: UNTERM STRICH
Vier restituierte Gemälde, die Nazis einst den jüdischen Sammlern geraubt hatten, werden im Herbst in Köln versteigert. Es handele sich um Werke aus den einst namhaften Sammlungen des jüdischen Rechtsanwalts Ismar Littmann und des Amsterdamer Kunsthändlers Jacques Goudstikker, teilte das Auktionshaus Van Ham mit. Das wertvollste Bild, „Stillleben mit Gitarre“ (1926) von Alexander Kanoldt aus der Sammlung Littmann, war 2008 an die Erben zurückgegeben worden. Es wird zu einem Schätzpreis von 90.000 bis 120.000 Euro angeboten. Der in Breslau lebende Littmann besaß über 5.000 Werke, unter anderem der „Brücke“-Künstler Max Pechstein, Erich Heckel und Otto Mueller. Nach der Machtübernahme der Nazis 1933 wurde ihm seine Kunstsammlung entzogen. Das Gemälde Kanoldts wurde 1935 vom Stuttgarter Galerieverein erworben und war bis zu seiner Restitution 2008 in der Stuttgarter Staatsgalerie. Die Erbengemeinschaft beauftragte Van Ham mit dem Verkauf. Aus der Sammlung Goudstikker werden drei Werke angeboten, darunter ein auf bis zu 15.000 Euro geschätztes Werk des flämischen Barockmalers Jacob Jordaens (1593–1678). Goudstikker verunglückte tödlich, als er 1940 mit seiner Familie auf einem Schiff floh. Seine Kunstsammlung fiel in die Hände der Nazis, viele Werke sicherte sich Hitlers Reichsmarschall Hermann Göring.
Der österreichische Soziologe Rolf Schwendter ist vergangenen Donnerstag in Kassel verstorben. Schwendter war von 1975 bis zu seiner Emeritierung 2003 Professor für Devianzforschung an der Universität Kassel. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Die Theorie der Subkultur“ (1971) und „Modelle zur Radikaldemokratie“ (1970).
Die Leipziger Schriftstellerin Anna Kuschnarowa erhält in diesem Jahr den Gustav-Heinemann-Friedenspreis. Kuschnarowa schaffe es, in ihrem Buch „Kinshasa Dreams“ auf bewegende Art, die tragische Lage afrikanischer Flüchtlinge in der Fremde zu beschreiben, erklärte die nordrhein-westfälische Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) die Entscheidung der Jury. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert und wird seit 1983 vergeben.