ich, die sich einen feixen, wenn Sie für 10€ die Haare geschnitten bekommen...Dort schreit keiner auf oder hinterfragt, wie kann dieser Laden seine Angestellten bezahlen...Für mich also alles verlogen!!! Mich würde ein Praxistest über 6 Monate durch die beiden schlauen Profs interessieren...Ob Sie dann immernoch der selben Meinung sind..!? P.S. Ein Tischlermeister (54 Jahre) war 25 Jahre selbstständiger Unternehmer mit zwischenzeitlich 10 Angestellten...Leider musste er sein Geschäft aufgeben und nun wird er von 30Jährigen Angestellten die bisher noch nie eigenes Risiko eingegangen sind als SOZIAL-SCHMAROTZER bezeichnet...Das stinkt mir gewaltig!!!

  • P
    plasmabildschirm

    wer sich zu recht beklagt, dass etwa eine festangestellte frisöse weniger geld im monat zur verfügung hat, als ein hartz-IV empfänger darf daraus aber nicht den falschen schluss ziehen, nun müsse man eben die hartz-IV beträge kürzen um wieder einen 'gerechten abstand' herzustellen.

    der skandal sind doch die viel zu niedrigen löhne, die müssen erhöht werden

  • O
    Olly

    Zahlt jedem der hier lebenden Menschen 800 Euro pauschal als Starthilfe.

    Macht bei ca. 80 Millionen 64 Milliarden Euro.

    Diejenigen welche weiterarbeiten wollen werden das tun und haben unversteuertes Geld zur freien Verfügung. Und diejenigen welche glauben juchu ich mach mir n Lenz denen sei gesagt: Ihr müßt davon eure Krankenkasse noch zahlen, Rente finanzieren, Strom etc.

    Alle Schulabgänger welche keine Ausbildung oder ähnliches haben sollten generell 3jährige staatliche Schulungzentren besuchen müssen um Respekt zu lernen und nicht nur davon zu rappen. ;)

  • H4
    hartz 4 frau, 50

    diese berechnungen sind aber ohne heizungs-strom- und internet kosten berechnet, bzw. telefon, oder soll man nur noch in die röhre zum fenster raus klotzen?

  • DW
    die Wahrheit

    Durch Hartz IV sind die Durchschnittslöhne schon um 200,- € pro Monat gesunken. Dabei stiegen die Löhne der Großverdiener um 15 %. Das heißt, dass die Geringverdiener noch größere Einschnitte hatten. Jeder, der eine weitere Absenkung von Hartz IV möchte, wird auch die niedrigeren Löhne weiter senken. Das sollte jeder, der für viel Arbeit wenig verdient, bedenken, wenn er sich dieser asozialen Forderung einiger von der Wirtschaft bezahlter Provokateure anschließt.

    Lasst doch die "Studien"-ersteller mal von 132,- € leben. Und nach einem Jahr müssen die Erben die Beerdigung zahlen.

  • H
    Haferkorn

    Für mich stellt sich erst einmal die Frage, wer diese Studie beauftragte, d.h. welche Interessen damit vertreten werden sollen. Die der Arbeitslosen ja wohl offensichtlich nicht!

    Bekanntlich sucht ja der CDU-geführte Staat nach Gründen, das Arbeitslosengeld II nicht erhöhen zu müssen. Wenn man schon von Beamten der Arbeitsagenturen über CDU-Pläne hört, den Regelsatz nach der Bundestageswahl 2009 auf 330 EUR abzusenken, kann man sich denken, wer dahinter steckt.

    Fazit der Studie, 30 Seiten mit teilweise realistischen Ansätzen, allerdings mit manipulierten Zahlen (wo gibt es z.B. 1 kg Brot für 50-70 Cent bzw. 1 kg Kartoffeln für 37-38 Cent???) und unter Vergessen jeglicher Menschlichkeit: Die ALG II-Empfänger saufen und qualmen zu viel und verprassen Ihr Geld!

    Die Darstellungen, von einem Professor der TU Chemnitz scheinwissenschaftlich zusammengestellt, grenzen nach meinem Empfinden an Volksverhetzung.

    Übrigens: in den maximalen 278 EUR, die er für einen ALG II-Empfänger für angemessen hält, fehlen natürlich u.a. die Zuzahlungen im Gesundheitswesen, der Blumenstrauß für das Elterngrab, Rentenvorsorgebeträge und angemessene Strom-, Internet- und Gaskosten.

    Vielleicht sollte Professor Thießen mal einen Monat nach diesen Sätzen zu leben versuchen, statt Standpunkte des Neoliberalismus ohne menschliche Regung zu verteidigen. Vielleicht sollte er auch einmal über die moralische Verantwortlichkeit von Wissenschaftlern nachdenken.

  • G
    Gerd

    Ich wollte dem Link fuer die vollstaendige Studie folgen, um sie erstmal selbst zu lesen. (von Mattis: www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl4//interessantes/Soziale_Mindestsiche)

     

    Sie ist aber nicht mehr im Netz einsehbar. Meine telefonische Nachfrage ergab, dass sie bald wieder online gestellt werden soll. Allerdings muss zuerst was am Text geaendert werden, wobei die Gesamtaussage erhalten werden wird.

  • T
    thomi

    das Sein bestimmt das Bewusstsein...

  • FL
    Fokko Leiner

    Ich selbst arbeite seit ich aus der Schule bin ca 12 Jahre, aber Leuten die solche Aussagen machen würd ich gern mal die Fresse polieren.

    Die möcht ich mal sehen, wo sie für 1 Euro im Monat Unterhaltung bekommen.

    Realitätsfremd nenn ich das.

     

    Wie sollen Harz4 Empfänger den da wieder rauskommen!

    Sollen die dann alle zur Tafel gehen, oder was?

  • S
    scotty

    Wie könnte man noch besser, zu einer nun schon längst fälligen Revolution aufrufen?... Aber Geduld, so wirds schon klappen!

  • N
    Nina

    Unglaublich ist diese Studie allerdings. Unglaublich ist aber auch die Situation meiner NAchbarn:

    Nachbar 1: Familie 5Köpfig, alle Hartz4/ALG2, Cousin leitet pro forma den Kiosk, in dem alle arbeiten, und der 1,50 für eine Flasche Bier nimmt. Papa trägt schonmal n Stapel 50er ins Wettbüro.

    Nachbar 2: Alleinerziehende Mutter, ehemals Studentin, jetzt Hartz 4, das sie nicht beantragen kann wenn sie weiter studiert hätte - musste daher also ihre Ausbildung abbrechen. Kind hochallergisch, braucht Bio-Essen ohne Gluten und sowas, zahlt keine Kasse. Traut sich nicht einmal n neuen Schrank zu beantragen, weil ihre Eltern sie erzogen haben, das sojemand dann ein "Sozialschmarotzer" sei.

     

    Das Problem bei der gesamten Diskussion um hartz4 und den Sozialstaat ist doch, das keiner mehr Vertrauen in ihn hat. Die einen haben Angst vor Armut und behalten deswegen Jobs die sie hassen, in denen sie schlecht behandelt und bezahlt werden, nur damit sie nicht bei einer Kündigung in die Armutsspirale geraten. Die anderen sind von denen genervt, die das System ausnutzen und sehen daher nur noch rauchende Hartz4-Mütter und Mercedes-Fahrende Hartz4-Abzocker. So richtig gut findet es aber keiner mehr.

     

    Natürlich kann man vom Hartz 4-Satz nicht leben, wird der aber erhöht, steht morgen wieder in der Bild-Zeitung: "Hartz4-Junkie lässt Kind verwahrlosen".

     

    Jede Gemeinde kann selbst etwas dafür tun, das es an bestimmten Stellen besser läuft, zB kostenlose Museenbsuche und Bibliotheksnutzungen anbieten, oder vor der Schulzeit "Gutscheine" für Schulmaterial" verteilen.

