UNVERBREMT: Flick sei dank!
■ Die FDP hat sich für ihre Geschichte entschieden
Die Welt ist doch ab und an einmal gerecht. Der „Graf“ ist einer der profiliertesten Köpfe der westdeutschen Liberalen, ein brillanter Polemiker, einer, der in die Geschichte eingehen wird. Und nur weil er in Zusammenhang der Parteispenden-Affaire verurteilt wurde, soll er nicht mehr eine honorige Partei repräsentieren dürfen?
In Bremen haben die Liberalen ihren ehemaligen Vorsitzenden Lahmann gnadenlos in die Versenkung gestoßen und nicht einmal auf einen Abschiebe-Posten nach Brüssel schicken wollen. Aber diese Interessen, die die Bremer Liberalen in Wiesbaden zur Ablehnung des Kandidaten Lambsdorff bewegt haben, sind durchschaubar und schlicht gestrickt: Die FDP soll sich mit neuem Image präsentieren. Nicht auf liberale Inhalte kam es da an, „keine Richtungswahl“ stand an, schwören die Schwaetzer-Anhänger. Nur auf das Image kam es an: die Parteispenden-Affaire und die Begünstigung des Flick –Konzerns sollte vergessen werden.Die Delegierten-Mehrheit hat anders entschieden. Eine kleine Partei muß sich mit großen Geldgebern gut stellen, keine Frage. Die FDP ist die FDP ist die FDP, daran unerbittlich zu erinnern ist die Lehre dieser Wahl.
Klaus Wolschner
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