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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Da ist doch immer was los: in Sachsen-Anhalt, wo Archäologen bei Grabungen einen 7.200 Jahre alten Keramiktopf mit rund einem Kilogramm roter Farbe darin entdeckt haben. Sie fanden das Gefäß aus der Steinzeit in Breitenbach bei Zeitz. „Das ist einer der ältesten Farbfunde in Deutschland“, sagte der Archäologe Andreas Siegl vom Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle. Die Farbe sei in einem besonders schönen, dünnwandigen Gefäß mit Verzierungen aufbewahrt worden.

Die Farbe bestehe aus eisenoxidhaltigem Ton, der in den Erdschichten der Umgebung vorkomme. Mit Hilfe von steinzeitlichen Handmühlen, welche aus zwei Mahlsteinen bestanden, wurde das Material zu feinem Pulver verarbeitet. „Rot war für die Menschen der Steinzeit das Symbol des Lebens“, sagte der Archäo-Chemiker und Leiter der Restaurierungswerkstatt des Museums, Christian-Heinrich Wunderlich. Und: „Mit diesem Farbstoff bestrichen die Menschen ihre Häuser und bemalten für Kulthandlungen auch ihre Körper.“

Das ist ganz ernst gemeint, mit dem „echt was los“: Gegen das überraschende Aus für das Thalia Theater in Halle formiert sich bundesweiter Protest. Rund 5.000 Menschen haben sich bis zum Sonntag einer Internet-Petition gegen die Schließung des einzigen Kinder- und Jugendtheaters in Sachsen-Anhalt angeschlossen. In einem offenen Brief an Sachsen-Anhalts Kultusministerin Birgitta Wolff (CDU) fordern die Unterzeichner „eine offene und gerechte Debatte“. Der Beschluss über die Schließung müsse rechtlich geprüft und die Besucherzahlen müssten offe gelegt werden.

Der spanische Schriftsteller Eduardo Mendoza hat den diesjährigen Planeta-Preis gewonnen, die mit 601.000 Euro höchstdotierte Literaturauszeichnung der spanischsprachigen Welt.

Die Jury erkannte dem 67-Jährigen den Preis in der Nacht zum Samstag in Barcelona für seinen Roman „Riña de gatos“ (Katzenstreit) zu.

In dem Buch erlebt ein junger englischer Kunstexperte in Madrid die turbulenten Zeiten vor dem Beginn des Spanischen Bürgerkrieges (1936–1939).

Der Planeta-Preis für Mendoza ist eine Überraschung, denn oftmals erhalten ihn eher unbekannte Schriftsteller. Der Preisträger zählt dagegen zu den renommiertesten Literaten Spaniens. Seine Romane sind in mehrere Sprachen übersetzt worden, auch ins Deutsche. Zu seinen bekanntesten Werken zählt „Die Stadt der Wunder“, das im Original 1986 erschien. Darin porträtiert er das Barcelona von Anfang des 20. Jahrhunderts.