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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Städte und Theater werden das nicht gern hören: Die öffentliche Kulturfinanzierung sollte nach Ansicht der SPD im Bundestag angesichts der aktuellen Finanznöte in vielen Ländern und Kommunen in Einzelfällen auch kritisch überprüft werden. „Da darf es keine Tabus geben“, sagte der neue kulturpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Siegmund Ehrmann, am Montag vor Journalisten. Er bezog ausdrücklich auch Theaterbetriebe und Orchester ein. „Man muss doch öffentlich darüber streiten können, ob etwas und in welchem Umfang sinnvoll ist, zu welchem Ergebnis man dann auch immer kommen mag. Vielleicht kommt dabei ja auch eine Qualitätsverbesserung heraus“, sagte er.

Ehrmann hat als kulturpolitischer Sprecher die SPD-Kulturpolitikerin Monika Griefahn abgelöst. Nun tut kritische Überprüfung ja immer gut, aber aus Geldmangel plötzlich die Schwächen der Institutionen zu entdecken wirkt auch sehr hilflos. Dass solche Forderungen laut vorgetragen werden, ist neu – bisher sah man den Geldmangel eher mit stummem Entsetzen auf die Kultur zurollen.