■ ÜBERSCHWEMMUNG: Unwetter: 1.300 Tote in China
Peking (afp) — Weitere starke Regenfälle am Freitag haben zu einem anhaltenden Anstieg des Wasserpegels des Jangtse-Flusses geführt, so daß das schon seit Wochen von den schlimmsten Überschwemmungen der vergangenen Jahrzehnte heimgesuchte Kernland Chinas von weiteren schweren Überflutungen bedroht ist. In den bislang am schwersten betroffenen Provinzen Anhui und Jiangsu haben die sintflutartigen Regenfälle eine erneute Hochwasserwelle ausgelöst. In Anhui sollen bereits etwa 5 Millionen Menschen und in Jiangsu etwa 1,2 Millionen Familien obdachlos geworden sein. In der Provinz Jiangsu wurden erste Fälle von Typhus und Hepatitis gemeldet. Frühere offizielle Berichte sprachen auch von Ruhr und Cholera. Zehntausende von Menschen seien ohne Nahrungsmittel und Wasser, teilten offizielle Vertreter mit. Unterdessen sind medizinische Hilfstrupps auf dem Weg in die überschwemmten Gebiete, wo inzwischen Millionen von Soldaten, Bauern und Stadtbewohnern versuchen, das Ausmaß der Schäden zu begrenzen. Für Samstag wird erwartet, daß der Fluß Jangtse vor allem im mittleren und unteren Flußlauf eine erneute Wasserhöchstmarke erreicht. Hier steht bereits das meiste des fruchtbaren Landstrichs unter Wasser, so daß ein großer Teil der Sommerernte vernichtet wurde. Die genaue Zahl der bis jetzt durch die Fluten ums Leben gekommen Menschen ist nicht bekannt. Am Donnerstag sprachen offizielle Stellen von insgesamt 1.270 Toten.
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