Behördliche Berichte : Transparenz von oben
Bei den Internet-Berichten über die Regionalen Schulentwicklungskonferenzen handelt es sich um einen ungewöhnlichen Vorgang. Es ist oft so, dass schulische Gremien ohne die Öffentlichkeit tagen. Dann brüten sie halt ein paar Wochen oder Monate über einem Problem und erklären erst am Ende, was dabei herausgekommen ist.
KOMMENTAR VON KAIJA KUTTER
So würde es auch jetzt wieder laufen, dachten die meisten Journalisten. Nun hören wir: Ein bisschen Öffentlichkeit gibt es doch. Wer interessiert ist, kann wie durch ein Becherlupenglas einen Blick auf den schulischen Meinungsbildungsprozess an der Basis werfen. Nur wurden diese Texte nicht von richtig unabhängigen Autoren erstellt, sondern von welchen, die die Presseabteilung bezahlt.
Auch wenn diese größtmöglichen Freiraum haben und eine Zensur bis zum Schluss nicht angewendet wird, besteht hier zumindest die Möglichkeit einer Manipulation.
Die Behörde sagt, es ginge um ein „Höchstmaß an Transparenz“. Es geht ihr wohl auch darum, den Vorgang an sich zu bewerben. Deshalb hat man sich von dem Prinzip der Vertraulichkeit ein bisschen verabschiedet.
Da aber zugleich normale Teilnehmer wie Eltern, Lehrer und Schüler keine Berichte schreiben und ins Netz stellen dürfen, wirkt dies bevormundend. Guter Wille heiligt nicht die Mittel.