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■ Mit Zigarettenkonzernen auf du und duÜbernahmetrick

Berlin (taz) – Das Angebot des US-Zigarettenkonzerns Liggett, erkrankte Raucher und staatliche Gesundheitsbehörden in den kommenden Jahren mit 1,8 Milliarden Dollar zu entschädigen, hat mit Gesundheitspolitik wenig, mit einem spannenden Firmenkrieg dafür umso mehr zu tun.

Beobachter an der New Yorker Börse gehen inzwischen davon aus, daß Liggetts einziges Ziel ist, andere US-amerikanische Tabakkonzerne ebenfalls zum Vergleich zu zwingen, ihre Kurse an der Börse so zu drücken und schließlich die Geschäftsführung bei einem zu übernehmen.

Das Ziel des als Börsenspekulant notorischen Liggett-Eigentümers Bennett Le Bow ist der Konkurrent RJR Nabisco. Auf RJR Nabisco kämen bei einem ähnlichen Vergleich jährliche Kosten von 120 Millionen Dollar zu. Der Aktienkurs des Nahrungsmittel- und Zigarettenkonzerns fiel nach der Ankündigung des Liggett-Vergleichs um einen Dollar.

Le Bows möchte RJR gar nicht auf Dauer übernehmen. Vielmehr plant der 58jährige Firmenfresser aus Florida gemeinsam mit dem anderen Spekulanten Carl Icahn die RJR Nabisco in eine lukrative Lebensmittelsparte und den Tabakkonzern zu spalten. Anschließend könnte Le Bow die Aktienpakete an den beiden Firmen zu einem dann höheren Preis verkaufen.

Gegen eben diese Spaltung hatte sich RJRs Management mit dem Hinweis gewehrt, die Entschädigungskosten, die auf den Zigarettenkonzern zukämen, seien unberechenbar. Liggetts Vergleich macht die Kosten berechenbar, der Spaltung steht nichts mehr im Wege. Millionenschweren Aktiengewinnen Le Bows auch nicht. ten

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