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Türkei und DeutschlandDeniz Yücel darf am Dienstag von deutschem Diplomaten besucht werden

Beim Barte des Korrespondenten: Free Deniz! Foto: dpa

BERLIN | Rund sieben Wochen nach der Festnahme des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel gestattet die Türkei deutschen Diplomaten erstmals Zugang zu dem Inhaftierten. Das haben türkische Behörden am Montag mitgeteilt. Generalkonsul Georg Birgelen darf den 43-jährigen Welt-Korrespondenten und einstigen taz-Redakteur am Dienstag besuchen. Deutschen Diplomaten waren bisher trotz Zusagen Besuche verwehrt worden.

Yücel ist seit fünf Wochen in Einzelhaft. Zuvor war er zwei Wochen in Polizeigewahrsam. Ihm werden wegen seiner Zeitungstexte angebliche Volksverhetzung und Terrorpropaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und die von Ankara geächtete Gülen-Bewegung vorgeworfen.

Außenminister Sigmar Gabriel erklärte, er habe seinen Kollegen Mevlüt Çavuşoğlu am Freitag nochmals gebeten, dass Deutschland Zugang zu Yücel erhält. Nun gebe es endlich Gelegenheit, „uns nach schweren Tagen der Haft von seinem Wohlbefinden zu überzeugen“.

„Das ist eine gute Nachricht“, sagte der Chefredakteur von WeltN24, Ulf Poschardt. Er dankte der Bundesregierung für ihre Hartnäckigkeit. Yücel müsse „schnellstmöglich aus der Untersuchungshaft entlassen werden“.

Die Kurt-Tucholsky-Gesellschaft hat Yücel derweil als Ehrengast zur Verleihung ihres Literaturpreises am 22. Oktober eingeladen. Man sei der festen Überzeugung, dass die Vorwürfe gegen ihn jeglicher Grundlage entbehrten. Deniz Yücel hatte 2011 selbst den Kurt-Tucholsky-Preis für seine taz-Kolumne „Vuvuzela“ zur Fußball-WM 2010 erhalten. (dpa, taz)

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