: Trichet kämpft um seinen Freispruch
PARIS ap ■ Der Kandidat für die Nachfolge von EZB-Präsident Wim Duisenberg, Frankreichs Notenbankchef Jean-Claude Trichet, muss sich seit gestern wegen Bilanzfälschung vor Gericht verantworten. Die Anklage wirft ihm vor, Anfang der 90er-Jahre als Direktor des staatlichen Schatzamtes geschönte Bilanzen der Bank Credit Lyonnais abgesegnet zu haben, die damit Milliardenverluste kaschieren wollte. Trichet bestreitet den Vorwurf „Beihilfe bei der Veröffentlichung falscher Bilanzen und der Verbreitung falscher und irreführender Informationen“. Nur bei einem Freispruch dürfte er an die Spitze der Europäischen Zentralbank aufrücken. Für den Prozess sind knapp sechs Wochen anberaumt. EZB-Präsident Duisenberg möchte sein Amt an seinem 68. Geburtstag am 9. Juli abgeben. Zuletzt erklärte der Niederländer aber, dass er „im Interesse eines glatten Übergangs“ auch etwas länger im Amt bleiben könnte.