  • Z
    zodiac

    Selten so gelacht. So einen Mist können auch immer nur Leute vertreten, die selbst nicht von ihren Ideen betroffen sind. Ich dachte immer, Wissenschaft soll der Gesellschaft dienlich sein. Hoffentlich gibt den Beiden keiner Geld für weitere "Studien".

  • M
    Mattis

    Die "sozialen Mindestsicherung" soll ein menschenwürdiges Leben oberhalb des Existenzminimums sichern, was allerdings wegen der geringen Höhe oft nicht möglich ist, insbesondere für Familien mit Kindern und Alleinerziehende.

     

    Die Ziele der "sozialen Mindestsicherung" mit Hartz IV, sind eben nicht das physische Existenzminimum, denn dann könnte man auch Leistungen für Bedürftige (Suppenküchen, Berliner Tafel etc.) mit hineinkalkulieren (d.h. die Kosten noch weiter reduzieren).

     

    Die Diskussion um die Studie macht deutlich, dass

    konträre Vorstellungen und Interessen aufeinanede prallen, die sich kaum auflösen lassen. Allerdings, wenn man den Autoren glauben schenken darf, ist die Höhe des Regelsatzes nicht mit den Argumenten des Existenzminimums und der sozialen Mindestsicherung zu begründen...

     

    Zitat aus der Studie:

     

    "Es fragt sich, warum der den Bedürftigen gewährte Regelsatz so viel höher ist als die

    aufgrund der formulierten Ziele gerechtfertigten Beträge? Unsere Studie gibt Hinweise

    darauf, dass die formulierten Ziele der sozialen Mindestsicherung nicht wirklich beachtet

    werden. Man orientiert sich vielmehr bei der Festlegung des Regelsatzes an den Einkommen

    der allgemeinen Bevölkerung und legt die Regelsätze so fest, dass die Hilfeempfänger nicht

    weit darunter liegen. Ein solches Verfahren ist mit den festgesetzten Zielen der sozialen

    Mindestsicherung nicht vereinbar."

     

    Quelle: http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl4//interessantes/Soziale_Mindestsicherung_2008_ZusFas.pdf

  • F
    FYA

    Hallo?

    Nur Hartzler am kommentieren oder was!?

    Ich bin auch stark dafür, die Bezüge für Hartz IV- Empfängern zu kürzen.

    Ich habe einen 40-Stunden-Job von dem ich mir meine Wohnung, den Einkauf und hier und da mal nen Film, n Album oder sonstige Kleinigkeiten (Kinobesuch etc.) leisten kann.

    Ein Hartz-IV Empfänger kann sich auch mal nen Film oder irgendwas kleines leisten. Mit welcher Berechtigung? Mir geht es hier nicht um Leute die Jahrelang arbeiten gegangen sind und dann aufgrund von "äußeren Umständen" (Die Wirtschaft ist ein Arschloch!) arbeitslos wurden und nun aufgrund von unfähigen oder unmotivierten "Vermittlern" bei den Agenturen nicht wieder ins Berufsleben zurück können.

    Mir geht es hier um die ganzen (jungen) Schnorrer, die sich ein schönes leben auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung machen. Und das ist wahrscheinlich der großteil der Hartz-IV Empfänger.

    Einer meiner Bekannten bezieht Hartz-IV, er hat Frau und Kind und wird ab und zu ma zu nem Ein-Euro-Job verdonnert, den er dann mit Krankschreibungen versucht zu umgehen. Er selbst sagt, er muss ja nicht arbeiten gehen und rechnet mir vor, dass er vom Staat ca. 100,-€ weniger bekommt, als ich in Vollzeit netto verdiene (natürlich mit Kindergeld). Aber hätte ich jetzt noch ein Kind, würden mir diese 154,-€ auch nich helfen, bräuchte ja ne größere Wohnung.

    Mein Bekannter sagt selbst, dass er solange nicht wieder arbeiten gehen will, bis es einen deutlichen Unterschied zwischen seinem zu erwartendem Gehalt und den Leistungen des Staates gibt. Er selbst hält die Sätze also für zu hoch.

    Ich weiß ja nicht wo die Kommentatoren so wohnen, aber ich komme aus Mittelhessen (teuer) und sogar hier geht's den Hartzlern (relativ) gut.

    132,-€ sind wirklich zu wenig, aber der derzeitige Satz ist zu hoch.

    Außerdem gibt es genug arbeit, die Leute sind sich einfach zu fein oder zu faul oder ruhen sich auf Ihren staatliche Bezügen aus. Muss man halt nen 800,-€ Job machen. Ach so, der verdienst bei so nem Job is ja nich so hoch wie die Leistungen die der Staat "anbietet". Tja, Satz runter.

  • SM
    Stan Marsh

    Verbeamtete Maulhuren als Büttel der Bonzen und des Kapitals.

    Bezahlt aus Steuermitteln.

    Getarnt als Wissenschaft.

  • I
    ich

    Und ob das reicht. Ich hab während meines Studiums von weniger gelebt (kein Bafög)!

    Es kann nicht sein, dass ein Frisör oder Verkäufer am Ende weniger Geld zur Verfügung steht als einem Sozialschmarotzer.

    Diese Ansicht ist zugegen genau so einseitig wie fast alle Kommentare hier.

  • A
    André

    Harz IV (ALG II) wird aus Steuermitteln und Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung bezahlt. Wir zahlen alle gleich doppelt für diesen Unsinn. Selbst Arbeitslose bezahlen das durch indirekte Steuern (Mehrwertsteuer). Ich frage mich, warum kein Intellektueller oder Schriftsteller sich darüber aufregt?

    Wir zahlen am Ende sogar alle für diese vermeidlichen Wissenschaftler, die dann gegen sattes Honorar Studien für Interessengruppen schreiben. Meine Neigung weiterhin ein System zu finanzieren, dass euthanasieartige Vorschläge gegen Langzeitarbeitslosigkeit hervorbringt, tendiert gegen Null. Diese inhumane Art wird auch nicht ohne Konsequenzen bleiben. Wenn Menschen so zu wertlosen Wesen degradiert werden können, dass selbst viele Hunde und Katzen in Deutschland besser leben, dann kommen bald Extremisten und machen diese Show richtig - 1933 Fortsetzung kommt noch.

  • A
    angie

    Dann werde ich denen vorführen, dass man es sich bei diesem Satz sogar noch leisten kann, Bomben zu bauen.

  • S
    stuffi

    traute idylle hier, wie ich lese. alle ziehen am gleichen strang.

    nur lässt keiner vermuten, dass er sich mit der studie beschäftigt hat. so bösartig ist sie dann nämlich auch nicht:

     

    4. Die Art und Weise, in der Sozialleistungen gewährt werden, könnte verbessert werden. Das formulierte Ziel „Hilfe zur Selbsthilfe“ wird nicht im möglichen Maß verfolgt.

     

    5. Ebenso wird das formulierte Ziel, in Würde zu leben, nicht erreicht. Ein Leben in Würde hängt weniger von Geldleistungen ab als von der Möglichkeit, zu arbeiten, sich einzusetzen, die Chance zu bekommen, etwas leisten zu können, um anerkannt zu werden. Eine auf Geldzahlungen beschränkte Hilfe wird diesem Ziel nicht gerecht. In einer unübersichtlicher werdenden Welt, in der viele den Arbeitsmarkt nicht mehr verstehen und sich nicht einbringen können, kann aus dem formulierten und aus dem Grundgesetz abgeleiteten Ziel, den Menschen Würde zu verschaffen, ein Anspruch auf Arbeit abgeleitet werden. Arbeit würde automatisch das Einkommen der Menschen anheben."

    (via: http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl4//interessantes/Soziale_Mindestsicherung_2008_ZusFas.pdf)

     

    ich bin auch gegen einen regelsatz von 132 euro. nur die kommentare hier sind teilweise ebenso unter aller würde. anstatt sich konstruktiv mit dem auseinanderzusetzen, wird geschimpft und ein stückweit das recht auf freie meinungsäußerung vergessen.

