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Überraschung in Bonn

■ Arbeitskreiswahlen bei der SPD-Fraktion

Bonn (taz) — Völlig überraschend hat die SPD-Bundestagsfraktion am Montag abend Norbert Gansel, und nicht wie vom Vorstand vorgeschlagen Karsten Voigt, zum Sprecher außen- und sicherheitspolitischen Arbeitskreises gewählt. Dies sei keine politische Entscheidung gewesen, denn es gebe keine grundsätzlichen Meinungsunterschiede zwischen Gansel und Voigt. Sie sind beide für einen Waffenstillstand im Golfkrieg und für die Lieferung von Abwehrwaffen nach Israel. Gansel habe immer schon hartnäckig auf die Gefahren hingewiesen, die mit Waffenexporten in die Golfregion verbunden sind, sagte sein Parteifreund Hermann Scheer. Im Endeffekt sei er der Fraktion wohl als Person lieber gewesen als Voigt.

Eine weitere Überraschung gab es bei der Wahl zur Vorsitzenden des Arbeitskreises „Gleichstellung“. Obwohl sich die Mitglieder dieses für Frauenpolitik zuständigen Gremiums eindeutig für Edith Niehus ausgesprochen hatten, wählten die Abgeordneten mit knapper Mehrheit Ingrid Becker- Inglau. Im Gegensatz zu Niehus ist sie noch nicht als Frauenpolitikerin in Erscheinung getreten. Auch um das Amt des wirtschaftspolitischen Sprechers gab es eine Kampfabstimmung, in der sich Wolfgang Roth mit großer Mehrheit gegen Norbert Wieczorek durchsetzte. Tina Stadlmayer

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