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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Mit Bauhelmen und Klemmbrettern bewaffnet hat eine Kölner Bürgerinitiative Unterschriften für den Erhalt des Schauspielhauses gesammelt. Innerhalb kürzester Zeit kamen mehr als 31.000 Unterschriften zusammen – für ein erfolgreiches Bürgerbegehren sind nach Angaben der Stadt nur 23.146 Unterschriften erforderlich. Der Stadtrat hatte im Dezember beschlossen, den denkmalgeschützten Bau des Architekten Wilhelm Riphahn abzureißen und ein neues Theater zu bauen. Die Gebäudesubstanz ist veraltet und die technische Einrichtung in desolatem Zustand. Eine Sanierung würde nach Berechnungen der Bürgerinitiative etwa 270 Millionen Euro kosten. Für Abriss und Neubau sind laut Ratsbeschluss 295 Millionen Euro veranschlagt. Jahrelang war im Kölner Rathaus über die Zukunft von Schauspiel und Oper in der Innenstadt diskutiert worden. Die Fachgruppe der Bühnenmitarbeiter in der Gewerkschaft Ver.di macht seit Wochen gegen das Bürgerbegehren mobil. Im Gegensatz zur Schauspielintendantin wollen viele Beschäftigte den Neubau. „Eine Sanierung löst auf keinen Fall die Raumprobleme“, begründen sie dies. Wenn der Stadtrat jetzt wegen des Bürgerbegehrens seine Vorstellungen nicht vehement verteidigt, könnte es die erste Volksabstimmung in Köln geben.