  • OO
    O. Ohanecian

    Es ist ungeheuerlich. Das taugt ja nichtmal mehr als Provokation, sondern ist eine wissenschaftliche Bankrotterklärung des betreffenden Instituts. Vielleicht sollte man die Autoren mal ein paar Monate von dem Regelsatz, den sie da so zynisch und menschenverachtend vorschlagen, leben lassen?

  • MS
    Markus Schmidt

    In einem scheinen die Wissenschaftlter aber recht zu haben: das Bonner Grundgesetz sieht nun einmal nicht viel mehr vor als das physische Existenzminimum. Von 68 Euro monatlich kann mensch sich in der BRD durchaus am Leben erhalten.

     

    So ist sie nun einmal, die hoch gelobte "freiheitlich demokratische Grundordnung".

     

    Die Chemnitzer haben doch nur analysiert, welchem System die Mehrheit der Ostler mit wehenden Fahnen in die Arme gelaufen ist.

  • EP
    E. P.

    Schon erstaunlich, dass derartige "wissenschaftl. Ergebnisse" im Stürmer"niveau" durch die Medien als "Studien" aufgewertet werden,; die ja "lediglich" darauf zielen, dass sich immer mehr MENSCHEN zu jedem "ökonomischen Preise" prostituieren müssen.

    Seit geraumer Zeit schon erodiert unsere Gesellschaft durch einen (unzivilisierten) Wirtschaftsfaschismus, und nun also soll es durch weitere "Anreize" noch "schmerzvoller" werden, wobei seit der unsägl. Arbeitsentwertung (durch rot-grüne Arbeitsmarkt"reformen) in den obersten Etagen der Unternehmen täglich wohl gleich mehrere Champagnerkorken knallen werden.

     

    Oder sind Typen wie jene aus Chemnitz lediglich Masochisten, die ihre schmerzhafte Veranlagung "teilen möchten"?

     

    Nein, sicher nicht. Was den Menschen seit dem Vollzug der Wirtschaftsprogrammatik (mittels Agenda 2010) widerfährt ist neben der menschenverachtenden Ausbeutung vor allem das alles durchdringende Experiment "Wie weit kann man mit der Ausbeutung ergo Umverteilung gehen - was lassen sich die Menschen gefallen?", wobei die Betroffenen zu Versuchskaninchen mutierten und Widerlinge wie die Chemnitzer das entspr. "Forschung"slabor sind.

     

    Das große Problem dabei:

    Nach der "Steilvorlage" DURCH eine "linke" Regierung können natürlich sämtliche Hemmungen fallen.

     

    Dass hierzu von der TAZ eine Plattform geboten wird ist dann schon sehr bedauerlich.

  • KS
    Kai "the spy"

    Mal wieder versuchen Leute, die nie von wenig Geld leben mussten, anderen vorzuschreiben, dass sie von noch weniger Geld leben sollen. 68,- Euro für Ernährung pro Monat? Preissteigerungen bei Lebensmitteln sind offenbar an diesen beiden Herren vollkommen vorbeigegangen. 1,- Euro für Unterhaltung pro Monat? Was soll das für Unterhaltung sein, wenn selbst ein Romanheftchen vom Kiosk teurer ist?! 2,- pro Tag für Kommunikation = 20 min. Internet in der Bibliothek? Ob da bedacht wurde, dass man ja auch mal telefonieren muss?!

     

    Leute, die so einen Dummfug fordern, sollten selbst mal auf so wenig Geld angewiesen sein! Und zwar nicht für eine begrenzte Zeit, wo sie vorher wissen, wann es vorbei ist, sondern wie alle Hartz-IV-Empfänger auf unbestimmte Zeit, ohne ein zeitliches Ziel vor Augen!

  • N
    Nobilitatis

    Allerdings sprechen die Autoren ein reales Problem an. Die Regelsätze sind nicht seriös kalkuliert.

    Am besten, die Autoren erstellen jetzt eine Studie über den Forschungsbedarf an sächsischen Universitäten.

  • D
    DSchüler

    In was für einer Welt leben bloß die Verfasser dieser Studie?! Wer so etwas fordert, sollte doch bitte selber mal ein halbes Jahr am sogenannten "physischen Existenzminimum" vorleben. Allein der Begriff suggeriert doch, dass es gerade mal darum gehen soll, nicht zu sterben. Leben bedeutet aber etwas anderes...

  • N
    Normalo

    Autoren,die Kapital aus der Armut schlagen wollen.

  • A
    Anonymous

    Bei dieser Höhe der Hart-IV Gelder ist es LOGISCH, auf die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zu VERZICHTEN, damit man persönlich Vorsorge leisten kann. Die Arbeitslosenversicherung ist RAUSGEWORFENES Geld.

    Mein Tipp an die Studienverbrecher: 3 Jahre konsequent von diesen Sätzen leben. Dies gilt auch für die Unterstützer dieser Studie....

  • OS
    Oskar Sauerteig

    Passend zur Stimmung. Mit den eingesparten Beträgen könnten z.B. die notleidenden Herren Ackermann, Zumwinkel und Co. unterstützt werden. Die tun schließlich was für dieses Land! Im Gegensatz zu den blöden Sozialschmarotzern, die z.B. als alleinerziehende Mutter nur faul auf der Haut liegen und ihre reichhaltige Stütze verprassen.

     

    Was ist das bloß für ein Land geworden?!

  • IK
    IhEgon Kratt

    Diese zwei Wissenschaftler sollen dann mal ein Jahr lang vorleben, wie sie von 132 € im Monat ihr Dasein fristen!

  • I
    IhLaskaro

    Schon toll, wie in Deutschland so Politik gemacht wird...

    Da wird einmal mehr mit der alten Holzhammer-Methode der Wahlkampf eingeläutet. Zuerst ein dämliches TV-Format, dass die Bild dann als unverschämte Wahrheit verkauft und nun noch eine Studie die beweist, dass es allein die Schwachen im Volke sind die irgendwie nicht mehr dazu gehören. Am Ende flogt dann wieder großes Staunen...die Wahlbeteiligung zu gering und die Linkspartei zu stark...wie das nur immer kommt?

  • CU
    Christian Ulmen

    Hey nich so ernst nehmen! Die Studie is in echt von Alexander von Eich gemacht!

    Mal ehrlich so einen extremen Klassenkampf von oben wird doch kein ansatzweise normal denkender Mensch betreiben!

    Wenn doch müsste man solche Menschen sofort auf die Strasse setzen oder sie für einen Euro im Monat als Hilfskräfte die sozialen Schäden ausgleichen lassen die ihr überhebliches dekadentes Weltbild verursacht. Wenn sie dann immer noch vom Kapitalismus/Neoliberalismus überzeugt sind sollten sie in irgendeine Krisenregion der Erde geschickt werden und hoffen das sich dort deutsche Rüstungsfirmen um sie kümmern....

  • JT
    Jürgen Tomas

    Eine Bekannte von mir besitzt einen Hund und sagte mir, dass sie rund 80 Euro für Hundefutter im Monat ausgäbe. Der Hartz IV Empfänger soll also mit 68 Euro seinen Lebensmittelbedarf decken.

    Ich kann nur sagen, dass die Würde des Hundes meiner Bekannten nicht angetastet ist.

  • U
    Udo

    Die Studie zeigt auf, dass man, wenn man das Existenzminimum als Grundlage für eine Berechung von ALG2 herannimmet, dass DANN wirklich weniger dabei herauskommt. Die Forderung liegt aber NICHT darin, das ALG2 zu senken, sondern um den Begriff "Existenzminimum" nachzudenken! Was bedeutet "Teilhabe an der Gesellschaft", das bedeutet eben neben dem physischen Überleben, was mit Wasser und Brot möglich wäre, eben ein psychisches Wohlbefinden zu gewährleisten, um Depressionen zu verhindern! Dieses psychische Wohlbefinden ist an Tätigkeiten gebunden, wie z.B. gut auszugehen, 'ne Bierchen in der Kneipe zu trinken, um Gesellschaft zu erleben! Die Frage bleibt, ob ALG2 als Alternative zum Leben angesehen werden, EIGENTLICH ist es als Notlösung gedacht, um eben WIRKLICH NUR physisch zu überleben, um eine psychische Teilhabe eben DURCH ARBEIT zu gewährleisten, wo man dann auch genug verdient, um sich das Bier in der Kneipe nicht nur zu kaufen, sondern auch zu leisten, weil man vorher dafür etwas geleistet hat.

