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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Der Kulturmanager und Kulturpolitiker Christoph Stölzl fordert Rechenschaft über die Gründe, die zur Neuausschreibung der Direktorenstelle der Stiftung Bauhaus Dessau geführt haben. Im Gespräch mit der Mitteldeutschen Zeitung sagte Stölzl, der seit Juni dieses Jahres den Kreis der Freunde des Bauhauses leitet: „Das Bauhaus gehört nicht einer Regierung, auch nicht einem Direktor, es gehört, wie es der Name ‚Welterbe‘ sagt, der Welt. Dieses möglichst gut zu betreiben ist die Pflicht aller. Ich finde, alle Beteiligten sind Rechenschaft schuldig!“ Den Verweis des Kultusministers und Stiftungsratsvorsitzenden Stephan Dorgerloh (SPD) auf personenrechtlichte Gründe für sein Stillschweigen lässt Stölzl nicht gelten: „Ich ahne aber das: Es gab sachliche Streitpunkte, und über die muss öffentlich diskutiert werden.“ Stölzl fordert, dass der Stiftungsrat den bisherigen Stiftungsdirektor Philipp Oswalt ausdrücklich zu einer Neubewerbung einlädt. Christoph Stölzl, 69, war Gründungs- und Generaldirektor des Deutschen Historischen Museums in Berlin und Kultur- und Wissenschaftssenator in Berlin. Heute ist Stölzl Präsident der Hochschule für Musik in Weimar.

Das Jüdische Museum Berlin ist zu Gast in der Jugendstrafanstalt Berlin-Plötzensee. Mit seiner mobilen Ausstellung „on.tour“ arbeiten Museumsvermittler mit Häftlingen zusammen. In mehreren Tagen sollen sie sich Themen der jüdischen Geschichte nähern und Fragen zu Identitäten und Interkulturalität diskutieren. Unter anderem wird der Hass zwischen Israelis und Palästinensern thematisiert. Mit den Workshops in der Haftanstalt beendet das Jüdische Museum seine diesjährigen bundesweiten Schulbesuche, die es seit 2007 durchführt.