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Archiv-Artikel

US-Armee erobert Samarra

Angriffe der US-Luftwaffe auf Samarra und Falludscha fordern mehr als 150 Tote. Pentagon-Chef Rumsfeld fürchtet, dass Extremisten den Irak unter Kontrolle bringen

SAMARRA ap ■ Gefechte in irakischen Widerstandshochburgen und Angriffe der US-Luftwaffe haben seit Freitag weit über 150 Menschen das Leben gekostet. Allein bei einer Großoffensive in Samarra wurden nach Militärangaben von gestern 125 Aufständische getötet und 88 Verdächtige festgenommen. Das US-Militär sprach davon, seine Kontrolle über die Rebellenhochburg gefestigt zu haben.

In Falludscha wurden nach Krankenhausangaben bei einem Luftangriff am Samstag sieben Zivilisten getötet und 13 verletzt. Nach Darstellung der US-Armee gab es bei dem Angriff auf Anhänger des Extremistenführers Abu Mussab al-Sarkawi keine zivilen Opfer. Zwei Angriffe in der Nacht zum Sonntag kosteten Ärzten zufolge vier Menschen das Leben. Auch im Bagdader Stadtteil Sadr wurden bei Gefechten 12 Iraker getötet.

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sagt für die nächste Zeit wachsende Gewalt im Irak voraus. Er rechne mit verstärkten Angriffen und Anschlägen vor der Präsidentenwahl im November in den USA und vor den irakischen Wahlen im Januar. Er sehe im Irak weniger die Gefahr eines Bürgerkriegs als vielmehr, dass das Land unter die Kontrolle von Extremisten und Terroristen gerate, die „herumlaufen und den Leuten die Köpfe abhacken“, so Rumsfeld zum Sender Fox News.

Südlich von Bagdad wurden gestern die Leichen eines enthaupteten Mannes und einer per Kopfschuss getöteten Frau entdeckt. Die Herkunft der beiden Toten war zunächst unklar. Im Internet waren Samstagabend Videos einer Enthauptung veröffentlicht worden. Das Opfer war der Ansar-al-Sunna-Armee zufolge ein Iraker. Zudem strahlte al-Arabia ein Video aus, in dem Extremisten mit der Ermordung eines Jordaniers drohen.