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Archiv-Artikel

ULI HOENESS UND SEINE MITGLIEDER Der letzte Heuler

Gern hätten wir an dieser Stelle umfangreicher über die Jahreshauptversammlung des FC Bayern München berichtet, vielleicht sogar etwas über den Rekordumsatz von 432,8 Millionen Euro. Nach dem herzzerreißenden Auftritt von Vereinspräsident Uli Hoeneß sind wir indes emotional noch so aufgewühlt, dass wir nicht viel mehr liefern können, als ein Bild des schluchzenden Steuerhinterziehers und ein paar Zeilen des Mitgefühls für den Mann, der sich vor einem Gericht verantworten muss, nur weil er einmal einen Fehler gemacht hat. Nach seiner Ansprache, in der er ankündigte nach einem Urteil in seinem Fall die Mitglieder zu befragen, ob sie ihn weiterhin als Präsident haben wollen, klatschten die versammelten Mitglieder so lange, wie es sonst nur die Delegierten der Partei der Arbeit in Korea nach einer Rede ihres Obersten Führers Kim Jong Un tun. Der nordkoreanische Staatschef wird gern auch als ewiger Präsident bezeichnet. Als solcher möchte auch Uli Hoeneß in die Geschichte des deutschen Sports eingehen. „Ich werde diesem Verein dienen, bis ich nicht mehr atmen kann“, sagt er ganz schurkenstaatsmännisch. Zuvor hatte er dem Chef der FC Bayern München AG, Karl-Heinz-Rummenigge, für dessen warme Worte („Der gesamte FC Bayern ist dein Freund!“) gedankt und zeigte sich gerührt, „nicht nur von deiner Rede, sondern auch von der Reaktion unserer, meiner Mitglieder“. Jetzt hat der gute Mann sogar schon persönliche Mitglieder! Das war zu viel für uns. Schluchz. Foto: dpa