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Umbau der ÖkostromförderungAlle Boni sollen abgeschafft werden

Bis 2020 sollen gut 35 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren Energien stammen. Bundesumweltminister Norbert Röttgen baut dazu die Förderung um.

Konzern-Ökostrom, gesehen bei der Eon-Hauptversammlung. Offshore wird in Zukunft bessergestellt. Bild: dpa

BERLIN taz | Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) will die Förderung für erneuerbare Energie neu gestalten. Der Ausbau der Stromerzeugung durch Windkraftanlagen auf See soll stärker finanziell gefördert werden. Zudem soll es sich mehr lohnen neue Speichertechnologien zu entwickeln und den Strom in nachfragestarken Zeiten ins Netz einzuspeisen. Bei Windrädern an Land und der Stromerzeugung durch Biomasse sind Kürzungen geplant. Einschränkungen gibt es auch bei der Photovoltaik.

Anlagen zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien seien kein Nischenprodukt mehr, sondern entwickelten sich zur wesentlichen Quelle der Stromerzeugung, sagte Röttgen am Donnerstag. "Das Erneuerbare-Energien-Gesetz muss sich dem anpassen", so Röttgen. Wichtig sei nicht nur der dynamische Ausbau der Nutzung der Erneuerbaren, sondern auch eine bessere Integration in Stromnetz und -markt. Derzeit liegt der Erneuerbaren-Anteil am Stromverbrauch bei rund 17 Prozent, im Jahr 2020 sollen es 38 Prozent sein. Langfristig strebt Röttgen 80 Prozent an.

Wichtigstes Standbein dabei sind Windräder auf See, die den Durchbruch schaffen sollen. Dafür soll die Anfangsvergütung von 13 auf 15 Cent pro Kilowattstunde steigen. Besitzer von neuen Windrädern an Land bekommen hingegen künftig weniger Geld, da ihr garantierter Abnahmepreis schneller sinkt als bislang geplant. Doch auch hier sieht das Bundesumweltministerium große Ausbaumöglichkeiten: einerseits durch die Ausweisung neuer Flächen für Windparkts, etwa in Süddeutschland; andererseits durch das Ersetzen alter Windräder durch neue und effizientere. Für letzteres soll es einen Bonus geben.

Die Nutzung von Biomasse zur Stromerzeugung soll nur moderat steigen. Dafür ist die Abschaffung aller Boni geplant, zudem soll der Einsatz von Mais und Getreide begrenzt werden. Bei der Photovoltaik soll der zuletzt drastische Zubau schrittweise zurückgeführt werden. Sonnenstromanlagen auf Naturschutzflächen sollen keine Vergütung mehr erhalten.

Ein neues Instrument, die "optionale Marktprämie", soll das schwankende Stromangebot durch Erneuerbare besser steuern. Stromerzeuger sollen wählen können, ob sie den festgelegten Preis haben oder sich am Strommarkt orientieren wollen. Davon kann derjenige profitieren, der seinen Strom vorzugsweise zu nachfragestarken Zeiten, etwa in den Morgenstunden verkauft, wenn er teuer ist. Zum Marktpreis bekämen Erzeuger dann noch eine variable Prämie. "Das ist ein unentdeckter Markt, dessen Bedeutung man nicht hoch genug einschätzen kann", heißt es im Umweltministerium. Es sei sinnvoller, Strom zu produzieren, wenn er gebraucht wird, als aufwändig Speicher zu bauen.

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3 Kommentare

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  • EL
    Ernst Ludwig Becker

    Vielleicht ist es besser die Energiekonzerne gleich zu verstaatlichen und die Energieversorgung resozialisieren. Energieeinsparungen, Optimierung, dezentrale Versorgung so gut es geht im Interesse der Sicherheit der Menschen und unserer Umwelt und nicht für Aktionäre. Meine Steuergelder zur Förderung der erneuerbaren Energien und nicht für Subventionen von Kohle und Atom.

  • A
    Atomnutte

    Atomlobby wird ewig geponsored, Kosten und Risiken liegen beim Bürger...

     

    Sobald es um eine dezentrale Versorgung geht, also einen Machtwechsel web von Oligopolen, werden dem "Kleinen Energieerzeugern" die Mittel gekürzt!

     

    Später zahlt der "Deutsche Michel" wieder die volle Zeche, wenn die Großprojekte wenigen Großkonzernen geghören...

     

    Alles Schieberei....

  • E
    Erfüllungsgehilfe

    Der Erfüllungsgehilfe steht schon parat!

     

    Ähnlich wie Rüttgers in NRW drückt er sein eigenes System durch.

    Da ja echte parlamentarische Abstimmungen über Energiewende nicht vorgesehen sind und Merkel sich noch freut, übernimmt Röttgen nun den Versorgungstetil für RWE und Co.

     

    Wer dann noch weiß das Röttgen in NRW Ministerpräsident werden will, weiß wofür der Mann steht: Das System Rüttgers (nur twas anders geschrieben).

    ps. Rüttgers war der Ex-Zukunftsminister von Kohl und jetzt auch Ex-Ministerpräsident und dem verdanken wir die WestLB-Last als er sie damals nicht an die LBBW fusionieren ließ - na klar, als Landesfürst brauch man eine eigene Bank...