■ Anwältin Ilse Dautert: „Überflüssige OPs“
Es gibt Frauen, die zwanzig, dreißig Brustoperationen hinter sich haben: Korrekturen, Implantat-wechsel und und und. Sie sind davon überzeugt, daß das ihnen – nach einer Krebsdiagnoseoder aus kosmetischen Gründen – eingepflanzte Silikonkissen sogenannte Autoimmunerkrankungen ausgelöst hat.
ChirurgInnen und RichterInnen betrachten dies bislang als nicht erwiesen. Anders als in den USA, wo 1994 Silikon-Hersteller über einen eigenen Entschädigungs-fonds rund vier Milliarden Dollar an geschädigte Frauen auszahlten (und damit ungezählte Schadensersatzpro-zesse umgingen), wird hier in Deutschland stillschweigend weiteroperiert.
Ilse Dautert, Rechtsanwältin für Medizin- und Sozialrecht in Oldenburg, arbeitet seit Jahren im Bereich „überflüssige OPs“und vertritt seit einem Jahr auch Frauen mit Silikon-Schädigungen.
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