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Wintersport kann bisweilen ja eine durchaus eintönige Angelegenheit sein. Gleichförmig gekleidete Wurstpellen, die von links nach rechts durch immer identische Eiskanalkurven flitzen. Noch mehr behelmte Wurstpellen, die auf der immer gleichen Ideallinie von oben nach unten einen Hang hinunterrasen. Und von Curling wollen wir gar nicht erst anfangen. Kein Wunder also, dass das IOC die Skicross-Artisten nun erstmals offiziell zu den Spielen zulässt. Schließlich wirkten die Rennen der Männer spannungsreich inszeniert wie von Hitchcock, der die Action-Szenen aber aus gutem Grund John Woo überlassen hat: Der lässt die Akteure wie an den Drahtfäden, mit denen im Hongkong-Kino die Martial-Arts-Choreografien umgesetzt werden, in unerhörten Höhen durch die Luft segeln, weiß wie eine zünftige Verfolgungsjagd aussieht und man Extremzeitlupe effektvoll verwendet. Kurz und gut: Wer sich da im Einzelfall zu Tale stürzt, ist eigentlich egal. Doch dass bei den Frauen (heute ab 19.30 Uhr) die Kanadierinnen Ashleigh McIvor und Kelsey Serwa zu den Favoritinnen gehören, dürfte die eh formidable Stimmung an dem mit grotesken Sprüngen ausgestatteten Parcours aber noch einmal verbessern. Die deutschen Starterinnen Anna Wörner, Julia Manhard und Heidi Zacher dagegen müssen darauf hoffen, dass beim Skicross allerhand passieren kann.