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Archiv-Artikel

USA zielen auf Iran

Kontakte zu Iran abgebrochen: Al-Qaida soll von dort Riad-Attentat geplant haben. USA für Volksaufstand

WASHINGTON rtr ■ Die US-Regierung hat nach einem Bericht der Washington Post ihre Kontakte zum Iran abgebrochen und will möglicherweise eine Destabilisierung der Regierung der islamischen Republik herbeiführen. Unter Berufung auf Regierungskreise berichtet die Zeitung, der US-Regierung lägen Geheimdienstinformationen vor, wonach Al-Qaida-Mitglieder im Iran bei der Planung der Selbstmordanschläge von Riad am 12. Mai beteiligt waren. Offenbar sei die US-Regierung daher nun bereit, eine „aggressivere Politik zur Destabilisierung der iranischen Regierung“ zu verfolgen. Eine Regierungssprecherin in Washington mochte sich zu dem Bericht nicht äußern. Die Iran-Politik ist der Zeitung zufolge auch Thema eines morgigen Treffens im Weißen Haus.

Vor allem Vertreter des Verteidigungsministeriums forderten öffentliche und geheime Aktionen, die letztlich zum Sturz der Regierung durch einen Volksaufstand führen könnten, zitiert das Blatt die Regierungskreise weiter. Doch auch das Außenministerium, das ursprünglich für Kontakte zum Iran votiert hatte, sei offenbar bereit, eine solche Politik mitzutragen, sollte der Iran nicht bis morgen Maßnahmen gegen die mutmaßlichen Al-Qaida-Mitglieder unternommen haben. Allerdings fürchteten die Diplomaten, dass die Unzufriedenheit der Iraner mit ihrer Regierung nicht so hoch ist wie im Pentagon angenommen. Somit könnten die möglichen US-Aktionen letztendlich eher die Reformer im Iran in der Bevölkerung diskreditieren.

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