: UNTERM STRICH
Hollywood goes Broadway – und dies mit einschlagendem Erfolg. Bei der Verleihung von Amerikas bedeutendstem Theaterpreis, dem „Tony“, wurde eine ganz Riege prominenter Hollywoodianer für ihren Ausflug auf die Bühne ausgezeichnet. Denzel Washington und Viola Davis, die Hauptdarsteller in August Wilsons Ehedrama „Zäune“, stellten einen neuen Broadway-Rekord auf: Mit ihren Tonys erhielten erstmals zwei Schwarze in der gleichen Saison die Schauspielpreise für ein neu inszeniertes Drama. Schnuckelchen Scarlett Johansson erhielt für ihren Auftritt in Arthur Millers Drama „Ein Blick von der Brücke“ ebenso eine der begehrten Trophäen wie Catherine Zeta-Jones, die das Stephen-Sondheim-Musical „A little night music“ durch ungeahnte gesangliche Qualitäten bereicherte. Der ganz große Abräumer des Abends war das Musical „Memphis“ aus den frühen Tagen des Rock ’n’ Roll, welches als bestes Musical, für das beste Skript, seine Musik und Orchestrierung ausgezeichnet wurde.
Die Vuvuzela, diese sympathische Tröte mit dem Charme eines Bienenschwarms, ist mittlerweile nicht nur Gegenstand eurozentristischer Abwehrreflexe, sondern auch musikwissenschaftlicher Erörterungen. So klärte Christiane Rieche, Kustodin der Musikinstrumenten-Sammlung im Händel-Haus Halle, in der Mitteldeutschen Zeitung darüber auf, dass sich vergleichbare Naturtrompeten bis in den Barock hinein auch in europäischen Gefilden großer Beliebtheit erfreut hätten. Was vor allem auf deren „Durchschlagskraft“ und den „enervierenden Dauerton“ zurückzuführen sei. Eine erheiternde Vorstellung ist ein mit aufgeblähten Wangen und krebsrotem Kopf die Vuvuzela malträtierender Johann Sebastian Bach doch allemal.