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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

„Schon wieder diese französischen Medien!“, titelte die japanische Zeitung Mainichi Shimbun . Denn die Schneckengourmets verärgern mit ihrem Humor wieder ganze Nationen. In dem Satireblatt Le Canard enchaîné erschienen am Mittwoch, kurz nach Vergabe der Olympischen Sommerspiele 2020 an Tokio zwei Karikaturen: Die eine Karikatur des Zeichners Cabu zeigt zwei Sumoringer, die vor einem zerstörten Atomkraftwerk kämpfen. Einer der Sumoringer hat drei Arme, der andere drei Beine. Über ihnen steht in einer Sprechblase: „Dank Fukushima sind Sumokämpfe nun olympische Disziplin.“ In der Karikatur von Zeichner Mougey erkennt man zwei Arbeiter in Schutzkleidung vor einem Schwimmbad: „Olympia 2020 in Japan: Das olympische Schwimmbad ist längst in Fukushima erbaut worden.“ Mougey spielt damit wohl auf das Versprechen des japanischen Premierministers Abe gegenüber dem IOC, dass das Leck mit radioaktivem Wasser am Atomkraftwerk unter Kontrolle sei. Nun ist er sehr enttäuscht über die Karikaturen, wie sein Pressesprecher berichtet, denn sie verletzten die Gefühle der Betroffenen von der Katastrophe im März 2011. Man wolle sich offiziell in Frankreich über die Zeichnungen beschweren. Extrêmement regrettable sei das außerdem, halbe Wahrheiten über die Situation in Fukushima zu verbreiten. En fait, glauben wir doch alle daran, dass dort alles unter Kontrolle ist.