  • JS
    Jack Salinger

    Mögen die Verfasser dieser Studie in völliger Armut verrotten.

  • IE
    Ihr eva

    .. so weit, so makaber; dass ihr euch überhaupt darauf einlasst, solchem Mist einen derart prominenten Aufmacher zu widmen,- und das auch noch ohne Details, Personalien, ... - dünne Suppe das - ein Schelm.. ofG eva

  • T
    TobyR

    Soso, 20 Minuten Internet am Tag in der Stadtbibliothek. In einer Stadt mit 250000 Einwohnern - so viele Einwohner hat meine schöne Heimatstadt auch etwa, genauer etwa 240000

    Unterstellen wir einmal, lächerliche 2% der Bevölkerung seien von ALG2 abhängig, also bei uns 4800 Personen. Unterstellen wir mal großzügig, es gebe in der Stadtbibliothek 15 funktionierende Internetplätze (das ist meiner Erfahrung nach hochgegriffen.)

    Na dann ist ja alles in Butter. Da muß die Bibliothek ja nur schlappe 120 Stunden am Tag geöffnet haben, während die Arbeitslosen Schlange stehen.

     

    Dieses kleine Rechenexempel sagt schon alles: Diese Fachvollidioten aus Chemnitz sind nicht nur aller Wahrscheinlichkeit von irgendwelchen Leuteschindervereinigungen gekauft, sondern auch noch frei von allem, was man im Allgemeinen als Verstand bezeichnet. Jemandem, der noch nicht mal über einen so rudimentären Intellekt verfügt, daß ihm obige Zusammenhänge bei seinen 20-Minuten-Internet-Rechnereien irgendwann in den Sinn kommen, der kann an einer Uni vielleicht als Pförtner (jaja, da sind wir auch mal gehässiger Oberschichtler) oder Rasenpfleger arbeiten, aber nicht als - man stelle sich das vor - Wissenschaftler.

  • JT
    Jakob Thomas

    Was sich hier so schamlos “Studie” nennt, ist ein Skandal und Armutszeugnis fuer das gesamte deutsche Universitaetswesen. Wenn sich jemand Professor (Doktor gar) nennen darf und gleichzeitig so einen Schwachsinn als wissenschaftliche Arbeit veroeffentlicht, dann liegt eindeutig irgendetwas ganz schwer im Argen.

    Herr Thiessen und sein Komplize Christian Fischer haben hier ein Theoriekonstrukt entwickelt, das sich in keinster Weise mit der Realitaet messen kann. Es basiert faktisch ausschliesslich auf der Anmassung der Verfasser einschaetzen zu koennen, welche Waren noetig sind, um eine “soziale Mindestsicherung” zu gewerleisten. Davon wurde dann abgeleitet welcher Regelsatz angemessen waere.

    In der Studie des Herrn Prof. Dr. Thiessen, der neben anderen lukrativen Taetigkeiten bei die Hoechst AG, Frankfurt und die Shell AG, Hamburg taetig ist, gibt es jedenfalls keinen Hinweis darauf, das hier ein Selbstversuch fuer die Zusammenstellung dieses Warenkorbes durchgefuehrt worden ist.

    Man kann also davon ausgehen, das aus dem Bauch heraus entschieden wurde.

     

    So hat zum Beispiel ein Sozialhilfeempfaenger mit dem ihm zur Verfuegung gestellten zwei Euro pro Monat fuer Kommunikation, rechnerisch Anspruch auf drei 55-Cent Briefmarken, Rest 35 Cent.

    Das Reicht dann gerade noch fuer 94 Sekunden Ortsgespaech in einer oeffentlichen Telefonzelle der Telekom.

     

    Und mit knapp ueber zwei Euro pro Tag fuer Lebensmittel, koennte nicht mal Thilo Sarrazin seinen sparsamen Kalorienbedarf decken.

     

    Das Gesamtwerk findet sich fuer Interessierte uebrigens hier:

     

    http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl4/interessantes/Soziale_Mindestsicherung_2008_ZusFas.pdf

  • V
    vic

    Diese Aufzählung der einzelnen Posten ist schlicht unglaublich. 68 Euro für Lebensmittel, 1 Euro für Freizeit und Kulturelles, etc...

  • M
    Michel

    0,6 % Missbrauch bei Hartz Fear, darin enthalten aber noch die Falschzahlungen die vom Amt verursacht wurden.

     

    Wieviel Geld wurde in marode Landesbanken versenkt, Kriegseinsätze, Subventionszahlungen, Steuerverschwendung, Reparationszahlungen, EU Geldgeschenke ?

     

    Macht nur so weiter und ein Gewitter wird aufziehen.

  • A
    askmewhy

    Einfach nur menschenverachtend...

  • WH
    Wolfgang Hörner

    Diese Leute haben natürlich nicht mehr alle Tassen im Schrank! Natürlich steht in der Verfassung: Die Bundesrepublik ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat. Diese Leute wissen nicht mehr, was sie vor lauter Arschkriecherei noch alles ausspucken sollen! In diesem Land herrschen die gleichen Leute, die aus lauter Gier Adolf Hitler mit Millionen unterstützt haben. Und HartzIV dient genau der gleichen Kapitalverwertungslogik wie der Bau der KZs.

  • PM
    Peter Maas

    So ein kleiner Artikel und so viele Fragen. Ist das Sommerloch noch nicht vorbei? Was heißt eigentlich "physische Existenzsicherung"? Ist das die Grenze, unter der man ins Gras beißt? Planen die Autoren, die Thesen ihrer Studie im Selbstversuch (mindestens 3 Monate unter ständiger unparteiischer Aufsicht) zu belegen? Ist die Berufsbezeichnung "Ökonom" gesetzlich geschützt? Brauchen Ökonomen öfter als der Normalbürger einen gesetzlichen Vormund?

  • SB
    Steffen Böhmer

    Sehr verschmähter Herr Thiessen,

     

    ich habe keine Ahnung von BWL oder ähnlichem, aber ich arbeite ehrenamtlich in einem Jugendhaus.

    Genau da vor Ort, wo es sich auf unerträgliche Weise zeigt, wie es Kindern ergeht deren Eltern HartzIV Empfänger sind. Ich weiß nicht wo sie herkommen, oder wie sie aufgewachsen sind, doch eines steht fest, "Sie sind kein Mensch, ja nicht mal ein Tier!

    Sie sind eine Maschine! Ein kühl funktionierender Apparat, der hin und wieder eine neue Berechnung ausspuckt. Armer Friedrich, du mußt eine grausame Kindheit gehabt haben. Keine Liebe, nur Disziplin, vielleicht war Dein Vater ja bei der SS, denn da wurde ja auch viel gerechnet.

    Sie rechnen und kalkulieren und lassen nebenher virtuelle Ghettos entstehen, die Morgen schon Realität sein können. Wahrscheinlich ist das ein Ersatz für Liebe und körperliche Nähe, die Ihnen wohl abhanden gekommen ist. Tja, Armer Friedrich, jetzt hast du soviel nachgedacht und alle hassen Dich.

    Ausser derjenigen deren Lebenslicht auch schon längst erloschen ist, bzw in Sparsame LED`s ausgetauscht wurde.

    Es gab auch mal eine Zeit, in der Politiker oder Wirtschaftskalkulatoren nach solcher Art von Berechnungen in Lebengefahr schwebten.

