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US–Juden: Ärger über Pollard–Affaire

■ Hochrangige Delegation der wichtigsten zionistischen Organisationen der USA zu Besuch in Israel

Aus Tel Aviv Amos Wollin

Sechzig führende Vertreter der wichtigsten zionistischen Organisationen der USA halten sich gegenwärtig in Jerusalem auf, um mit Regierungsvertretern über die Auswirkungen der Pollard–Spionageaffaire auf die amerikanischen Juden zu sprechen. Die Delegierten werfen Israel vor, unsensibel und unverantwortlich gehandelt zu haben, als sie einen amerikanischen Juden für seine Spionagetätigkeit bezahlt hätten. Umstritten ist auch, welche Lehren jetzt aus der Geschichte gezogen werden sollen. Der Präsident des „American Jewish Congress“ meinte dazu, „Israelis, die glauben, daß amerikanische Juden empfindlich auf den Vorwurf doppelter Loyalität reagieren, haben dennoch einen amerikanischen Juden als Spion rekrutiert. Dies zeige eine Geringschätzung der amerikanischen Juden durch die israelische Führung. Wir können uns an keinen Vorfall in der Geschichte der Beziehungen Israels zur Diaspora erinnern, der so viel Ärger und Enttäuschung unter den amerikanischen Juden hervorgerufen hat.“ In Israel sind ein Sonder– und ein Parlamentsausschuß mit begrenzten Kompetenzen eingerichtet worden, um die Hintergründe der Affaire zu beleuchten. Die Regierung ist unterdessen durch Anschuldigungen des ehemaligen Geheimdienstlers Rafael Eitan erneut ins Zwielicht geraten. Eitan, der Agentenführer Pollards war, erklärte Presseberichten zufolge, seine Vorgesetzten hätten von dem Spionage–Unternehmen gewußt.

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