: UNTERM STRICH
Michael Jackson ist nicht nur der King of Pop, sondern auch der King of Facebook: 6.000 Nutzer-Kommentare pro Minute hat das soziale Netzwerk während seiner Beerdigung gezählt – 2.000 pro Minute mehr als bei Obamas Amtseinführung. Außerdem wird Jackson womöglich zum König posthumer Albenverkäufe (800.000 in der letzten Woche). Le roi est mort, vive le roi!
Die Soulstimme der Bürgerrechtsbewegung, Mavin Staples, wird heute 70. Wie kaum eine andere Sängerin hat Staples dem wachsenden Selbstbewusstsein der Afroamerikaner eine Stimme verliehen und sich Diskriminierung und Rassenhass entgegengestellt: auf den Kundgebungen Martin Luther Kings in den 60er-Jahren ebenso wie beim „Wattstax“-Festival 1972, dem afroamerikanischen Woodstock, mit ihrer Familiengospelband The Staple Singers. „Als ich sie hörte, bekam ich eine Gänsehaut“, erinnerte sich ihr damaliger Wegbegleiter Bob Dylan. Mit Solo-Ausflügen in die Popmusik konnte Staples später nicht an die frühen Erfolge anknüpfen; heute geht die 70-Jährige wieder mit Gospels und alten Hits auf Tournee.
Die 50 Schauspielstudenten an der Rostocker Hochschule für Musik und Theater (HMT) können demnächst in große Fußstapfen treten: Der Kino-Patriarch und Oscar-Preisträger Armin Mueller-Stahl („Buddenbrocks“, „Die Manns“) hat gestern angekündigt, in Zukunft an der HMT zu unterrichten. Seit 2006 tritt er im Filmgeschäft kürzer und widmet sich verstärkt der Malerei, der Musik und der Förderung junger Künstler. Der gebürtige Ostpreuße lebt heute abwechselnd in Kalifornien, in Berlin und an der Ostsee.
Wer eine Karikatur seiner selbst sucht, muss nicht nach Montmartre fahren – ein Blick in die Zeichnungen des französischen Karikaturisten Jean-Jacques Sempé genügt. Zum Beispiel in München, wo das Institut Français heute eine der größten Ausstellungen eröffnet, die dem 77-jährigen Künstler je gewidmet wurden (bis 8. August). Sempés kauzig-schrullige Figuren, vom „kleinen Nick“ über den Sonntagsradfahrer bis zum Intellektuellen, philosophieren sich durchs Leben und wirken auf den Zeichnungen immer zu klein für ihre Umgebung, für ihre Träume und Neurosen.