    Vergessen Sie das nicht, denn alles wird eines Tages auf einen zurück kommen.

    Ich für meinen Teil sende Ihnen viel Liebe und Licht und hoffe auf baldige Genesung!

  • A
    Ausgewandert

    132 Euro? Das erinnert mehr an eine Patenschaft für ein Kind in Afrika als ausreichend Geld zum überleben in einem der wohlhabendsten Länder der Welt.

  • GS
    Gerd Sandkuhl

    "Ökonomen wollen harte Einschnitte"

    Das ist nicht zu fassen. Als ob es nicht schon genug Probleme gäbe.Wer hat die "Wissenschaftler" denn gekauft? Da greifen Manager in die öffentlichen Taschen und geneghmigen sich Gehlter, die so scghwer wiegen, daß sie nur noch überwiesen werden können. Da vergreifen sich Politiker an öffentlichen Geldern und mischen bei Landesbanken mit. Da spekulieren Banken, auch Landesbanken mit weiterverkauften Immobiliendarlehen. Wenn´s schief geht, kommt der Steuerzahler dafür auf. Die, die es können verschieben Gelder nach Liechtestein oder sonst wohin. Es gibt einige 100 Krankenkassen die jetzt

    zeitlich genau abgesteimmt über zu hohe Arzeneimittelkosten stöhnen.

    Der Steuerzahler finanziert Flug- und Fahrdienste

    für VIPs und Machtinhaber. Polizeiaufgebote in bisher ungeahnten Größenordnungen schützen, daß einem Angst und Bange wird. Hat schon mal jemand zusammengezählt, was das alles kostet? Nar klar, wenn das alles weiter bezahlt werden will, sind Einschnitte nötig. Man bestelle sich ein Gefälligkeitsgutachten und schon geht die Sache über den Tisch. Die daraus entstehende Politikverdrossenheit treibt die Leute scharenweise zu den Extremisten. Dann brauchen

    die Politiker hinterher noch mehr Schutz.

    Aber so wie die Entwicklung voranschreitet, ist das Maß sicher bald voll, oder etwa nicht?

    Mir auf jeden Fall ist jetzt schon gabz flau.

    Es grüßt

    Gerd Sandkuhl

  • PJ
    Patrik Jacob

    Dieser Bericht lässt mich verwirrt zurück.

    Geht es um eine monetäre Definition von Existenzminimum oder ALG2 ?

    Wie auch immer... Obdachlose "existieren" auch für noch weniger als 132 Euro im Monat. Bloßes biologisches Existieren kann für Hartz-IV wohl nicht die Grundlage sein, oder doch?

    Wieviel Mitgefühl, Anstand und Sozialgefühl bringen wir noch auf? Mir wird kalt, wenn ich das lese. Wieviel Kontakt zu ihren Gefühlen haben die Leiter dieser Studie noch?

  • B
    Berthold

    Die von Sozialdemokraten und Grünen ausgehenden Hartz-IV-Gesetze wurden bereits bei ihrem Enstehen von christlichen Politikern über den Bundesrat massiv verschärft. Soll nunmehr im selben christlichen Geist "wissenschaftlich" nachgewiesen werden, dass 132 Euro pro Monat genügen? Was ein verbeamteter Professor der TU Chemnitz hier von sich gibt, klingt nach unwissenschaftlicher Dogmatik und widerwärtigstem Armenbashing.

     

    Aber die Christen gehen gegen Kranke, Schwache und Arbeitslose ja immer infam gespalten vor wie Folterknechte: Die christlichen Politiker spielen bad cop und fordern Härte, die christlichen Fürsorgeunternehmen nebst Pfaffen spielen good cop und heucheln salbungsvoll Mitgefühl mit den Opfern. Noch immer gehen viel zu viele Schafe in solche Fallen.

  • R
    RDetzer

    Natürlich kann man jemand der gar nichts mehr hat nachrechnen, daß er mit noch weniger auskommt. Woanders klappt das auch. Was hierzulande nicht klappt, ist die Wohlstandsschere; die klappt nicht mehr zu. Da alle an diesem System beteiligt sind, muß sich auch niemand beschweren. Gott will es so, und wir tun halt so. Was soll also die Aufregung, Aufregung bedeutet Streß. Wir müssen uns bemühen, und andere müssen sich bemühen. Manche nennen das Kapitalismus, andere behaupten wir befinden uns im Mittelalter. Ich sage, wir befinden uns in einem biblischen Packeselsystem. Hat noch jemand eine Idee.

  • V
    Vollbeschäftigter

    Ist doch klar! Die Löhne sind einfach noch zu hoch! Und damit die "faulen Arbeitslosen" nun endlich JEDE Arbeit annehmen muß der Regelsatz gesenkt werden, nachfolgend sinken dann auch die Löhne, aber dass kapiert der Michel nicht und wählt nächstes Jahr die Parteien, welche seit ca. 15 Jahren mehr Wachstum und Wohlstand versprechen wenn WIR nur den Gürtel enger schnallen. Deshalb geht es uns allen ja auch so gut, gelle?

  • HI
    Hartz IV Empfänger

    Veilleicht sollten diese Herren das mal selbst ausprobieren, bevor sie so einen Schwachsinn veröffentlichen. Die würden nicht mal eine Woche überleben. Aber das ist das halbe Problem: da sitzen hochbezahlte Dozenten und forschen, mit wie wenig Geld ein Hartz IV-Empfänger noch auskommen müßte/sollte/könnte. Abgesehen davon, daß deren 'Forschungs- bzw. Untersuchungsergebnisse' keinen Bezug zur Realität haben, sollten sie sich lieber den Kopf darüber zerbrechen, wie man die Menschen wieder aus Hartz IV herausbekommt. Durch Kürzung der eh schon äußerst knappen Stütze sicherlich nicht. Aber eine solche Studie erfordert natürlich wesentlich mehr Einsatz und ist lange nicht so 'öffentlichkeitswirksam'.

     

    ein Hartz IV Empfänger

    (nicht zu verwechseln mit Herrn Hartz, der ja auch der Empfänger verschiedener Zuwendungen war...)

  • M
    Marc

    Vielleicht hätten die Ökonomen auch an sich selbst testen sollen mit 132 € auszukommen bevor die so einen Schwachsinn abliefern.

  • H
    Helder

    Haha, 132 EUR monatlich. Nicht lange rumrechnen... einfach mal probieren. Würde in diesem Fall sogar über studieren gehen. Die Ökonomen, eine Gesellschaft ohne - undenkbar! Schön, dass es euch gibt.

  • BB
    B. Beck

    Ich bezweifle die Ernsthaftigkeit dieser Studie.

    Die Autoren glauben doch selbst nicht, dass man mit 68€ pro Monat ausreichend Lebensmittel beziehen kann, um nicht jeden Tag Nudeln mit Tomatensauce oder Reis mit Linsen essen zu müssen.Vielmehr vermute ich eine bewusste Provokation hinter dieser Studie,oder ich hoffe, dass es eine solche ist, um die politische Diskussion anzutreiben. Menschen die schuldlos Hartz IV bekommen, sollten doch nicht noch mehr aus der Gesellschaft, wohlgemerkt die "reiche und konsumierende Gesellschaft"(vermutlich sind die Autoren der Studie mit einem Jahresgehalt von 40000- 70000€ durchaus zufrieden)ausgeschlossen werden. Es stimmt mich traurig, wie ignorant und intolerant Akademiker sein können.Integration der Unterschicht sollte die neue Maxime lauten, nicht unterdrücken und noch mehr zu Leide leben...

    Diejenigen "Schmarotzer" sollte man belangen, durchaus auch mit härteren Mitteln als 1€ Jobs, aber wie sollte das kontrolliert werden?

  • JW
    Jörn Winzer

    Über diese "Studie" allein zu diskutieren, wäre m.E. Zeitverschwendung - bitterer scheint mir jedoch, welches Selbstverständnis als Wissenschaftler die Autoren einer solchen "Studie" haben müssen.

