piwik no script img

Uefa-PokalLeverkusen mit Glück im Viertelfinale

Bayer verliert in Hamburg mit 2:3 - und ist nach dem 1:0-Hinspielsieg weiter. Verdient hat es der Club nicht. Auch FC Bayern kommt mit Niederlage weiter.

Glückliche Sieger: Torwart Adler und sein Team. Bild: ap

HAMBURG/MÜNCHEN dpa Dank eines überragenden Torhüters René Adler hat sich Bayer Leverkusen in einem UEFA-Pokal-Krimi ins Viertelfinale gezittert. Eine Woche nach dem 1:0-Sieg im Hinspiel verlor der Bundesliga-Vierte beim Hamburger SV mit 2:3 (1:0) und schaffte nur dank der Auswärtstor-Regel wie im Vorjahr den Einzug in die Runde der letzten Acht. In einer packenden Partie vor 38.000 Zuschauern trafen der frühere HSV-Stürmer Sergej Barbarez (18. Minute) und der wiedererstarkte Grieche Theofanis Gekas (55.) im Hamburger Dauerregen für Bayer. Trotz einer begeisternden Aufholjagd und der Tore durch den eingewechselten Piotr Trochowski (53.), Paolo Guerrero (64.) und Kapitän Rafael van der Vaart (80.) musste der HSV nach dem Aus im DFB-Pokal die nächste Titel-Hoffnung in dieser Saison begraben.

"Das ist eine große Enttäuschung", sagte HSV-Sportchef Dietmar Beiersdofer. "Das 4:2 war möglich." Doch bereits in der ersten Hälfte waren die Gastgeber mehrmals an Adler gescheitert, der seine Ambitionen auf einen Einsatz in der Nationalmannschaft eindrucksvoll unterstrich. "Wir sind unverdient ausgeschieden", kommentierte Clubchef Bernd Hoffmann.

Achtelfinale, Rückspiele:

Mittwoch-Ergebnisse (Hinspiel):

Zenit St. Petersburg - Olympique Marseille

2:0 (1:3)

Hamburger SV - Bayer Leverkusen

3:2 (0:1)

Bayern München - RSC Anderlecht

1:2 (5:0)

FC Everton - AC Florenz

2:4 i.E. 2:0,2:0,1:0 (0:2)

PSV Eindhoven - Tottenham Hotspur

6:5 i.E. 0:1,0:1,0:0 (1:0)

FC Getafe - Benfica Lissabon

1:0 (2:1)

Donnerstags-Spiele:

Werder Bremen - Glasgow Rangers

20.30 Uhr (0:2)

Sporting Lissabon - Bolton Wanderers

21.00 Uhr (1:1)

Gefettete Mannschaft im Viertelfinale

HSV-Trainer Huub Stevens eilte nach dem Abpfiff stinksauer an den Fernsehkameras und den Reportern vorbei in die Kabine und gab zunächst keine Stellungnahme ab. Bei der Pressekonferenz fand er dann jedoch versöhnliche Worte. "Wir haben mit viel Leidenschaft gespielt - was die Spieler international geleistet haben, ist enorm."

Sein Kollege Michael Skibbe dagegen räumte unverblümt ein: "So ganz verdient war das heute nicht." Der Gegner des UEFA-Pokal-Siegers von 1988 für die Viertelfinal-Partien am 3. und 10. April wird am Freitag in Nyon ausgelost. Bedanken durften sich die Gäste vor allem bei ihrem Schlussmann. Der 23 Jahre alte Adler vereitelte Großchancen von Guerrero (8.), Ivica Olic (35.) und van der Vaart (42.) reaktionsschnell und war bei allen drei Gegentoren machtlos.

Kein Spaß am Fußball. Bild: reuters

Der FC Bayern musste sich hingegen gar nicht erst richtig Mühe geben nach dem 5:0-Hinspielsieg. Prompt kassierten die Münchener beim Schaulaufen ins UEFA-Pokal-Viertelfinale die erste Heimniederlage seit fast einem Jahr. Beim 1:2 (1:2) gegen den RSC Anderlecht ließen die Bayern über weite Strecken den erhofften Spaßfußball vermissen. Trotz der frühen Führung durch Lucio (8.) verloren die Münchner völlig den Faden und gerieten durch Tore von Serhat Akin (20.) und Alexander Jakowenko (35.) in Rückstand. In der Allianz-Arena hatten die Bayern zuletzt im April 2007 beim 1:2 gegen den Hamburger SV verloren. Die letzte Heimpleite im UEFA-Cup gab es im September 1995 beim 0:1 gegen Lokomotive Moskau.

"Bis auf die ersten 20 Minuten, in denen wir sehr gut Fußball gespielt haben, kann ich nicht zufrieden sein", bemängelte Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld. "Wir haben uns durch die Gegentore aus dem Rhythmus bringen lassen und auch nicht mehr Tritt gefasst."

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!