: Trocken wie der Tod
Wieder sind Neujahr Japaner an Reiskeksen erstickt
TOKIO ap/taz ■ Japaner verzehren am liebsten undefinierbare Dinge, solange sie nur roh und klumpig sind. Das Ganze nennen sie dann Sushi und ernähren sich davon das ganze Jahr. Um Abwechslung in diesen tristen Speisezettel zu bringen, essen die Zitronengesichter einmal im Jahr etwas anderes, das allerdings noch langweiliger ist als Sushi: sogenannte Mochis. Die trockenen und völlig geschmacklosen Reiskekse oder -klöße schlingen die Japaner zu Neujahr herunter, angeblich handelt es sich dabei um ein Ritual. Und so sind dann auch die Nach-Neujahr-Nachrichten aus Japan von geradezu rituellem Charakter. Gemeldet wird die Zahl der Toten, die an den Keksen erstickt sind. Auch in diesem Jahr hat es wieder einige Reisschlinger erwischt. Bis gestern gab es bereits vier Tote, weitere 14 Keksesser liegen in Hospitälern. Diese Japaner haben einfach einen zu weichen Keks.