  • HI
    Hans im Glück

    Bitte vormachen und zwar über einen Zeitraum von mindestens 2-3 Jahren.

     

    Über die Einsparungen der Gehälter dieser Herren könnten dann andere wichtige soziale Dinge in unserer Gesellschaft finanziert werden.

     

    Das Ergebnis dieser Studie müsste eigentlich jeden

    Arbeitslosen zufrieden stellen und wäre ehrlich und auch annehmbar.

     

    Wie wärs Herr Senator S.

     

    Nur Mut, sie nehmen ab und gewinnen an Glaubwürdigkeit und den Schnäuzer dürfen Sie bei diesem Kalorienbedarf ruhig anbehalten. Von mir bekommen Sie noch ein paar selbstgestrickte Wollhandschuhe.

    Zeigen Sie´s den Arbeitslosen und beweisen Sie das Sie nicht nur ein rückratloser Phrasendrescher sind.

    Nur Mut!!

  • A
    anke

    Prof. Dr. Friedrich Thießen, Jahrgang 1957, Diplomvolkswirt, Studium in Köln, Frankfurt und den USA, Promotion an der Uni Köln, Habilitation an der Uni Frankfurt, Lehraufträge an der Uni Kiel und der European Business School in OestrichWinkel, Stipendien des DAAD und des Institute for Humane Studies in Washington, z.Zt. tätig in Chemnitz - was der Mann die Gesellschaft, in und von der er lebt, schon gekostet hat, möchte ich gar nicht wissen. Und wozu das alles? Damit er nachher hingehen kann und behaupten, Leute, die ihm und seinesgleichen mit ihren Steuern über viele Jahrzehnte ein komfortables Leben finanziert haben, hätten mit 132 Euro im Monat auszukommen, so bald die studierten Ökonomen dieser Welt ihre Dienste nicht mehr für nötig halten. Also ehrlich: Diese Art Weisheit hätten wir bestimmt auch sehr viel billiger haben können! Soll ich mal schätzen?

  • T
    Thomas

    Der Klassenkampf tobt. Leider nur von oben nach unten.

  • TR
    Tom Robert Rausch

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Der Regelsatz von 132,-ist politischer Blödsinn und praktisch weltfremd.Möglich wäre das, wenn genug Jobs zur Verfügung ständen um den Regelsatz aufzubessern.Das ist aber nicht der Fall.

    Von 68.-E monatlich leben zu können,ist völlig unrealistischer Nonsens.

    Der Mensch sollte ja auch noch was leisten können.

    Wie soll er das bei 68.-Nahrungsmittel im Monat?

     

    Der Vorschlag ist menschenverachtend und dumm.Die Krimminalität würde sich wesentlich erhöhen und der soziale Friede einer ruppigen Gesellschaftsordnung weichen. Waren die Herren schonmal in Ländern ohne soziales Netz? Die benötigen 5-6% Wachstum um einigermaßen ihre Arbeitslosigkeit im Griff zu halten.

     

    Sind die Leute, die diese Vorschläge machen über die Tragweite bewußt die dieser Nonsens verursachen würde?

  • WK
    Walter Kluck

    Den Wissenschaftlern der TU Chemnitz sollte Gelegenheit gegeben werden, unter den von ihnen für ausreichend bezeichneten Bedingungen ein viertel Jahr zu leben.

  • B
    Betroffener

    Mit der angedachten Leistung doch einfach mal ´nen Selbstversuch starten - diese "Schreibtischtäter" (Sesselfurzer konnte ich mir gerade noch verkneifen !), die wohl selber noch nie mit weniger als 1000,-/Monat als Taschengeld von ihren "wohlmögenden Altvorderen" auskommen mußten - exclusive Auto (BMW , Benz oder Audi)und Miete, Strom und Wasser, daneben wohl noch Bafög bezogen - weil eben diese "Altvoderen" offiziell nicht zahlungsfähig waren (so´n Steuerberater ist sein Geld manchmal doch wert, oder ?) - und spätestens nach 6 Monaten, wenn sie es ehrlich durchziehen, hat sich ihr Freundeskreis stark gelichtet, ihr Bekanntenkreis begonnen, sich aufzulösen, und die "Bank ihres Vertauens" räumt ihnen keinen Cent Dispo mehr ein.

    Was mich am meisten stört, ist diese verlogene Überheblichkeit, warum fordern sie nicht gleich eine Luxussteuer auf Atemluft, wer sie nicht bezahlen kann, bekommt keine mehr, und damit hat sich das Problem schnell erledigt.

    Mit unfreundlichen Grüßen

    p113

  • L
    ladydi12

    Mir scheint, daß diese "Forscher" von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, sonst würden sie nicht so einen Müll von sich geben. Die Herrschaften haben wohl noch nie von Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe in ihrem Leben selber leben müssen. Ich nehme mal an, daß diese Herrschaften aus reichem elternhause kommen und alles in den Arsch geblasen bekamen.

    Ich erwarte von diesen "Forschern", daß sie mir mindestens ein Jahr lang zeigen, wie man mit 351€ Regelsatz plus Miete im Monat auskommen kann.

     

    Mit freundlichen Grüßen

    ladydi12

  • K
    Kerner

    Der Prof., der (und Studierende in Mittäterschaft?) das Pamphlet (das es nicht wert war, aufgestellt zu werden, da vor Demagogie und Hetze strotzend) die Schikanen entwickelt hat, soll erstmal selber wie im Karzer dahinvegetieren. Darum geht es ja eigentlich auch nur hintergründig. Aufs Vordergründige kann sich jede/r selber einen "Reim" machen.

    Sybille Kerner

  • H
    HANNA

    Die bisherigen neutralen Studien (Bundesrechnungshof, Armutsbericht, Rappe-Bericht) kamen alle zu einem wenig schmeichelhaften Ergebnis für das Arbeitslosengeld II (Harz Vier im Volksmund.

    Nun taucht in dieser Situation eine Studie der TU Chemnitz (Ost-Deutschland) auf, die besagt, alles Humbuk, die Reform kann nur dann wirken, wenn alles noch viel härter wird.

    Dass hier über eine Leistung gesprochen wird, für die Arbeitnehmer gleich zweifach bezahlen: Mit Steuern und Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung ist unglaublich. Dafür wollen die Wissenschaftler die Arbeitslosen mit einer Diät a la Arbeitslager oder Gulag beinigen. Und was für Konsequenzen hätte das wohl?

    Natürlich würde manuelle, sinnlose Arbeit zurück nach Sachsen kommen - ein Bundesland mit hoher Langzeitarbeitslosigkeit, aber auch einigen sich entwickelnden Industrien.

    Es ist gar nicht so länge her, da hatte Jen-Optik sich eine gelbe Gewerkschaft in den Aufsichtsrat geholt, die christlichen, die dort praktisch Anti-Arbeitnehmer-Tarifverträge machten, bis die Belegschaft sich ein Herz nahm und die Gewerkschaft gegen die IG Metall auswechselte. Die Arbeitgeber in Sachsen waren nie zimperlich und immer darauf aus, die härtesten Gangarten einzuschlagen.

    Dies ist hier doch in Wirklichkeit nichts als eine von Interessengruppen geleitete psyeudo-wissenschaftliche Studie, die nur zur totalen Verarmung und zu einer Auswanderungswelle führen würde. Im Grunde genommen sollte man in Bayern, Österreich, Baden-Württemberg und der Schweiz anrufen und sagen: Kauft Euch doch auch eine Uni, sonst lauft ihr Gefahr von frustrierten Sachsen überlaufen zu werden.

    Aber im Ernst: Die Unabhängigkeit von Forschung und Lehre ist ein hohes Gut. Es kann nicht angehen, dass sich ein paar Wirtschaftslobbyisten einfach eine Horror-Studie schreiben lassen und damit eine Art Propaganda machen können - wo soll das alles enden?

