: Tuch im Bauch
Vergessen: Bei einer OP in Leer blieb ein Tuch im Bauch des Patienten – der inzwischen tot ist
dpa ■ Bei einer Bauchoperation an einem Rentner Anfang 2002 haben Mitarbeiter des Kreiskrankenhauses Leer möglicherweise ein Tuch im Körper des Patienten vergessen. Das berichtet die „Ostfriesen-Zeitung“ (Samstagsausgabe). Ein Sprecher der Kreisverwaltung erklärte, es gebe interne Untersuchungen dazu.
Laut Zeitung ermittelt auch die Staatsanwaltschaft in Aurich. Dabei geht es um die Frage, ob der mutmaßliche Kunstfehler Ursache für den Tod des 67 Jahre alten Patienten war. Der Mann starb zehn Monate nach der Behandlung in Leer. Zuvor war er noch einmal in einem Krankenhaus in Westerstede operiert worden. Dabei wurde das vergessene Tuch in der Bauchhöhle entdeckt. Die Hinterbliebenen wollen Schmerzensgeld von 70.000 Euro geltend machen.
Erst kürzlich hatte ein Fehler im Kreiskrankenhaus Leer für peinliche Aufmerksamkeit gesorgt: Im Januar 2003 wurden bei einer Fettabsaugung zwei Patientinnen vertauscht. Dabei wurde bei der falschen Frau Fett entfernt.
Nach den Angaben der Kreisverwaltung gestalten sich die hausinternen Untersuchungen im Fall des vergessenen Tuches aufwändig. Der Gestorbene sei mehrfach operiert worden. Damit sei eine große Zahl von Mitarbeitern betroffen. Wegen möglicher Schadensersatzansprüche habe man den Vorgang bereits vorsorglich der kommunalen Haftpflichtversicherung gemeldet.