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Archiv-Artikel

US-Geisel im Irak konnte flüchten

US-Bediensteter ist Geiselnehmern nach mehr als drei Wochen entkommen. Zehn US-Soldaten getötet. Leiche eines der zwei vermissten GSG-9-Beamten gefunden

BAGDAD dpa/taz ■ Ein amerikanischer Zivilbediensteter des US- Militärs ist nach mehr als dreiwöchiger Geiselhaft seinen irakischen Geiselnehmern entkommen. Dies teilte US-Militärsprecher General Mark Kimmitt gestern auf einer Pressekonferenz in Bagdad mit. Der Lastwagenfahrer Thomas Hamill war am 9. April nach einem Überfall Aufständischer auf seinen Tanklastzug-Konvoi westlich von Bagdad verschleppt worden.

Bei dem Überfall waren sechs andere Fahrer und zwei US-Soldaten verschwunden. Später wurden die Leichen von fünf der sieben Entführten, darunter ein US-Soldat, gefunden. Von den anderen fehlt jede Spur.

Wie Kimmitt sagte, konnte Hamill aus dem Haus bei Tikrit, 160 Kilometer nördlich von Bagdad, fliehen, in dem er zuletzt festgehalten worden war. Nach seiner Flucht stieß er auf eine US-Patrouille, die ihn in Sicherheit brachte. Hamill sei bei guter Gesundheit und wolle im Irak weiterarbeiten.

Bei Anschlägen sind nach US-Militärangaben im Irak zwischen Freitag und Sonntag mindestens zehn US-Soldaten getötet worden. Zwei US-Soldaten und zwei irakische Zivilschützer starben, als Aufständische ihren Konvoi gestern im Nordwesten von Bagdad angriffen. Zwei US-Soldaten kamen am Samstag in Amara ums Leben, als ihr Konvoi beschossen wurde. Ein weiterer US-Soldat starb nach einem Sprengstoffanschlag auf seinen Konvoi bei Kaijara, 70 Kilometer südlich von Mossul. Ein am Freitag bei einem Sprengstoffanschlag in derselben Gegend verwundeter US-Soldat erlag am Samstag seinen Verletzungen. Bei einem Selbstmordanschlag in der Nähe der US-Marineinfanteriebasis bei Falludscha wurden am Freitag zwei US-Soldaten getötet und sechs verwundet. Zwei weitere US-Marineinfanteristen kamen am selben Tag bei einem Einsatz in der westirakischen Provinz Anbar ums Leben.

Unterdessen wurde mehr als drei Wochen nach dem Überfall auf einen deutschen Konvoi die Leiche eines der beiden vermissten GSG-9-Beamten gefunden und identifiziert. Über die näheren Umstände, insbesondere den Ort, machte das Auswärtige Amt am Wochenende keine Angaben. Die sterblichen Überreste des Opfers sollten gestern nach Deutschland gebracht werden.