  • N
    NADI

    Dass die Landschaften im Osten nicht so blühen, wie es einst der CDU-Kanzler Helmut Kohl gerne gesehen hätte, weiß eigentlich jeder. Deshalb kann eine Studie nicht verwundern, die aus einer Universität stammt, die sich mit der Wirtschaft und Gesellschaft verheiratet hat. Die TU Chemnitz ist schon lange keine unabhängige Wirkungsstätte der Wissenschaft mehr.

     

    Hier mal ein paar Förderer der Uni:

     

     

    AOK Sachsen Regionaldirektion Chemnitz

    Barmer Ersatzkasse Chemnitz

    Bayrische Hypo- und Vereinsbank Chemnitz

    BMW Niederlassung Chemnitz

    Commerzbank Chemnitz

    CWE Chemnitzer Wirschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH

    Deutsche Bank Privat und Geschäftskunden AG

    Deutsche Telekom AG

    Dresdner Bank AG Filiale Chemnitz

    Ernst & Young AG

    Handwerkskammer Chemnitz

    ITC Industrie- und Technologie-Park Heckert GmbH

    Landeszentralbank in Sachsen und Thüringen

    NILES-SIMMONS Chemnitz

    Siemens AG A&D

    Sparkasse Chemnitz

    Südsachsen Wasser GmbH

    tabacon Tabakwaren GmbH & Co.KG

    TCC Chemnitz

    T-Systems Business Service GmbH

    Unternehmerverband Sachsen

    USG Chemnitz e.V.

    VDE-Bezirksverein Chemnitz e.V.

    VDI - Westsächsischer Bezirksverein Chemnitz e.V.

    Volksbank Chemnitz AG

    Volkswagen AG

    VW Sachsen/Motorenfertigung

     

    Diese Liste liest sich wie ein Who-is-Who der Wirtschaft. Aber damit nicht genug, Stipendien und Spenden können auch noch anders abgegeben werden. Wenn etwa eine PR-Agentur eine zentrale Anti-Harz-Bezieher-Kampagne macht, werden heute die Anzeigen nicht von der PR-Agentur geschaltet, sondern gleich von den Mitgliedern der entsprechenden Lobby-Gruppe. Dadurch können selbst Journalisten nicht sofort erkennen, dass sie Teil einer bestimmten PR-Strategie geworden sind. Sie hören aus der Anzeigenabteilung: Habt Euch doch nicht so, so n Süd-See-Harzer oder ein arbeitsloser Bentley-Fahrer ist doch ne coole Story.

    Manchmal reicht es auch, wenn die PR-Agentur mit einem Topbeamten Fälle vorsortiert und die dann durch eine undichte Stelle an die Medien weitergeleitet werden. Zufällig ist das Ganze gleich an den Chefredakteur adressiert und der drückt es einem ergbenen Redakteur in die Hand und schon hat sich die PR-Strategie wieder als wirksam erwiesen.

    Die hier vorgestellten Thesen sind vollkommen an der Realität vorbei und passen weitaus eher in das Bild einer PR-Strategie als in einen wissenschaftlichen Kontext.

    Vermutlich muss Scholz jetzt Millionen bezahlen, damit er seine Verfassungsänderung und die skandalösen Zustände in den Job-Centern kaschieren kann.

    Es wird in den nächsten Wochen weitere Schlagzeilen geben und wahrscheinlich werden noch mehr Studien auftauchen, die deutlich belegen, wie schwach die Reform gewirkt hätte und was alles noch an Einschnitten zu machen sei, damit es wirklich bergauf mit Deutschland geht.

    Beschämend, dass der Steuerzahler diese Kampagnen wahrscheinlich fleissig bezahlt, weil PR-Etats an solche Agenturen gehen, die dann wiederum in Kooperationen mit großen Unternehmen und Arbeitgeberverbänden den Rest besorgen, nämlich den Wind hinter den Segeln einer sonst in Leere laufenden Kampagne.

  • L
    Lurchi

    Wow. Ich ... äh ... ich bin sprachlos. Ist doch nicht der 1. April, oder?

  • BG
    Bernd Goldammer

    Wie lange wollen wir solche Professoren noch mit uns und unserem Land spielen lassen? Ihre Fürstengehälter beziehen sie aus der gleichen Staatskasse wie die Harz IV Empfänger. Gegenleistung: Arbeitskraftverbilligung durch Lebensangstverstärkung, Dienstleistungen als ökonomische Folterknechte des Präkariates. Geringverdiener müssen sich jetzt in acht nehmen. Harz IV Empfänger werden ihnen bald noch mehr Lohnkonkurrenz machen. Das sich Wissenschaftler solche Studien erlauben dürfen, macht klar, wo diese Leute mit unserem Land hinwollen. Technisch funktioniert das ja bereits: Die Vollüberwachung der Menschen ist inzwischen Realität. Hungerklauer können durch Überwachungskameras identifiziert, gestellt und dauerhaft in neu erbaute Knäste abgesondert werden. Und nach der Haftzeit gibt es dann "Sicherheitsverwahrung". Solche Möglichkeiten hatte man im Frühkapitalismus nicht. Rentenansprüche erwerben Harz IV Betroffene in ihrem Arbeitsleben zwar, aber sie verhungern schnell dank dieses seltsamen Professors.Deren Einzahlungen können dann für die Bezüge von Ökonomie- Professoren herangezogen werden. Die Medien spielen dann die Musik dazu: "Harz IV Bezieher sind alle Verbrecher". Das Programm läuft bereits! Das man Arbeitslosigkeit auch anders lösen kann, muss den sogenannten "Demokraten" wirklich erst die Linke beweisen! Die werden sich für diese professorale Steilvorlage bedanken! Wann wird wohl der erste Ökonom die Vergasung von Harz IV Empfängern vorschlagen?

  • KP
    Konrad Piersdorfer

    Wenn ich mir anschaue, was in DE gerade so diskutiert wird, kann mir hier in AT richtig angst und bange werden... Gehts noch ein wenig herablassender?

  • EP
    Enno Park

    Welch bösartige, kaltherzige Leute es doch gibt...

  • U
    Unglaublich

    Ach Gott, Friedrich Thießen. Dieser von Wirtschaftsinteressen gekaufte "Wissenschaftler" sollte überhaupt nicht in die Öffentlichkeit geraten.

     

    Mit 132 Euro (um 4,32 pro Monat) - die Idealvorstellung seiner Arbeitgeber. Dann kann man die Menschen mit 200 Euro im Monat ja schon zu Spitzenverdienern zählen und die dann richtig Steuern zahlen lassen. Damit seine armen Investmentbanker noch weniger zahlen müssen.

     

    Der Schuß kann allerdings nach hinten losgehen, wenn es dann erstmals wirkliche Aufstände gibt, welche die Demokratie wegreißen. Dem fehlgeleitetem Typ Theißen wird es egal sein, er ist dann mit seinen "Verschwörern" schon in den USA oder sonstwo. Und er hat dann soviel verbrannte Erde hinterlassen, dass diese Bundesrepublik dann unter extremistischer Führung .... alleine der Gedanke ist erschreckend.

     

    Vielleicht sollte man ein Gesetz verabschieden, dass privat finanzierte "Studien" wie seine unter Strafe durch niemanden mehr finanziert werden darf. Dann hat er 132 Euro im Monat und wundert sich, dass er plötzlich kein Mensch mehr ist bis auf die nackte Existenz von 1500 Kilokalorien.

     

    Solche Menschen wie Thießen hätten vor 65 Jahren in die Zeit gepasst, aber heute? Wie kann man nur so asozial sein wie dieser Typ (ein Herr ist er ja sicher nicht)

  • BW
    bernhard wagner

    ... harte Einschnitte? Ja, da schlage ich für den Anfang vor: Alle Wirtschaftswissenschaftler_innen in Deutschland erhalten ab 2009 ein Einkommen von 132 Euro. Ihr Vermögen jeglicher Art, das den Wert von 12 x 132 Euro übersteigt, wird in einen gemeinnützigen Fond überführt, der in die Gesundheitskassen fließt. Den im Artikel genannten Wissenschaftler_innen wird aufgrund des dringenden Verdachtes auf Realitätsverlust kostenlos eine psychiatrische Behandlung ermöglicht.

