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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Die Berliner Kulturpolitik hat nicht gerade den besten Ruf, noch schlechter aber ist der Ruf der Hamburger Kulturpolitik. Die Besetzung des Hamburger Gängeviertels im Herbst vergangenen Jahres wurde zwar viel beachtet, wirklich geändert hat sich aber nichts. Dem Hamburger Maler Daniel Richter, Schirmherr der Besetzung, reicht es jetzt. Er hat angekündigt, aus Protest nach Berlin zu ziehen. Berlin mache „eine viel interessantere, komplexere und modernere Museumsarbeit“.

So wie die Hamburger Kulturpolitik zeigt sich auch der Vatikan unverbesserlich: Am Freitag verstarb der Schriftsteller José Saramago und am heiligen Sonntag spuckte die vatikanische Tageszeitung L’Osservatore Romano Gift und Galle. Saramago sei ein „populistischer Extremist“ mit „antireligiöser Ideologie“ gewesen. Einen „unverbesserlichen Kommunisten“ nannte der Vatikan Saramago bereits 1998, als dieser den Literaturnobelpreis bekam.

Mehr Sonntagsstimmung kam gestern im Berliner Ensemble auf. Dort wurde der Verleger Klaus Wagenbach für sein Lebenswerk mit einer Matinee geehrt. Am 11. Juli wird Wagenbach 80 Jahre alt, sein neues Buch „Die Freiheit des Verlegers“, mit Erinnerungen, Reden und anderen Texten, ist bereits erschienen.