UMWELTAKTIVIST JEWGENI WITISCHKO PROTESTIERT : Hungerstreik im Straflager
Der inhaftierte Sotschi-Kritiker und Umweltaktivist Jewgeni Witischko ist in den Hungerstreik getreten. Wie die Organisation „Umweltschutz im Nordkaukasus“ (EWNC) mitteilte, hat der 40 Jahre alte Geologe seit dem Urteil am vergangenen Mittwoch die Nahrungsaufnahme verweigert. Witischko, der die Umweltzerstörungen in Sotschi durch die Olympischen Winterspiele angeprangert hatte, war in der vergangenen Woche von einem Gericht in Krasnodar zu drei Jahren Haft in einer Strafkolonie verurteilt worden. Witischko soll gegen seine Bewährungsstrafe verstoßen haben, nachdem er bereits Anfang Februar eine kurze Haftstrafe wegen Pöbelns in der Öffentlichkeit erhalten hatte. Bundesinnenminister Thomas de Maizière hatte während seines Sotschi-Besuches am Sonntag das Strafmaß als „ziemlich unverhältnismäßig“ für deutsche Rechtsmaßstäbe kritisiert. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte die Freilassung des „politischen Häftlings“. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) kündigte Gespräche mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) an. Das IOC hatte zuvor erklärt, es sehe sich nicht zuständig für den Fall. DPA