Trotz Börsenkrachs hohe Gewinne

Frankfurt (ap) - Der Börsenkrach vom Herbst 1987 hat erstmals seit zehn Jahren die Gewinne der bundesdeutschen Kreditinstitute wieder schrumpfen lassen. Die Deutsche Bundesbank teilte in ihrem neuesten Monatsbericht mit, der Jahresüberschuß vor Steuern sei 1987 gegenüber dem „freilich sehr befriedigenden“ Ergebnis des Vorjahres um 8,8 Prozent auf 19,4 Milliarden Mark gesunken. Vor allem die Erträge im zinsunabhängigen Geschäft seien durch den Kurseinbruch an den Aktienbörsen vorübergehend kräftig gedrückt worden. Der Provisionsüberschuß aller Banken, der in den Vorjahren meist zweistellig gestiegen war, habe das Vorjahresniveau nicht mehr erreicht. Außerdem blieben die Gewinne im Eigenhandel mit Effekten deutlich unter dem außergewöhnlich guten Ergebnis von 1986. Gleichzeitig mußten die Kurswerte der Aktienbestände höher abgeschrieben werden.

Angesichts der aber immer noch vorzüglichen Ertragslage des Kreditgewerbes betont die Frankfurter Zentralbank: „Die merkliche Dämpfung der kurzfristigen Ertragsentwicklung der Kreditinstitute sollte aber nicht den Blick dafür verstellen, daß sich die Jahresabschlüsse 1987 in absoluter Rechnung immer noch auf einem historisch hohen Ertragsniveau bewegen.“ Schließlich hätten im Jahre 1986 nicht wenige Banken Rekordgewinne erzielt. So markierten die Ergebnisse von 1987 keine anhaltende Ertragsverschlechterung, was auch die Zwischenberichte zahlreicher Institute für die erste Hälfte des Jahres 1988 erkennen ließen. Nach Abzug der Steuern verblieben den Banken und Sparkassen 1987 Überschüsse von 7,9 Milliarden Mark.