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Tropfen für den Himmel

Franziskus bekommt seinen eigenen Papstwein

Jetzt reicht’s! Der Vatikan hat endgültig jedes Maß verloren! Statt am exklusiven Messwein zu nippen und sich ansonsten um die Baustellen in der Kurie zu kümmern, gibt es offenbar Wichtigeres für die sinnenfrohen römischen Schwarz-, Rot- und Weißröcke. Ein halbes Jahrhundert zu spät folgt die Katholische Kirche dem Wittenberger Weinapostel Martin Luther, der schon vor gut 500 Jahren besoffen krakeelt haben soll: „Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.“ Typisch katholisch: Ersetze „Weib“ durch „Messdiener“, dann schmeckt der Vino noch besser. „Franziskus kann 2026 eigenen Papstwein trinken“, meldete die Fuselagentur dpa gestern. Der 84-Jährige lasse jetzt einen Extra-Vatikanwein anbauen und könne dann für das Jahr 2026 mit trinkfertigen Flaschen rechnen. Aber nicht nur ein paar Tröpfchen! „Wir werden vermutlich 20.000 Flaschen herstellen“, erklärte der „Weinberater des Papstes“. Der kommt bestimmt in den Himmel. Weinberater des Papstes! Was für ein schicker Titel, der im gediegenen Südländisch noch edler klingen dürfte: Vinolengo di Papa oder so ähnlich. Dabei sind die Vatikanesen immer schon clever gewesen. Hauptsache, es fällt genug für sie ab. 20.000 Flaschen im Jahr! Dazu gibt es von uns kein „Ego te absolvo“ für Franzl.

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