     

    P.S. Haben diese "Wissenschaftler" schon Mitgliedschaft bei "Scientology" beantragt? (da würden sie ja fast hinpassen, scheint mir - das gilt aber nicht nur für die WiWis in Chemnitz, auch manch andere).

  • JS
    Jens Schlegel

    Ich habs gelesen, die Schmarotzer mit ihrem Luxusleben von 345€ kriegen den Hals nicht voll

     

    Riester hat bei Vorträgen und Beratungen bei und für namhafte Versicherer mehr Geld verdient als er für sein Bundestagsmandat erhielt.

     

    Siemens mehrere Milliarden veruntreut.

     

    Birkel panscht Nudeln, darf Steuergeld behalten.

     

    Müller, erhält Subventionen für das Schaffen von Arbeitsplätzen, baut neu, schließt alt, vernichtet Arbeitsplätze, darf Steuergeld behalten.

     

    Eine lange Liste von (?Verbrechern?) Menschen die Strafe erfahren sollen. Wie wär´s, Bundestagsmandat als Ehrenamt...

  • C
    clcwm

    Schon erstaunlich, dass hier Wissenschaftler fordern, einen der relevantesten Parameter des Systems auf ein Drittel zurückzusetzen, und sich dabei anmaßen, andere als beliebige Voraussagen über die Auswirkungen machen zu können. Sie können daher bestimmt auch vorhersehen, was bei einer Änderung beispielsweise der Mehrwertsteuer um einen ähnlichen Faktor passieren würde. Hut ab.

  • M
    mueller

    Endlich wird es an gesprochen! Dieses parasitäre System welches sich leisten kann, so viele Mittel in die Erforschung der Dummheit zu stecken, bedarf einer Neuregelung! Oder bin ich hier auf dem Satirechannel gelandet?!

  • H
    Hajü

    Das ist doch mal auch ein interessanter Beitrag zur Mindestlohn-Debatte. Nach Prof. Dr. Friedrich Thießen von der TU Chemnitz sind Arbeit und

    Anerkennung wichtiger als Geld. Also 132 € pro Monat (plus Unterbringung in preiswerten Lagerwohnstätten)und ein wenig Lob; damit sind Lohnarbeiter existenziell abgesichert und glücklich. Und für diejenigen, für die sich dann immer noch kein Arbeitgeber findet, gibt es ja da noch geschichtlich erprobte Programme zur Verschrottung von Arbeitskraft zum Nulltarif unter dem Eingangstor mit der Aufschrift "Arbeit macht frei".

  • O
    Ottissimo

    ..."Der Bedarf für Lebensmittel wird auf 68 Euro monatlich taxiert."

     

    SPRACHLOS!

  • S
    Solefeet

    Die Herren Wirtschaftswissenschaftler der TU Chemnitz liegen völlig falsch: 4 Euro am Tag lassen sich doch leicht in jeder x-beliebigen Fussgängerzone zusammenbetteln. Deshalb: Regelsatz völlig streichen und die Leute betteln schicken - bei gleichzeitiger Entlastung der Mittelschicht (Jeeps steuerfrei z.B.).

    Dann haben die shoppenden Damen auch wieder (klein-)Geld für ehemaligen Harz-IV-Empfänger in der Tasche.

  • HM
    Hubert Maier

    Setzt das Gehalt der beiden Herren mal ein Jahr lang auf monatlich 132,- Euro! Soviel Blödsinn kommt wieder mal von Leuten die zuviel verdienen und nicht wissen was das Leben heutzutage kostet...

  • HR
    Helmut Ruch

    Die taz muss sich anscheinend wieder mal als neoliberale Kampfpostille beweisen. Warum sonst verschafft sie solchen "Wissenschaftlern" ein Forum?

    Der Ansatz dieser Leute, konsequent zu Ende gedacht, heißt KZ und Gaskammer, mit anschließender optimaler wirtschaftlicher Verwertung der Opfer!

    Merkt ihr eigentlich noch was?

     

    Helmut Ruch, Bruder des Geschäftsführers dieses unsäglichen Blattes

  • M
    marvi

    Ich wette diese Forderungen stellen Wissenschaftler mit C4-Besoldung.

     

    Wenn solch ein Satz ausreichd, ist ihrer Meinung nach der jetzige viel zu hoch angesetzt. Und woher kommen dann die immer länger werdenden Schlangen bei Armenküchen und Lebensmittelausgaben?

     

    Sollen sie ruhig machen, nur dann gibt es Terror!

  • E
    Elvenpath

    Vielleicht sind solche Kürzungen wirklich nötig. Dann werden die Menschen endlich wach und gehen auf die Straße und jagen solche "Ökonomen" aus Firmen und Instituten.

    Wir brauchen eine soziale Gesellschaft und keinen Raubtierkapitalismus.

    Wollen wir wirklich Arbeitslose an den absolut untersten Rand des Existenzminimus drängen?

    All diesen Menschen wird dann die DDR wie das Paradies erscheinen. Ein Spiel mit dem Feuer.

     

     

     

    So long...

  • EK
    erwin kopp

    Diese Wissenschaftler sollen mal ein Jahr von 132 Euro leben, danach sehen wir weiter.... ich finde es immer spannend, wenn Personen, die 3000 - 5000 Euro netto verdienen, Vorschläge machen, wie andere mit wenig Geld auskommen sollen. Wahrscheinlich jaulen die schon rum, wenn ihre jährliche Gehaltserhöhung nur 2% anstatt 3,5% beträgt. Trauriges Deutschland, schämt euch ihr Ökonomen....

  • AC
    Arne Christoffers

    Die Autoren der Studie sollten zum Beweis, daß dies gut geht, einmal ein Jahr lang von dem von ihnen vorgeschlagenen Regelsatz leben, permanent von einem Kamerateam überwacht, das so belegt, daß keine weiteren Gelder und Hilfen wie Essen geflossen sind und die Personen damit wirklich eine menschenwürdige Teilnahme am gesellschaftlichen Leben führen können.

     

    Ich bin selbst wegen Burnout innerhalb kurzer Zeit von knapp 4000 EUR auf Hartz IV gewechselt. Ein Wocheneinkauf an Lebensmitteln und Putzsachen verschlingt knapp 50 EUR, ohne daß dabei besonderes im Einkaufskorb ist. Eine Möglichkeit zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben sehe ich beim derzeitigen Regelsatz nicht. So wird man vom Staat dafür bestraft, zuviel Arbeit geleistet zu haben.

     

    Letztens habe ich im Supermarkt eine Mutter mit mehreren Kindern gesehen, sie schob einen Kinderwagen, der mit Nahrungsmitteln gefüllt war. Die Kinder einen Einkaufswagen - nur der Inhalt des Einkaufswagen landete auf dem Fließband der Kasse. Gesagt habe ich nichts - wer Nahrungsmittel stiehlt, wird wohl einen guten Grund dafür haben und sehr verzweifelt sein.

     

    Die Menschen sollten sich einmal fragen, was sie erwarten, wenn menschliche Arbeit durch Optimierungen überflüssig wird und ein Teil der Gesellschaft deshalb gar nicht mehr für Arbeit benötigt wird. Will sie die Menschen deshalb bestrafen, damit andere ihre so erhaltenen Gewinne ohne größere Abgaben auf der nächsten Weltreise verprassen können?

     

    Letztens habe ich hier gelesen, ein Tag im Gefängnis kostet 160 EUR. Ein Straftäter ist somit für den Staat ein vielfaches eines Hartz IV Empfängers wert. Ich warte gespannt auf die Kostenexplosion, wenn Hartz IV Empfänger, die ihren Lebensunterhalt nur noch durch Diebstähle bestreiten können, massenhaft im Knast landen.

     

    Arne