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Archiv-Artikel

Türkei kritisiert Armenier-Debatte

BERLIN afp ■ Die türkische Regierung hat die Debatte des Bundestags über die Massaker an den Armeniern im Ersten Weltkrieg kritisiert. „Erfreut sind wir nicht“, sagte Außenminister Abdullah Gül gestern. Solche Debatten würfen einen „Schatten“ auf die Beziehungen. Ernste Konsequenzen für das deutsch-türkische Verhältnis erwarte er aber nicht, betonte Gül. Es gebe einen Unterschied zwischen den Parlamenten und den Regierungen. Trotz einiger Parlamentsbeschlüsse, in denen von einem Völkermord an den Armeniern die Rede sei, betrachte kein europäisches Land dies als offizielle Linie der Regierung, sagte der Minister bei einer Begegnung mit der ausländischen Presse. Er betonte, seine Regierung sei an einer Annäherung an Armenien interessiert. Anfang Mai wird Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) zu einem zweitägigen Besuch in der Türkei erwartet.