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Umsatzplus dank iPhoneApple gut - auch ohne Steve

Die Neuerfindung des Handys beschert Apple eineinhalb Jahre später ein 15prozentiges Gewinnplus. Und der kranke Steve Jobs soll im Juni wiederkommen. Wirklich.

Apples Cash cow. Bild: ap

CUPERTINO ap/dpa/afp/taz | Rege Nachfrage nach dem iPhone hat Apple trotz der Rezession ein kräftiges Gewinnplus beschert. Der kalifornische Unterhaltungskonzern wies für das Ende März beendete zweite Quartal einen Nettogewinn von 1,2 Milliarden Dollar aus. Das waren 15 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, was auch die Erwartungen der Börse übertraf.

Apple-Chef Steve Jobs soll wie geplant Ende Juni zurückkehren. Apple freue sich auf Jobs Rückkehr, sagte Finanzchef Peter Oppenheimer am Mittwoch bei der Vorstellung der Zwischenbilanz in Cupertino. Im Januar hatte das Unternehmen einen krankheitsbedingten vorübergehenden Rückzug des 54-jährigen Jobs bekanntgegeben.

Der Apple-Chef war zuletzt im September in der Öffentlichkeit gesehen worden. Damals hatte sein offensichtlicher Gewichtsverlust Spekulationen über eine Erkrankung ausgelöst. Anfang Januar hatte Jobs dann mitgeteilt, er werde wegen einer Störung des Hormongleichgewichts behandelt.

Diese habe zu einem starken Gewichtsverlust geführt, sei aber leicht zu behandeln. 2004 hatte er sich einer Operation wegen Bauspeicheldrüsenkrebses unterziehen müssen.

So geht es Apple also auch in Steve Jobs Abwesenheit gut. Allerdings mit Innovationen, die in seiner Anwesenheit gemacht wurden. Die Frage stellt sich natürlich, ob durch seinen Fehlen Prozesse für neue Produkte ins Stocken geraten sind.

So war die Antwort der Apple-Offiziellen auf die Frage, ob Apple auch Netbooks anbieten will, eher vage. So wie die Netbooks jetzt seien, seien sie nichts, wo Apple seine Marke draufsetzen wolle. Man habe zwar ein paar Ideen, wie man es besser machen könne. Aber wer ein kleines Gerät zum Surfen suche, der könne ja auf iPod Touch oder iPhone ausweichen.

Bei seinem Gewinnsprung profitierte Apple auch von den sinkenden Chippreisen, die seine Brutto-Gewinnspanne um ein Zehntel auf 36 Prozent erhöhte.

"Wenn man sich anschaut, was rund um uns herum passiert, könnten wir nicht glücklicher sein", sagte Finanzvorstand Peter Oppenheimer. Apple steigerte seinen Umsatz um 9 Prozent auf 8,2 Milliarden Dollar.

Im ersten Vierteljahr 2009 konnte Apple 3,8 Millionen iPhones absetzen - 123 Prozent mehr als im Frühjahrquartal des Vorjahres.

Von seinem Musikplayer iPod verkaufte Apple 11 Millionen Geräte, nur wenig mehr als ein Jahr zuvor. Gefragt waren der neue iPod shuffle am unteren Ende der Modellpalette und der iPod Touch, der auch ohne Mobilfunkvertrag die Nutzung der meisten mobilen Anwendungen für das iPhone ermöglicht.

Einen leichten Rückgang von 3 Prozent gab es hingegen bei den Macintosh-Rechnern - trotz der Einführung neuer iMac-Modelle im März. Insgesamt wurden 2,2 Millionen Computer mit dem Mac-System verkauft. Gefragt waren vor allem die preiswerteren Modelle Mac Mini und bei den Notebooks das Basismodell des MacBooks. Der Umsatzrückgang im Mac-Geschäft fiel mit 16 Prozent daher noch deutlicher aus als die Entwicklung bei den Stückzahlen.

Apple übertraf mit dem Gewinn die Schätzungen der Analysten klar. Die Aktie legte nachbörslich deutlich zu. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um mehr als 40 Prozent gestiegen.

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