: Trauermarsch für Fußball-Toten und Oberligaspiel am Samstag
Ost-Berlin. Berliner Hooligans haben nach Angaben der Polizei in anonymen Briefen für Sonnabend einen Trauermarsch für den bei den Krawallen in Leipzig erschossenen 18jährigen Mike Polley angekündigt. Am selben Tag findet in Berlin das Oberligaspiel zwischen FC Berlin und Chemie Halle statt. Für das Spiel, das in der Steffenstraße in Hohenschönhausen stattfinden soll, wurden von der Polizei verstärkte Sicherheitsmaßnahmen angekündigt: »Wir wollen alles tun, damit es nicht zu Ausschreitungen kommt«, erklärte ein Polizeisprecher.
So will die Polizei Gruppen, die für gewalttätig gehalten werden, bereits in den öffentlichen Verkehrsmitteln hautnah zum Stadion begleiten. In Stadionnähe sollen sie von Ordnungskräften intensiv nach gefährlichen Gegenständen durchsucht werden. Im Stadion selbst sollen Gästefans und Gastgeberfans strikt getrennt werden. Absolutes Alkoholverbot, Videoüberwachung, erhöhte Polizeipräsenz und Festnahme von Störern im Vorfeld sollen dazu beitragen, daß sich eine Eskalation wie in Leipzig nicht wiederhole.
Für verschärfte Sicherheitsmaßnahmen bei dem Oberliga-Spiel im Stadion in der Steffenstraße in Ost- Berlin hat sich auch Geschäftsführer Bogs vom FC Berlin ausgesprochen. Bogs forderte vor allem »massive Vorkontrollen durch die Sicherheitskräfte«. Bei schweren Fällen von Gewalt müsse die Polizei mit »massiver Gegengewalt« reagieren.
Der Manager des Vereins FC Berlin, Dieter Fuchs, hoffte, daß die Polizeipräsenz die Hooligans abschrecken werde. Fuchs will aus Halle in Erfahrung bringen, mit wievielen Fans von dort gerechnet werden muß. adn/taz
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
