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Treffen ohne Dalai Lama

■ Parlamentarier reden über Tibet

Neu Delhi (AFP/taz) – In der indischen Hauptstadt Neu Delhi hat gestern eine dreitägige Konferenz über die Lage in Tibet begonnen. Dazu wurden rund 50 Parlamentarier aus Indien und weitere 50 Abgeordnete aus 30 anderen Staaten erwartet. Sie wollen sich insbesondere mit den Menschenrechtsverletzungen in Tibet beschäftigen. Das geistliche Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama, der im indischen Exil lebt, wird an der Konferenz nicht teilnehmen. Auf Anordnung der indischen Regierung darf er sich nicht öffentlich politisch betätigen. In den vergangenen Wochen hatte der Dalai Lama, der bislang einen ausschließlich friedlichen Weg zur Lösung des Tibet-Problems vertreten hatte, diese Strategie für gescheitert erklärt. Die indische Regierung erklärte am Donnerstag, China habe gegen die Konferenz auf diplomatischem Wege Protest eingelegt. Das Verhältnis zwischen Indien und China – wegen Grenzstreitigkeiten lange sehr gespannt – hat sich in den vergangenen Jahren angenähert. Doch das Tibet-Problem und die Tatsache, daß es gute Beziehungen zwischen der tibetischen Exilgemeinde in Indien und Tibet gibt, ist China ein ständiges Ärgernis. Tibet wurde 1949 von China besetzt. Die von Peking eingesetzte Regierung in der tibetischen Hauptstadt Lhasa bestreitet Menschenrechtsverletzungen.

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